Dienstag, 20. Dezember 2022

KW 51/52, Anderes Konzept und Jahresabschluss

Montag
Nach dem Routinelauf von vier Hallenrunden starteten wir mit etwas Konditionstraining. Anschließend waren Partnerübungen dran:

1. Im Stand gegeneinanderdrücken der re. bzw. li. Unterarme:
- Gedan Barai
- Soto Uke
- Uchi Uke

... gegeneinanderdrücken der zur Seite ausgestreckten re. oder li. Handinnen- und Handaußenflächen.
... Im ZK stehend gegenseitiges ziehen des ausgestreckten Oi-seitigen Unterarmes.

2. Weiter ging es mit Kumite:
Tori aktiv in ZK vor, Uke passiv geht nur mit.

- Mae Geri,
- Mae Geri, Gyaku Zuki,
- Mawashi Geri,
- Mawashi Geri, Gyaku Zuki,
- Yoko Geri Keage,
- Yoko Geri, Gyaku Zuki,
- Ushiro Mawashi Geri,
- Ushiro Mawashi Geri, Gyaku Zuki,

Dieses war mal wieder ein sehr schönes Training. Da die Kombinationen kurz waren, hatte man somit den Kopf für die Umsetzung frei, was das Training sehr angenehm machte und wir uns auf das Wesentliche konzentrieren konnten.

Boris teilte uns dann auch mit, dass dieser Ansatz von kleinen Kombis und mehr Krafttraining für das ganze erste Quartal des kommenden Jahres geplant ist. Ich freue mich drauf! Denn mit kurzen und verständlicheren Kombis habe ich meine Trainingsstunden gestaltet und das Feedback der Teilnehmer war sehr positiv.
 
Donnerstag 22.12.
Anfangs wieder viel Bewegung im Raum mit Konzentrationsübungen, d.h. im Laufen wird ein Ball übergeben und ein Begriff mit dem folgenden alphabetischen Anfangsbuchstaben muss genannt werden... (?)
 
Danach trainierten wir Kumiteübungen in Dreiergruppen. Wir stellten uns im Dreieck auf und nach bestimmten Technikvorgaben wandte sich erst 1 zu 2, dann 2 zu 3, und 3 zu 1, mehrere Runden, dann Beinwechsel.
Z.B. aus Kamae:
- Mae Geri,
- Mawashi Geri,
- Kizami Mawashi Geri,
- Yoko Geri Kekomi
Erst Einzeltechniken, dann kombiniert mit Gyaku Zuki, zum Teil auch mit Konter. Nicht so leicht, wenn unterschiedliche Körpergrößen miteinander arbeiten, denn jedes Mal muss der Abstand gefunden werden. Wenn es gut klappte, schaffte man es innerhalb der Gruppe die Techniken recht sauber, aber auch in einen Rhythmus hinzubekommen.
Zuletzt eine Runde Randori mit ähnlich graduiertem Partner, bevor wir in geselliger Runde auf das bevorstehende Weihnachtsfest anstießen.

Donnerstag 29.12.
Letztes Trainingstag des Jahres. Trotz Ferien zwanzig Karatekas erschienen, um zwischen den Feiertagen nochmals etwas zu trainieren. Als Thema hatte sich Boris etwas interessantes überlegt: Hand- und Fingertechniken, welche selten trainiert werden. Zu den einzelnen Techniken holte er sich immer einen Partner in die Dojomitte, zeigte und erklärte. Anschließend übten wir die entsprechende Technik mit einem festen Partner jeweils rechts und links je 5 bis 10 Wiederholungen.
Mit diesem Training ging ein intensives Karatejahr zu Ende mit zwei erfolgreichen Kyu-Prüfungen, vielen Lehrgängen (z.B. Kata-Spezial in Magdeburg, Fudokan-Camp in Ungarn), einigen Verletzungen und jede Menge Erfahrungen. Vielen Dank an die vielen Begleiter auf diesem Weg, Oss...

Dienstag, 13. Dezember 2022

KW 50, Training mal frostig

Montag

Donnerstag
In dieser Woche durfte ich die beiden Erwachsenen-Trainings leiten und unser Sensei sich auskurieren. Den Grund für seinen schon länger andauernden Infekt durfte ich dann am Donnerstag selbst spüren. Denn unser Dojo für das Donnerstagstraining, eine schon etwas ältere Schulsporthalle, war eiskalt. Bei Außentemperaturen von -10° Celsius haben die abgestellten Heizungen leider dafür gesorgt, dass auch drinnen unangenehme Temperaturen herrschten. Da half auch eine Erwärmungeinheit nicht wirklich, mit den Füßen auf dem kalten Boden wurde der Körper einfach heruntergekühlt. Auf Socken wäre es zu rutschig gewesen und Sportschuhe hatte auch niemand dabei. So gab es nur die Option, das Training an die Umstände etwas anzupassen und zeitlich zu verkürzen. Dieses warf meinen zuvor erstellten Trainingsplan zwar etwas durcheinander, aber es klappte dann doch recht gut. Da auch die Duschen kalt waren und niemand Lust auf eine Mutprobe hatte, fuhren wir nach dem Trainng direkt nach Hause. Statt Kaltgetränk wie sonst, gab es heißen Tee.

Freitag, 9. Dezember 2022

KW 49, Nacharbeit zur Prüfung

Diese Woche findet etwas weniger Training statt. Am Montag war an Training noch nicht zu denken, der Fuß gab noch klare Zeichen zum Pausieren.
Zum Donnerstagstraining  wollte eher wieder der Kopf, der Fuß war noch beschränkt einsatzfähig. Start mit Laufrunden, Koordinationsparcour, dauerhaftes Bewegen im kleinen Feld mit Gedächtnisübungen (alphabetische Reihenfolge von Begriffen und 1x1) sowie Erwärmung und Dehnung im Stand.
Die letzte halbe Stunde blieb dann für Kumite. Wie wohl schon am Montag trainierten wir nun etwas das Kumite-Prüfungsprogramm zum 3. Kyu. Mit Partner abwechselnd aus Kamae mit Yori Ashi und nach der Technik sofort wieder zurück:
- erst Kizami Zuki,
- dann Gyaku Zuki,
- doppelter Gyaku Zuki,
- Kizami und Gyaku,
- Uraken,
- Uraken und Gyaku Uraken,
- Kizami, Gyaku, Uraken,
Alles mit Faustschützern und somit auch Berührung des Partners. Kizami und Uraken im Jodanbereich, Gyaku im Chudan. Kizami in circa 45°-Stellung, die wechselnde Hüftstellung bei Hanmi und Gyaku Hanmi war besonders zu beachten. Für saubere, schnelle Bewegungen zum Gegner mit Berührung fehlt einfach Übung. Zwar sind wir in den letzten Jahren gefühlt unendlich viele Bahnen dazu gelaufen, aber das Gefühl für Distanz, Kraft und Schnelligkeit braucht einfach noch mehr Übung.

Montag, 5. Dezember 2022

Prüfungstag

Es war mal wieder soweit und die nächsten Kyu-Prüfungen standen an. Wie schon beim letzten Prüfungstermin hatte Boris zuvor wieder Vorbereitungslehrgänge angeboten. Diese fanden nach Graduierungen aufgeteilt an den drei vorherigen Sonntagen statt. Zwei Trainingseinheiten a 90 Minuten, in denen das Prüfungsprogramm besprochen und in verschiedenen Konstellationen trainiert wurde. Im Anschluss daran gab es dann eine Empfehlung des Trainers, in welcher er jedem Teilnehmer eine kurze Einschätzung zum aktuellen Trainingsstand gab und sich für oder gegen eine Teilnahme an den Kyu-Prüfungen aussprach. Zwar war diese Empfehlung nicht bindend, aber wer kann jemanden besser einschätzen als der eigene Trainer?
Ich wußte schon im Vorfeld, dass der Schritt von der Mittel- in die Oberstufe anspruchsvoll sein würde, aber ich wollte mich der Herausforderung stellen. Aus rein sportlicher Sicht fühle ich mich momentan einfach in recht guter Verfassung Für einen 49-jährigen, welcher erst vor einigen Jahren überhaupt mit Sport begann, weiß ich, was ich in den vergangenen Jahren geschafft habe. Mental fehlt gerade ein Quäntchen und ich bin schon seit ein paar Wochen auf der Suche nach Lösungsansätzen. Eigener Anspruch, Entwicklungsmöglichkeiten im Training, körperliche Grenzen spielen zum Teil eine Rolle.
Der Vorbereitungslehrgang und die Prüfung setzten mich schon sehr unter Druck, ich bin einfach kein Prüfungsmensch und mein Magen war der gleichen Meinung. Aber auch das ist eine Hürde, welche zu überwinden ist.
Meine eigene Prüfung zum 3. Kyu lief wie folgt ab:
- Kihon laut Prüfungsordnung,
- Kata: Taikyoku Shodan, eine frei gewählte Kata und Tekki Shodan,
- Jiyu-Ippon-Kumite nach PO,
- Jiyu Kumite,
Nicht alles lief optimal: mal zu wenig Atmung, mal war es die Kraft oder das Zusammenspiel im Kumite. Die Anmerkungen des Trainers wurden aufgenommen, Techniken auf Nachfrage auch mal wiederholt. Nicht alles fand aber auch in unseren Trainingseinheiten in der Vergangenheit entsprechende Beachtung. Am Ende, völlig ausgelaugt, gab es dann die Urkunde und den neuen, nun braunen Gürtel.
Nach der Prüfung, aber auch heute noch, einen Tag später, empfinde ich Demut, Dankbarkeit, etwas Stolz und eine Last weniger auf den Schultern. Aber auch die Frage, wie geht es weiter?


Donnerstag, 1. Dezember 2022

KW 48, Kombinationen und wieder der Zeh

Montag
Zu Beginn leichtes Randori ohne Fußtechniken, dann auf der Stelle Erwärmung und Dehnung. Danach war ausschließlich Kihon angesagt:
Choku Zuki, Age Uke, Soto Uke, Uchi Uke und Gedan Barai. Als Einzel- oder Doppeltechniken schnell aufeinanderfolgend, dann nur rechs- bzw. nur linksseitig, wobei für jede Technik der Arm neu ausholte.
Weiter nur mit Uraken, Oi und Gyaku Zuki. Bahnweise wurden diese Techniken in Zenkutsu Dachi mit Schritt vorwärts oder rückwärts als Ren und Sanbon Zuki gelaufen. Bis zuletzt wieder eine komplette Kombi entstand:
- vor im ZK Oi Zuki,
- vor im ZK Ren Zuki,
- vor im ZK Sanbon Zuki,
- vor im ZK Sanbon Zuki + Uraken,

Donnerstag
Dieses Training hatte es in sich. Die erste halbe Stunde liefen wir einen Parcour, welcher aus einer langen Bank, Slalomstangen und zwei am Boden liegenden Ringen mit Medizinbällen bestand.
Der Reihe nach wurde zuerst die Bank überwunden, danach die Slalomstangen umlaufen und ein Medizinball von einem zum anderen Ring gebracht, bevor es zurück zum Start ging. An der Bank gab es alle 4 Runden neue Aufgaben: auf der Bank entlanglaufen, in drei Zügen drüberziehen, 5x mit einem Fuß auf der Bank im Gehen hochdrücken, seitlich im Wechselschritt die Bank berühren.
Nach dem wir schon gut erwärmt waren, ging es nun an den Bänken weiter: Situps und Liegestütze mit den Füßen auf der Bank, dazwischen 50 x im Wechselschritt mit den Fußspitzen die Bank berühren. Seitlich zur Bank stellen mit einem Fuß seitlich gestreckt auf der Bank, das gerade Standbein ging in die Hocke. Anschließend wurden mehrere Bänke erhöht, indem wir diese auf Hocker stellten.
Nun wurde sich mit einer Hand an der Bank abgestützt und jeweils mit einem Bein langsam in Richtung Mae Geri, Mawashi Geri und Ushiro Geri bewegt, immer und immer wieder. Danach ging es mit Yoko Geri Keage (geschnappt) und Kekomi (gestochen) weiter. Wieder anfangs mit einer Hand auf der Bank, dann alleinstehend. Zuletzt dann noch kurz die gleiche Übung mit Partner, indem der Keage gegen die vorgestreckte Hand des Partners traf.
Ein sehr kräftiges Beintraining, die Oberschenkelmuskulatur machte sich schon während des Trainings bemerkbar. Mal schauen wie es in den kommenden Tagen geht, so kurz vor der Kyu-Prüfung in drei Tagen...
Um mir weniger Gedanken um die Oberschenkel zu machen, habe ich anschließend im heimischen Wohnzimmer nach dem Fußballdebakel der deutschen Mannschaft wütend eine Trittbewegung nach vorne gemacht, ohne den im Weg stehenden, kniehohen Tisch zu sehen. Der kleine Zeh hatte keine Chance, dürfte gebrochen sein... Schmerz, Form und Größe sprechen dafür...

Freitag, 25. November 2022

KW 47, Grundlagen und Gedanken

Montag
Grundlagen standen wieder auf dem Programm und dazu gehörten an diesem Abend:
- Mae Geri
- Mawashi Geri
- Yoko Geri (Keage und Kekomi)
- Oi Zuki
- Gyaku Zuki
 
Einzeln oder kombiniert mit Gyaku Zuki, bahnweise jeder für sich oder als Gohon-Kumite mit Partner. Saubere und deutliche Techniken (z.B. Unterschied Keage u. Kekomi muss klar erkennbar sein), effektvolle Arbeit beim Partnerkampf hinsichtlich Angriff und Abwehr.

Gedanken zu Lehrgängen
Nach dem Training gab es noch eine kleine Geburtstagsrunde und im Gespräch kamen wir auch auf das Thema Lehrgänge. Dabei wurde ich gefragt, ob denn diese Lehrgänge auch wirklich etwas "bringen". Dass muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden. Ganz klar, in erster Linie bringt jedes Training etwas. Man übt, lernt, macht, tut und nicht umsonst gibt es bekannte Sprüche wie "Übung macht den Meister" oder "man lernt nie aus". Ich denke, man kann auf dem Karateweg immer lernen, dieser Weg endet einfach nicht. Nicht unwichtig ist für mich aber auch, bei wem lerne ich. In diesem Jahr war ich bisher bei 6 Lehrgängen zu Gast, u.a. mit Risto Kiiskilä, Shiina Katsutoshi, Imura Takenori, Julian Chees, Igarashi Tatsuro, das Kata-Spezial in Magdeburg mit hervorragenden nationalen und internationalen Trainern und nicht zuletzt unser Vereins-Gasshuku mit meinem Trainer Boris Heizenreder. Alles Trainer, welche auf lange Erfahrung zurückblicken und ebenso viel weitergeben können und auch wollen. Ob ich alles im heimischen Training anwenden kann, steht auf einem anderen Blatt. Die Lehrgänge in diesem Jahr waren fast ausschließlich JKA- bzw. DJKB-Veranstaltungen, in deren Training es schon auch Abweichungen zu unserem DKV-nahen Training gibt. Aber das weiß man und und auch wenn ich manches nicht im eigenen Verein umsetzen kann, so ist das Wissen darum trotzdem einfach wertvoll. Die Anzahl der Lehrgänge ist natürlich nicht ausschlaggebend, sondern dass was man lernt. Ich bin meiner Familie sehr dankbar, diese Lehrgänge alle besucht haben zu können, denn der finanzielle und auch zeitliche Aufwand dafür sind nicht unerheblich.
 
Donnerstag

Freitag
Kata Taikyoku Shodan
- Kata einfach, langsam,
- Erster Steg, zurück Ausgangsstellung, erster u. zweiter Steg, zurück, usw.,
- Zwei Techniken vor, eine zurück,
- Drei Techniken vor, eine zurück,
- Kata schnell,

Kata Jion
- Kata einfach langsam
- Bunkai, Boris ließ sich von uns zeigen, wie einzelnen Kombinationen
  gedeutet werden können, zeigte uns dann Alternativen aus seiner Sicht.
- Mit Partner trainierten wir dann diese Kombinationen,
  um den Ablauf der Kata zu verstehen und zu verinnerlichen.
 

Sonntag, 20. November 2022

Shotokan-Kata no Curriculum von Schlatt

Beim "Kata-Spezial" in Magdeburg hatte ich mir das "Shotokan-Kata no Curriculum" schon am Verkaufsstand von Schlatt angeschaut und fand es super. Aber wie es manchmal so ist, man kauft hier und dort etwas und nicht alle Wünsche kann man sich erfüllen.
Nun habe ich es zum Geburtstag bekommen und ich habe mich sehr gefreut, vielen Dank nochmal an Susi und Ingo!
Der ein oder andere wird es kennen, bis man eine Kata wirklich auswendig kann vergeht schon eine Weile, wenn es dann aber auch schon die x-te Kata ist, beginnt man schnell an zu grübeln, wie denn der Ablauf nochmal war. Das "Shotokan-Kata no Curriculum" kann dabei eine echte Hilfe sein. Es besteht aus einem Brettchen mit 4 Aufhängungen, an denen man kleine Kärtchen der 27 Shotokan-Katas aufhängen kann. Schlatt empfiehlt das Training nach diesem System wie folgt:
 
Links werden alle Karten aufgehängt, welche man kennt und wiederholen möchte. 
 
Hat man von diesen eine trainiert, kommt die Karte an die 2. Aufhängung. Hat man alle durch, mischt man diese Karten und beginnt auf Haken 1 von vorn.

An die 3. Aufhängung kommen die Karten, welche ich kenne, aber die ich gerade (noch) nicht oder gerade nicht mehr trainieren möchte bzw. später.

Die 4. Aufhängung ist für die Karten, welche ich noch nicht kann und momentan auch gar nicht auf meinem Programm stehen.

Natürlich kann man dieses Trainingsbrett auch anders verwenden. Z.B. in dem ich mir die Kärtchen auf 1 - 4 aufhänge, welche ich in dieser Woche trainieren möchte. Zusätzlich gibt es zu jeder Kata einen QR-Code, mit welchem man auf einen Video-Link zur jeweiligen Kata geführt wird. Mit einer Größe im DIN A4-Querformat findet man dafür überall einen Platz, bei mir wird es im Bücherregal stehen, vor welchem ich abends gern mal trainiere.



Dienstag, 15. November 2022

KW 46, Kumite im Kreis

Montag
Kumite:
Das Montagstraining begann mit Kreisübungen. Dazu wurden alle Teilnehmer in zwei Gruppen eingeteilt, jede Gruppe formierte sich um einen Hallenbodenkreis. Einer ging in die Mitte, alle anderen in Kamae mit einem Fuß auf der Kreismarkierung mit Blick in den Kreis. Der im Kreis stehende Tori griff nun mit bestimmten Techniken reihum von einem Gegner zum nächsten an, Uke wehrte leicht ab und anwortete mit freiem Konter. Wenn die Reihe fertig war wurde getauscht und der nächste ging in den Ring, bis alle einmal dran waren. Mal sollte mit Finte angegriffen werden, mal ohne. Mawashi Geri waren entweder reines Wechselspiel ohne Abwehr oder Tori bewegte sich auf einem Bein hüpfend von Gegner zu Gegner im Kreis.
Danach ging es mit einem festen Partner weiter: Age Uke, Soto Uke, Uchi Uke, Shuto Uke, Gedan Barai. Im Stand, beide in Shizentai, rechter Arm vor. Tori 1x Oi Zuli Jodan, 4 x Chudan; Uke entsprechend der Reihenfolge der Abwehrtechniken. Nach der letzten Technik sofortiger Wechsel von Tori zu Uke und umgekehrt. Wichtig dabei waren sehr schnelle Techniken und übergangslose Wechsel hinzubekommen. Die Partner wurden dabei ein paar mal gewechselt.
Weiter ging es mit festem Partner zu Gohon Kumite: Tori ging in ZK vor und griff 1x Jodan Zuki, 3x Chudan Zuki, 1x Mae Geri an, Uke wehrte zurückgehend mit den besagten 5 Techniken ab. Nach mehreren Runden vor und zurück das gleiche Spiel dann in der Art Jiyu Ippon Kumite, aber ohne Ansage und Angriff und Abwehr waren durch die "Tagestechniken" vorgegeben.

Kata:
Taikyoku Shodan, Heian Shodan
 
Donnerstag
Die Erwärmung wurde mehr ein Stresstest für den Kopf. In drei Gruppen eingeteilt bekam jede Gruppe eine Trikot und eine Aufgabe zugeteilt. Das Trikot wurde innerhalb der Gruppe einander übergeben/zugeworfen und dabei mußte der Empfänger eine Aufgabe vervollständigen, wobei alle in Bewegung bleiben mußten: Städtenamen A-Z, japanische Karatebegriffe A-Z, 1x1 mit 9 bzw. 7, Vornamen A-Z usw. Nach und nach kamen noch mehrere kleine Bälle hinzu, welche ebenfalls weitergeworfen/-gegeben wurden. Wußte man einen Begriff nicht, ein Ball fiel herunter oder jemand blieb stehen: drei Liegestütze. Es wurden so einige...
Trainingsschwerpunkt war wieder Kihon: Mae Geri, Mawashi Geri und Yoko Geri. Aus Shizentai, bahnweise in ZK oder mit Partner bei wechselseitiger Berührung. Knie richtig anreißen, Unterschenkel ausschnappen in Zielrichtung, Hüfte unterstützt je nach Trittart, zurückschnappen des Unterschenkels, absetzen. Zum Ende als Kombi:
Mae Geri li, re,
Mawashi Geri li, re,
Yoko Geri li, re, 
Je nach Graduierung kam noch zu jedem Tritt ein Gyaku Zuki hinzu.
 
Freitag
Kurz und knapp: Tekki Shodan mit Bunkai.Ich mag die Kata, ist sie doch die erste nach den Heian, welche mal von den Embusen her ganz anders ist, nämlich auf einer Linie. Die Bewegungsrichtungen sind lediglich nach links und rechts, aber da die Stellungen komplett im Kiba Dachi stattfinden, ist die Arbeit des Oberkörpers um so anspruchsvoller. Boris gab uns wertvolle Tipps, wie die verschiedenen Techniken und Kombinationen für den Kampf gedeutet werden könnten. Gleichzeitig konnten wir uns auch ausprobieren und unsere Ideen mit Partner auf Anwendbarkeit testen. Wieder galt "es ist eine Möglichkeit, wenn es funktioniert", denn Bunkai ist nicht festgeschrieben. Wieder war es sehr kurzweilig, besonders da wir die Anwendungen nicht nur seitlich im KB, sondern auch aus anderen Stellungen heraus versuchten und übten. Wichtig war es, sich bei der Auslegung nicht zu sehr von der Kata zu entfernen, aber auch nicht nur an dieser zu kleben.

Dienstag, 8. November 2022

KW 45, Wochenstart mit Kumite

Montag
Die am Rand wartenden Mitstreiter begrüßen, während der Trainer und die Gruppe vor uns sich im Seiza verabschiedet, geht natürlich nicht. Da ich besonders das traditionsbewußte Karate liebe und mir dann selbst dieses passierte, nagt am Folgetag noch etwas an mir.
Kumite, endlich mal wieder. Aufgeteilt in drei farblich getrennten Gruppen, haben wir aber erst mit leichtem Randori angefangen (ab Blaugurt mit Arm- und Beintechniken). Dann arbeiteten wir uns mit Kihon weiter voran. Oi Zuki, Age Uke, Soto Uke, Uchi Uke, Gedan Barai, Mae Geri, Mawashi Geri und Ushiro Geri. Jeweils kurze Bahnen a 3 Wiederholungen vor und zurück, ab Orange mit 2er-Kombi Technik - Gyaku Zuki und die Höhergraduierten mit 3er-Kombi mit: Technik - Gyaku Zuki - Technik.
Danach wurden, wieder in den drei Farbgruppen aufgeteilt, die verschiedenen Techniken im Kumite angewandt. Bis Gelbgurt im Kihon-Gohon-Kumite, ab Orange Kihon-Sanbon-Kumite und ab Blaugurt Jiyu-Ippon-Kumite. Für uns (ab Blau) entsprach der Ablauf dem Prüfungsprogramm zum 3. Kyu, was mich sehr freute. Tori sagt Technik an, findet den richtigen Abstand und den passenden Moment und Uke muss reagieren, d.h. abwehren und kontern. Eine Herausforderung für beide Seiten, aber mehr noch für Uke.
Der Verteidiger muss den Moment des Angriffs erkennen, angemessen abwehren und anschließend auch noch den passenden Konter finden und einsetzen. Tolles Training, mir hat es einfach Spass gemacht.
Prüfungsprogramm 3. Kyu, Jiyu-Ippon-Kumite

Freitag
Am Donnerstag war es mir leider nicht möglich am Training teilzunehmen, aber Familie und Schule der Kinder haben natürlich Vorrang.
Beim gestrigen Freitagstraining standen Bunkai zur Heian Yondan und die der eigenen nächsten Prüfungskata auf dem Plan. Nachdem wir die Heian Yondan zweimal gelaufen sind, gingen wir sie stückweise durch, besprachen die Auslegungsmöglichkeiten und betrachteten die Praxistauglichkeit, welche wir anschließend in Dreiergruppen übten. Hier fehlt uns ganz klar noch der Blick und die Übung für die Auslegungsmöglichkeiten, so dass wir länger brauchten als gedacht und es am Ende bei der Heian Yondan blieb. Die Bunkai der eigenen Prüfungskata ist dann heute im heimischen Garten dran...

Dienstag, 1. November 2022

KW 44, Ferientraining Woche 2

Montag
Nach ein paar Runden Randori begannen wir mit Kihon, welches gestern unser Schwerpunkt sein sollte.
Im Mittelpunkt standen Age Uke, Soto Uke, Uchi Uke, Shuto Uke und Gedan Barai. Diese Techniken wurden z.T. miteinander und mit anderen Tritt-, Schlag- und Stoß-Techniken zu kleinen Kombinationen aufgebaut, welche wir auf kurzen Bahnen a 5 oder 10 Wiederholungen liefen. Die vielen Kombinationen, bestehend aus 2 bis 3 Techniken, kann ich hier gar nicht alle wiedergeben. Die Schwierigkeit lag an der Vielzahl der Kombis und dass nicht wenige mit einer Gyaku-Technik endeten, somit für den nächsten Schritt ein schneller Armwechsel mit kurzer Ausholbewegung stattfinden musste. Wieder mal viel Hüfteinsatz bei wechselnden Hüftpositionen. Die Vielzahl der Techniken, hohe Geschwindigkeit, feste Stände und Kniepositionen sorten für viel Stress. Starke Konzentration und schnelles Umdenken bezüglich der immer neuen Kombinationen war gefordert.

Zum Ende stand dann aber doch noch etwas Kata auf dem Programm.
Zuerst Taikyoku Shodan einfach und dann mit der Technikreihenfolge Age Uke, Soto Uke, Uchi Uke, Shuto Uke und Gedan Barai, jeweils kombiniert mit Gyaku Zuki.
Den Abschluss bildete dann die nächste Prüfungskata, schnell und stark, in meinem Fall Tekki Shodan.
 
Donnerstag
Lange Erwärmung und Dehnung, bevor es mit Kihon (wie am Montag) weiterging.
- Choku Zuki
- Age Uke
- Soto Uke
- Uchi Uke
- Gedan Barai

Weiter mit kleinen Kombinationen, jeweils mehrere Bahnen vor und zurück:
- Sanbon Zuki in ZK,
- Uraken in KK, Forderfuß umsetzen in Gyaku Zuki in ZK,
- Uraken in ZK, Beistellschritt Yoko Geri Kekomi,
  absetzen in ZK mit Gyaku Zuki,

Wichtig: Vorgehen in Shomen, d. h. Hüfte neutral nach vorne. Erst im Moment des Kime, bei der Vollendung des Schrittes und dem Einrasten der Armtechnik wird die Hüfte in Hanmi oder Gyaku Hanmi versetzt.

Freitag
Kataspezialtraining am Freitag ist (fast) immer ein schöner Wochenabschluss. Aufgrund der geringeren Teilnehmerzahl als beim "normalen" Training hat uns Boris besser im Blick, Fehler können schneller erkannt und besprochen werden und diie Effektivität ist spürbar höher.
Erst die Heian 1 bis 5, dann weiter mit Empi, Jion und der kommenden Prüfungskata der Teilnehmer. Da diese Katas uns allen weitestgehend bekannt waren, ging es somit eher um die kleineren Stellschrauben. Techniken oder Schritte, welche schnell mal überlaufen werden, kraftvoller oder feiner umgesetzt werden sollten.
Wenn ich mir die Liste der 27 Shotokan-Kata anschaue, so bin ich 17 davon schon mal gelaufen und kenne den Ablauf von 14. Das wäre im regulären Training kaum möglich gewesen.

Montag, 24. Oktober 2022

KW 43, Ferientraining Woche 1

Montag
Trotz Ferien waren heute zum ersten Training 18 Teilnehmer anwesend. Schön zu sehen, dass viele trotzdem den Weg in den Dojo gefunden haben und dank Boris das Training auch stattfindet und wir eigentlich kaum Ausfall kennen.
Gleich nach ein paar Laufrunden fanden wir uns mit Partner zu mehreren Runden Randori zusammen, wie immer nur mit Armtechniken. Danach ging es mit Erwärmung in Form von Kihonübungen und Dehnungen weiter.

Kihon aus Hachiji Dachi:
- Choku Zuki bis Gohon Zuki,
- Mawashi Geri,
- Ura Mawashi Geri,
- Haito Uchi in ZK,
- Kiba Dachi (KB),
- Shuto Uke,
- Shuto Uke in Kokutsu Dachi (KK),
- Yoko Empi Uchi,

Zusammenstellung als Kombi, aus Hachiji Dachi:
- Mit rechtem Fuß um 45° rechts zurück (Tai Sabaki) in Shuto Uke mit KK. Umsetzen in KB mit Yoko Empi Uchi vor mit Yori Ashi. Umsetzen in ZK Haito Uchi.

- Mit linkem Fuß um 45° links zurück (Tai Sabaki) in Shuto Uke mit KK. Umsetzen in KB mit Yoko Empi Uchi vor mit Yori Ashi. Tritt vor mit Kizami Ura Mawashi Geri.
 
Kumite:
Diese beiden Kombis mit Partner. Ausgangsstellung: Tori in ZK, Uke in Shizentai.
Tori vor mit ZK Oi Zuki - Uke reagiert erst mit Kombi 1, dann wieder in Ausgangsstellung. Anschließend fast gleicher Ablauf, aber Uke reagiert mit Kombi 2.
Viele Wiederholungen mit immer wechselnden Aufgaben der Partner.

Kata:
3x Bassai Dai

Ein tolles, abwechslungsreiches Training, welches wieder richtig Spaß gemacht hat.

Montag, 17. Oktober 2022

KW 42, Beginn mit Kihon, Kumite und Kata

Montag
Laufen und mehrere Runden leichtes Randori zu Beginn, danach weiter mit Kihon.
- Mae Geri,
- Kizami Mawashi Geri, Mawashi Geri,
- Uraken / Gyaku Zuki,
- Shuto Uke / Gyaku Zuki,

Aus Gedan Barai ZK:
- vor Kizami Mawashi Geri / Mawashi Geri / Gyaku Zuki,
- zurück Shuto Uke / ZK Gyaku Zuki, vor ZK Gyaku Zuki,

Mit verschiedenen Partnern aus Kamae ZK:
- vor Kizami Mawashi Geri / Mawashi Geri / Uraken / Gyaku Zuki,
Mit Berührung, Partner ging nur mit, ohne Abwehr. Zu beachten waren vor allem die verschiedenen Hüftpositionen und feste Knie, wobei ich meine Knie beim Zuki scheinbar noch immer wieder mal nach innen kippen lassen.

Zum Ende liefen wir dann mehrmals und mit verschiedenen Geschwindigkeiten die Bassai Dai, wobei uns Boris nochmals die Schwerpunkte erklärte.

Donnerstag
Mit zwei hochgraduierten Gästen (u.a. Manja Lenk, Präsidentin des Brandenburger Landesverbands) und neuen Teilnehmern begannen wir wieder eine Erwärmung mit Partner, wobei eine Person am Platz Übungen absolvierte, während die andere Person 1 oder 2 Runden lief und danach gewechselt wurde.
Danach ging es weiter mit Kihon aus Hachiji Dachi und/oder ZK, erst Gedan und dann Chudan:
- Mae Geri,
- Mawashi Geri,
- Yoko Geri Kekomi,
- Ushiro Geri,

Mit nur einem Bein ohne abzusetzen:
- Mae Geri, Yoko Geri Kekomi, Mawashi Geri

Mit Partner, wobei der Partner einfach in Hachiji Dachi steht, ohne Abwehr. Viele Wiederholungen, abwechselnd:
- Mae Geri,
- Mawashi Geri,
- Ura Mawashi Geri,
- Ushiro Geri,
- Ushiro Ura Mawashi Geri,

Zum Ende liefen wir erst gemeinsam Taikyoku Shodan, ab Orangegurt dann mit erhöhter Schwierigkeitsgrad 2 Techniken vor, eine zurück.
Danach in zwei Gruppen, wobei die zweite Gruppe Bassai Sho lief.

Zum Ausklang dann noch 50 Situps und 50 Liegestütze, letztere mit verschiedenen Handpositionen.
Nach dem Duschen stießen wir dann noch mit ein paar Bierchen auf Veros Geburtstag an.

© Fiore Tartaglia | Spectra Verlag
 
Freitag
Zum Katatraining waren wir insgesamt nur zu viert im Dojo, also mehr als überschaubar. Dafür waren die Katas um so anspruchsvoller, standen doch Jion, Jitte und Jiin auf dem Programm. Letztere war für mich fast Neuland und somit am interessantesten.
Alle drei Katas liefen wir ohne größere Geschwindigkeit, dafür sehr viel bedachter und auf die einzelnen Techniken fokussiert. Aufgrund der wenigen Teilnehmer konnte Boris auch sofort jeden Fehler erkennen, ansprechen und uns korrigieren lassen. Ein sehr fordernder Weg ins Wochenende, aber ich denke daß uns die Intensität sehr geholfen hat!

Sonntag, 16. Oktober 2022

KW 41, Eingeschränkt nur Donnerstag und Freitag

Donnerstag
Aufgrund einer Muskelzerrung unterhalb des rechten Schulterblattes war am Montag nicht an Training zu denken. Die Zerrung war bis Donnerstag nur leicht weniger geworden, aber da der Arzt Medikamente, viel Wärme und Bewegung empfahl, ging ich zwar zum Training, aber versuchte ohne Anspannung in die Techniken zu gehen.
Nach einer recht umfangreichen Kardioerwärmung ging es mit Oi Zuki, Kizami Zuki, Mae Geri, Mawashi Geri und Gyaku Zuki. Technik für Technik erst im Stand aus Hachiji Dachi, dann bahnweise aus ZK. Zum Ende wurde es dann als kleine Kombination aus ZK: Mae Geri, Mawashi Geri, Sanbon Zuki. Ein gutes Einstiegsprogramm für unsere neuen Mitstreiter, von denen immerhin noch vier zum Training kamen. Für diese gab es dann auch zum Abschluss Taikyoku Shodan, erst langsam zum Verständnis, dann etwas schneller.

Freitag
Schwerpunkte waren Hangetsu und Kanku Sho. Erstere war einigen schon bekannt, Kanku Sho dagegen nicht und somit baute Boris beide Katas Passage für Passage mit uns auf. Bei der Hangetsu war es eher die für diese Kata typische Hangetsutsu-Stellung, welche für alle sehr gewöhnungsbedürftig war. Die Kanku Sho dagegen war auch für mich komplettes Neuland, aber hat gefühlt sehr viele bekannte Kombinationen aus anderen Katas. Trotzdem war es nicht so leicht, diese zu verstehen und am Ende auch komplett laufen zu können.
Die letzten 20 Minuten des Trainings liefen wir nochmal einen Teil der uns inzwischen bekannten Katas:
Heian 1 - 5, Tekki Shodan, Bassai Dai, Jion, Empi, Kanku Dai, Hangetsu, Kanku Sho.

Samstag, 8. Oktober 2022

JKA-Seminar mit Igarashi Tatsuro

Drittes Wochenende infolge ein JKA-Lehrgang und dieses Mal lud der Shotokan Kyokai Berlin zum JKA Shokukai - AKI Seminar mit Igarashi Tatsuro und es wurde einer der besten Lehrgänge, an welchen ich bisher teilgenommen habe.
Die erste Trainingseinheit für die Gruppe 5. Kyu bis Dan begann um 11 Uhr und mit geschätzt 90 Teilnehmern war die Halle ziemlich gut gefüllt.
Wir begannen mit einfachen Kihonübungen, bestehend aus Choku Zuki, Age Uke, Soto Uke, Uchi Uke, Gedan Barai und Shuto Uke. und parallel dazu erklärte der Sensei, auf was wir achten müssen:
- Tiefe Stellungen, nicht hochkommen.
- Wenn man jünger ist steht man tiefer, je älter desto höher
   wichtiger ist aber wie fest der Stand ist.
-  Die Standweite die wir können, sollen wir zu unserem Stand machen.
- Für einen festen Stand kommt die Arbeit aus den Oberschenkeln.
- Druck nach vorn, vorderes Knie fest machen,
   darf sich nicht nach innen oder aussen bewegen.
- Im Shomen müssen die Leisten ein Dreieck bilden,
  diese fest zusammenpressen.
- Schritt im Zenkutsu Dachi: vorderes Bein zieht,
  nicht hinteres Bein schiebt.
- Beim Mae Geri wird das tretende Bein auch
  nicht abgestoßen, sondern hochgezogen.
- Bei Schritten immer Oberschenkel zusammen,
  die Füße immer aneinander vorbeiführen.
- Bei Techniken den direkten Weg zwischen zwei Punkten wählen,
   keine Umwege, diese nehmen Kraft.
 
Kata Heian Shodan:
- Aufstehen am Ende nicht entspannt, sondern elegant.
- Stellungen nicht nur schön, vor allem fest und kontrolliert auf den Zweck fokussiert.
- Fingerspitzen im Shuto Uke leicht gebeugt, gibt mehr Festigkeit.
- Bei Drehung über hinteres bein immer den Hacken am Boden belassen.
- Es gibt keine Drehung in Katas, es sind Bewegungen mit Schwerpunktänderung.

Das zweite Training begann mit einem Schrittwechsel mit Zuki im Zenkutsu Dachi in verschiedenste Richtungen, wobei wir besonders die Punkte beachten sollten, mit welchen wir uns im ersten Training intensiv befaßt hatten.
Danach ging es weiter mit Bassai Dai. Um die Festung zu erstürmen sollten wir schnell und besonders stark in die Techniken und Stände gehen. Schon bei der Auftaktbewegung sollten die Hände nicht seitlich Ausholen, sondern der Körper so nach vorn, dass die Hände mitgenommen werden. 
Wichtig:
Es gibt in Katas keine Pausen. Bei Vollendung der Technik nicht im Kime verharren, Kime nur für sehr kurzen Moment.
In viele Passagen unterteilt liefen wir die einzelnen Kombinationen immer wieder, bis der Sensei zufrieden war.
Ein sehr lehrreiches Training, aus welchem ich viel mitnehmen konnte und noch mehr verinnerlichen muss.


Freitag, 7. Oktober 2022

KW 40, Einfach Kihon

Donnerstag
Aufgrund des Feiertags am Montag war nun gestern das erste Training dieser Woche.
Die paarweise Erwärmung begann schon mal sehr beinlastig. Während eine Person am Platz eine Übung (Plank, Liegestütze, Kniebeuge, Choku Zuki, Mae Geri, ...) ausführte, drehte die andere Person eine oder zwei Hallenrunden laufend oder auf einem Bein hüpfend. Wieder am Platz wurde dann gewechselt.
Das Training an sich war sehr basislastig und auch auf die neuen Mitstreiter angepasst. Choku Zuki, Mae Geri Kekomi in Gedan und Chudan, Mae Geri Keage in Jodan, Oi Zuki, in Shizentai oder Zenkutsu Dachi. Einfache, aber saubere Ausführungen, ohne großartige Kombinationen. Um so besser, da man sich auf die Ausführung, Haltung und Stand sehr gut konzentrieren konnte.
Die letzten 20 Minuten liefen wir dann passend zum Training die Kata Taikyoku Shodan, von ganz langsam bis kraftvoll und schnell. Ein körperlich forderndes, aber gleichfalls für den Kopf entspanntes Training, sehr schön.
Aufgrund einer Geburtstagsfeier verzichte ich auf das morgige Freitagstraining, dafür geht es aber am Samstag zum "JKA Shokukai - AKI Seminar" mit Igarashi Tatsuro.

Samstag, 1. Oktober 2022

Berlin Special mit Risto Kiiskilä und Julian Chees

Heute und morgen geht es zum Bushodo-Dojo Berlin, welcher das 11. Berlin Special ausrichtet, dieses Mal mit den Instruktoren Risto Kiiskilä und Julian Chees.
Circa 60 Teilnehmer im Bereich 5. Kyu bis Dan waren dabei und somit war die Halle recht gut gefüllt.

Samstag
Die erste Einheit hatten wir mit Risto Kiiskilä. Bei keinem Trainer außerhalb meines Vereinstrainings habe ich so viel über den Einsatz der Hüfte gelernt wie bei Risto. In seinem Training ist die Hüfte selbst nur ein Knochen ohne richtige Muskulatur, der Einsatz der Hüfte kommt aus dem Oberschenkel. Seine Übungen waren auch hauptsächlich darauf aufgebaut. Zukis und Gyaku Zukis, kleine Kombinationen aus der Kata Chinte, wobei der Oberschenkel die Hüfte in die gewünschte Position brachte. Gleichzeitig sollen wir generell mehr auf Dynamik achten, keine Stops oder Pausen zwischen den Techniken, eher fließende Übergänge. Zum Ende hin wurde dann auch die Chinte gelaufen, bzw. man schaute wie die anderen es machten und versuchte es selbst...

Die zweite Einheit fand bei Julian Chees statt. Er startete sofort mit einer 7er Kombi aus Oi Zuki, Gyaku Zuki in Zenkutsu Dachi und Suri Ashi und einer Keri-Kombi, bestehend aus Mae, Yoko Keage, Yoko Kekomi, Mawashi Geri, Ushiro Geri, Uraken und Gyaku Zuki. Die Trittkombi dann auch mit Partner, wobei Uke aber nur mitging. Alles erst langsam aufgebaut und zum Ende hin selbständig ohne Zählzeiten. Danach liefen wir die Heian 1-5, je 3x. Julian Chees ließ zwischendurch Passagen wiederholen und erklärte bestimmte Fehler oder Verbesserungen. Mit seiner lockeren und entspannten Art, aber trotzdem mit kritischem Blick, ist sein Training einfach Spaß pur.


Sonntag
Heute begannen wir mit Julian Chees. Sein Thema war die Kata Sochin, mit besonderem Augenmerk auf die Arbeit mit dem Standbein, welches häufig seine Aufgabe zu früh abgibt. Einzelne Kombinationen der Kata zeigte der Sensei uns, dann trainierten wir die korrekte Abfolge. Zwischendurch gab es von ihm Bunkaibeispiele, welche wir zum Teil ebenfalls mit Partner wechselseitig trainierten, während Julian Chees korrigierend durch die Reihen ging. Zum Ende hin wurde alles zusammengefügt und wir liefen gruppenweise mehrmals die Kata.

Nach einer 1,5-stündigen Pause ging es mit Risto Kiiskilä weiter. Er war heute besonders kritisch und unterbrach das Training immer wieder, um auf die Fehler aufmerksam zu machen.
Ein Großteil des Trainings übten wir mit Partner nur einen Wechsel:
- Tori ging aus Kamae Schritt vor mit Kizami Zuki,
- Uke ging aus Kamae zurück:
  a) bei Jodan gerade mit Suri Ashi Soto Uke,
  b) bei Chudan mit Soto Uke, wobei der hintere Fuß
      einen Ausweichschritt zur Seite macht,
- Uke mit Konter Gyaku Zuki
Anfangs aus dem Stand, danach aus dynamischen tänzelnden Bewegungen. Das Zusammenspiel aus Gewichtsverlagerung, Bein- und Hüftarbeit war der  Schwerpunkt dieser Einheit.
Die letzten 20 Minuten hieß es dann Freikampf, um das gerade Gelernte nun auch anzuwenden, aber nur mit Zukis. Das war dann nochmal so richtig anstrengend und fordernd, da Risto vor allem die Ernsthaftigkeit sehen wollte und kein Spiel.
"Ein Kiai ist kein Hilferuf, sondern ein Kampfschrei!" Wer sprach oder lachte, dem wurde die "Deppenecke" angeboten. Absolut platt und mit dicker Oberlippe (es war meine) fand dann auch dieses Training ein Ende.

Tolles Event mit zwei völlig verschiedenen Trainern und motivierten Teilnehmern.
Danke an den Bushido-Dojo Berlin für die Organisation!

Dienstag, 27. September 2022

KW 39, Keine Pause und viele Neue

Montag
Nach dem intensiven Gasshuku-Wochenende beim JKA Berlin ging es Montag gleich mit dem Vereinstraining weiter. Leichte Kumiterunden, beid- und einarmig, bildeten den Auftakt, bevor es ans Beintraining ging.
Aus Hachiji Dachi:
- Mae Geri,
- Yoko Geri Kekomi,
- Ushiro Geri,
- Mawashi Geri, Danach diese Tritttechniken jeweils bahnweise, wobei mit jeder Bahn die Geschwindigkeit erhöht wurde, bevor die gleichen Tritttechniken mit Gyaku Zuki kombiniert wurden.
Zuletzt das Ganze zu einer Kombination zusammengefügt, alles jeweils mit einer Beinseite und immer mit Gyaku Zuki:
- re. vor Mae Geri ZK,
- re. Knie hoch u. Yoko Geri nach rechts,
nach re. in ZK absetzen,
- re. Ushiro Geri nach hinten,
in Trittrichtung eindrehen in ZK absetzen,
- re. Knie hoch u. Yoko Geri nach rechts,
nach re. in ZK absetzen,
- re. Mawashi Geri mit 180°-Drehung, in ZK absetzen,

Zuletzt wurden dann diese Tritt-Zuki-Kombis in der Taikyoku Schodan angewendet.

Donnerstag
In den vergangenen 2 Wochen wurde recht emsig um neue Mitglieder unserer Erwachsenentrainingsgruppe geworben, Mundpropaganda und über Social-Media-Kanäle und das Ergebnis war gar nicht schlecht, zum gestrigen Schnuppertraining kamen neun (!) Interessierte.
Das Training wurde von Boris entsprechend angepasst: es wurde viel erklärt, die gängigen japanischen Begriffe natürlich auch auf Deutsch, einfache Stände und Techniken.
Schwerpunkte waren Oi Zuki und Mawashi Geri in Zenkutsu Dachi, Schritt für Schritt erklärt und langsam aufgebaut bis zu einer kleinen Kombination:
- li. vor Oi Zuki in ZK,
- re. vor Oi Zuki in ZK,
- li. vor Mawashi Geri in ZK,
- re. vor Mawashi Geri in ZK,

Zum Ende war dann auch eine kleine runde ganz leichtes Randori mit offenen Händen möglich, versuchen den anderen zu berühren, abwehren mit sehr leichten Blockbewegungen, entspannt hin und her.
In gemeinsamer Runde bei einem kühlen Getränk saßen wir dann noch eine Weile zusammen und ließen den Abend ausklingen. Mal schauen, wieviele nach dem Schnuppertraining wiederkommen bzw. dabeibleiben...

Sonntag, 25. September 2022

Autumn Camp mit Imura Sensei und Shiina Sensei

Die Ankündigung zum Autumn Camp des JKA Berlin war schon lange raus und ebenso lange stand der Termin in meinem Terminkalender. Wie schon vor der Coronapause wollte ich unbedingt wieder zum Gasshuku mit Imura Takenoshi (8. Dan) und Shiina Katsutoshi (7. Dan) aus dem Honbu-Dojo in Tokyo. Zusammen mit meiner Tochter fuhr ich am Freitagnachmittag in Berlins Norden nach Buch, so wie circa 120 andere Karatekas aus verschiedensten Ländern auch. Nach der Begrüßung wurden die Teilnehmer in zwei Gruppen aufgeteilt, Braun- und Schwarzgurte in der einen Hallenhälfte, die Farbgurte in der anderen.
 
Das Freitagstraining hatten wir Farbgurte mit Imura Sensei und Kihon wurde hauptsächlich trainiert.
- Choku-, Ren- und Sanbon-Zuki,
- Shuto Uchi mit anschließendem Kumite,
- Mae-Geri aus Heiko Dachi,
- Mae-Geri mit Partner, welcher als Kasten kniete
  und über den getreten werden mußte,
 
Die ersten zehn Einheiten wurden immer vom Sensei vorgezählt, die danach folgenden 10er-Sätze von jeweils 5 Schülern. Saubere, schnelle Ausführung und eine starke sichtbare Hüfte waren wichtig.
 
Anschließend übernachteten Marieke und ich im Honbu-Dojo der JKA Berlin in Pankow, gemeinsam mit einem polnischen Mitstreiter. Nach noch etwas Training in diesem schönen Dojo und ein paar netten Gesprächen mit unserem Schlafpartner legten wir uns in die Schlafsäcke und löschten das Hallenlicht.
 

Samstag ging es nach einem kleinen Frühstück wieder nach Buch, wo um 10 Uhr und um 15 Uhr die nächsten Trainingseinheiten auf dem Plan standen. Beide hatten wir bei Shiina Sensei. Das Vormittagstraining bestand aus kurzen Kombinationen (Oi Zuki, Age Uke und Oi Zuki Soto Uke), welche wir nach ein paar Kihonwiederholungen mit Partner im Kihon-Ippon-Kumite und Gohon-Kumite trainierten. Anschließend waren Katas dran, Heian 1-5 und Tekki.

Das Nachmittagstraining wurde dann doch nochmal etwas anstrengender. Viele Bahnen Oi Zuki in Zenkutsu Dachi und Shuto Uke in Kokutsu Dachi, wobei innerhalb bzw. auf bestimmten Bodenmarkierungen gelaufen werden mußten, wollte man nicht den Zorn des Senseis auf sich ziehen. Danach bildeten einige Schüler eine Gasse, wobei die beiden Reihen versetzt standen. Die anderen Schüler mußten nun im Zickzack mit Oi Zuki bzw. Oi Zuki und Gyaku Zuki von einem zum anderen und das jeweils immer 5 Runden. Dabei zählte nur Schnelligkeit und Kime unter den wachsamen Augen von Shiina Sensei. Fehler wurden von ihm lautstark kritisiert. Danach waren dann noch Heian Shodan und Heian Nidan dran, aber jeweils als sehr schnelle Ura-Kata.
Anschließend konnten dann noch mit den beiden Senseis Fotos gemacht werden, bevor es für uns wieder nach Hause ging.

KW 38, Erste Trainerstunde

Montag
Es kommt sehr selten vor, dass Boris ein Training ausfallen lassen muss und da unsere drei Braungurte an diesem Montag auch nicht kommen konnten, durfte ich am Montag meine erste Trainerstunde geben. Vorgaben erhielt ich keine und hatte somit ein Wochenende Zeit, mir einen Trainingsplan auszudenken. Zwar war ich mir am Sonntagabend noch unsicher, ob mein Plan für 1,5 Stunden reicht, aber eher das Gegenteil war dann der Fall. Als Thema hatte ich mir die Kata Heian Yondan ausgesucht, welche ich mir mit den Schülern aufbauen wollte. Erste die einzelnen Techniken oder kleine Kombinationen aus der Kata erarbeiten (einzeln und mit Partner im Deuserband), anschließend zur Kata zusammenfassen. Das Training verlief trotz anfänglicher Nervosität recht gut, obwohl Ansagen, Kommandos, Erklärungen, zählen, beobachten und korrigieren sich als sehr anspruchsvoll erwiesen. Die Zeit verging schneller als gedacht und ich konnte nicht einmal alles unterbringen was ich wollte. Aber vielleicht hatte ich uns ja auch etwas zuviel vorgenommen... Das anschließende positive Feedback tat aber sehr gut und hat mich sehr gefreut. DANKE!

Donnerstag
Es gibt diese Tage, da sollte man eigentlich nicht zum Training gehen, besonders wenn man gesundheitlich einfach nicht fit ist. Aber hinterher ist man immer schlauer. Nach Erwärmung und Dehnung stand war das Motto Randori, aber irgendwann kam der Punkt, ab welchem ich mit Übelkeit auf die Bank ging, von der ich mir den Rest des Trainings ansah. U.a. Kata Taikyoku Shodan, erste Technik, zurück, die ersten beiden Techniken, zurück, die ersten drei Techniken, usw. Alles 100% kraftvoll und schnell.

Montag, 12. September 2022

KW 37, Wochenanfang mit Keri-Training

Montag
Schon die Erwärmung war wieder sehr beinlastig und somit war die Richtung für heute klar: viel Keri-Training.
Aus ZK Gedan Barai:
- Kizami Mae Geri,
- Mae Geri,
- Ren Geri, Sanbon Geri,
- Kizami Mae Geri, Mae Geri, Kizami Mae Geri,
- Mae Geri, Kizami Mae Geri, Mae Geri,
- Choku, Ren und Sanbon Zukis, Uraken
 
Aus Kamae in die Kombination:
- vor Mae Geri, absetzen mit Oi Zuki,
- vor Kizami Mae Geri, absetzen mit Gyaku Zuki,
- vor Mae Geri, absetzen mit Kizami Zuki,
- Uraken

Und dann zur Zielkombination:
- Vor Mae Geri, absetzen mit Oi Zuki,
- Kizami Mae Geri, vorne absetzen mit Gyaku Zuki,
- Mae Geri, hinten absetzen mit Kizami Zuki,
- Uraken,
Na klar, hier kam es wieder auf die Hüftarbeit an: Shomen, Hanmi und Gyaku Hanmi waren gefragt, ebenso aber auch Hikite, Zukis eng am Körper schleifend.

In zwei Graduierungsgruppen ging es dann weiter mit Heian Sandan und Bassai Dai, langsam und schnell.
Zum Abschluss noch etwas Dehnung, dann auslaufen und fertig...

Donnerstag
Für heute war ein etwas verkürztes Training angesagt, denn nach dem Training galt es auf das Wohl unseres Senseis anzustoßen und mit ihm seinen Geburtstag zu feiern.
Das Training war aber dennoch nicht weniger anstrengend.
Zur Erwärmung stellten wir uns längs der Halle in einer Reihe auf und auf Kommando liefen wir schnell auf der Stelle, gingen in Plankstellung, zogen schnell abwechselnd die Knie zur Brust oder wechselten auf die andere Seite und zurück.

Danach ging es an zwei kleine Kombinationen:
- vor ZK mit Oi Zuki
- vor ZK mit Oi Zuki / Gyaku Zuki
- vor ZK mit Oi Zuki / Gyaku Zuki / Oi Zuki

- zur. ZK Age Uke
- zur. ZK Age Uke / Gyaku Zuki
- zur. ZK Age Uke / Gyaku Zuki / Age Uke

Diese Kombinationen wieder erst langsam mit Zählzeiten, dann schnell auf ein Kommando.
Danach gegen einen Partner, wer langsamer war oder einen Fehler machte, Liegestütz...

Zum Abschluss liefen wir die Kata Taikyoku Shodan, ebenfalls langsam, schnell und zuletzt zwei Paare gegeneinander.

Der Abend hatte dann einen sehr schönen Ausklang bei Boris und seiner Frau Nadin bei leckerem Essen, Getränken und im Kreis toller Leute, unsem Verein...