Donnerstag, 4. März 2021

Eine notwendige OP

Seit Oktober plagen mich nun schon Leistenbeschwerden, welche nach und nach stärker wurden und auch optisch wurde erkennbar, dass ein Arztbesuch unausweichlich wurde. Da aber für Anfang Dezember Kyu-Prüfungen geplant waren, schob ich den notwendigen Arztbesuch noch etwas auf, schließlich fallen die Prüfungstermine auch nicht so vom Himmel. Die lockdownbedingte Verschiebung der Prüfung machte es nicht besser, eher im Gegenteil. Mit Bekanntgabe der neuen Prüfungstermine für Ende Februar ging es dann zum Hausarzt und mit der Diagnose "Leistenbruch" weiter zur Terminbesprechung ins Krankenhaus. Jeder Termin nach meiner Prüfung am 27. Februar war mir recht und da der Arzt nicht warten wollte, wurde es der nächstmögliche Termin am 01. März. Mittlerweile war ich auch froh darüber, denn die letzten Wochen Onlinetraining und Prüfungsvorbreitungen führten am Ende doch zu starken Schmerzen. Waren zuletzt sogar Spaziergänge nur noch bedingt möglich, versuchte ich doch die Schmerzen für das Training zu verdrängen. Sicherlich sollte die Gesundheit an erster Stelle stehen, gerade auch als Papa und Ehemann, doch Verantwortung und eigene Prioritäten (und Dickkopf) stehen sich manchmal im Weg... Nach der bestandenen Prüfung fiel mir ein mittelgroßer Stein vom Herzen, dass bis dahin doch noch alles geklappt hat.
Die OP habe ich inzwischen hinter mir und 6 bis 8 Wochen ärztlich verordnete Trainingspause werden bestimmt nicht leicht. Aber egal, dieses Mal halte ich mich an Arzt und Ehefrau...
 


Prüfung!

Endlich wieder eine Kyu-Prüfung! Nachdem die für Anfang Dezember letzten Jahres geplanten Prüfungen dem Corona-Virus geopfert werden mussten, hatte sich unser Trainer und Sensei Gedanken gemacht, wie es diesbezüglich weitergehen kann. Kumite konnte aufgrund der Abstandsbestimmungen nicht durchgeführt werden, ist aber ein Bestandteil der Prüfungen. Der DKV, nach welchem wir unsere Prüfungen durchführen, empfiehlt in der aktuellen Situation den Vereinen in Eigenregie eine adäquate Lösung zu finden. Unser Trainer fand eine Lösung und die sah wie folgt aus: alle Prüflinge kamen einzeln zu festgelegten Zeiten in seinen Privatdojo und konnten so die Prüfung unter seinen Augen ablegen. Als Ausgleich zum Kumite wurden z.B. Techniken und deren Umsetzung und/oder Bedeutung abgefragt und schon mal geprüfte Techniken hinzugenommen. Ich durfte am vergangenen Samstag zur Prüfung des 5. Kyu antreten, als Letzter von 64! Es war das dritte Wochenende in Folge und bei Boris dürfte inzwischen mehr als gut durchgelüftet sein...
Für die Prüfung zum ersten Blaugurt war jeweils eine Stunde eingeplant, was mir schon mehr als ein Fragezeichen auf die Stirn brachte. Warum so lange, was hat er vor? Angespannt wie vor jeder Prüfung erschien ich um Punkt 17 Uhr fertig umgezogen im Gi. Im Dojo begann ich dann eigenständig meine Erwärmung und zehn Minuten später ging es los. Meine Prüfung begann mit Kihon. Statt die Kombinationen laut Prüfungsordnung pro Bahn 5x zu wiederholen, passten wir die Anzahl der Wiederholungen dem etwas kleineren Dojo an, ich lief aber statt einer Bahn drei, vier oder fünf vor und zurück. Hin und wieder wurde nach der deutschen Übersetzung einer Technik gefragt. Vor Erschöpfung war ich eigentlich nach dieser Etappe schon platt, bevor es an das Thema Kata ging. Um es einfach zu machen durfte ich von Heian Shodan bis Heian Yondan alle laufen, erst jede langsam als Ura-Kata, also gespiegelt, dann schnell und kraftvoll. Am Ende war es dann geschafft und ich bekam meine Urkunde und den blauen Obi überreicht. Geschafft!!!
Zum feierlichen Abschluss der Prüfungen traf sich unser Verein anschließend zum virtuellen Anstoßen im Onlinechat und wir plauderten über die vergangenen, ereignisreichen Tage.



100. Onlinetraining!

Covid-19 hat uns alle nach wie vor fest im Griff und das Vereinstraining in den Dojos ist immer noch nicht erlaubt.
Am vergangenen Freitag gab es nun aber ein kleines Jubiläum, wobei "kleines Jubiläum" definitiv untertrieben ist, und zwar fand unser 100. Onlinetraining per Zoom statt! Das müssen andere Vereine und vor allem Trainer erst einmal nachmachen.
Jede Woche, egal ob Ferien oder zwischen den Feiertagen zum Jahreswechsel, veranstaltet Boris mehrere individuelle Trainings, in welchen jeweils auf die verschiedenen Gürtelfarben intensiv eingegangen wird. Sicherlich nehmen nicht alle Vereinsmitglieder (aus verschiedenen Gründen) teil, aber wer mit seinem Karate nicht stehenbleiben möchte und sogar vorankommen will, bekommt so die Möglichkeit intensives Karate zu Hause unter Videoanleitung zu trainieren. Nicht selten ist der Gi zum Ende der Trainingsstunde nass und man liegt anschließend erschöpft auf der Couch oder in der Badewanne. Vielen Dank an alle Beteiligten, aber vor allem natürlich an unseren Sensei!