KW 39, Erst einarmig

Montag

Es ist Oktoberfestzeit und damit die Maß Bier auch gestemmt werden kann, gab es Einarmtraining. Nach dem anstrengenden Wochenende waren wir auch gar nicht so zahlreich, aber der Lehrgang mit Ferenc Nanai steckte noch allen sehr spürbar in den Knochen. Aber egal, schließlich bin ich froh, trainieren zu können. Boris hatte aus diversen Techniken zwei Kombinationen erstellt:

Kombi I:

Age Uke, Soto Uke, Gedan Barai,

Kombi II:

Te Nagashi Uke Jodan, Te Nagashi Uke Chudan, Te Nagashi Uke Gedan,

Erst im Shizentai, dann mit einer Vorwärtsbewegung im Zenkutsu Dachi. Alle Techniken wurden nur einseitig ausgeführt, der zweite Arm blieb im Hikite. Nun kam es einerseits auf saubere Ausführungen an, aber natürlich auch auf die Hüfte, welche sehr gefordert war.

Nach ein paar Bahnen vor und zurück gingen wir es mit Partner im Kumite an. Erst die einzelnen Kombinationen, dann mit einem Schritt und sechs Techniken. Tori führte abwechselnd Oi Zuki und Gyaku Zuki aus, für Uke war es dagegen schon erheblich mehr Arbeit, mussten doch die rechts-links-Angriffe mit nur einem Arm abgewehrt werden. Eine starke Hüftrotation war somit notwendig, um den Abwehrbewegungen die notwendige unterstützende Kraft zu geben. Nun sind erst einmal zwei Tage trainingsfrei, die haben wir auch alle nötig...

Donnerstag

Heute war es kopflastig. Weniger die zehn Laufrunden zur Erwärmung, eher die anschließende Kumitekombination.

Vor Yori Ashi Gyaku Zuki, vor Suri Ashi und beim Fußanschluss Kizami Zuki, bei Abschluss des Suri Ashi Gyaku Zuki, Schritt vor mit Mawashi Geri.wehrte Uke die Techniken mit

Anfangs lief Tori die Techniken und Uke ging nur mit. Später wurden die Abstände geringer und Uke wehrte alles mit Te Nagashi Uke ab. Erst langsam, Technik für Technik, dann Stück für Stück etwas schneller. Boris erklärte dazu sehr viel. Einerseits natürlich wieder die richtige Hüfte, denn bei zwei Gyaku Zukis ist diese natürlich wieder besonders wichtig. Zusätzlich lebt diese Kombination natürlich von einer tiefen Stellung und besonders von der Geschwindigkeit. Mit letzterer muss der Gegner direkt mit Beginn der ersten Technik überrannt werden und das muss natürlich kraftvoll und schnell passieren. Bis wir aber in diese Richtung kamen, dauerte es schon eine Weile.

Ich liebe diese Kombinationen mit Zwischenschritt, die Technikabfolgen und das blitzschnelle Überlaufen, werde aber noch etwas Übung brauchen, um die Kombination wirkungsvoll laufen zu können.

Freitag

Zum heutigen Katatraining kamen gerade mal vier Karatekas. Das letzte Wochenende steckt vielleicht noch einigen in den Knochen. Mit Karate und Fitness-Center hatte ich selbst in den vergangenen neun Tagen neun Trainingseinheiten. Das merke ich auch, der körper ist ziemlich erschöpft, aber trotzdem positiv, ich fühle mich nicht schlecht.

Im heutigen Training liefen Bassai Dai, Empi, Nijushiho und Tekki Nidan. Alle recht langsam, aber unter Boris' strengem Blick wiederholten wir viele Passagen etliche Male. Schon interessant, auf was es alles zu achten gilt, bis die Techniken in die richtige Richtung gehen. Jetzt ist erst einmal ein längeres Wochenende, also etwas Entspannung in Sicht.

Lehrgang mit Ferenc Nanai in Berlin

Dieses Wochenende stand der erste Lehrgang unseres Vereins mit Gästen an und ich war sehr gespannt, wie es wird. Jetzt, drei Tage später, bin ich noch sehr begeistert. Mit Ferenc Nanai (8. Dan im Fudokanverband) kamen acht weitere ungarische Karatekas aus Budapest, mit welchen wir schon in Karatecamps in Ungarn gemeinsam trainierten. Zusätzlich kamen auch Mitglieder vom "Verein traditioneller Karateka in Berlin e.V." mit ihrem Sensei Michael Bock und vor uns lagen vier Trainingseinheiten unter ungarischer Leitung.

Freitag

Wir begannen am Freitagabend mit einem reinen Katatraining. Ferenc Nanai wählte dazu Bassai Sho und Nijushiho aus. Beide Katas liefen wir mehrmals nacheinander, wobei der Shihan jede Situation nutzte, uns auf Besonderheiten aufmerksam zu machen, Hintergründe zu den Techniken zu erklären und die Katas zu unseren zu machen.

"Eine Kata muss man hören", "Eine Kata braucht Stil" oder "Eine Kata muss leben" waren nur einige Punkte, welche es umzusetzen galt.

 

Danach ging es zum Italiener bei Pasta, Pizza, viel Bier und gemeinsamen Gesprächen.

Samstag I

Wir begannen mit drei Kombination, jeweils aus Kamae:

Ichi:

Age Uke / Tetsui Uchi / Mae Geri / Gyaku Zuki.

Ni:

Uchi Uke / Kizami Zuki / Kizami Yoko Geri / Gyaku Zuki.

San:

Gedan Barai / Uraken / Kizami Mawashi Geri / Gyaku Zuki.

Erst einzeln, dann nacheinander, von langsam bis schnell. Dann ging es auf Zuruf mit Ichi, Ni oder San weiter in diversen Reihenfolgen und Richtungen, alle gemeinsam oder mit Partner.

Sehr intensiv und kopflastig, denn die verschiedenen Kombis in wechselnder Reihenfolge und Richtungsänderungen war für alle sehr fordernd.

Kata: Gankaku. Auf die Frage wer die Kata nicht kennt, gingen erwartungsgemäß viele Arme hoch. Die Antwort von Ferenc "dann lernen wir sie", wurde gemeinsam umgesetzt.

Samstag II

Schwerpunkt des Trainings wurde eine Kombi:

Kamae: Hinterfuß steppt heran mit Kizami Zuki, vor Kizami Zuki / Gyaku Zuki.

Nachdem die Kombi geinsam einstudiert wurde, liefen wir sie mit Partner. Tori agierte, Uke ging nur mit, auf Zuruf von Ichi oder Ni musste einer von beiden mit Kizami Mawashi Geri abschließen. Wurde der Tritt von der falschen Person ausgeführt oder traf nicht in die geöffnete Hand des Partners gab es Liegestütze. Weiter in Vierergruppen. Vier Eckpunkte der Gruppe wurde mit Ichi, Ni, San und Shi benannt, eine Person ging in die Mitte und auf Zuruf einer Zahl zwischen 1 bis 4 mussten die anderen Karatekas zur Mitte angreifen. Ähnliches Spiel in andere Richtung: auf Zuruf griff die Mitte die Eckpunkte an.

Kata: Meikyo, Bassai Dai.

 

Den Abend ließen wir anschließend bei Boris ausklingen, diesmal bei seinen mittlerweile legendären Grillwürsten und Gürkchen, diversen Getränken und Kuchen. Wie mir mitgeteilt wurde, ging es bis spät in die Nacht, solange hielt ich aber nicht durch.

Sonntag

Heute war eine Doppelkombi dran:

Teil I: Aus Kamae setzte das hintere Bein zur Seite mit Tai Sabaki und Gedan Barai / Gyaku Zuki / Oi Zuki / Mae Geri wieder hinten absetzen / Gyaku Zuki.

Teil II: Das hinter Bein seitlich nach vorn mit Gedan Barai / Gyaku Zuki / Kizami Mawashi Geri / Gyaku Zuki.

Erst alle gemeinsamer Aufbau der Kombinationen in eine Richtung, dann zum Partner auf Geschwindigkeit.

Kata: Kankudai.

Besonders einprägsam fand ich seine abschließenden Beispiele, wann Entspannung und wann Zanshin gefordert ist.

Ein wirklich toller Lehrgang unter der Leitung von Ferenc Nanai und seinen ungarischen "Helfern". Es wurde viel erklärt, aber auch viel an Umsetzung erwartet bei hohem Tempo. Wir freuen uns schon auf eine Fortsetzung!

KW 38, Sehr schönes Basistraining

Montag

Nach einer kurzen Ansprache zum Lehrgang am kommenden Wochenende, welcher vom ehemaligen ungarischen Nationaltrainer Ferenc Nanai geleitet wird, starteten wir mit ein paar Laufrunden und der obligatorischen Dehnung.

Wieder stand Basistraining an und ich fand es richtig gut, denn obwohl es die Techniken sind, welche wir schon am längsten trainieren, kann man sie einfach nicht genug trainieren.

Zuerst aus Hachiji Dachi: Choku Zuki, Age Uke, Soto Uke, Uchi Uke, Shuto Uke, Gedan Barai. Zuerst wechselseitig, dann nur mit einem Arm.

Weiter bahnweise im ZK: vor Oi Zuki, zurück Age Uke, vor Oi Zuki bzw, zurück Age Uke, vor Oi Zuki, zurück Age Uke. Das gleiche statt mit Age Uke dann auch jeweils mit den anderen Abwehrtechniken, die Bahnen rauf, die Bahnen runter.

Danach alle zusammen als eine große Kombination: vor Oi Zuki, zurück Age Uke, vor Oi Zuki, vor Oi Zuki, zurück Soto Uke, vor Oi Zuki, usw.

Dann aus ZK Kamae Gyaku Zuki, Kizami Zuki, vor mit ZK Gyaku Zuki, ebenfalls wieder mehrere Bahnen. Zuletzt dann auch wieder als Kombi:

vor Oi Zuki, zurück Gedan Barai, vor Oi Zuki, Kamae, Gyaku Zuki, Kizami Zuki, vor ZK Gyaku Zuki.

Zum Abschluß liefen wir dann noch gruppenzugeteilte Kata: Taikyoku Shodan, Heian Jondan und Bassai Dai. Sehr schönes Training mit viel Geschwindigkeit!

 

Donnerstag

Die erste halbe Stunde gehörte unserer Kondition und dem Stepboard:

- Re.li. rauf, re. li. runter,

- Schnell abewchseld mit den Fußspitzen rauftippen,

- Plank, Situps und Liegestütze mit Füßen auf Board,

- usw.

Stepboard

Nach einer kurzen Trinkpause, welche wir auch alle nötig hatten, ging es weiter mit Kihon, jeweils aus Kamae: Kizami Zuki, Oi Zuki, Kizami Mae Geri, Mae Geri

Die einzelnen Techniken wurden dann eine kleine Kombination:

Vor ZK Kizami Zuki Jodan, zurück ZK Age Uke, vor ZK Kizami Zuki Jodan / Kizami Mae Geri, vor ZK Mae Geri.

Diese erst langsam mit Zählzeiten, dann ohne, aber kraftvoll und schnell.

 

Diese Kombi haben wir anschließend als Kumite mit Partner auf mehreren Bahnen umgesetzt. Dabei wehrte Uke nur die Zukis mit Age Uke ab, die Tritte von Tori sollten ankommen und Uke ging nur mit.

KW 37, Platt zum Wochenstart

Montag

Ich denke es war nicht die beste Idee nach der Arbeit erst ins Fitnessstudio und anschließend zum Karatetraining zu fahren, bei Außentemperaturen von 30° C. Zwar hatte ich nach dem Fitness noch schön kalt geduscht, jedoch kühlte der Körper bis zum Dojo nicht wirklich herunter. Spätestens bei der Erwärmung im Gi, welche aus Sprints, Planks und Liegestütze bestand, hatte ich so eine Ahnung, dieses Programm so nicht noch mal zu planen.

Nach der Erwärmung folgte zwar nur ein einfaches Kihonprogramm, aber wenn man im Karate auf die Feinheiten achtet, wird auch die einfachste Technik sehr schweißtreibend.

Age Uke, Soto Uke, Uchi Uke, Gedan Barai und Oi Zuki. Für unsere neuen Mitstreiter ein super Einstieg, aber auch für die Fortgeschrittenen eine Herausforderung. Jede Technik liefen wir einzeln mehrere Bahnen vor- und rückwärts. Anfangs mit zwei Zählzeiten:

1. Aus ZK -> Ausholbewegung der Arme und den hinteren Fuß zum vorderen heranziehen. Den herangezogenen Fuß dabei kaum belasten, denn dieser ist ja nur auf der Durchreise...

2. Aus der Beugung des Standbeins durch Streckung den Körper nach vorn rausdrücken und somit die Vorwärtsbewegung des Fußes fortführen. Zum Ende der Beinbewegung erst die Armtechnik ausführen, so dass. Arm und Bein dann zeitglich in ihrer Endposition ankommen.

Die anfängliche tiefe ZK-Position bestimmte die Höhe der kompletten Bewegung. Wenn man 1. also langsam ausführt und in dieser Stellung eine Weile verharrt, spürt man schon ein leichtes Brennen in den Beinen. Je tiefer die Stellung, desto deutlicher war die Anstrengung in den Gesichtern der Teilnehmer zu sehen.

Aus den beiden Teilbewegungen wurde dann eine Technik und die letzten Bahnen wurde es dann nur noch stark und schnell. Eigentlich ganz einfach, eigentlich...

 

Donnerstag

Die ersten 20 Minuten gehörten wieder den Konditionsleitern, mit welcher die Erwärmung in kurzer Zeit erreicht wurde. Danach ging es mit sehr grundlegenden Arbeiten weiter:

Choku Zuki, Ren Zuki und Sanbon Zuki, aus Hajiji Dachi vor in Zenkutsu Dachi, wieder zurück, rechts vor, links vor.

Mae Geri, Füße gerade nach vorn strecken, Zehen zurückziehen, Koshi (Fußballen) trifft.

Nun in Kombination mit den Zukis und dabei auf die Hüfte achten: Oi Zuki im Shomen, Gyaku Zuki in Gyaku Hanmi. Basistraining, aber für unsere neuen Mitstreiter gerade richtig, denn auch ein gerader Oi Zuki oder ein sauberer Mae Geri wollen sauber ausgeführt und ausgiebig trainiert werden.

Freitag

Doch noch mal sehr schönes Wetter und somit ging nochmal zum Katatraining in den Park.

Erst etwas Dehnung und dann liefen wir Heian 1 - 5, Bassai Dai, Jion, Empi, Nijishiho, Sochin, Chinte. Zwischendurch leichtes Zeitlupenrandori, einfach hin und her, geben und wenig nehmen.

Zum Ausklang stießen wir dann mit dem einen und/oder anderen Erfrischungsgetränk auf den Geburtstag unseres Sensei an. Happy Birthday!

KW 36, Wochenstart mit Geschwindigkeit...

Montag

Heute ging es gleich nach intensiver Dehnung und Erwärmung mit Kihon los.:

- Choku Zuki, Ren Zuki und Sanbon Zuki,

- Shuto Uke einfach, Ren und Sanbon,

- 2x eine Seite Shuto Uke, 1x andere Seite Shuto Uke,

- vor ZK Shuto Uke, zurück 3x Yori Ashi Shuto Uke,

Die beiden folgenden Kombinationen liefen wir erst ein paar mal am Platz, bevor wir uns paarweise gegenüber stellten und diese Kombinationen einfach und doppelt gegeneinander laufen musste, Verlierer "gewann" einen Liegestütz.

Vor ZK Shuto Uke, zurück KK Shuto Uke / Vorderfuß heranziehen zum Neko Ashi Dachi / umsetzen zum ZK Gyaku Zuki, vor ZK Gyaku Zuki.

Vor ZK Kizami Zuki, vor ZK Kizami Zuki, zurück ZK Age Uke / ohne Schritt Gedan Barai / ohne Schritt Uchi Uke.

Konditionell wurden wir mit recht vielen Wiederholungen gefordert, aber man kam mehr und mehr in einen Lauf.

Zum Schluss dann wieder Kata. Die ersten beiden Gruppen liefen die Heian Katas, ab violetten Obis wurden es Tekki Shodan, Bassai Dai, Jion und Empi. Auch diese Katas liefen wir dann paarweise, wobei ein Partner begann und der andere die gleiche Kata begann, sowie der erste Part seine Kata beendete. Nachdem der Zweite Partner die gleiche Kata beendete, startete der Erste mit der zweiten Kata usw.

Klasse Training mit viel Geschwindigkeit und trotzdem Augenmerk auf saubere Ausholbewegungen, Hüfte und Komzentration. Ein sehr schöner Wochenstart!

Freitag

Aufgrund eines anderweitigen Termins musste ich leider das Donnerstagstraining ausfallen lassen und so ging es erst Freitag mit dem Katatraining weiter.

Das schöne Spätsommerwetter lockte uns nochmals in den Park, natürlich mit ordentlich Mückenabwehr auf der Haut. Schon beim letzten Mal hörten wir hin und wieder ein genervtes Stöhnen, gefolgt von einem Hand-auf-Haut-Klatschen, bevor schon neue Mücken im Anflug waren. Nach etwas Dehnung und leichtem Randori liefen wir folgende Katas:

Heian 1 - 5, Tekki Shodan, Bassai Dai, Jion, Empi, Hangetsu, Kanku Dai, Tekki Nidan, Sochin und Chinte. Zwischen den Katas die eine oder andere Runde Randori, aber alles recht entspannt. Wie meistens war es ein schöner Wochenausklang, bevor es ins Wochenende ging.