Dienstag, 22. Februar 2022

KW 08, Beginn mit Kata, Ende Yoko Geri

Montag
Vor einer Woche war unser Trainer Boris wieder für ein Wochenendtraining in Ungarn. Die mitgebrachte Schulterverletzung wurde gestern operiert und somit gestalteten wir unser Training selbst. Vorgabe: Kata.
Lediglich sieben (!) Karatekas fanden sich im Dojo ein, anscheinend ist der Drill mit Trainer beliebter...
Wir starteten mit ein paar Laufrunden und selbständiger Dehnung und gingen dann über zu den Katas. Alle verteilten sich im Dojo und jeder lief individuell seine Katas. Schon nach kurzer Zeit bildeten sich unterstützende Paare. Wie war noch mal der Übergang, was ist bei der Technik zu beachten usw.
Ich begann mit Taikyoku Shodan, Heian 1 - 5, die Heian Godan 4 bis 5 mal. Nach Tekki Shodan fand ich mich mit Christin zusammen und gemeinsam liefen wir dann Bassai Dai, Jion, Kanku Dai und Empi, jeweils zwei bis drei mal. Da mein Gi auch ohne Trainer gut nassgeschwitzt war, konnte unser Training nicht so schlecht gewesen sein. Wann hat man schon mal die Möglichkeit, individuelles Katatraining intensiv durchzuführen...

Donnerstag
Heute Yoko Geri, und das ausschließlich... Bis zu den ersten Seitwärtsfußtritten verging eine Stunde und diese hatte es in sich, denn viele Dehnungen und Gleichgewichtsübungen standen auf dem Plan:
- 10 x im ZK das vordere Bein zur Brust ziehen, wieder absetzten
- gleiche Übung mit hinterem Bein
- gleiche Übung erst Vorderbein, dann Hinterbein
- sehr tiefe Zenkutsu Dachi, Oberkörper gerade halten
- tiefe Richtungswechsel in ZK und Hiza Dachi
- Vierfüßlerstand, jeweils ein Bein ranziehen, zur Seite strecken, halten, zurück
- ein Fuß auf Hocker (Bein gestreckt), Standbein beugen
  (Hocker vor, hinter oder neben uns)
 
Seitlich zur Sprossenwand stehen, mit einer Hand abstützen:
- Knie hochziehen, Yoko Geri treten: Gedan, Chudan, Jodan

Aus Kiba Dachi bahnweise Yoko Geri Kekomi mit Übersetzschritt, dann aus Zenkutsu Dachi.

Alle Übungen wurden rechts- und linksseitig durchgeführt, recht langsam mit Zählzeiten, so dass es bei jeder Technik spätestens nach der zehnten Wiederholung im Bein brannte.
Den entsprechenden Muskelkater werden wir morgen merken...

Dienstag, 15. Februar 2022

KW 07, Viel Kihon

Montag
Straffes Konditionstraining zu Beginn: Während ein Partner eine Hallenrunde läuft, absolviert der andere Hockstrecksprünge, Situps, Liegestütze oder Nähmaschine (Rennen auf der Stelle). Nach jeweils einer Hallenrunde wird gewechselt. Danach ist der Körper nicht nur warm, er brennt! So, Karateteil des Trainings kann beginnen... Lockeres Randori im Anschluß, Schnappatmung perfekt...
Kurze Trinkpause und weiter ging es mit Dehnung und Kihon. Zwei kleine Kombis waren dran:

Aus ZK Gedan Barai
- vor Oi Zuki Jodan, zurück Age Uke, vor Oi Zuki Chudan,
- v Gyaku Zuki Chudan, z Uchi Uke, v Gyaku Zuki Jodan,
Age Uke, © Fiore Tartaglia | Spectra Verlag

Wichtig: Kihongerechte Ausholbewegungen. Diese sollte zu Beginn des Schrittes abgeschlossen sein, so dass für die restliche Vor- oder Rückwärtsbewegung genügend Zeit für die eigentliche Technik bleibt.
Und es sind drei verschiedene Hüftstellungen: beim Schritt und Oi Zuki Hüfte im Shomen, Age Uke und Uchi Uke im Hanmi, Gyaku Zuki im Gyaku Hanmi. Und diese Umsetzung wollte der Trainer auch sehen. Das hintere Knie gestreckt, das vordere bei Hüftrotation nicht nach innen fallen lassen, tief stehen.
Zum Abschluss liefen alle zwei Katas entsprechend Graduierung, für mich waren es Heian Godan und Tekki Shodan.

Donnerstag
Zur Erwärmung in drei Gruppen a 4-5 Leute an drei Koordinationsleitern, in verschiedenen Laufmustern schnellstmöglich durchlaufen, Sprint bis Pylone und zurück... circa 25 mal.
Danach war der Gi schon gut feucht. Die intensive Beindehnung gab dann wieder das kommende Thema vor.

Kihon:
- Choku Zuki
- Mawashi Geri
- Mawashi Geri, Gyaku Zuki
- Ura Mawashi Geri
- Ura Mawashi Geri, Gyaku Zuki

Kumite:
- Mawashi Geri Chudan, Uke geht nur mit
- Mawashi Geri Chudan, Gyaku Zuki,
- Ura Mawashi Geri Chudan,
- Ura Mawashi Geri, Gyaku Zuki,
- Mawashi Geri Jodan, Abwehr Uke Te Nagashi Uke,

Kata:
Heian 1-5 mit Zählzeiten.
Mit Partner im Kataabstand gegenüberstehend.
Partner 1 beginnt mit Heian Shodan, P2 passiv, dann umgekehrt. Danach weiter mit der nächsten Kata. Das Ganze mit hohem Tempo, bis alle Heian-Katas durchlaufen wurden.

Donnerstag, 10. Februar 2022

KW 06, Langsam wieder starten... und viel Mawashi Geri

Montag
Leider versetzte mich Covid-19 in eine spontane zweichwöchige Auszeit. Nicht wirklich unerwartet, da ich in dieser Zeit der letzte Erkrankte in meiner Familie war. Ist der Test dann aber doch plötzlich positiv, gibt das schon ein sehr mulmiges Gefühl. Außer Erkältungserscheinungen und Gliederschmerzen hatte ich glücklicherweise keine größeren Symptome. Statt Karatetraining war also eher Lesen, japanische Vokabeln und sehr entspanntes anschauen von Online-Katas angesagt.
Zwar noch etwas kurzatmig ging es dann zum Montagstraining und Boris hat glücklicherweise das Training recht entspannt begonnen mit Konditionserwärmung und Randori bei jeweils mittlerer Geschwindigkeit.
Der Trainingsschwerpunkt lag dann auf Basistraining: Age Uke, Soto Uke, Uchi Uke, Shuto Uke Gedan Barai und Ou Zuki, alles im Zenkutsu Dachi.
Bahnweise erst die einzelnen Techniken vor- und rückwärts, dann diese als Kombi, zuletzt als Kombi mit Gyaku Zuki nach jeder der angeführten Techniken. Dabei natürlich wieder viel auf die Hüftarbeit geachtet. Die Hüfte sollte erst zum Ende der Bewegung einrasten und bei geöffneter Endposition durfte das vordere Knie natürlich nicht nach innen fallen.
Nachdem wir am Ende noch 3x die Tekki Shodan liefen, reichte es auch für heute. Konditionell hätte ich noch nicht mehr geschafft.

Mit inzwischen 48 Jahren merke ich dann doch, dass die Regenerationsphasen nach Erkrankungen etwas länger werden und das ist auch in Ordnung so. Auch wenn man es nicht unbedingt wahrhaben will...
Donnerstag
Schon nach der Verabschiedung der Kindertrainingsgruppe vor uns kam meine Tochter auf mich zu und meinte nur: "Knallhartes Beintraining heute!". Da sich die Trainingsschwerpunkte häufig gleichen, ahnten wir schon was nun auf uns zukommen würde. Entspanntes Randori zu Beginn, erst ohne, dann mit Beintechniken. Dabei sollte aber schon vorrangig Mawashi Geri eingesetzt werden. Dann ging es an eine intensive Beindehnung, also doch... Im Anschluss trainierten wir aus dem ZK immer wieder das seitliche Anreißen des hinteren Beins in die waagerechte Position. Wichtig dabei der anliegende Unterschenkel, Hacken also am Po. Anschließend blieben wir in der Stellung mit angerissenem Bein 10 cm vor der Endposition, ein Partner drückte mit flacher Hand von oben gegen das Knie und man mußte wippend dagegen drücken. An wechselnden Partnern übten wir dann Mawashi Geri, getroffen wurde oberhalb des Gürtels mit Heisoku, also dem Spann. Weiter mit Mawashi Geri aus der Sitzposition. Am Boden sitzend mit angezogenen Füßen, Fußsohlen berühren sich, Knie nach außen. Ein Bein bleibt, dass andere Bein seitlich, Unterschenkel nach hinten, so dass der Unterschenkel hinter den Po kommt. Seitlich neben dem vorderen Knie auf den Ellbogen abstützen und dann aus dieser Position mit dem hinteren Fuß nach vorne Mawashi Geri treten (siehe Bild). Dann das Bein auf der gleichen Bahn zurück und wieder hinten ablegen. Das Gleiche aus auf den Händen abgestützter Position und zuletzt mit aufrechtem Oberkörper. Trainiert wurde dabei somit das Treten aus verschiedenen Oberkörperneigungen.
Anschließend jeweils zu dritt an eine Pratze: einer hielt die Pratze seitlich vor sich und die anderen beiden traten abwechselnd mit erst Mawashi und dann Kizami Mawashi Geri. Die ausgiebige Beinarbeit spürte man sehr gut noch am nächsten Tag.