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Sonntag, 10. März 2024

JKA-Seminar mit Kazuaki Kurihara

 
Auf  diesen Karate-Lehrgang habe ich mich schon sehr lange gefreut, denn der Berliner Verein "Shotokan Kyokai Berlin" bot mit Kazuake Kurihara wieder einen besonderen Lehrgang. Kurihara Sensei, zweimaliger Kataweltmeister der JKA, siebenmaliger Gewinner der JKA All-Japan-Meisterschaften für Kata und einmal für Kumite, kam zum ersten Mal nach Berlin und das gleich für drei Tage. Das Fazit gleich vorweg: es war ein hervorragender Lehrgang mit einem Sensei, welcher nicht leicht zufriedenzustellen war und uns gezeigte Techniken und Kombinationen von uns so oft wiederholen ließ, bis es passte. Mit seiner sehr ruhigen und entspannten Art, immer ein Lächeln im Gesicht, ließ er uns sehr oft zusammenkommen, um uns zu demonstrieren, worauf es ihm bei Techniken und Bewegungsabläufen ankam. Und das war nicht wenig. Mit bis über 130 Teilnehmern am zweiten Tag fanden doch sehr viele Interessierte den Weg in den Dojo. Hier eine kleine Zusammenfassung, das Training war weitaus umfangreicher.
 
Tag 1, Training 1:
Hauptthema Oi Zuki und Gyaku Zuki. Viel Hüftarbeit, was aber eigentlich wenig mit der Hüfte zu tun hat, denn die Kraft soll hauptsächlich über die Muskelkontraktion im Oberschenkel im Leistenbereich erfolgen. Dabei auch den Schritt mit dem vorderen Bein etwas größer als beim normalen ZK machen und den hinteren Fuß ziehen. Erst jeder für sich, viele Bahnen mit Einzeltechniken und den immer besser werdenden Schritttechniken. Dann liefen wir mit wechselnden Partner viele Bahnen im Gohon-Kumite, wobei Uke zuerst einen Schritt nach hinten ging und Tori die smit vorgegebene Distanz überbrücken musste.

Tag 1, Training 2:
Wir begannen mit Soto Uke und Uchi Uke im ZK und Shuto Uke im KK. Erst im Kihon die sauberen Stellungen trainiert, das richtige vor- und zurückgehen, dann weiter mit Gohon-Kumite. Ein Partner geht 5x mit Oi Zuki vor, Uke wehrt erst mit Soto Uke ab, dann mit Uchi Uke, danach mit Soto Uke und Gyaku Uchi Uke, zuletzt mit Uchi Uke und Gyaku Uchi Uke.
Dann liefen wir mehrmals die Bassai Dai und Kurihara Sensei erklärte Teile der Bunkai, worauf es bei der Kata ankommt und ließ uns partnerweise einige Kataausschnitte als Kumite trainieren. Obwohl die Kata eine sehr kraftvolle Kata mit ausholenden Bewegungen ist, hört man den Fuß nur 2x aufkommen: bei der Auftaktbewegung und beim Gedan Barai mit Kiba Dachi (27).

Tag 2, Training 1:
Drei verschiedene Dinstanzen mit drei verschiedenen Techniken überbrücken: Yori Ashi mit Gyaku Zuki, überlaufener Gyaku Zuki und Schritt vor mit Oi Zuki.
Als nächstes mit dem Hinterfuß leicht zurück um eine Vorspannung zu erzeugen und die drei Techniken laufen.
Nach dem Kihon die passende Jiyu Ippon-Ippon-Kumite-Übung: Tori lief die drei genannten Techniken und Uke wehrte mit Nagashi Uke ab und konterte blitzschnell mit den gleichen Techniken, aber ohne richtigen Schritt, sondern nutzte die durch den Angriff entstandene geringe Dinstanz.

Tag 2, Training 2:
Kata Heian Nidan als kleine Kombinationen und als gesamte Kata
Die drei Auftakttechniken als Bunkai mit vielen wechselnden Partnern:
Heiwan Uke u. Jodan Kamae, Soto Uke u. Tettsui Uchi, Tettsui Uchi (Gedan Barai) alles jeweils im KK als Verteidigung zu Oi Zuki Jodan, Gyaku Zuki Chudan und Oi Zuki Chudan.

Tag 2, Training 3:
Erst Gedan Barai, dann Gedan Barai/Gyaku Zuki, jeweils um 90° versetzt. Weiter aus dem Stand mit Shuto Uke und Shuto Uke/Gyaku Zuki, jedes mal wieder zurück in Ausgangsstellung, dann ebenfalls im Kreisformat wie die Übung zuvor.
Weiter ging es mit der Kata Empi, welche vom Sensei in viele kleine Kombinationen auseinandergenommen wurde, welche wir immer wieder liefen und mit wechselnden Partnern als Bunkai trainierten.

Tag 3, Training 1:
Mae Geri, Mawashi Geri und Yoko Geri Kekomi, als Einzeltechniken aus dem Stand, dann am Partner mit jeder Seite und jeder Technik 20 Wiederholungen. Dabei war es wichtig, die Deckung des Verteidigers zu umgehen.
Im Kumite ging Tori griff Tori mit drei verschiedenen Techniken an:
YA Gyaku Zuki, überlaufener Gyaku Zuki, und Schritt vor mit Oi Zuki.
Uke ging entsprechend mit, wehrte jeweils mit der Hand ab und Konterte mit Mae Geri, Mawashi Geri und Yoko Geri Kekomi.

Tag 3, Training 2:
Auftakt mit Shuto Uke, Shuto Uke/Gyaku Zuki und Shuto Uke/Gyaku Zuki/Shuto Uke/Gyaku Zuki. Vor, zurück und Drehung über die Rückenseite. Weiter mit Kata Gangaku. Wie liefen die Kata, bevor Kurihara Sensei wieder in kleine Kombinationen aufteilte und wir diese erst einstudierten und anschließend mit Partner als Bunkai liefen. Dazu war die ausgehende Kombination aus Shuto Uke und Gyaku Zuki sehr hilfreich, denn die ersten 4 Techniken der Kata waren der Körperbewegung aus dem doppelten Shuto Uke/Gyaku Zuki gleichzusetzen und auch für spätere Bewegungen waren die Ausgangstechniken sehr hilfreich in dieser Kata. Einzelne Kombinationen wurden wieder mit Partner trainiert. Nebenher wurde ähbliche Passagen der Heian Godan betrachtet.
 
Kurihara Sensei:
Karate ist Kihon, Kumite und Kata zusammen.

Samstag, 8. Oktober 2022

JKA-Seminar mit Igarashi Tatsuro

Drittes Wochenende infolge ein JKA-Lehrgang und dieses Mal lud der Shotokan Kyokai Berlin zum JKA Shokukai - AKI Seminar mit Igarashi Tatsuro und es wurde einer der besten Lehrgänge, an welchen ich bisher teilgenommen habe.
Die erste Trainingseinheit für die Gruppe 5. Kyu bis Dan begann um 11 Uhr und mit geschätzt 90 Teilnehmern war die Halle ziemlich gut gefüllt.
Wir begannen mit einfachen Kihonübungen, bestehend aus Choku Zuki, Age Uke, Soto Uke, Uchi Uke, Gedan Barai und Shuto Uke. und parallel dazu erklärte der Sensei, auf was wir achten müssen:
- Tiefe Stellungen, nicht hochkommen.
- Wenn man jünger ist steht man tiefer, je älter desto höher
   wichtiger ist aber wie fest der Stand ist.
-  Die Standweite die wir können, sollen wir zu unserem Stand machen.
- Für einen festen Stand kommt die Arbeit aus den Oberschenkeln.
- Druck nach vorn, vorderes Knie fest machen,
   darf sich nicht nach innen oder aussen bewegen.
- Im Shomen müssen die Leisten ein Dreieck bilden,
  diese fest zusammenpressen.
- Schritt im Zenkutsu Dachi: vorderes Bein zieht,
  nicht hinteres Bein schiebt.
- Beim Mae Geri wird das tretende Bein auch
  nicht abgestoßen, sondern hochgezogen.
- Bei Schritten immer Oberschenkel zusammen,
  die Füße immer aneinander vorbeiführen.
- Bei Techniken den direkten Weg zwischen zwei Punkten wählen,
   keine Umwege, diese nehmen Kraft.
 
Kata Heian Shodan:
- Aufstehen am Ende nicht entspannt, sondern elegant.
- Stellungen nicht nur schön, vor allem fest und kontrolliert auf den Zweck fokussiert.
- Fingerspitzen im Shuto Uke leicht gebeugt, gibt mehr Festigkeit.
- Bei Drehung über hinteres bein immer den Hacken am Boden belassen.
- Es gibt keine Drehung in Katas, es sind Bewegungen mit Schwerpunktänderung.

Das zweite Training begann mit einem Schrittwechsel mit Zuki im Zenkutsu Dachi in verschiedenste Richtungen, wobei wir besonders die Punkte beachten sollten, mit welchen wir uns im ersten Training intensiv befaßt hatten.
Danach ging es weiter mit Bassai Dai. Um die Festung zu erstürmen sollten wir schnell und besonders stark in die Techniken und Stände gehen. Schon bei der Auftaktbewegung sollten die Hände nicht seitlich Ausholen, sondern der Körper so nach vorn, dass die Hände mitgenommen werden. 
Wichtig:
Es gibt in Katas keine Pausen. Bei Vollendung der Technik nicht im Kime verharren, Kime nur für sehr kurzen Moment.
In viele Passagen unterteilt liefen wir die einzelnen Kombinationen immer wieder, bis der Sensei zufrieden war.
Ein sehr lehrreiches Training, aus welchem ich viel mitnehmen konnte und noch mehr verinnerlichen muss.