Dienstag, 21. Januar 2020

Winterlehrgang des JKA Berlin


Unter der Leitung von Dirk und Pierre Leiding fand am 30. November 2019
der Winterlehrgang des JKA Berlin statt. Unser Trainer Boris, meine Tochter und ich hatten Lust und waren dabei. Die Teilnehmer bis zum blauen Obi begannen bei Pierre Leiding mit Kihonkombinationen aus verschiedene Fußstellungen und Armtechniken und Kumite mit Oi Zuki und Uchi Uke im Jodan und Chudan, anschließend Kata Heian Shodan. Schwerpunkt lag auf der richtigen Hüftstellung, Shomen oder Hanmi.
In der zweiten Trainingseinheit bei Dirk Leiding wurde dann die Kata Heian Sandan erarbeitet mittels Kihon- und Kumiteübungen. Augenmerk lag u.a. zum Fumikomi das Knie in einem engen Korridor hochzuziehen und deutliches Hikite bei den Armtechniken.
Dirk:"Wieviele Hände haben die Meisten mitbekommen? Richtig, zwei. Nutzt sie!"
Führungsschiene, ausholen, Hikite…
Für meine Tochter war es der erste Lehrgang ohne andere Kinder aus unserem Verein. Besonders interessant fand sie manche unterschiedlichen Ausführungen einiger Techniken zwischen JKA und unserem Vereinstraining. Begeistert war sie aber davon, dass einerseits im Training, neben Pierre oder Dirk, weitere Schwarzgurte durch die Reihen gingen und korrigierten und Hilfestellungen gaben. Als wir beide in der Pause eine bestimmte Technik und die richtige Fußstellung besprachen, kam sofort ein Schwarzgurt auf uns zu und erklärte die Besonderheiten. Unterstützung die ganze Zeit, optimal!

Neuer Gi


Als ich wieder mit Karate begonnen habe, sollte ein einfacher Karateanzug erst einmal reichen. Diesen gab es bei Decathlon für 24,99 €. Der Nachteil für mich war die Qualität des sehr leichten Stoffes. Das Gewicht von Karateanzüge wird meistens in Unzen bzw. oz angegeben. Mit 240 g/m² entsprach dieser Gi somit einem Gewicht von 8 oz und bei diesem Gewicht beginnen die Erwachsenenanzüge. Mir war er zu leicht und weich. Der Anzug nahm zwar Schweiß sehr gut auf, behielt ihn aber auch und lag nach kurzer Zeit wie ein nasses Tuch auf dem Rücken.
Den nächsten Anzug habe ich dann schon gezielter ausgesucht. Der Tokaido Kata Master hat 12 oz, somit auch schon merklich schwerer als der 8er. Als Kata-Gi hat er einen kürzeren Schnitt an Armen und Beinen (ich finde es angenehmer zu tragen), der Stoff ist dichter und fester gewebt und qualitativ erheblich besser. Zwar nimmt er Schweiß gut auf, liegt aber aufgrund seiner Festigkeit nicht auf der Haut auf und trocknet auch wieder sehr schnell. Für 85 € ein wirklich gut tragbarer Gi. Sofern man mehrmals in der Woche trainiert und auch am Wochenende mal an Lehrgängen teilnimmt, kommt um einen Zweitanzug nicht herum. Mein Decathlonmodell wollte  ich aber gerne aussortieren. Also wieder im Internet nach bestimmten Kriterien gesucht und die Marke Shobu ins Auge gefaßt mit den Varianten Standard und Spezial. Der Schnitt ist bei beiden ziemlich gleich, der Standard lediglich etwas leichter und mit einfacher Schnürung, Preis 122 €. Der Spezial ist mit 205 € sicherlich kein Schnäppchen, aber der Stoff und der breite traditionelle Hüftbund haben mich dann doch überzeugt. Mit diesem merkt man die Schnürung nicht und der Sitz ist optimal. So wurde aus dem Zweitanzug sofort der erste…
Wer Interesse hat kann hier schauen. (Nein, ich bekomme dafür keine Prozente)
Schmaler Bund Tokaido Kata Master
Hoher Hüftbund Shobu Spezial

Lehrgang bei Efthimios Karamitsos


Am 02. November fuhren unser Trainer, mehrere Vereinsmitglieder und ich zum Berlin-Lehrgang von Efthimios Karamitsos. Mir war er durch diverse Youtube-Videos bekannt und da unser Trainer Boris Heizenreder seine 3 Dan-Prüfungen bei ihm abgelegt hatte, waren wir sehr gespannt auf das Training des Bundestrainers (Kata) des DKV.
Leider war es definitiv nicht mein Tag, was aber nicht an Efthimios Karamitsos lag. Es begann damit dass der Lehrgangspreis höher als auf unserem Flyer angegeben war. Als es an der Kasse dann hieß "oh, da habt ihr wohl einen älteren Flyer erhalten", fand ich es schon etwas frech. Zumal ich mit meinen beiden Kindern teilnahm und die Preiserhöhung von 5 € pro Person nicht wenig war. Man hätte auch zu seinem Fehler stehen können… Die Halle war nicht weiter hergerichtet, die Begrüßung führte Karamitsos selbst durch… Mmmhh, das kannte ich von JKA und DJKB anders, zumal Karate in meinen Augen auch von diesen Ritualen lebt. Das fand ich schon etwas schade. Für den Rest war ich dann selber schuld. Da ich mit einer prächtigen Erkältung zum Lehrgang fuhr, bekam ich ziemlich schnell Probleme mit fehlender Konzentration und Kurzatmigkeit, nach dem ersten Durchgang am Vormittag war ich schon platt. Zuschauen wollte ich trotzdem nicht und ich nahm mit falschem Ehrgeiz auch an der zweiten Einheit teil. So lief ich lediglich mit, aber war eigentlich nicht wirklich dabei. Die Ausführungen von Karamitsos und Erklärungen zu verschiedenen Techniken, z.B. zur schrittweisen Erarbeitung der Kata Heian Jondan, waren sehr lehrreich, aber aufgrund meiner Mattigkeit in diesem Moment weniger umsetzbar. Besonders seine Worte "eine Technik braucht Geschmack und Farbe" fand und finde ich absolut klasse und auf den Punkt gebracht. Mehr Erklärung wie eine gute Technik auszusehen hat, braucht es nicht.
Die Mehrzahl der Blau- und Braungurte, welche im Anschluss an den Lehrgang bei ihm Kyu-Prüfungen absolvierten, hatten davon aber zuvor wohl nichts gehört. Katas ohne Takt, Hüfte nicht zu sehen, ohne Kraft. Man sah es Karamitsos an und er sagte es ihnen wohl auch.