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Montag, 5. Dezember 2022

Prüfungstag

Es war mal wieder soweit und die nächsten Kyu-Prüfungen standen an. Wie schon beim letzten Prüfungstermin hatte Boris zuvor wieder Vorbereitungslehrgänge angeboten. Diese fanden nach Graduierungen aufgeteilt an den drei vorherigen Sonntagen statt. Zwei Trainingseinheiten a 90 Minuten, in denen das Prüfungsprogramm besprochen und in verschiedenen Konstellationen trainiert wurde. Im Anschluss daran gab es dann eine Empfehlung des Trainers, in welcher er jedem Teilnehmer eine kurze Einschätzung zum aktuellen Trainingsstand gab und sich für oder gegen eine Teilnahme an den Kyu-Prüfungen aussprach. Zwar war diese Empfehlung nicht bindend, aber wer kann jemanden besser einschätzen als der eigene Trainer?
Ich wußte schon im Vorfeld, dass der Schritt von der Mittel- in die Oberstufe anspruchsvoll sein würde, aber ich wollte mich der Herausforderung stellen. Aus rein sportlicher Sicht fühle ich mich momentan einfach in recht guter Verfassung Für einen 49-jährigen, welcher erst vor einigen Jahren überhaupt mit Sport begann, weiß ich, was ich in den vergangenen Jahren geschafft habe. Mental fehlt gerade ein Quäntchen und ich bin schon seit ein paar Wochen auf der Suche nach Lösungsansätzen. Eigener Anspruch, Entwicklungsmöglichkeiten im Training, körperliche Grenzen spielen zum Teil eine Rolle.
Der Vorbereitungslehrgang und die Prüfung setzten mich schon sehr unter Druck, ich bin einfach kein Prüfungsmensch und mein Magen war der gleichen Meinung. Aber auch das ist eine Hürde, welche zu überwinden ist.
Meine eigene Prüfung zum 3. Kyu lief wie folgt ab:
- Kihon laut Prüfungsordnung,
- Kata: Taikyoku Shodan, eine frei gewählte Kata und Tekki Shodan,
- Jiyu-Ippon-Kumite nach PO,
- Jiyu Kumite,
Nicht alles lief optimal: mal zu wenig Atmung, mal war es die Kraft oder das Zusammenspiel im Kumite. Die Anmerkungen des Trainers wurden aufgenommen, Techniken auf Nachfrage auch mal wiederholt. Nicht alles fand aber auch in unseren Trainingseinheiten in der Vergangenheit entsprechende Beachtung. Am Ende, völlig ausgelaugt, gab es dann die Urkunde und den neuen, nun braunen Gürtel.
Nach der Prüfung, aber auch heute noch, einen Tag später, empfinde ich Demut, Dankbarkeit, etwas Stolz und eine Last weniger auf den Schultern. Aber auch die Frage, wie geht es weiter?