Vom 27. - 28.09.2019 nahm ich am Autumn Camp des JKA Berlin in Buch teil. Das Eröffmumgstraining fand am Freitagabend statt. Es
war mein erster Wochenendlehrgang und meine Nervosität schon sehr hoch.
Jedoch war es von Beginn an ein absolut sportliches Miteinander. Die Teilnehmer kamen aus dem In- und Ausland und vom Weiß- bis Schwarzgurt waren alle Farben
vertreten. Die Begrüßung und Erwärmung wurde gemeinsam
durchgeführt. Danach wurden die Teilnehmer in zwei Gruppen aufgeteilt,
weiße bis blaue Obi auf die eine Hallenseite, braune und schwarze
Gürtelträger auf die andere. Die beiden japanischen Trainer,
Imura Takenori (8. Dan) und Shiina Katsutoshi (7. Dan), haben jeder
jeweils eine Gruppe trainiert, in der nächsten Trainingseinheit haben
dann beide gewechselt. JKA-Training zeichnet sich besonders durch viele
Wiederholungen aus. Ich begann bei Imura Sensei. Beim Kihon wurden die
Übungen kurz und knapp erklärt und dann auf vier bis fünf Teilnehmer
gezeigt, welche jeweils auf japanisch bis 10 die Techniken vorzählen
sollten. Im Laufe der Trainingseinheiten kamen wir auf sehr viele
Wiederholungen! Schwerpunkt der ersten Einheit waren Mae Geri im Stehen
und aus der Hocke sowie Shuto Uke. Dem
Trainer fielen auch die kleinsten Fehler auf und nahm sich auch die
Zeit Hinweise zu gegeben, wie diese Fehler abzustellen sind.
Da
das Samstagstraining am nächsten Morgen begann, brauchte ich nicht
extra zum Schlafen wieder nach Hause fahren und übernachtete im Dojo der
JKA Berlin in Berlin Pankow. Vielen Dank nochmals an Dirk Leiding,
welcher es mir ermöglichte und mich auch hinbrachte. Aufgrund der tollen
Ausstattung dieser Trainingshalle habe ich noch bis Mitternacht vor der
Spiegelwand und an den Makiwaras trainiert, bevor ich irgendwann
erschöpft einschlief.
Am
nächsten Morgen ging es dann ausgeschlafen bei Shiina Sensei mit den
Katas Heian Shodan und Heian Nidan weiter, in Kombination mit Kihon,
Gohon Kumite und Bunkai-Übungen zu den in den Katas vorkommenden
Techniken. Wichtig wie immer: die Hüftarbeit. Besonders einprägend fand
ich das Motto "Mach die Kata zu deiner Kata". Ich habe das so
verstanden: Eine Kata sollte nicht nur in einer bestimmten Form
gelaufen werden, sondern die Techniken, Takte und Embusen sollen eine
Einheit bilden. Nur wenn ich die Kata verstanden habe und Takt und
Techniken auch so umsetze, dass mein Verständnis der Kata auch zu sehen
ist, wird es richtig.
Das Nachmittagstraining, wieder bei Imura sensei, begann mit Zuki- und Uke-Kombinationen,
Kumite mit Shuto Uchi. Imura Sensei legte besonderen Wert auf tiefe
Stände und tiefe Kiais. Nicht nur das der Kiai überhaupt zu hören sein
sollte, der Kiai sollte kraftvoll und tief aus dem Bauch kommen!
Es
war ein sehr schöner Lehrgang mit beeindruckenden Trainern. Sehr
gefreut habe ich mich auch als ich dort Thomas Frommer getroffen habe
und wir uns kurz unterhalten konnten. Ein Karateka, essen Beschreibungen
seines Budoweges mich dazu gebracht haben, auch mit Lehrgängen zu
beginnen.