Montag, 29. August 2022

KW 35, Mal wieder 3 Säulen

Montag
Nach vier Runden Randori ging es direkt zum Kihon:
Aus Shizentai erst Choku Zuki, dann Ren Zuki. Hinzu kamen noch Nagashi Uke Jodan und Chudan und Ushiro Geri. Nagashi Uke Jodan, mit der Handfläche von außen nach innen und Nagashi Uke Chudan, wobei der Unterarm nun um den Ellenbogen als Fixpunkt in einer Halbkreisbewegung mit der gleichen Handfläche nach unten fegt, sollen fast übergangslos aufeinanderfolgen.
Die entstandene Kombi liefen wir anschließend mehrere Bahnen:
- Vor ZK Oi Zuki / Gyaku Zuki.
- Zurück ZK Nagashi Uke Jodan, Suri Ashi Nagashi Uke Chudan.
- Vor Ushiro Geri.

Kumite:
Tori: vor ZK Oi Zuki / Gyaku Zuki.
Uke: zurück mit ZK Nagashi Uke Jodan, zurück Suri Ashi Nagashi Uke Chudan.
Uke: vor ZK Oi Zuki / Gyaku Zuki.
Tori: zurück mit ZK Nagashi Uke Jodan, zurück Suri Ashi Nagashi Uke Chudan. 
Tori: Ushiro Geri.

Kata:
Taikyoku Shodan und Heian Shodan mit und ohne Zählzeiten.

Bunkai:
Heian Shodan, einmal gerade entlang der Embusen, also orientiert an der Schrittfolge. Einmal von Boris gezeigt, wie es frei interpretiert werden kann. Vieles erschien logisch, aber für eine selbständige Interpretation fehlt uns einfach die Übung...

Donnerstag
Etwas verspätet, denn der Elternabend des Kindes wollte kein Ende nehmen, schaffte ich es aber dennoch zum Training.
Schnelle Kombinationen für den Angiff zum Gegner waren dran und wurden darum auch passend mit Partner trainiert, jeweils aus Kamae:

Kombi 1
- Schritt vor in ZK,
- Schritt zurück,
- Kizami Mawashi Geri,
- vorne absetzen mit Kizami Zuki,
- vor Oi Zuki in ZK,

Kombi 2
- 2x Uraken,
- vor Oi Zuki mit ZK,

Kombi 3
- Gyaku Zuki,
- hinteres Bein zum vorderen mit Kizami Zuki,
- ehemals vorderes Bein vor mit ZK u. Oi Zuki,

Kombi 4
- Gyaku Zuki,
- vor ZK mit Gyaku Zuki

Die Schritte sollten am Ende so erfolgen, dass diese übergangslos waren. Es sollte eher ein Überlaufen und Gleiten sichtbar sein.
Anfangs wurden die Kombis mit Partner einzeln trainiert, anschließend abwechselnd nach freier Wahl, um den Gegner etwas zu fordern.

Zum Ende noch etwas Kata: Taikyoku Shodan + Ura, Heian Godan und Tekki Shodan.

Dienstag, 23. August 2022

KW 34, Noch fast im Urlaub

Montag
Die Ferien sind zu Ende, der Urlaub ist vorbei, das reguläre Training beginnt wieder.
Und es war gestern gar nicht so leicht, wieder voll einzusteigen, Körper und Geist waren noch merklich im Urlaubsmodus...
Nach ein paar Laufrunden stellten wir uns nach Gürtelfarben in mehreren Reihen auf und begannen mit Lockerungen und Dehnungen, anschließend Kihon:
Aus Shizentai übten wir Choku Zuki, Age Uke, Shuto Uke, Uchi Uke und Gedan Barai.
Weiter ging es bahnweise vor oder rückwärts im ZK mit den besagten Techniken + jeweils ein Gyaku Zuki hinten dran.

Und schon wurden wieder die ersten Kombinationen aufgebaut:
Aus ZK Gedan Barai starteten wir mit jeweils einer der Techniken Oi Zuki, Age Uke, Shuto Uke oder Gedan Barai:

- Vor ZK Technik.
- Zurück ZK Technik / Gyaku Zuki.
- Vor ZK Technik / Gyaku Zuki / Technik.

Dann die Kombi mit zurück, vor, zurück. Mit Zählzeiten und dann ohne, erst vzv und zvz getrennt, dann auf ein Kommando die Kombis nacheinander in beide Richtungen, mal mit rechts beginnend, mal mit links.
Anschließend das ganze noch nach Gürtelfarben getrennt und zuletzt vzv und zvz mit allen Techniken als eine große Kombination.

Die letzten 25 Minuten gehörten den Katas. Beginnend mit Taikyoku Shodan liefen die Gürtel weiß bis orange die Heian Katas, ab grün Tekki Shodan und aufwärts.
Zuletzt konnten sich alle ihre Kata selbst wählen, welche dann auf gemeinsames Kommando gelaufen wurde.
Nach meinem doch sehr entspannten Urlaub musste ich doch schon bei der einen oder anderen Kata den Ablauf wieder ins Gedächnis zurückrufen.
Zuviel Urlaub tut nicht gut ;-)
 
Donnerstag
Laufen, etwas Randori und dann eine ausgiebige Beindehnung, heute also mal wieder Keri-Training... Thema war Yoko Geri Kekomi.
Wir begannen aus ZK Kamae mit Kizami Yoko Geri (Yoko Geri mit dem vorderen Bein) und setzten dann wieder nach vorne ab. Als nächstes war dann Yoko Geri dran. Beide Tritte sind vom Ablauf her gleich. Mit dem Heranziehen des tretenden Beins dreht sich der Körper um 90°, wobei das Knie möglichst weit hochgeht und der Unterschenkel nah am Oberschenkel ist. Der Fuß befindet sich in diesem Moment schon in der Endposition, also Sokuto (die Fußaußenkante) zeigt nach unten. Mit dem Tritt wird der Standfuß gedreht und die Hüfte geht weit raus. Kekomi bezeichnet den Stechtritt, geht also mit Sokuto in den gegnerischen Körper rein. Das bekommt man nur hin, wenn die Hüftdrehung entsprechend funktioniert. Anschließend wird das Knie wieder zurückgeholt und das Bein vorne abgesetzt.
Die dritte Tritttechnik Ushiro Yoko Geri haben wir anfangs stückweise aufgebaut. Der Körper wird mittels Hüftschwung um 180° gedreht, die Füße drehen sich auch, bleiben aber am Platz, der Po zeigt nun in Trittrichtung und der Blick geht über die Schulter zum Ziel. Bein wird wieder herangezogen, Körper dreht sich weiter und bei 270° Stechtritt zum Ziel, Drehung nach vorn auf 360° vollenden und in ZK wieder absetzen. Dieses übten wir erst langsam und gesplittet, bevor der Tritt dann übergangslos getreten wurde.
 
Bahnweise liefen wir dann diese Dreier-Kombination:
Aus ZK Kamae:
- Kizami Yoko Geri, Yoko Geri, Ushiro Yoko Geri.

Die letzten 20 Minuten dehnten und streckten wir uns am Boden liegend in die verschiedensten Richtungen. Anstrengend, schweißtreibend, aber ein angenehmer Abschluss.

Montag, 1. August 2022

KW 31, Keine Pause nach Ungarn...

Montag
Das Karate-Camp in Velence steckte allen noch in den Knochen, aber trotzdem war das Ferientraining richtig gut gefüllt. Schon mit der Erwärmung begannen wir mit
Kihon-Kombinationen:
- Hiza Dachi mit Gyaku Zuki.
- Siehe oben, beim aufstehen dann das Knie hochreißen + Gyaku Zuki.
 
- ZK Gyaku Zuki, KK Shuto Uke
Saubere weite Ausholbewegungen, schnelles Umsetzen der Stände.
 
Kata
- Taikyoku Shodan normal.
- Taikyoku Shodan, aber jede Technik mit ZK Gyaku Zuki, KK Shuto Uke.
 
Kumite, beide aus Kamae
- Tori vor mit ZK Oi Zuki.
- Uke zurück mit Tai Sabaki KK Shuto Uke / ZK Gyaku Zuki.
Wieder in Kamae, dann Rollentausch. Wichtig, durch Tai Sabaki aus der Angriffsrichtung seitlich ausweichen.

Kihon, aus Kamae, wobei immer nur das hintere Bein umgesetzt wird
- Gyaku Zuki nach vorn, dann mit 180°-Drehung, 90°-Drehung, 180°-Drehung, 90°-Drehung, 180°-Drehung wieder in Ausgangsrichtung.


Donnerstag
Mit über 38° C der heißeste Tag der Woche, netterweise gab es zuvor von Boris den Hinweis, dass wir mit Gi-Hose, Gürtel und T-Shirt trainieren werden. Das kannten wir schon von den Trainingseinheiten tagsüber in Ungarn, wo wir aufgrund der Temperaturen nur abends zum Katatraining im kompletten Gi antreten brauchten.
Wir begannen dann mit sechs Runden leichtem Randori und vor den Partnerwechseln verschiedene Arten von Planking.

Danach trainierten wir dann einige Tritttechniken: Mae Geri, Yoko Geri Kekomi, Ushiro Geri und Mawashi Geri, erst aus dem Stand, dann mit Partner.

Nun ging es mal wieder zur (inzwischen obligatorischen) Kombination wobei nur ein Bein "das Aktive" war:
- Vor Mae Geri in ZK.
- Seitlich Yoko Geri in KB.
- Ushiro Geri nach hinten absetzen in KK.
- Vor Mawashi Geri ZK.

Zur Abwechslung kamen nun noch zusätzlich die Arme ins Spiel:
- Aus dem Stand vor und zurück Giaku Zuki in ZK.
- Vor Mae Geri in ZK mit Gyaku Zuki.
- Seitlich Yoko Geri in KB mit Gyaku Zuki.
- Ushiro Geri nach hinten absetzen in KK mit Gyaku Zuki.
- Vor Mawashi Geri ZK mit Gyaku Zuki.

Es war das erste Mal, dass mein T-Shirt nach dem Training so klatschnass war, dass ich es auswringen konnte. Die kalte Dusche reichte jedenfalls auch  nicht, um den Körper herunterzukühlen.
Den restlichen Abend über versuchte ich dann mit Mineralwasser den Flüssigkeitshaushalt auszugleichen...
 
Freitag
Kata-Spezialtraining im Park. Laut Wetter-App lag wohl ein Gewitter in der Luft, welches sich dann doch in etwas Nieselregen wandelte und zum Trainingsbeginn ganz verschwand. Die Temperatur hatte im Gegensatz zum Vortag 12° C weniger, was schon etwas angenehmer war.
Heian 1 bis 5, Tekki Shodan und Bassai Dai waren Programm und dazwischen konnte jeder seine Schwerpunkt-Kata trainieren und den Sensei bei Fragen zu Rate ziehen. Ein schönes Training, wie ich fand. Einerseits Vorgaben, andererseits seine eigenen Inhalte üben. Dank Jördis konnten wir anschließend das Wochenende mit einem erfrischenden Getränk einläuten. Danke!

Karate-Camp in Velence/Ungarn 2022

Hier eine kleine Zusammenfassung der vergangenen Woche.

Montag
Es war mal wieder soweit, wie im letzten Jahr ging es für eine Woche ins Trainingscamp nach Velence in Ungarn. Insgesamt machten sich in diesem Jahr immerhin schon 28 Mitglieder unseres Vereins auf den circa 870 km langen Weg an den südöstlich von Budapest gelegenen Velencesee.

Das Camp, welches jährlich vom ehemaligen ungarischen Fudokan-Nationaltrainer Ferenc Nanai veranstaltet wird, hatte sich bis auf ein zusätzlich errichtetes überdachtes Dojo nicht verändert. Nachdem die Zimmer bezogen und die ersten bekannten ungarischen Teilnehmer begrüßt wurden, ging es auch schon bald zum ersten Trainingseinheit.
Bei den Stoß- und Tritttechniken mit und ohne Pratze ging es vor allem um eins: Schnelligkeit. Beim abendlichen Katatraining wurden die Grün- und Blaugurte gruppenweise einigen Schwarzgurten zugeteilt. Diese unterrichteten uns als Teil ihrer anstehenden Dan-Prüfung in der Kata Hangetsu. Dann hieß es duschen und bei Getränken den Abend ausklingen lassen...

Dienstag
Frühsport mit Bokken, dem japanischen Holzschwert, verschiedene Schlagtechniken, viele Wiederholungen.

Vormittags Kumitetraining mit Unmengen Tritttechniken, u.a. als Abschluss 10x10 Kizami Mawashi Geri pro Bein, also ingesamt nur bei dieser Aufgabe 200 Tritte.

Am NachmittagTraining mit Peter Schvarcz. Der viermalige Vizeweltmeister trainierte mit uns schnelle Kombinationen an Hütchenmarkierungen aus der Jion-Kata.

Beim Katatraining wieder als Prüfungsvorbereitung für die Dan-Prüfungen, diesmal Unterweisung in Jion.

Mittwoch
Der Tag wurde mit ein paar Laufrunden eröffnet, etwas weniger als 2 Kilometer. Das Vormittagstraining bestand aus zwei Einheiten: Bo-Kata Bassai Sho und Judo-Fallübungen. Letzteres bei Laczi Hajduk, welcher uns mit viel Spass schnell und oft auf den Boden legte.

Nachmittags gab es ein Training mit dem Vizepräsidenden des ungarischen Fudikanverbandes Filep Imre. Sehr abwechsungsreich, bestehend aus Kihon, Kata und Kumite. Auch hier ging es hauptsächlich um Kraft und Schnelligkeit.

Das Katatraining an diesem und den kommenden Abenden bestand aus diversen Katas, welche man entsprechend Kyu-Grad laufen können sollte. Bei den Blaugurten waren das hauptsächlich Bassai Dai, Jion, Empi und Hangetsu.

Donnerstag
Der Tag begann mit Pratzentraining, erst ein paar Zukis, dann Tritte aus dem Lauf oder mit Sprung. Bei der Sprungtechnik hätter ich vielleicht das zweite Bein nicht auch mit hochreißen sollen, dieses fehlte mir beim Landen und so schlug ich dann der Länge nach hin. Allerdings konnte sich das Ergebnis sehen lassen: angestauchtes Handgelenk und ein übergroßer Bluterguss am Oberschenkel.

Als Vormittagseinheit gab es dann eine Stunde Power-Aerobic, gefolgt von der Nachmittagseinheit 1 3/4 Stunden Crossfit. Beides auf einer von der Sonne gut durchgehärteten Wiese bei über 30 Grad. Die kalte Dusche danach war Erholung pur!

Freitag
Zum Frühsport wurde Metaball gespielt, einer ungarischen Softballvariante. Vormittags ging es für circa 40 Ungarn zur Kyu-Prüfung, welche aus einer theoretischen Prüfung, Kihon und Kata bestand, für alle anderen war Vormittagstraining, welches wieder aus einer Einheit Trittechniken bestand und danach Training mit dem Bo, wir lernten die Kata Shushi No Kon.

Am Nachmittag fand dann die Kumiteprüfung der Ungarn statt. Ab Prüfung zum 6. Kyu wurde auf der Wiese in zugeteilten Paarungen gegeneinander gekämpft, 13 Runden a 1 Minute. Pro Kyu-Grad jeweils drei Runden mehr. Bei über 30 Grad und praller Sonne mußten die Prüflinge zum 2. Kyu 25 Runden überstehen und waren am Ende mehr oder weniger stehend k.o.

Samstag
Wie schon im letzten Jahr liefen wir die letzte Frühsporteinheit mehrmals die Kata Kanku Dai, natürlich mit Blick zur Sonne...

Das Vormittagstraining war dann gleichzeitig unsere letzte Trainingseinheit: Tritttechniken am Partner, einzelne Tritte, doppelte und Trittkombinationen.

Die Abschlussparty begann mit der Bekanntgabe der Ergebnisse der ungarischen Kyu-Prüfungen, gefolgt vom Abendessen. Es gab wie im Vorjahr selbstgekochte Paprikás Krumpli, eine leckere Suppe aus Wurst, Kartoffeln, Paprika und Zwiebeln.

Da Highlight war dann das Konzert von Laszlo Hajduk mit seiner Band und der anschließende ausgelassene Tanzabend bei ungarischer Partymusik.

Sonntag
Nach und nach erwachte das Camp nach der gestrigen Abschlussparty und man sah in viele müde Gesichter. Duschen, Koffer packen und um 08:00 Uhr ab zum Frühstück.

Anschließend konnten wir noch der ungarische Tradition zusehen, bei der die bestandenen Kyu-Prüflinge einer nach dem anderen durch ein Spalier laufen mußten und dabei die Gürtel der rechts und links Stehenden auf deren Hinterteile sausten. Danach ging es ans Verabschieden mit dem Versprechen, sich im kommenden Jahr wieder zu sehen.

Abschließend kann ich nur sagen, dass es mal wieder eine schöne und erlebnisreiche Woche war, mit tollen Leuten, welche alle aus dem gleichen Grund dort waren: Kampfsport und Geselligkeit. Die Pausen verbrachten wir oft in den Dojos um Katas zu laufen, schon bekannte Katas wurden gefestigt, neue gelernt, aber immer zusammen mit anderen. Gelebte Gemeinschaft.