Donnerstag, 23. Dezember 2021

KW 51, letztes Dojo-Training dieses Jahr

Montag
Ura Mawashi Geri und Ushiro Mawashi Geri beschäftigten uns heute. Wir begannen einzeln mit Ura Mawashi Geri aus Kamae im Gedan-Bereich und achteten besonders auf die Drehung des Standfußes und die herausgeschobene Hüfte. Mit Partner ging es dann weiter, abwechselnd in Chudan, dabei Uke ohne Abwehr, Treffer nicht stark. Im Jodan-Bereich ebenfalls erst ohne Abwehr, aber auch ohne Berührung. Beim anschließenden Kontakt wurde dann mit Te-Nagashi Uke abgewehrt.
Weiter mit Ushiro Mawashi Geri. Dazu stellten wir uns mit Partner und etwas Abstand hintereinander. Der vordere Partner trat leicht seitlich nach hinten und traf Uke dann mit geschnappten Unterschenkel im Hüftbereich. Anschließend kniete Tori im Vierfüßlerstand, Uke stand seitlich daneben und trat mit dem äußeren Fuß im Bogen über sich rüber und traf Uke oberhalb der Hüfte. Herausdrehen der Hüfte und Schulterblick über die tretende Seite wurden dabei intensiv trainiert. Zum Schluß war dann der Ushiro Mawashi Geri aus Kamae dran. Erst mit Zählzeiten (eindrehen des Körper, leicht im Bogen nach hinten treten, einschnappen des Unterschenkels), anschließend fließend ohne Zählzeiten.
Alle Übungen wurden von beiden Partnern jeweils 10x links und 10x rechts getreten. Durch das schrittweise "herantasten" mit den einzelnen Übungen waren wir zum Schluß hin recht gut eingearbeitet.
 
Online-Training JKA
Am 19. Dezember fanden die letzten beiden Online-Trainings des Jahres des JKA im Honbu-Dojo in Tokyo statt. Unter Leitung von HQ-Instructor Koji Chubachi gab es dabei ein schönes Basic-Training mit Jodan Zuki / Gyaku Zuki; Mae Geri; Gyaku Zuki ZK, hinteres Bein schnell neben das Vordere ziehen mit Choku Zuki, Kata Taikyoku Shodan mit Sprungwechsel auf der Stelle und zum Schluss Kata Jion. Hauptaugenmerk war ein sicherer Stand, durchgestrecktes hinteres Bein mit dem Zuki im ZK, nicht Hochkommen bei Vorwärts- oder Rückwärtsschritt.
 

Mittwoch, 15. Dezember 2021

Sen-sen no sen, Sen no sen und Go no sen

Im Dojo trainieren wir immer wieder Angriff und Verteidigung.
Aber wann ist der richtige Zeitpunkte auf einen Angriff zu reagieren? Wenn der Gegner aktiv vorgeht und angreift oder wenn man an einer leichten Bewegung einen Angriff vorhersieht?
Im japanischen Kampfsport unterscheidet man dabei hauptsächlich drei Varianten "Sen no sen", "Sen-sen no sen" und "Go no sen". Diese Begriffe beschreiben die geistige Haltung zu einer Verteidigungssituation, weniger die Aktion selbst.

Aus dem Japanischen übersetzt bedeuten:

"Go" -> "Nach"
"No" -> "von" und stellt einen Bezug dar
"Sen" -> "Angriff, Kampf"

Sen-sen no sen (frei "Angriff vor Angriff")
Man erkennt das Vorhaben des Gegners noch bevor der Angreifer richtig starten kann.
Es wird also der Punkt ausgenutzt, an dem der Angreifer sein Vorhaben irgendwie verrät.
Dabei muss man seine Signale erkennen, ein Zucken, Einatmen, Zwischenschritt o.ä.

Sen no sen (frei „Angriff bei Angriff“)
Der Kämpfer ergreift die Initiative im Moment des gegnerischen Angriffs, es ist also ebenso eine frühe Reaktion.
Z.B. ausweichen oder blocken, gleichzeitig kontern.

Go no sen (frei „Angriff im Nachhinein“)
Der Verteidiger ergreift die Initiative, nachdem der Gegner einen Angriff gestartet hat und ist somit eine spätere Initiative als beiden anderen.
Z.B. ausweichen oder blocken, dann kontern.

Neben Bereitschaft und Achtsamkeit ("Zanshin") spielen natürlich auch Schnelligkeit, Kraft und besonders Erfahrung wichtige Rollen, um zu entscheiden, wann und wie auf einen Angriff reagiert werden kann.
Wichtig ist, je früher man den Gegner aufhalten kann, desto besser.

Montag, 13. Dezember 2021

KW 50, es beginnt schweißtreibend

Montag
Wir starteten wieder mit mehrern Runden leichtem Randori, gefolgt von...

Kihon:
Je Bahn 10 Wiederholungen in ZK
- vor Oi Zuki / Gyaku Zuki
- zurück Age Uke / Gyaku Zuki
- v. Soto Uke / Gyaku Zuki
- z. Uchi Uke / Gyaku Zuki
- v. Shuto Uke / Gyaku Zuki
- z. Gedan Barai / Gyaku Zuki
Dann das Gleiche plus /Yoko Empi Uchi.

- Hiza Dachi Gyaku Zuki / beim Hochkommen Vorderfuß leicht zurück verkürzter ZK Kizami Zuki / 180°-Drehung Uraken

- vor Mae Geri / Sanbon Zuki
- vor Mae Geri / Sanbon Zuki / Shuto Uke KK / Gyaku Tate Nukite ZK

Kata: Alle Heian-Katas.

Zum Abschluss mehrere Bahnen Oi Zuki vorwärts und rückwärts.
Zwar waren es heute mehr oder weniger "nur" Basis-Kihon-Techniken, aber Bahn rauf und runter, volles Tempo und mit Kime, am Ende waren wir doch alle richtig platt!
Es gab neue T-Shirts vom Verein
 
Donnerstag
Da am Samstag für einige Vereinsmitglieder Kyu-Prüfungen  bis orangen Gürtel anstehen, war das heutige Training an diese Prüfungen als Vorbereitung angepasst. Grundschultechniken erst aus Heiko Dachi:
- Choku Zuki, Age Uke, Soto Uke, Uchi Uke, Gedan Barai, Shuto Uke jeweils + Choku Zuki
 
Dann 5x vor bzw. zurück:
- Ren Zuki, Sanbon Zuki in ZK
- Age Uke / Gyaku Zuki in ZK
- Soto Uke / Gyaku Zuki in ZK
- Uchi Uke  / Gyaku Zuki in ZK
- Gedan Barai / Gyaku Zuki in ZK
- Mae Geri / Gyaku Zuki in ZK
- Shuto Uke in KK  / Tate Nukite in ZK
- Mawashi Geri
- Yoko Geri Kekomi in KB mit Beistelschritt
- Uraken / Gyaku Zuki in ZK
 
Zum Schluss lief jeder einzeln seine nächste Prüfungskata.
 
Freitag
Heian 1-5, Tekki Shodan, Bassai Dai, Empi und Jion waren heute dran.
Alle Katas wurden 3x gelaufen: das erste Mal langsam unter Anleitung, das zweite Mal nur mit Zählzeiten und das dritte Mal alleine mit eigenem Tempo.
 
Samstag
Heute ging es nochmal in den Dojo. Einige Vereinsmitglieder hatten Kyu-Prüfungen und ich konnte bei Jans Prüfung zum 6. Kyu bei Kumite und Bunkai als Partner unterstützen. Alle Vorführungen sahen sehr gut aus und am Ende haben auch alle mit Bravour bestanden. Glückwunsch!
Angestoßen wurde abends bei einer Garten-Weihnachtsfeier bei Bratwurst und Glühwein/Bier bei gemütlich Gesprächen am Lagerfeuer.

Montag, 6. Dezember 2021

KW 49 beginnt mit Kumite

Montag
Mit mehreren Runden leichtem Randori zum Auftakt begannen wir unser heutiges Training.
Danach ging es partnerweise mit Kihon-Kumite weiter. Erst lockerer Einstieg mit Mawashi Geri Gedan (auf Oberschenkel) und Chudan (kurze Rippe, oberhalb Gürtel), Uke ging ohne Abwehr mit, am Bahnende wurde getauscht.
Als nächstes war Gohon Kumite dran. Tori vor mit Oi Zuki Jodan, Uke zurück mit Age Uke.
Sanbon Zuki: Tori mit Oi Zuki, Uke mit Age Uke.
Kihon-Ippon-Kumite: Tori mit Oi Zuki Chudan, Uke wehrt mit Soto Uke ab.

Worauf war zu achten?
Tori greift mit gleichmäßigem Takt an. Angriff erfolgt auf das Ziel, nicht in Richtung, in welche die Abwehr geht. Man kommt Uke damit nicht entgegen.
Anzahl der Angriffe muss stimmen, Uke kontert an richtiger Stelle, auch wenn Tori sich verzählt haben sollte. Angriff und Abwehr müssen kraftvoll sein, beide Partner leben von Aktion bzw. Reaktion des anderen. Ukes Konter (Gyaku Zuki) erfolgt direkt nach letztem Angriff, ohne Verzögerung.
Kiai hörbar von Tori mit letztem Angriff, Ukes Kiai bei Konter.

Donnerstag
Auftakt war leichtes Randori ohne Tritte, aber jetzt mit Faustschützern. Hatten wir vorher im Kopfbereich eher mit flacher Hand getroffen,
ist es mit Handschützern schon anders. Dabei sollten wir versuchen, so wenig wie möglich zu blocken, um dem Gegner ein Gefühl für Kontakt und Dinstanz zu geben. Dementsprechend durften die Treffer nicht stark sein, es sollte ein "Geben und Nehmen" sein.
Blut an meinen Handschützern und Gi verwirrte dann kurzzeitig. Aber es war ja nicht meins...
Zur Dehnung bauten wir ins Standarderwärmungsprogramm viele Wiederholungen Pendeln der Beine nach vorn, zur Seite und nach hinten mit ein. Es wurde also wieder ein Keri-Tag.
Weiter dann mit Partner, beide im Zenkutsu Dachi gegenüberstehend, traten wir abwechselnd
- Mae Geri, Yoko Geri Kekomi, Mawashi Geri, Ura Mawashi Geri und Ushiro Geri,
Natürlich wieder mit verletzungsfreier Berührung des Partners, aber dafür viele, viele Wiederholungen.
Zur Freude der Bauchmuskeln bildeten angezogene und gestreckte Beine knapp über dem Boden sowie Situps den Abschluss des Tages.


Dienstag, 30. November 2021

KW 48, 2G plus Test

Montag
Ab dieser Woche gilt im Dojo "2G Plus", also geimpft, genesen und negativer Corona-Testnachweis. Die nächste Einschränkung wird dann bestimmt Trainingspause bedeuten. Hoffen wir mal, dass uns das erspart bleibt. Trotz der Einschränkung waren wir gestern immerhin 12 Leute, echt schön.

Zur Erwärmung begannen wir gleich mit Partnerübungen: Mawashi Geri und Yoko Geri Kekomi mit Berührung.
Danach weiter mit Kihon. Empi in den Varianten:

- Age Empi in ZK,
- Yoko Empi in KB,
- Ushiro Empi in KK
- Mawashi Empi in ZK

Keris in den Varianten:
- Mae Geri in ZK
- Yoko Geri in KB,
- Ushiro Geri in KK
- Mawashi Geri In ZK

Kombination:
- Mae Geri, Age Empi in ZK,
- Yoko Geri, Yoko Empi in KB,
- Ushiro Geri, Ushiro Empi in KK
- Mawashi Geri, Mawashi Empi in ZK

Alle Abfolgen immer komplett rechts- oder linksseitig, mehrere Bahnen. Die Kombination ab Grüngurt mit zusätzlichem Gyaku Zuki nach jedem Empi.

Zur Entspannung folgten die Katas Heian Shodan, Heian Nidan und je nach Gürtelfarbe die nächste Prüfungskata und die darauffolgende.

Donnerstag
Aus Heiko Dachi 
- Mae Geri, Yoko Geri Kekomi, Ushiro Geri, Mawashi Geri
...erst Wiederholungen der einzelnen Techniken, dann als Kombi ohne Fuß abzusetzen,
erst links, dann rechts.

1. Kombination:
- vor Oi Zuki ZK, v. Ren Zuki ZK, v. Sanbon Zuki ZK

2. Kombination:
- vor Mae Geri / Oi Zuki
- vor Mae Geri / Ren Zuki
- vor Mae Geri / Sanbon Zuki

3. Kombination:
Und dann wurde die Kombi vorne und hinten noch erweitert:
- Mae Ashi Geri, vor Mae Geri / Oi Zuki
- vor Mae Geri / Ren Zuki
- vor Mae Geri / Sanbon Zuki
- Mae Ashi Geri / Mae Geri

Danach stellten wir uns einem Partner gegenüber auf und führten einzelne dieser Techniken bzw. Kombinationen auf Schnelligkeit aus, Verlierer machte jeweils einen Liegestütz.

Abschluss:Situps und Unterarmliegestütze.
 
Nach dem Training muss der Gi trocknen.  

Freitag
Nach einer kurzen Erwärmung begannen wir mit den heutigen Katas: Bassai Dai, Jion und Tekki Shodan. Besonderes Augenmerk galt den Blickrichtungen, sauberen Techniken und deren verschiedenen Tempi. Bei den Ausführungen soll man sehen können, wofür die Katas stehen, was macht sie aus?
Bassai Dai: "Eine Festung erstürmen"; kraftvolle, ausholende Bewegungen mit starker Hüfte.
Jion: "Liebe und Güte"; ruhige, elegante Bewegungen, sehr harmonisch.
Tekki Shodan: "Eisener Reiter"; fester und breiter Stand im Kiba Dachi, gerader und aufrechter Rücken.

KW 47

Montag
Die Erwärmung hatte es heute in sich. In zwei Mannschaften aufgeteilt, spielten wir gegeneinanander Ball. Fußball "normal" wäre schön gewesen, aber stattdessen spielten wir es erst im Krebsgang, dann auf allen Vieren und auf dem Po rutschend und zuletzt Handball, wobei aber nur eine Person von einem bestimmten Bereich auf das Tor werfen durfte.
Schon völlig platt nach der Erwärmung, ging es anschließend mit Dehnung und Streckung weiter und schwupps war schon eine halbe Stunde rum.
Für die folgenden kleinen Kihonkombinationen blieb somit nur noch wenig Zeit.
Sollte demnächst doch noch wieder ein Lockdown oder ähnliches kommen, gehen wir wenigstens mit bester Kondition in die Pause... Ich hoffe doch sehr, dass es nicht wieder dazu kommt, denn mit bis zu 3x training pro Woche ist der Körper gerade schön auf Karate eingestellt, der aktuelle Leistungsstand wurde hart erarbeitet und ein Abbruch wäre natürlich gerade wieder das Schlechteste, was uns und den Vereinen passieren kann. Aber wichtiger als Training ist und bleibt natürlich, dass man gesund bleibt, leider trifft Covid-19 im Verwandten- und Bekanntenkreis immer wieder einzelne Personen und sogar ganze Familien.

Donnerstag
Dieses Training musste ich leider ausfallen lassen. Nach Booster- und Grippeschutzimpfung fühlte ich mich doch etwas platt und müde.

Freitag
Zu fünft beim Katatraining ist schon top. Boris sieht jede Kleinigkeit und es kann mehr erklärt auf den Einzelnen eingegangen werden.
Begonnen haben wir mit den fünf Heian-Katas. Besonders hilfreich waren die Tipps zur Änderung der Fußstellung vor dem Stellungswechsel.
Z.B. zu Beginn der Heian Godan nach dem Gyaku Zuki zum Kagi Zuki: eindrehen des vorderen Fußes noch im Kokutsu Dachi vor dem Heransetzen des hinteren Fußes.
Oder in der Heian Nidan nach Stellung 6 beim heranziehen des hinteren Fußes nach dem Tettsui Uchi. Aus Kokutsu Dachi den Fuß nicht nur ranholen, sondern auch nach vorn drehen,
um für den Beginn des Yoko Geri Keage die optimale Hüftstellung zu bekommen.

Nach den Heian-Katas ging es an deren "Mutter", wie Boris sie nannte, die Kanku Dai. Der ursprüngliche Name der Kata war Kusanku, Koshokun oder auch Kushanku, benannt nach einem chinesischen Kampfkünstler.
Geprägt wurde diese Kata von Itosu Anko, einem Lehrmeister von Gichin Funakoshi, welcher aus der ursprünglichen Kata drei Katas ableitete: Kusanku-Dai, Kusanku-Sho und Shio-Kusanku.
Da die Kata nicht gerade einfach ist, leitete Itosu daraus die Pinan- bzw. Heian-Katas ab, um damit das Erlernen von Katas zu vereinfachen. Hintergrund war, das Karate in den Schul- und Uni-Unterricht aufgenommen wurde und die Schüler in dieser begrenzten Zeit viel Karate lernen sollten.
Funakoshi änderte in den 1930er Jahren dann den Namen Kusanku in Kanku um, was übersetzt "in den Himmel schauen“ bedeutet. Heute werden im Shotokan die beiden Varianten Kanku Dai (dai - "groß") und Kanku Sho (sho - "klein") gelehrt.
Es ist schon sehr interessant zu sehen, wie viele Techniken aus den Heian-Katas man in der Kanku Dai wiederfindet.

Dienstag, 16. November 2021

KW 46, nach kurzer Unterbrechung

Montag
Nach einer einwöchigen Pause (auch Senseis werden mal krank) war gestern wieder Training. So ein Trainingsausfall, und sei es nur eine Woche, macht sich für mich schon mental bemerkbar, es fehlt einfach etwas.
Kondition stand gestern im Mittelpunkt und das stimmte wirklich.
Zwei Teams stellten sich jeweils an den kurzen Grundlinien der Halle auf, jeder hatte einen Kegel vor sich. Auf "Hajime" lief man mit Kegel zur ersten blauen Linie, stellte den Kegel ab, lief zurück zur Grundlinie, Liegestütze, schnell wieder zum Kegel, diesen zur nächsten blauen Linie bringen, zurück zur Grundlinie, Liegestütze...
usw. bis der Kegel an der gegenüberliegenden Grundlinie ankam. Das Verliererteam "durfte" dann zusätzliche Liegestütze mache. Die Durchläufe wurden variiert, indem die Liegestütze/Situps auch an den verschiedenen Linien gemacht wurden bzw. sie auch von Linie zu Linie verdoppelt wurden.

Kihon:
- Choku Zuki im Heiko Dachi als Ren Zuki, dann als Sanbon Zuki
- Aus Heiko Dachi Schritt vor ZK Oi Zuki, zurück in Heiko Dachi,
  immer wechselnde Seite
- gleiche Übung mit Oi Zuki und Gyaku Zuki (also Ren Zuki)
- gleiche Übung mit Ren Zuki, beim zurück in Heiko Dachi mit doppeltem choku Zuki,
  Drehung um 180° in Richtung des letzten ausgestreckten Arms, doppelter Choku Zuki,
  Drehung um 180° in Richtung des letzten ausgestreckten Arms, doppelter Choku Zuki,
  Armwechsel
- vor ZK Shuto Uchi, zurück Shuto Uke in KK, vor ZK Tate Nukite

Kata:
- Taikyoku Shodan
- Taikyoku Shodan nach Prinzip n+1 + Ausgangsstellung:
  Aus Yoi in erste Technik Gedan Barai, zurück in Yoi,
  Aus Yoi in erste Technik + zweite Technik, zurück in Yoi,
  Aus Yoi in erste Technik + zweite Technik + dritte Technik, zurück in Yoi,
  ... und das also 20 x bis die Katra vollendet war...
Natürlich kraftvoll und schnell, insgesamt 210 Techniken!

- Zur Entspannung dann Taikyoku Shodan als Ura-Kata
- Abschluss mit 4x Heian Sandan langsam und mit Erläuterungen
 
Donnerstag
Zu Beginn Randori mit Schwerpunkt Uraken und Ashi Barai. Tori zeigt die beiden entsprechenden Techniken mit ausholenden Bewegungen an, Uke geht bei Uraken tief in die Hocke und zieht bei Ashi Barai das Knie hoch an die Brust. Nach mehrern Durchgängen waren wir warm und dehnten ausgiebig die untere Körperhälfte. Es sollte also um Keris gehen, das war schnell klar.

Kihon:
Aus Heiko Dachi traten wir Mae Geri, Yoko Geri Kekomi, Mawashi Geri und Ushiro Geri. Dann bildeten wir daraus 2 Kombinationen und liefen diese mehrere Bahnen mit steigender Kraft und Geschwindigkeit. Wichtig: Fußstellungen sind beim Anreißen des Beins schon in Endstellung und natürlich die richtige Hüfte, ohne die der Tritt nicht funktioniert.
Kombination 1:
Mae Geri vor in ZK, zurück Gedan Barai ZK, vor Mawashi Geri ZK
Kombination 2:
Vor Yoko Geri Kekomi ZK, zurück Soto Uke KB, vor Ushiro Geri

Kata:
Je nach Gürtelfabe lief jeder seine nächste Prüfungskata

Danach saßen wir noch eine ganze Weile zusammen und haben nachträglich mit Oli auf seinen Geburtstag angestoßen und erzählt und erzählt. Ein toller Ausklang des Abends.

Freitag
Mit fünf Leuten waren wir heute beim Katatraining. Unter der Anleitung von Boris liefen Sven, Lukas und Oli die Heian Nidan, ich war mit Tekki Shodan beschäftig. Saubere Techniken, viel Blick auf die Kleinigkeiten und Bunkai, an einer Kata kann man sich so lange aufhalten und lernt doch immer wieder dazu. Für dieses intensive Eintauchen bin ich sehr dankbar.

Montag, 1. November 2021

KW 44

Montag
Heute war ein sehr kurzweiliges und abwechslungsreiches Training, aber im Nachhinein grübel ich gerade, ob mir noch alle Techniken einfallen. Begonnen haben wir mit leichtem Randori.
 
Mit wechselnden Partnern ging es dann mit verschiedenen Grundtechniken weiter. Jede Technik wurde von beiden Partner je 10 x wiederholt,:
- Yori Ashi Gyaku Zuki Chudan
- ZK vor Kizami Zuki
- ZK vor Uraken
- Ashi Barai/Gyaku Zuki Jodan

Bahnweise ging es mit Kihon weiter, je 5 Wiederholungen im ZK mit und ohne Zählzeiten, z.T. für Höhergradierte mit anschl. Gyaku Zuki:
- Oi Zuki, Gyaku Zuki, Kizami Zuki, Soto Uke, Uchi Uke, Teisho Zuki (Hanballenstoß), Tate Zuki (vertikaler Stoß), Uraken, Shuto Uchi, Age Empi, Mawashi Empi, Hiraken, Nakadaka Ken (Faust, Knöchel Mittelfinger vor), Haito Uchi (Bereich zw. Daumen und Zeigefinger), Nukite (Speerhand, Fingerspitzen vor), Nihon Nukite (Zweifingerstoß),...

Kata: Taikyoku Shodan, Heian 1 - 5,

Freitag
Kurz und knapp, wieder ein effektives Freitagstraining.
Heian Godan und Bassai Dai für diejenigen, welche wollten und konnten,
bis Heian Sandan für die anderen. Das mag ich am Katatraining, sofern es vom Trainer nicht vorgegeben wird,
kann jeder nach seiner Graduierung trainieren. Bei der Heian Godan lag das Hauptaugenmerk auf dem Sprung in Kosa Dachi mit Gedan Juji Uke.
Anziehen der Knie und gleichzeitiges anreißen der Fäuste in Hikite in dem Sprung und den korrekten Stand am Ende finde ich wirklich nicht einfach.
Vielleicht springe ich in meinem Alter auch einfach zu wenig...

Samstag, 30. Oktober 2021

KW 43, Endlich in Verband

Montag
Mit einer ausgiebigen Beindehnung begann unser gestriges Montagstraining und damit wussten wir auch, in welche Richtung es gehen wird. Mehrere Bahnen Mae Geri, Mawashi Geri, Yoko Geri Kekomi und Ushiro Geri wurden gelaufen, alle aus Kamae Zenkutsu Dachi heraus. Nebenher dehnten wir uns weiter mit Partner, d.h. einer legte das Bein beim anderen auf die Schulter und dieser dehnte durch strecken des Oberkörpers oder durch langsames Aufstehen. Mit Partner ging es auch weiter beim Laufen von Mae Geri, Mawashi Geri und Yoko Geri Kekomi. Der Partner ging rückwärts mit und liess ohne Abwehr die leichten Treffer gewähren. Berührung war wichtig für die Einschätzung des Abstandes, die richtige und wichtige Streckung des Beins sowie die richtige Hüftstellung. Da wir den Yoko Geri meistens aus Kiba Dachi trainieren, war hier aus ZK zu beachten, das hintere Bein an- und dabei das Knie hochzuziehen und zwar mit Drehung des Körpers um 90°. Mit dieser nun seitlichen Stellung den "gestochenen" Yoko Geri treten (mit herausgedrehter Hüfte!) und wieder nach vorn im ZK absetzen.

Donnerstag
Schwerpunkt heute waren Angriffstechniken im Kumite. Mit wechselnden Partnern trainierten wir wieder diverse Techniken, um auf einen Gegner zuzugehen. Kombiniert wurde mit Tsugi Ashi (Schritt hinterer Fuß an vorderen Fuß heran und nach vorn abstoßen), Mawashi Geri, Ura Mawashi Geri, Kizami Zuki, Oi Zuki, Gyaku Zuki und Uraken. Tori vor mit Schritt oder Keri kombiniert mit ein bis zwei Zukis, Uke weicht nicht zurück und währt nicht ab. Berührung unterhalb der Schmerzgrenze, aber spürbar. Beim anschließenden langsamen Randori wurde das gerade Trainierte umgesetzt. Abwehr nur soweit, dass die Stärke der Abwehr passend zum Angriff ist.
Ein nicht zu starker Keri oder Zuki muss nicht "weggebrettert" werden, schließlich ist der Andere ein Trainingspartner und kein Feind!

Nach dem heutigen Training hat unser Sensei bekannt gegeben, dass die Karateabteilung unseres Vereins ab kommendem Jahr dem DKV beitreten wird.
Darüber haben viele andere und ich mich sehr gefreut, bin ich doch ein Verfechter von Verbandszugehörigkeit.
Ob JKA, DJKB oder DKV, für mich ist ein Verband so etwas wie ein Dach der Vereine. Er gibt Leitlinien vor, eine verbindliche Prüfungsordnung, Trainerausbildung uvm.
Für mich bedeutet es Prüfungen können vereinsübergreifend durchgeführt werden, bestandene Prüfungen werden verbandsweit anerkannt und zusätzlich kann ich mir auch Lehrgänge bestätigen lassen.
Bisher war unser Verein keinem Karateverband beigetreten, was sicherlich seine Gründe hatte. Denn wo Licht ist, da ist bekanntlich auch Schatten und dem versucht man ja schließlich auch zu vermeiden.
Für mich persönlich überwiegen jedoch die positiven Aspekte eines solchen soliden Daches und bin gespannt.
 
Freitag
Heian 1 - 5 und Empi waren angesagt. Jede Kata wurde zwei bis drei mal gelaufen und zwar mit Zählzeiten. Dabei wurde hier und dort auch mal unterbrochen, um sich bestimmten Passagen eingehender zu widmen. Das Kataintensivtraining ist einfach eine Bereicherung. In kleinerer Gruppe bestimmte Abläufe eingehender zu besprechen und zu wiederholen ist viel Wert und wird von allen Beteiligten gern angenommen.

Donnerstag, 21. Oktober 2021

KW 41/42, Ferientraining

Freitag
Zur Zeit sind zwar Herbstferien, aber Dank Trainer Boris findet natürlich trotzdem wieder Ferientraining statt.
Da die Mitgliederzahl in unserem Verein schön gewachsen ist, fällt es aber kaum auf,
wenn denn doch einige Leute in Urlaub fahren und somit nicht zum Training kommen können.
Nach ein paar Tagen Urlaub konnte ich in der vergangenen Woche nur am Katatraining teilnehmen.
Anfangs liefen wir gemeinsam Heian Shodan, Tekki Shodan, Bassai Dai, Jion, Empi, Kanku Dai, Hangetsu und Wankan.
Danach sollte sich jeder zwei von diesen Katas aussuchen und diese dann intensiv trainieren.
Boris kam dabei bei jedem vorbei und sah sich die jeweiligen Katas an, korrigierte und gab wichtige Hinweise. Ich hatte mir Tekki Shodan und Empi ausgesucht und finde es immer wieder erstaunlich, auf wie viele wichtige Details man bei einer so kurzen Kata wie der Tekki Shodan achten muss.
Zum Wochenausklang war es mal wieder ein schön fokussiertes Training.
Shoyu-Ramen am Sonntag
Montag Nach einer schweißtreibenden Erwärmung über einen Hindernisparcour durch die gesamte Halle, starteten wir teilerschöpft mit Kihon. - Choku Zuki 1fach bis 5fach, - Shizentai Choku Zuki rechts, mit Yori Ashi nach links in Kiba Dachi u. Choku Zuki links, mit Yori Ashi nach rechts in Kiba Dachi u. Choku Zuki rechts, nach links in Shizentai aufrichten mit Choku Zuki links - Shizentai Choku Zuki rechts, 180°-Drehung rechtsrum Choku Zuki links, 180°-Drehung linksrum Choku Zuki rechts, - Choku Zuki andere Seite und Drehungen über jeweils andere Seite - aus Kamae vor Mae Geri/Gyaku Zuki, Kizami Mae Geri/Gyaku Zuki - aus Kamae vor Mae Geri/Gyaku Zuki, 2x Kizami Mae Geri/Gyaku Zuki - ... - aus Kamae vor Mae Geri/Gyaku Zuki, 10x Kizami Mae Geri/Gyaku Zuki - ... - aus Kamae vor Mae Geri/Gyaku Zuki, Kizami Mae Geri/Gyaku Zuki - Rokuhon Gyaku Zuki in 360°-Drehung (180°>, 90°<, 180°>, 90°<, 180°>)

Donnerstag
Thema des heutigen Trainings waren Schritte und Techniken als Vorbereitung zu Randori.
Dazu haben wir verschiedenste Kombinationen aus Yori Ashi (Gleitschritt) und Schritt vor in ZK, Kizami Zuki, Gyaku Zuki und Uraken sowie Mawashi Geri, Ura Mawashi Geri und Ushiro Geri trainiert.
Wichtigste Punkte waren:

Yori Ashi:
Vorspannung im leicht gebeugtem hinteren Knie,
im Moment der Durchstreckung wird Vorderfuß leicht angehoben und somit der Körper durch Kraftschub nach vorne bewegt. Beide Füße gleiten nach vorn.

Ushiro Geri:
Kräftiges Eindrehen der Hüfte bewirkt Drehung der Füße und des Körpers um 180°, vorderes Knie anziehen und nach hinten durchtreten, Knie wieder zurückziehen, Drehung vollenden und Fuß absetzen.

Gyaku Zuki:
Eindrehung des stoßenden Arms nicht aus Schulter,
sondern hauptsächlich aus Hüfte.

Kizami Zuki:
Schulter und Körperseite werden nach vorne gedreht, (im Gegensatz zum Oi Zuki). Drehimpuls geht wieder von Hüfte aus.

Am Ende ging es zum Randori mit wechselnden Partnern. Die Fäuste sollten geschlossen bleiben und die Zukis geradlinig ausgeführt werden. Auch sollten wir darauf achten nicht nur abwechselnd anzugreifen. Viel mehr sollten Situationen erkannt und Techniken passend eingesetzt werden. Angriffe sollten auch nicht wirklich geblockt werden, damit der Angreifer auch ein Gefühl bekommt, wann welche Technik mit welchem Abstand funktioniert.

Montag, 4. Oktober 2021

KW 40

Montag, Anstrengung pur
Ich liege auf der Couch und bin platt und müde. Das heutige Training war einfach nur heftig, aber vor allem schnell und kraftvoll. Zur Erwärmung stellten wir uns in drei Gruppen auf

Danach ging es mit Randori weiter, 2 bis 3 Minuten, dann Partnerwechsel, dazwischen mit Partner in Liegestützposition und abwechseln mit rechter und linker Hand oberhalb der Köpfe abklatschen.

Nun begannen wir mit Kihon und Kumite.
1. Einzeln: Aus Shizentai Choku Zuki (1fach bis 4fach).
2. Einzeln: Als nächstes aus Kamae vor mit Suri Ashi Gyaku Zuki.
3. Mit Partner: Tori vor mit Suri Ashi Gyaki Zuki, Uke zurück mit Suri Ashi Nagashi Uke und kontert mit Uraken - erst rechts vor, am Ende des Dojo Richtungswechsel, dann das gleiche links vor...
4. Mit Partner: Tori vor mit Suri Ashi Kizami Zuki Jodan, vor Suri Ashi Gyaku Zuki Chudan. Uke wehrt 2x mit Nagashi Uke ab und kontert mit Gyaku Uraken. Wieder mit Richtungs- und Seitenwechsel.
5. Wieder einzeln aus Kamae: Suri Ashi vor Gyaku Zuki, Schritt vor Gyaku Zuki, Kamae
6. Einzeln: vor Suri Ashi Gyaku Zuki, Schritt vor Gyaku Zuki, Uraken, Gyaku Zuki

Bei allen Techniken kam es auf schnelle und kraftvolle Umsetzung an mit Augenmerk auf die Hüfte. Besonders die Einzeltechniken liefen wir bahnweise die Halle rauf und runter, vorwärts und rückwärts, mit und ohne Zählzeiten. Zum Schluss wieder Entspannungskata Taikyoku Shodan.
 
Nun muss der Wasserhaushalt im Körper wieder ausgeglichen werden, gefühlt musste mein Gi 2 Liter Schweiß aufnehmen. Die gleiche Menge geht jetzt wieder als Magnesiumgetränk in den Körper und dann einfach nur noch entspannen.

Donnerstag
Die Erwärmung gestaltete sich heute etwas anders. Nach ein paar Runden Randori stellten wir uns paarweise längs der Sporthalle gegenüber zueinander auf und warfen uns aus dem Stand mit einem Bein vorstehend mit starker Hüftdrehung einen Medizinball zu, später dann Beinwechsel. Danach mit dem Rücken zueinander den Medizinball aus der Hocke beim Hochschnellen über den Kopf geworfen. Zuletzt aus der gleichen Position den Ball mit Schwung durch die eigenen Beine zum Partner. Alle Übungen jeweils circa 20 mal. Anschließend warf jeder mit einem Medizinball aus kurzem Abstand mit Hüfteinsatz gegen eine an der Wand gelehnte Matte. 50 mal links vor, 50 mal rechts vor...
Nun stellte sich jeder mit Medizinball an die erste Linie an der kurzen Hallenseite, dann zur ersten Linie laufen, Ball ablegen und zurück zur Ausgangslinie, beidhändig antippen, Ball zur nächsten Linie bringen, Ausgangslinie wieder antippen... bis der Ball am anderen Ende der Halle angekommen ist.
Danach auf die gleiche Weise den Ball wieder bis zur Ausgangslinie bringen. Erwärmung geschafft, stehend K.o.

Kihon:
1. Aus Shizentai Choku Zuki, einfach bis vierfach.
2. Aus Shizentai ein Knie hochziehen, kurz absetzen, mit gleichem Bein Mae Geri,
    ständig Beinwechsel.
3. Wie 2. nach Mae Geri mit Oi Zuki
4. Vor ZK Oi Zuki
5. Aus Kamae vor Mae Geri vorne absetzen, Oi Zuki; Kizami Mae Geri hinten absetzen,
    Oi Zuki; vor Mae Geri, Oi Zuki. Dann wieder: vor, zurück, vor
6. Wie 3., statt einfacher Oi Zuki mit Sanbon Zuki
Alle Techniken/Kombinationen bahnweise vor- und rückwärts, viele Wiederholungen.

Zum Runterkommen liefen wir dann wieder Entspannungskatas: Heian Shodan bis Yondan,
langsam, aber tief stehend und saubere Ausführung.
Diese Woche gibt es reichlich Magnesiumtabletten...

Montag, 27. September 2021

KW 39

Montag, Gohon-Kumite
Heute wurde endlich mal wieder Kumite trainiert! Zu Beginn starteten wir aus Shizentai eine Reihe von Wiederholungen mit Choku Zuki, Age Uke, Soto Uke, Uchi Uke, Gedan Barai. Erst einzeln, dann wieder alle Techniken als Kombi zusammen, zum Schluss mit Doppeltechniken. Anschließend gingen wir aus Shizentai in ZK mit den einzelnen Techniken (+ Gyaku Zuki) vor und wieder in Shizentai zurück.
Weiter ging es mit Gohon-Kumite:
 
 - Tori sagt Technik an
- Uke bestätigt mit "Oss"
- Tori geht mit rechtem Fuß in ZK Gedan Barai zurück
- Tori geht 5x mit der angesagten Technik vor
- Uke geht beginnend mit rechts 5x zurück mit entsprechender Blocktechnik
- nach 5. Block Gegenangriff
- letzte Technik bleibt stehen bis Yame gesagt wird
 
Angriffstechniken waren Oi Zuki Jodan, Oi Zuki Chudan
Verteidigung: Age Uke, Soto Uke
Gegenangriff: Gyaku Zuki
Also einfaches Kihon-Kumite, aber Abstand zum Partner, saubere Techniken und Stände, Shomen, Hanmi und Timing müssen trotzdem stimmen!

Donnerstag
Zur Erwärmung begannen wir mit mehreren Runden lockerem, langsamem Randori. Danach stellten wir uns um den Mittelkreis. Der Reihe nach ging nun immer jemand in den Kreis und und trat als Tori gegen alle reihum an. Immer ein kurzer Angriff, Konter des Außenstehendem, weiter zum Nächsten. In der folgenden Runde entschied dann der Angreifer selbst, wie lange sein Angriff dauert, bevor zum nächsten Gegner gewechselt wurde. Mal eine andere Erwärmung als sonst, aber sehr effektiv!
Partnerweise ging es weiter mit Gohon-Kumite: Tori ging mit Uraken vor, Uke wehrte mit Nagashi Uke ab. Mehrmaliger Partnerwechsel, bevor wir in Kihon übergingen: Aus Gedan Barai vor ZK Oi Zuki, zurück ZK Gedan Barai. Erst langsamer, dann schneller und kraftvoll. Danach ähnliche Kombi, aber zurück nicht mit ZK Gedan Barai, sondern mit ZK Shuto Uke. Wichtig: Schnellkraft, hinteres Bein in Endposition durchstrecken, Fuß- und Handtechnik kommen zeitgleich an. Dann gingen wir nochmals zum Kumite über und zwar zum Kaeshi-Ippon-Kumite, erwiederter Einschrittkampf.
Tori ging aus ZK Gedan Barai vor mit Oi Zuki Chudan, Uke zurück mit ZK Shuto Uke, Konter von Uke vor mit ZK Oi Zuki, entsprechende Abwehr von Tori mit Shuto Uke und gleich gefolgt von Gyaku Zuki. Da aufgrund der Coronaphase das Kumitetraining etwas kurz kam, war es nicht so einfach, wieder direkte kraftvolle Zukis auf den Gegner zu starten und diese ebenso kraftvoll abzuwehren. Vorbei das spielerische, entspannte Miteinander, sondern wieder direkt und kraftvoll. Schön, dass nun wieder alle Bereiche voll trainiert werden!

Am Wochende haben meine Tochter und ich im Garten trainiert. Erst Randori mit zwei, drei Techniken vor zum Gegner, zurück und andersrum. Einfach einen Takt finden und in den Gegner gehen. Danach noch Gyaku-Zukis am Makiwara.

Karate im Garten 




Training am Makiwara


Donnerstag, 23. September 2021

Dōjōkun

Ein für mich wichtiger Teil bei unserem Karatetraining ist der traditionelle Bezug.
Die Verbeugung beim Betreten und Verlassen des Dojos; die Begrüßung zu Beginn mit Kniesitz (Seiza), Mokusō (Meditation), Gruß an die Ahnen (Shōmen ni Rei) und Gruß an den Sensei (Sensei ni Rei); die Rangfolge der Gürtelfarben, Bestätigungen gegenüber dem Sensei mit "Oss", Verbeugung gegenüber Trainingspartnern, Anweisungen und Zählen auf Japanisch, das alles gehört für mich einfach dazu. Neben diesen äußerlichen Höflichkeitsregeln gibt es aber noch ein paar andere, welche einen Karateka ausmachen. Die wichtigsten Regeln wurden im Dōjōkun zusammengefasst, den Verhaltensregeln des Budo:

1. Strebe nach der Perfektion Deines Charakters.
一、人格完成に努むること
hitotsu, jinkaku kansei ni tsutomuru koto

2. Sei ehrlich und aufrichtig.
一、誠の道を守ること
hitotsu, makoto no michi o mamoru koto

3. Strenge Dich bei allem maximal an.
一、努力の精神を養うこと
hitotsu, doryoku no seishin o yashinau koto

4. Sei höflich und respektiere andere.
一、礼儀を重んずること
hitotsu, reigi o omonzuru koto

5. Lerne Dich zu beherrschen.
一、血気の勇を戒むること
hitotsu, kekki no yū o imashimuru koto

Wenn man diese Regeln etwas verinnerlicht und jeder beim Training seinen Teil einbringt, so ist man auf einem guten Weg des Karate.

Dojokun


Montag, 20. September 2021

KW 38

Montag, Kopfsache
Heute sollte wieder die Hüftarbeit im Mittelpunkt stehen, jedoch war für mich der Kopf das größere Hindernis. Angefangen haben wir mit einfachen Techniken aus dem Stand (Shizentai):
Age Uke, Soto Uke, Uchi Uke, Gedan Barai.
Weiter ging es Schritt vor oder zurück und mit doppelter Technik:
- ZK Age Uke/Soto Uke
- ZK Soto Uke/Uchi Uke
- ZKUchi Uke/Gedan Barai
- ZK Gedan Barai/Age Uke
Also vor oder zurück mit Zenkutsu Dachi und der ersten Technik, Ausholbewegung und mit der gleichen Seite auch die zweite Technik. Zur Steigerung "durfte" ab Grüngurt aufwärts dann die jeweilige Doppeltechnik + Mae Geri (hinten wieder abgesetzt) und Gyaku Zuki gelaufen werden. Dann die vier 4er-Kombis hintereinander erst mit, danach ohne Zählzeiten. Hauptaugenmerk war wie gesagt die Hüfte: erste Technik im Hanmi, bei der Ausholbewegung im Shomen und bei der zweiten Technik wieder im Hanmi. Aber irgendwie kam ich eher bei der Aneinanderreihung der Kombis ins Straucheln...
Mit Partner wurde dann noch eine Doppeltechnik trainiert: Tori vor mit ZK Oi Zuki Jodan/Gyaku Zuki Chudan. Uke geht zurück mit ZK Age Uke, Ausholbewegung, gleiche Seite Soto Uke.
Wichtig war heute Kihon. Die Techniken hintereinander auszuführen wäre einfacher gewesen, wenn die Techniken mit kurzen Bewegungen direkt nacheinander durchgeführt worden wären und dazwischen die passive Hand in Hikite geblieben wäre.Aber Boris wollte eine deutliche Gegenbewegung zum Ausholen für die zweite Technik, um die Techniken so sauber wie möglich zu machen.

Donnerstag, Beinarbeit
Nach Erwärmung mit der Koordinationsleiter und einer ausgiebigen Beindehnung ging es weiter mit Kihon. Erst aus Heiko Dachi einzeln viele Wiederholungen Mae Geri, Yoko Geri Kekomi, Ushiro Geri, Mawashi Geri, dann mehrere Bahnen je Technik. Danach wurden die Techniken kombiniert, immer ein Bein trat aktiv:
- aus Kamae vor Mae Geri, absetzen in ZK
- das vordere Bein heranziehen und zur Seite Yoko Geri Kekomi, absetzen in KK
- Bein heranziehen und Ushiro Geri nach hinten, absetzen in KB
- hinteres Bein seitlich hochziehen, vor Mawashi Geri, absetzen in ZK
Zur Steigerung kamen dann noch Empi-Techniken dazu:
- vor Mae Geri, ZK, Age Empi
- seitlich Yoko Geri Kekomi, KB, Yoko Empi
- zurück Ushiro Geri, KK, Ushiro Empi
- vor Mawashi Geri, ZK, Gyaku Age Empi
Kata:
- Entspannungskata Ura Taikyoku Shodan
- Katas nach Gürtelfarbe: Heian Shodan, Heian Sandan, Heian Godan
- 2x jeder Kata nach Wahl: ich lief Tekki Shodan
-

Montag, 13. September 2021

KW 37, aber nicht ohne Hüfte

Montag, Uchi Uke
Zum Montagstraining waren wir heute 22 Karatekas. Schon schön zu sehen, wie sich unser Dojo mehr und mehr füllt. Zur Erwärmung begannen wir mit leichtem Randori. Mawashi Geri mit leichter Berührung wurden durchgelassen, Handtechniken wurden dezent geblockt. Mal in Zeitlupe, dann wieder etwas schneller, ständig in Bewegung bleibend, effektiv in den Gegner reingehen, schnell wieder zurück.
Dann ging es zum heutigen Schwerpunkt: Uchi Uke im Kokutsu Dachi. Erst ein paar Bahnen vor und zurück nur die Schritttechnik, dann mit Uchi Uke, langsam und schnell. Fokus lag mal wieder auf der Hüftarbeit. Nun wurden die Techniken noch etwas erweitert:
- KK Uchi Uke / Zenkutsu Dachi Kizami Zuki
- KK Uchi Uke / Kizami Mae Geri / Zenkutsu Dachi Kizami Zuki
Mit und ohne Zählzeiten, wieder langsam und schnell. Aber vor allem war auf die richtige Ausführung zu achten: Hüfte raus, Faust in Hikite. Da die Hüfte schon im Hanmi ist und in der Folgetechnik auch bleibt, liegt die Kraft beim Umsetzen in Zenkutsu Dachi für den Kizami Zuki hauptsächlich in der Schnellkraft aus dem hinteren, gebeugten Bein des Kokutsu Dachi. Die Kraft kommt also einzig aus der Streckung des Beins.
Danach gab es noch Katas nach Gürtelfarbe. Zwischen Heian Shodan und Heian Godan lief jeder seine zugeteilte Kata mehrere Male und schon war das Training auch wieder vorbei. Ohne komplizierte Kombinationen, aber schön intensiv!

Donnerstag, Mawashi Geri
Gestern haben wir auf Einladung unseres Senseis bei Boris seinen Geburtstag gefeiert. Bei Bratwurst, Bier, Torte und netten Gesprächen macht so ein Abend mit diesem Team einfach Spass. Aber wer feiern kann, muß auch trainieren und das war für heute angesagt. Zur Erwärmung gab es Kondition mit der Koordinationsleiter und das hieß viele Laufvarianten und alle natürlich schnell. Völlig außer Puste gingen wir anschließend zum heutigen Thema über, dem Mawashi Geri.
Mit Partner trat Tori aus Kamae Mawashi Geri und berührte die kurze Rippe des Gegners, Uke ging nur schrittweise ohne Abwehr zurück. Am Ende der Bahn wechselten Tori und Uke die Position und es ging wieder bis ans andere Ende des Dojo. Nach mehreren Bahnen änderten sich die Techniken.
- Mawashi Geri
- doppelter Mawashi Geri ohne den Fuß abzusetzen
- Mawashi Geri und ohne absetzen Ura Mawashi Geri
- Kizami Mawashi Geri, Schritt vor Mawashi Geri / Kizami Mawashi Geri und ohne absetzen gleich Kizami Ura Mawashi Geri

Danach stellten wir uns alle in einer Reihe auf. Jeweils der Letzte musste dann auf einem Bein hüpfend mit dem anderen Bein jedem in der Reihe einen doppelten Mawashi Geri verpassen. Am Ende angekommen reihte man sich ein und durfte dann auch getroffen werden. Nachdem jeder 4mal die Reihe abgelaufen war, ging es mit dem anderen Bein tretend wieder zurück.
Abschließend liefen wir noch 2x Entspannungskata Taikyoku Shodan. Beim zweiten Mal fokussierter auf Blickrichtung, ausholende Bewegungen, sehr tiefer Stand, starkes Hikite.

Freitag, Kata-Training
Draußen wird es immer früher dunkel und und da ein Kata-Training im Park ab 19:30 Uhr kaum noch möglich ist, haben wir zum Glück ab sofort eine Hallenzeit bekommen. Die Sporthalle ist recht groß und mit Sichtschutz in mehrere Bereiche unterteilt. Zwar war es heute recht laut, da nebenan Volleyballer trainierten, aber dafür war unser Bereich sogar mit Matten ausgelegt. Nach einer kurzen Erwärmung mit etwas Dehnung und Randori wurden dann einfach nur Katas trainiert:
- Heian Shodan bis Heian Yondan
- Jion
Alle Katas liefen wir mehrmals mit steigender Geschwindigkeit, mit Zählzeiten und am Ende selbständig mit eigenem Tempo. Je länger das Training ging, um so besser konnte man den Lärm der anderen Sportgruppen ausblenden. Ein schönes Training zum Abschluss der Woche.


Donnerstag, 9. September 2021

KW 36, Gyaku Zuki und Yoko Geri Kekomi

Montag, Gyaku Zuki
Trainingsschwerpunkt am Montag war der Gyku Zuki. Eine Grundtechnik, welche man gefühlt unzählige Male im Training ausgeführt hat, aber deutlich den Weg des Karate zeigt: "Man lernt nie aus".
Aus Kamae Gedan Barai gingen wir in Zenkutsu Dachi Gyaku Zuki, aber kaum waren die ersten Techniken ausgeführt, wurde vom Sensei korrigiert. Von Fuß bis Schulter wurde vieles nachjustiert.
Was aber macht denn alles den Gyaku Zuki aus?
Übersetzt heißt Gyaku Zuki gegenseitiger Fausstoß, ist das rechte Bein vor, dann stößt die linke Faust und andersrum. Für die effektive Umsetzung gilt es aber einiges zu beachten. Zu Beginn unserer Übung befindet sich die Hüfte noch im Hanmi, also abgedreht. Ab dem Zeitpunkt, wenn die Faust eng am Körper nach vorn geht, zeigt auch die Hüfte gerade nach vorn, Shomen genannt. Erst mit Eintreffen der Faust, wenn diese im letzten Moment horizontal einrastet, dann schnappt auch die Hüfte ein und ist in Richtung des vorderen Beins eingedreht im Gyaku Hanmi. Als Gegenbewegung zur vorstoßenden Faust geht der andere Arm zurück und dessen Faust in Hikite. Vordere und hintere Faust treffen gleichzeitig ein. Damit die Hüfte eingedreht werden kann und sich somit im Gyaku Hanmi befindet, ist auch die Fußstellung wichtig. Zeigt der hintere Fuß nicht weit genug nach vorn, wird die Hüfte blockiert und am Eindrehen gehindert. In der Endposition zeigt die Schulter des vorderen Arms nach vorn. Diese ist aber nicht vorgeschoben, sondern kommt durch die Gyaku-Hanmi-Hüfte nach vorn. Die Hüftrotation sorgt somit für die Drehung des Oberkörpers und verkürzt den Abstand zum Gegner. Waren bis hierher der mittlere und obere Teil des Körpers wichtig, geht es unten weiter. Im Kamae ist der Schwerpunkt des Körpers mittig, gut sichtbar an der mittigen Position der Gürtelenden. Im Zenkutsu Dachi liegt der Schwerpunkt mit 60% zu 40% auf dem vorderen Bein. Aus dem hinteren, leicht gebeugten Knie im Kamae wird ein durchgestrecktes Bein im Zenkutsu Dachi. Indem die Ferse am Boden bleibt muss die Streckung des hinteren Beins spürbar und sichtbar sein und einen Schub nach vorn bewirken. Wobei zu beachten ist, dass beim Eindrehen der Hüfte in Gyaku Hanmi das vordere Knie nicht mitgedreht werden darf, sondern nach vorn zeigt. Wie man sehen kann, sind für einen sauberen Gyaku Zuki Oben, Mitte und Unten wichtig. Nur das Zusammenspiel aller Abläufe macht den Gyaku Zuki zu einem effektiven Stoß.
Es wird bestimmt noch viele Zukis dauern, bis man sich dem "richtigen" Gyaku Zuki nähert, aber dafür trainieren wir ja.
 
Donnerstag, Yoko Geri Kekomi
Ausgiebiges Dehnen der Beine ließ schon erahnen, in welche Richtung es heute gehen sollte und meine Vermutung war richtig: Yoko Geri Kekomi, der gestoßene Seitwärtstritt.
Erst langsam mehrere Bahnen beidseitig:
- Kokutsu Dachi,
- Übersetzschritt,
- Knie hoch, Unterschenkel senkrecht, Fußaußenkante nach unten
- Fuß zur Seite stoßen, Standfuß eindrehen und Hüfte dabei raus
- Bein zurückholen, Unterschenkel wieder senkrecht
- wieder in Kokutsu Dachi
Dann schnell und übergangslos...

Das ganze dann im Zenkutsu Dachi und danach noch mit Anschlußtechnik:
- ZK Yoko Geri Kekomi / Kizami Zuki
- ZK Yoko Geri Kekomi / Gyaku Zuki
- ZK Yoko Geri Kekomi / Uraken
 
Letze Bahn war dann ZK Yoko Geri Kekomi / 
 Kizami Zuki / Gyaku Zuki / Uraken
 

Montag, 30. August 2021

KW 35, Müdigkeit gibt es nicht

Montag
Der Gi wurde gerade noch trocken geworden, bevor es einen Tag nach dem Gasshuku gleich wieder zum Training ging. Den meisten waren die Strapazen vom Wochenendlehrgang noch anzumerken, aber egal, die Müdigkeit wird wegtrainiert. Nach einer sehr langen Erwärmung mit viel Dehnung, bei der alle schon schmerzenden Körperpartien nochmal angesprochen wurden, stellten wir uns geordnet nach Gürtelfarben in U-Form auf und begannen mit Mae-Geri-Kombinationen auf der Stelle:
- Mae Geri (das tretende Bein wird wieder hinten abgesetzt)
- Mae Geri/Gyaku Zuki,
- Mae Geri/Gyaku Zuki/Uraken,
- Mae Geri/Gyaku Zuki/Kizami Zuki/Uraken/Shuto Uchi,
Erst jeweils etwas langsamer, dann 100 %, bzw. das was noch ging. Wichtig war dabei, mit Beginn des Mae Geri den gleichseitigen Arm in Hikite zu ziehen, um mit Absetzen des Beines nach hinten der Gyaku Zuki vorne trifft. Zum Abschluss Kata-Training:
- Entspannungskata Taikyoku Shodan
- Heian Shodan
- Heian Godan
- Heian Sandan

Meine Tochter möchte seit dem Ungarn-Gasshuku etwas mehr auf Kontakt trainieren. Um das neben dem regulären Training üben zu können, haben wir für das heimische Gartentraining Pratzen ausgeliehen bekommen. Das werden wir dann morgen mal angehen.

Donnerstag
Zum Donnerstagstraining schaffte ich es diese Woche leider nicht, aber dafür wieder zum Katatraining am Freitag. Bei spätsommerlichem Wetter nutzten wir die letzten Sonnenstrahlen des Tages und trafen uns wieder im Park. Heute liefen wir Taikyoku Shodan, Heian Shodan, Heian Nidan, Tekki Shodan und Wankan. Alle Katas wiederholten wir mehrere Male und dabei kam auch die eine oder andere Bunkaitechnik zum Einsatz. Für das Verständnis einer Kata sehr wertvoll. Die einsetzende Dunkelheit beendete das Training etwas schneller als gedacht und zum Abschluss trafen wir uns noch auf ein Feierabendbier bei Boris. Tolle Truppe...

Sonntag, 29. August 2021

Sommer-Gasshuku 2021

Ein trainingsreiches Wochenende liegt hinter mir, denn von Freitag bis Sonntag fand zum zweiten mal das Sommer-Gasshuku unseres Vereins statt. Nachdem es leider im vergangenen Jahr Covid-bedingt ausfallen musste, haben wir uns um so mehr gefreut, dieses Jahr wieder in Schluft trainieren und feiern zu können.
Vier Trainingseinheiten mit den Schwerpunken Zuki Waza, Dachi Waza, Mawashi Geri, Ura Mawashi Geri und Ushiro Ura Mawashi Geri mit viel Stress am Deuserband und an der Pratze standen auf dem Plan. Ab dem zweiten Training bekam ich meinen Gi gar nicht mehr richtig trocken, denn Boris hat uns wieder viel abverlangt und der Schweiß floß in Strömen. Die meissten Teilnehmer traf man sonst nur beim wöchentlichen Training und um so schöner war es, auch neben dem gemeinsamen Training bei vielen netten Gesprächen und dem einem oder anderem Kaltgetränk viel Zeit miteinander verbringen zu können. Das Entspannungbad in der heimischen Badewanne tat gerade richtig gut, der Gi hängt frisch gewaschen auf der Wäscheleine und eine neue Woche kann beginnen.



Dienstag, 24. August 2021

KW 32 und 34, hier und dort schmerzt es

KW 32
Mit dem gerade noch auf der Wäscheleine trocken gewordenen Gi ging es gleich Montag wieder zum heimischen Training, noch voller Euphorie von unserer Ungarnfahrt.
Wir begannen nach etwas Dehnung mit mehreren Bahnen Oi Zuki, Age Uke sowie Gedan Barai und gingen dann über in eine Partnerübung.
Beide stehen sich mit etwas Abstand im Yoi Dachi gegenüber:

- ZK links vor Gedan Barai,
- zurück in Yoi Dachi
- 90°-Drehung nach links ZK Gedan Barai
- zurück in Yoi Dachi
- 180°-Drehung nach links ZK Gedan Barai
- zurück in Yoi Dachi
- 270°-Drehung nach links ZK Gedan Barai
- zurück in Yoi Dachi

Problem: Nicht vom Partner ablenken lassen und schneller sein! Das liefen wir dann auch noch mit Gedan Barai/Gyaku Zuki und rechts vor (gefolgt von entsprechenden Rechtsdrehungen), steigerten dann mit rechts vor, zurück, links vor, zurück, rechte Drehung, zurück, linke Drehung zurück...
Schon hierbei spürte ich zwischenzeitlich einen stechenden Schmerz im rechten Rippenbereich, der sich mit jedem Zuki steigerte.
Danach liefen wir wieder Bahnen:
- vor ZK Gedan Barai, über Brustseite 180°-Wendung Age Uke, zurück 180° Gyaku Zuki.

Weiter ging es mit Katas: Taikyoku Shodan normal und ura + 1. Technik 1x, zweite Technik 2x... bis 10, dann wieder runterzählen, T. Nidan und T. Sandan, Heian Shodan normal und ura, H. Nidan.

Nachdem der Schmerz in den Rippen bei jeder Bewegung eher mehr als weniger wurde, ging ich tags darauf zum Arzt, welcher eine ordentliche Rippenzerrung feststellte.
Training ging so vorerst definitiv nicht...

KW 34, Montag
Nach wei Wochen stand ich gestern wieder im Dojo. Zwar spürte ich noch ein leichtes Stechen, aber da der Arzt meinte, es könnte mehrere Wochen bis zur Schmerzfreiheit dauern, wollte ich doch nicht so lange warten und langsam wieder einsteigen.
Schon die Erwärmung hatte es in sich. An langen Bänken begannen wir mit schnellem Wechselschritt mit den Fußballen von oben gegen die Bank zu tippen. Abwechselnd wurden Sätze von Situps und Liegestützen (Füße jeweils auf der Bank) eingebaut, oder wir drückten uns mit einem Bein von der Bank hoch. Ein kräftiger Wadenkrampf fand dabei den linken Unterschenkel und hielt sich bis zum Ende...
 
Dann kamen mehrere Bahnen Kihon an die Reihe:
- im ZK Oi Zuki, Ren Zuki und Sanbon Zuki
- Oi Zuki, Age Uke, Uraken
- aus Yoi Dachi Choku Zuki, 180°-Drehung auf der Stelle, Choku Zuki

Entspannungs-Katas: Taikyoku Shodan, T. Nidan, T. Sandan

Zum Schluss ging es dann mit Partner ins Deuserband, das Band durch Abstand zueinander gut auf Vorspannung gebracht. Die vordere Person ging erst mit ZK Oi Zuki (später mit Ren Zuki und Sanbon Zuki) jeweils bahnweise vorwärts und nach jeder vollendeten Technik im tiefen und weiten Schritt, folgte die hintere Person ebenfalls schrittweise.

Ich habe das Gefühl, mein Kopf will gerade mehr als der Körper zulässt...
Völlig unangebracht vor dem Gasshuku am kommenden Wochenende!
 
Donnerstag
Zur Erwärmung bildeten wir drei Gruppen und diese verteilten sich jeweils kreisförmig. Dann warfen wir uns gegenseitig den Ball zu aus verschiedenen Positionen: alle auf dem Bauch liegend und Arme u. Beine in der Luft, in der Liegestützposition oder ausgestreckt mit Rücken nach unten und auf Händen abgestützt.
Dann ging einer der Gruppe in die Kreismitte und mit leichtem Freikampf nur mit Händen und Armen gegen den Rest. Wenn die Gegner dabei gleichzeitig von allen Seiten kommen, ist der Stresspegel nicht gerade niedrig, macht aber Spass!
Als nächstes mussten immer zwei Personen alle anderen innerhalb von 45 Sekunden mit Bällen abwerfen, Verlierer 20 Liegestütze.
 
Weiter ging es mit Kihon. Zuerst im Stand Choku Zuki, Age Uke, Uchi Uke, Soto Uke und Gedan Barai. Dann ging es bahnweise vor- und rückwärts im Zenkutsu Dachi mit
- Oi Zuki, Ren Zuki und Sanbon Zuki
- Age Uke/Oi Zuki, Age Uke/Ren Zuki, Age Uke/Sanbon Zuki
Also wieder Hüfte, Hüfte, Hüfte...
 
Zum Abschluss liefen wir Rokuhon Gyaku Zuki in 360°-Drehung.
- aus links vor Kamae zuerst Gyaku Zuki, 180°-Drehung nach rechts, 90° nach links, 180° nach rechts, 90° nach links und noch einmal 180° nach rechts und man stand wieder in Ausgangsrichtung.
Dieses dann noch auf Schnelligkeit gegen einen Partner. Reichte dann auch für heute, bevor es morgen ins Sommer-Gasshuku in die Schorfheide geht.


Mittwoch, 11. August 2021

Velence/Ungarn Tag 7

Der Abreisetag begann entspannt mit ausschlafen, Sachen packen, Frühstück und dann machten wir uns um 09:30 Uhr auf den Heimweg.
Aber nicht ohne uns vorher von dem inzwischen liebgewonnen Ungarn zu verabschieden und uns gegenseitig zu versprechen, sich im kommenden Jahr wiederzusehen.
Die Rückfahrt verlief problemlos und nach 8 1/2 Stunden waren wir um 18:00 Uhr wieder zu Hause.
 

Wie kamen wir eigentlich auf Ungarn? Unser Trainer Boris lernte durch Lehrgänge in Deutschland Mitte der 1990er Ferenc Nanai und andere ungarische Karatekas kennen und schätzen
und fuhr im Gegenzug zwischen 1996 und 2001 auch häufig zu ihnen. Noch in den letzten Jahren schwärmte er von dieser Zeit, den Erfahrungen und den Freundschaften, welche damals entstanden sind. Im vergangenen Jahr war Boris nach langer Zeit wieder mal dort und stellt fest, dass sich trotz der vergangenen Zeit an den Freundschaften nichts geändert hat.
Diesen gemeinsamen Spass am Karate wollte er mit uns teilen und so fuhren wir in diesem Jahr in etwas größerer Gruppe in den Süden.
Was soll ich sagen, es hat sich gelohnt. Ferenc Nanai, 8. Dan und Chefcoach des ungarischen Fudokanverbandes hat uns warmherzig aufgenommen.
Im Training gab er sehr ruhig Hinweise und abends erzählte er sehr sympatisch aus seinem Leben und seinen Erfahrungen. Wurde von ihm beim Training etwas mal nur auf ungarisch erklärt, war sofort ein ungarischer Karateka zur Stelle, um es auf Englisch oder Deutsch zu übersetzen und/oder uns zu zeigen. Sehr interessant waren für mich die Unterschiede, welche im Training erkennbar wurden. Während wir eher traditionelles Karate trainieren, waren die Ungarn stark auf Wettkampf ausgerichtet. Sie überrraschten uns mit harten und schnellen Zukis und Keris und der Vielzahl an Katas, welche sie beherrschten. Was bei einem Training zwischen 3 bis 5 mal pro Woche auch nicht verwunderlich ist.
Ich glaube die Wörter "mehr Hüfte", "tiefer stehen" oder "schulterbreit" wurden in diesem Gasshuku nicht verwendet, und auch Bunkai kam eher nur bei den unteren Gürtelfarben zum Einsatz.
Bei den Höhergradigen lag der Focus auf schnelle und starkeTechniken, weniger auf saubere und korrekte Ausführung.
Gerne erinnere ich mich auch daran, als Feven (auch Berlinerin) und ich nachmittags im Dojo Katas im Selbststudium trainieren wollten und wir bei einigen Ausführungen einen vorbeikommende Ungarn um Rat fragten. Dieser holte noch eine weitere Person dazu und eine Weile später saßen und standen 11! ungarische Freunde bei uns, schauten zu und gaben Tipps. Sportsgeist gelebt, und dafür bin ich sehr dankbar. Oss

Velence/Ungarn Tag 6

Der letzte Trainingstag begann um 7:00 Uhr mit der Kata Kanku Dai bei fließenden Bewegungen in der Morgensonne auf dem Sportplatz.
Nach dem Frühstück, es gab Weißbrot mit 2 Scheiben Wurst und 1/4 Tomate, trafen sich einige wieder zu freiem Training und um 11:00 Uhr stand dann das letzte offizielle Training an. Mit Partner steigerten wir die Techniken von Gyaku Zuki, dann Gyaku Zuki mit Kizami Mawashi Geri sowie Gyaku Zuki mit Kizami Mawashi und Kizami Ura Mawashi Geri. Die Tritte variierten in den Durchgängen von einfach zu doppelten Techniken, mit und ohne absetzen.
Zu guter Letzt stellten wir uns in Doppelreihen auf und und lieferten uns mit wechselndem Partner Schattenkarate auf Abstand, also ohne Berührung, aber auch ohne Unterbrechung, über 30x.
Ab jetzt konnten die Trainingssachen eingepackt werden und es ging in Freizeit über.
Marieke und ich genossen leckere Langos am See mit Kürtöskalacs (ungar. Baumkuchen) zum Nachtisch.
Ein paar von uns fuhren anschließend zu einer Teststation für einen Corona-Schnelltest, um die Einreiseregularien für die Heimkehr zu erfüllen.
Anschließend war Spiel, Spass, Sport oder einfach nur chillen angesagt, bevor am Abend die Urkunden der Kyuprüfungen überreicht wurden und wir den Tag bei selbstgekochter Paprikás krumpli (einer ungar. Paprika-Kartoffel-Wurst-Suppe), Livemusik von László und vielen Getränken und Gesprächen ausklingen ließen.

Velence/Ungarn Tag 5

Mit Tai Chi startete der Tag und war somit recht entspannt.
Beim folgenden Frühstück erwartete uns dann Kakao und Schokopops in Milch, naja.
Leider passte das Essen nicht wirklich zu unseren sportlichen Aktivitäten, aber wir sahen (meistens) mit einem Schmunzeln darüber hinweg.
Vormittags gab es dann drei Trainingseinheiten je 30 Minuten. Wir begannen mit Bo-Übungen, also mit einem Langstock, und lernten das Halten des Stabes, wenden, stoßen usw. und liefen danach unter Anleitung zwei Katas. Beim folgenden Kumite trainierten wir u.a. die Kombi Gyaku Zuki, Ashi Barai und mit Griff zur Schulter zu Fall zu bringen. Je Seite 15 mal und man war fast eins mit dem harten Boden des Sportplatzes. Das nächste Training beinhaltete Kata und wir liefen u.a. unsere jeweilige Lieblingskata als Ura und als Doppel mit Partner.
Besonders interessant war die Konzentrationsübung nach "Ich packe meinen Koffer" mit einem Partner.
Einer führt eine Technik aus, der andere wiederholt die Technik und ergänzt um eine weitere usw. mit dem Ziel, soviele Techniken wie möglich fehlerfrei schaffen.
Da am Vormittag einige ungarische Teilnehmer Kyu-Prüfung hatten, gab es nach dem Mittagessen eine Besonderheit zu sehen.

Beim ungarischen Fudokanverband gehört zum den Kyu-Prüfungsprogramm auch ein Theorie-Test aus über 60 Fragen sowie Jiyu Kumite, also Freikampf. Mit steigendem Kyu-Grad muss beim Theorieteil ein höherer Prozentsatz richtig sein bzw. bei den Freikämpfen steigt die Anzahl an Kämpfen.
Auf der großen Hauptwiese wurde ein Tisch mit Verbands und anderem Erste-Hilfe-Material aufgebaut und die Prüflinge und erfahrene Teilnehmer ab Blau- bis Schwarzgurt standen sich zur Begrüßung gegenüber. Zuerst kämpften die Kyu-Prüflinge gegeneinander, die Paarungen wurden zuvor bestimmt und mindestens 8 Kämpfe je 1 Minute waren für die unteren Grade angesetzt.
Zu Beginn waren noch alle Kämpfer frisch und kraftvoll und die Kämpfe verliefen entsprechend.
Nach einer Weile wurde aber nicht mehr nur untereinander gekämpft, sondern nun gegen die "frischen" Gegner. Diese warteten nur darauf, ihr Können den Prüflingen zu zeigen und so teilten die Neuen ordentlich aus. Die Strapazen sah man den zu prüfenden Teilnehmern deutlich an
und besonders die Schwarzgurte hatten sichtlich Spass daran, ihren Gegnern ihre Grenzen aufzuzeigen.
Der letzte Prüfling mit blauem Gürtel durfte nach 21! Fights den Platz verlassen, die verbliebene Braungurtträgerin wurde nach 25! Kämpfen unter jubelndem Applaus vom Platz gebracht.
Größere Verletzungen blieben wohl aus, allerdergings sah man am Abend viele der Prüflinge mit Verbänden und zum Teil "motorisch etwas eingeschränkt" herumlaufen.
Wir Berliner waren sehr froh, dass sich unsere Prüfungsordnung von der ungarischen sehr unterscheidet.

Den Rest des Nachmittags verbrachten wir im See und entspannten bei leckerem Eis.
Beim abendliche Katatraining lag der Schwerpunkt auf Empi, Jion, Hangetsu und Kankusho und der restliche Abend verlief wie die vorherigen, sehr entspannt...
 

Velence/Ungarn Tag 4

Dieser Morgen begann wieder mit japanischem Schwertkampf, gefolgt von viel Regen.
Beim Vormittagstraining war Ashi Barai (Fußfegetechnik) dran, weiter ging es mit Pratzentraining und
Kombinationen von Gyaku Zuki und gefolgt von Kizami Mawashi Geri, 2x Kizami Mawashi Geri oder Ura Mawashi Geri.
Das 17:00-Training wurde von László Hajdú geleitet, einem national wie international erfolgreichen Karateka und Judoka. "Laszi", mit dem mein Trainer Boris und ich uns den Bungalow teilten und einfach ein prima Typ ist, zeigte uns hauptsächlich Fußhebeltechniken. Diese trainierten wir mit Partner und mit Zug oder Druck an der Schulter des Gegners war dieser zu Fall zu bringen.
Auch das Fallenlassen muss gelernt sein, war es doch wichtig darauf zu achten, auf der Schulter abzurollen und sich nicht auf Hand oder Ellenbogen abzustützen.
Auf Tatamimatten war das Fallen nach ein paar Hebeln ganz in Ordnung, anders wurde es am nächsten Tag auf dem Tartanplatz...
Beim abendlichen Katatraining liefen wir Bassai Dai, Empi, Jion und Hangetsu und zwar alle sehr schnell.
Auch dieser Abend endete wieder bei ein paar Getränken, welche einen festen Schlaf verursachten.