Freitag, 25. November 2022

KW 47, Grundlagen und Gedanken

Montag
Grundlagen standen wieder auf dem Programm und dazu gehörten an diesem Abend:
- Mae Geri
- Mawashi Geri
- Yoko Geri (Keage und Kekomi)
- Oi Zuki
- Gyaku Zuki
 
Einzeln oder kombiniert mit Gyaku Zuki, bahnweise jeder für sich oder als Gohon-Kumite mit Partner. Saubere und deutliche Techniken (z.B. Unterschied Keage u. Kekomi muss klar erkennbar sein), effektvolle Arbeit beim Partnerkampf hinsichtlich Angriff und Abwehr.

Gedanken zu Lehrgängen
Nach dem Training gab es noch eine kleine Geburtstagsrunde und im Gespräch kamen wir auch auf das Thema Lehrgänge. Dabei wurde ich gefragt, ob denn diese Lehrgänge auch wirklich etwas "bringen". Dass muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden. Ganz klar, in erster Linie bringt jedes Training etwas. Man übt, lernt, macht, tut und nicht umsonst gibt es bekannte Sprüche wie "Übung macht den Meister" oder "man lernt nie aus". Ich denke, man kann auf dem Karateweg immer lernen, dieser Weg endet einfach nicht. Nicht unwichtig ist für mich aber auch, bei wem lerne ich. In diesem Jahr war ich bisher bei 6 Lehrgängen zu Gast, u.a. mit Risto Kiiskilä, Shiina Katsutoshi, Imura Takenori, Julian Chees, Igarashi Tatsuro, das Kata-Spezial in Magdeburg mit hervorragenden nationalen und internationalen Trainern und nicht zuletzt unser Vereins-Gasshuku mit meinem Trainer Boris Heizenreder. Alles Trainer, welche auf lange Erfahrung zurückblicken und ebenso viel weitergeben können und auch wollen. Ob ich alles im heimischen Training anwenden kann, steht auf einem anderen Blatt. Die Lehrgänge in diesem Jahr waren fast ausschließlich JKA- bzw. DJKB-Veranstaltungen, in deren Training es schon auch Abweichungen zu unserem DKV-nahen Training gibt. Aber das weiß man und und auch wenn ich manches nicht im eigenen Verein umsetzen kann, so ist das Wissen darum trotzdem einfach wertvoll. Die Anzahl der Lehrgänge ist natürlich nicht ausschlaggebend, sondern dass was man lernt. Ich bin meiner Familie sehr dankbar, diese Lehrgänge alle besucht haben zu können, denn der finanzielle und auch zeitliche Aufwand dafür sind nicht unerheblich.
 
Donnerstag

Freitag
Kata Taikyoku Shodan
- Kata einfach, langsam,
- Erster Steg, zurück Ausgangsstellung, erster u. zweiter Steg, zurück, usw.,
- Zwei Techniken vor, eine zurück,
- Drei Techniken vor, eine zurück,
- Kata schnell,

Kata Jion
- Kata einfach langsam
- Bunkai, Boris ließ sich von uns zeigen, wie einzelnen Kombinationen
  gedeutet werden können, zeigte uns dann Alternativen aus seiner Sicht.
- Mit Partner trainierten wir dann diese Kombinationen,
  um den Ablauf der Kata zu verstehen und zu verinnerlichen.
 

Sonntag, 20. November 2022

Shotokan-Kata no Curriculum von Schlatt

Beim "Kata-Spezial" in Magdeburg hatte ich mir das "Shotokan-Kata no Curriculum" schon am Verkaufsstand von Schlatt angeschaut und fand es super. Aber wie es manchmal so ist, man kauft hier und dort etwas und nicht alle Wünsche kann man sich erfüllen.
Nun habe ich es zum Geburtstag bekommen und ich habe mich sehr gefreut, vielen Dank nochmal an Susi und Ingo!
Der ein oder andere wird es kennen, bis man eine Kata wirklich auswendig kann vergeht schon eine Weile, wenn es dann aber auch schon die x-te Kata ist, beginnt man schnell an zu grübeln, wie denn der Ablauf nochmal war. Das "Shotokan-Kata no Curriculum" kann dabei eine echte Hilfe sein. Es besteht aus einem Brettchen mit 4 Aufhängungen, an denen man kleine Kärtchen der 27 Shotokan-Katas aufhängen kann. Schlatt empfiehlt das Training nach diesem System wie folgt:
 
Links werden alle Karten aufgehängt, welche man kennt und wiederholen möchte. 
 
Hat man von diesen eine trainiert, kommt die Karte an die 2. Aufhängung. Hat man alle durch, mischt man diese Karten und beginnt auf Haken 1 von vorn.

An die 3. Aufhängung kommen die Karten, welche ich kenne, aber die ich gerade (noch) nicht oder gerade nicht mehr trainieren möchte bzw. später.

Die 4. Aufhängung ist für die Karten, welche ich noch nicht kann und momentan auch gar nicht auf meinem Programm stehen.

Natürlich kann man dieses Trainingsbrett auch anders verwenden. Z.B. in dem ich mir die Kärtchen auf 1 - 4 aufhänge, welche ich in dieser Woche trainieren möchte. Zusätzlich gibt es zu jeder Kata einen QR-Code, mit welchem man auf einen Video-Link zur jeweiligen Kata geführt wird. Mit einer Größe im DIN A4-Querformat findet man dafür überall einen Platz, bei mir wird es im Bücherregal stehen, vor welchem ich abends gern mal trainiere.



Dienstag, 15. November 2022

KW 46, Kumite im Kreis

Montag
Kumite:
Das Montagstraining begann mit Kreisübungen. Dazu wurden alle Teilnehmer in zwei Gruppen eingeteilt, jede Gruppe formierte sich um einen Hallenbodenkreis. Einer ging in die Mitte, alle anderen in Kamae mit einem Fuß auf der Kreismarkierung mit Blick in den Kreis. Der im Kreis stehende Tori griff nun mit bestimmten Techniken reihum von einem Gegner zum nächsten an, Uke wehrte leicht ab und anwortete mit freiem Konter. Wenn die Reihe fertig war wurde getauscht und der nächste ging in den Ring, bis alle einmal dran waren. Mal sollte mit Finte angegriffen werden, mal ohne. Mawashi Geri waren entweder reines Wechselspiel ohne Abwehr oder Tori bewegte sich auf einem Bein hüpfend von Gegner zu Gegner im Kreis.
Danach ging es mit einem festen Partner weiter: Age Uke, Soto Uke, Uchi Uke, Shuto Uke, Gedan Barai. Im Stand, beide in Shizentai, rechter Arm vor. Tori 1x Oi Zuli Jodan, 4 x Chudan; Uke entsprechend der Reihenfolge der Abwehrtechniken. Nach der letzten Technik sofortiger Wechsel von Tori zu Uke und umgekehrt. Wichtig dabei waren sehr schnelle Techniken und übergangslose Wechsel hinzubekommen. Die Partner wurden dabei ein paar mal gewechselt.
Weiter ging es mit festem Partner zu Gohon Kumite: Tori ging in ZK vor und griff 1x Jodan Zuki, 3x Chudan Zuki, 1x Mae Geri an, Uke wehrte zurückgehend mit den besagten 5 Techniken ab. Nach mehreren Runden vor und zurück das gleiche Spiel dann in der Art Jiyu Ippon Kumite, aber ohne Ansage und Angriff und Abwehr waren durch die "Tagestechniken" vorgegeben.

Kata:
Taikyoku Shodan, Heian Shodan
 
Donnerstag
Die Erwärmung wurde mehr ein Stresstest für den Kopf. In drei Gruppen eingeteilt bekam jede Gruppe eine Trikot und eine Aufgabe zugeteilt. Das Trikot wurde innerhalb der Gruppe einander übergeben/zugeworfen und dabei mußte der Empfänger eine Aufgabe vervollständigen, wobei alle in Bewegung bleiben mußten: Städtenamen A-Z, japanische Karatebegriffe A-Z, 1x1 mit 9 bzw. 7, Vornamen A-Z usw. Nach und nach kamen noch mehrere kleine Bälle hinzu, welche ebenfalls weitergeworfen/-gegeben wurden. Wußte man einen Begriff nicht, ein Ball fiel herunter oder jemand blieb stehen: drei Liegestütze. Es wurden so einige...
Trainingsschwerpunkt war wieder Kihon: Mae Geri, Mawashi Geri und Yoko Geri. Aus Shizentai, bahnweise in ZK oder mit Partner bei wechselseitiger Berührung. Knie richtig anreißen, Unterschenkel ausschnappen in Zielrichtung, Hüfte unterstützt je nach Trittart, zurückschnappen des Unterschenkels, absetzen. Zum Ende als Kombi:
Mae Geri li, re,
Mawashi Geri li, re,
Yoko Geri li, re, 
Je nach Graduierung kam noch zu jedem Tritt ein Gyaku Zuki hinzu.
 
Freitag
Kurz und knapp: Tekki Shodan mit Bunkai.Ich mag die Kata, ist sie doch die erste nach den Heian, welche mal von den Embusen her ganz anders ist, nämlich auf einer Linie. Die Bewegungsrichtungen sind lediglich nach links und rechts, aber da die Stellungen komplett im Kiba Dachi stattfinden, ist die Arbeit des Oberkörpers um so anspruchsvoller. Boris gab uns wertvolle Tipps, wie die verschiedenen Techniken und Kombinationen für den Kampf gedeutet werden könnten. Gleichzeitig konnten wir uns auch ausprobieren und unsere Ideen mit Partner auf Anwendbarkeit testen. Wieder galt "es ist eine Möglichkeit, wenn es funktioniert", denn Bunkai ist nicht festgeschrieben. Wieder war es sehr kurzweilig, besonders da wir die Anwendungen nicht nur seitlich im KB, sondern auch aus anderen Stellungen heraus versuchten und übten. Wichtig war es, sich bei der Auslegung nicht zu sehr von der Kata zu entfernen, aber auch nicht nur an dieser zu kleben.

Dienstag, 8. November 2022

KW 45, Wochenstart mit Kumite

Montag
Die am Rand wartenden Mitstreiter begrüßen, während der Trainer und die Gruppe vor uns sich im Seiza verabschiedet, geht natürlich nicht. Da ich besonders das traditionsbewußte Karate liebe und mir dann selbst dieses passierte, nagt am Folgetag noch etwas an mir.
Kumite, endlich mal wieder. Aufgeteilt in drei farblich getrennten Gruppen, haben wir aber erst mit leichtem Randori angefangen (ab Blaugurt mit Arm- und Beintechniken). Dann arbeiteten wir uns mit Kihon weiter voran. Oi Zuki, Age Uke, Soto Uke, Uchi Uke, Gedan Barai, Mae Geri, Mawashi Geri und Ushiro Geri. Jeweils kurze Bahnen a 3 Wiederholungen vor und zurück, ab Orange mit 2er-Kombi Technik - Gyaku Zuki und die Höhergraduierten mit 3er-Kombi mit: Technik - Gyaku Zuki - Technik.
Danach wurden, wieder in den drei Farbgruppen aufgeteilt, die verschiedenen Techniken im Kumite angewandt. Bis Gelbgurt im Kihon-Gohon-Kumite, ab Orange Kihon-Sanbon-Kumite und ab Blaugurt Jiyu-Ippon-Kumite. Für uns (ab Blau) entsprach der Ablauf dem Prüfungsprogramm zum 3. Kyu, was mich sehr freute. Tori sagt Technik an, findet den richtigen Abstand und den passenden Moment und Uke muss reagieren, d.h. abwehren und kontern. Eine Herausforderung für beide Seiten, aber mehr noch für Uke.
Der Verteidiger muss den Moment des Angriffs erkennen, angemessen abwehren und anschließend auch noch den passenden Konter finden und einsetzen. Tolles Training, mir hat es einfach Spass gemacht.
Prüfungsprogramm 3. Kyu, Jiyu-Ippon-Kumite

Freitag
Am Donnerstag war es mir leider nicht möglich am Training teilzunehmen, aber Familie und Schule der Kinder haben natürlich Vorrang.
Beim gestrigen Freitagstraining standen Bunkai zur Heian Yondan und die der eigenen nächsten Prüfungskata auf dem Plan. Nachdem wir die Heian Yondan zweimal gelaufen sind, gingen wir sie stückweise durch, besprachen die Auslegungsmöglichkeiten und betrachteten die Praxistauglichkeit, welche wir anschließend in Dreiergruppen übten. Hier fehlt uns ganz klar noch der Blick und die Übung für die Auslegungsmöglichkeiten, so dass wir länger brauchten als gedacht und es am Ende bei der Heian Yondan blieb. Die Bunkai der eigenen Prüfungskata ist dann heute im heimischen Garten dran...

Dienstag, 1. November 2022

KW 44, Ferientraining Woche 2

Montag
Nach ein paar Runden Randori begannen wir mit Kihon, welches gestern unser Schwerpunkt sein sollte.
Im Mittelpunkt standen Age Uke, Soto Uke, Uchi Uke, Shuto Uke und Gedan Barai. Diese Techniken wurden z.T. miteinander und mit anderen Tritt-, Schlag- und Stoß-Techniken zu kleinen Kombinationen aufgebaut, welche wir auf kurzen Bahnen a 5 oder 10 Wiederholungen liefen. Die vielen Kombinationen, bestehend aus 2 bis 3 Techniken, kann ich hier gar nicht alle wiedergeben. Die Schwierigkeit lag an der Vielzahl der Kombis und dass nicht wenige mit einer Gyaku-Technik endeten, somit für den nächsten Schritt ein schneller Armwechsel mit kurzer Ausholbewegung stattfinden musste. Wieder mal viel Hüfteinsatz bei wechselnden Hüftpositionen. Die Vielzahl der Techniken, hohe Geschwindigkeit, feste Stände und Kniepositionen sorten für viel Stress. Starke Konzentration und schnelles Umdenken bezüglich der immer neuen Kombinationen war gefordert.

Zum Ende stand dann aber doch noch etwas Kata auf dem Programm.
Zuerst Taikyoku Shodan einfach und dann mit der Technikreihenfolge Age Uke, Soto Uke, Uchi Uke, Shuto Uke und Gedan Barai, jeweils kombiniert mit Gyaku Zuki.
Den Abschluss bildete dann die nächste Prüfungskata, schnell und stark, in meinem Fall Tekki Shodan.
 
Donnerstag
Lange Erwärmung und Dehnung, bevor es mit Kihon (wie am Montag) weiterging.
- Choku Zuki
- Age Uke
- Soto Uke
- Uchi Uke
- Gedan Barai

Weiter mit kleinen Kombinationen, jeweils mehrere Bahnen vor und zurück:
- Sanbon Zuki in ZK,
- Uraken in KK, Forderfuß umsetzen in Gyaku Zuki in ZK,
- Uraken in ZK, Beistellschritt Yoko Geri Kekomi,
  absetzen in ZK mit Gyaku Zuki,

Wichtig: Vorgehen in Shomen, d. h. Hüfte neutral nach vorne. Erst im Moment des Kime, bei der Vollendung des Schrittes und dem Einrasten der Armtechnik wird die Hüfte in Hanmi oder Gyaku Hanmi versetzt.

Freitag
Kataspezialtraining am Freitag ist (fast) immer ein schöner Wochenabschluss. Aufgrund der geringeren Teilnehmerzahl als beim "normalen" Training hat uns Boris besser im Blick, Fehler können schneller erkannt und besprochen werden und diie Effektivität ist spürbar höher.
Erst die Heian 1 bis 5, dann weiter mit Empi, Jion und der kommenden Prüfungskata der Teilnehmer. Da diese Katas uns allen weitestgehend bekannt waren, ging es somit eher um die kleineren Stellschrauben. Techniken oder Schritte, welche schnell mal überlaufen werden, kraftvoller oder feiner umgesetzt werden sollten.
Wenn ich mir die Liste der 27 Shotokan-Kata anschaue, so bin ich 17 davon schon mal gelaufen und kenne den Ablauf von 14. Das wäre im regulären Training kaum möglich gewesen.