Freitag, 18. September 2020

Keri Waza

Unsere Erwachsenen-Trainingsgruppe hat sich in der letzten Zeit schön vergrößert. Mittlerweile sind wir an beiden Tagen (Montags und Donnerstags) jeweils zwischen 12 und 16 Karateschüler! Einige trainieren 2x pro Woche, andere eher unregelmäßig, aber bei Trainingszeiten ab 18:00 bzw 18:45 Uhr auch nicht immer leicht, da fast alle Familie haben und zeitlich eingeschränkt sind.

Das gestrige Training stand mal wieder unter der Überschrift Keri Waza, also Tritttechniken. Nach einer ausgiebigen Erwärmung und viel Dehnung, vor allem ab Hüfte abwärts, ging es direkt in die Partnerübungen.
Körperberührung war angesagt, braucht man es doch um ein passendes Gefühl für Distanz und Trittstärke zu bekommen. Immer abwechseld begannen wir aus Kamae mit Mae Geri.
Tori ging einen Schritt vor, Uke ging rückwärts nur mit, ohne Abwehr. Für den Tretenden war es demzufolge wichtig, den Partner zwar zu berühren, ihn aber nicht zu verletzen.
Weiter ging es mit Mawashi Geri, Yoko Geri Keage und Ushiro Geri. Erst jeweils einzeln, dann in aufeinanderfolgenden Kombinationen. Die letzte Kombi wurde dann noch mit Ura Mawashi Geri und Ushiro Mawashi Geri erweitert, was konditionell und mental schon eine Herausforderung war. Und im Anschluss war jedem auch schnell klar, welcher Arbeit noch vor uns liegt...

Beim Garten-Training am Makiwara hatte ich mal wieder ein paar kleine Abschürfungen an den Knöcheln. Generell nicht weiter schlimm, schließlich verheilt es ja wieder und gehört auch irgendwie dazu. Aber beim nächsten Kumitetraining ist es dann doch weniger optimal, da der Partner schnell rote Punkte an den Trefferflächen bekommt und und Pflaster an den Knöcheln nicht wirklich halten. Also habe ich mir online ein paar Kampfsporthandschuhe bestellt. Für das nächste Mal bin ich ab sofort gut gewappnet ;-)
Die Handschuhe sind sehr leicht, die Trainingspartner bleiben geschützt und aufgrund der geringen Stärke der Handschuhe von nur 1 cm ändert sich kaum etwas am Distanzgefühl.


Mittwoch, 2. September 2020

Prüfung 6. Kyu

Bisher war es in unserem Verein üblich, dass Kyu-Prüfungen einmal pro Jahr angeboten werden und unser Trainer zuvor bekannt gibt, wer zur Prüfung zugelassen wird. Laut DKV-Prüfungsordnung, nach welcher auch wir geprüft werden, sollten zwischen zwei Prüfungen mindestens drei Monate liegen. Nach unserer letzten Prüfung im November stellte sich mir die Frage, ob man die vereinsinterne Zeitspanne von einem Jahr nicht auch verkürzen könnte. Mit dieser Idee war ich wohl nicht alleine, denn ingesamt sogar drei Karateschüler (Jördis, Ingo und ich) traten im Frühjahr mit diesem Thema an unseren Trainer heran. Boris bat sich Bedenkzeit aus und wollte uns zeitnah eine Antwort geben. Leider kam ihm das Coronavirus zuvor und legte auf längere Zeit das Dojo-Training auf Eis. Umso überraschender kam Mitte August vom Trainer die Aussage, dass für Jördis und mich noch in diesem Monat eine Prüfung (Jördis zu gelb, ich zu grün) stattfinden wird. Ingo hatte in der Zwischenzeit leider unseren Verein verlassen. Viel Zeit blieb nun nicht mehr. Neben Training, Beruf und Familie gehörte die restliche Zeit der Prüfungsvorbereitung. Das Programm an sich war klar, aber mit höherem Kyu steigt auch die Anforderung nach verbesserter, akzentuierter Umsetzung. Und Boris' Anforderungen sind hoch, im Training sowie in den Prüfungen. Zur Vorbereitung trafen Jördis, Boris und ich uns zwei Tage vor der Prüfung in Jördis Garagen-Dojo und Boris teilte uns nochmals mit, auf welche Punkte er besonders Wert legt. Er ließ uns unser jeweiliges Programm laufen, korrigierte hier und dort und brachte uns im Kumite mächtig ins schwitzen. Am letzten Donnerstag war es dann soweit. Nach 1,5 Stunden schweißtreibendem Training mit viel Kumite und Pratzentraining begann unsere Prüfung. Für Kihon und Kata traten wir immer abwechseln vor zeigten die vom Prüfer angesagten Techniken und Kombinationen, bevor wir uns gemeinsam zum Kumite gegenübertraten. Erst durchliefen wir ihren Prüfungsteil, dann meinen. Insgesamt war ich an diesem Abend sehr unentspannt und der selbst aufgebaute eigene Druck, nach einer vorgezogenen Prüfung zu fragen und diese nur zu zweit vor den anderen abzulegen, war recht groß. Aber Jördis meinte schon ein paar Tage zuvor augenzwinkernd "Wer strebt, der muss liefern!". Und sie hat ja recht. Am Ende haben wir unsere Prüfungen erfolgreich abgelegt und bekamen unsere neuen Gürtel von Boris umgelegt. Ab sofort wird mit der Vorbereitung der nächste Prüfung begonnen und genannte Kritikpunkte will ich unbedingt umsetzen. Die nächste Prüfung möchte ich definitiv wieder entspannter sein, dann ist der Kopf auch freier und die Hüfte beweglicher. Oss