Montag, 27. September 2021

KW 39

Montag, Gohon-Kumite
Heute wurde endlich mal wieder Kumite trainiert! Zu Beginn starteten wir aus Shizentai eine Reihe von Wiederholungen mit Choku Zuki, Age Uke, Soto Uke, Uchi Uke, Gedan Barai. Erst einzeln, dann wieder alle Techniken als Kombi zusammen, zum Schluss mit Doppeltechniken. Anschließend gingen wir aus Shizentai in ZK mit den einzelnen Techniken (+ Gyaku Zuki) vor und wieder in Shizentai zurück.
Weiter ging es mit Gohon-Kumite:
 
 - Tori sagt Technik an
- Uke bestätigt mit "Oss"
- Tori geht mit rechtem Fuß in ZK Gedan Barai zurück
- Tori geht 5x mit der angesagten Technik vor
- Uke geht beginnend mit rechts 5x zurück mit entsprechender Blocktechnik
- nach 5. Block Gegenangriff
- letzte Technik bleibt stehen bis Yame gesagt wird
 
Angriffstechniken waren Oi Zuki Jodan, Oi Zuki Chudan
Verteidigung: Age Uke, Soto Uke
Gegenangriff: Gyaku Zuki
Also einfaches Kihon-Kumite, aber Abstand zum Partner, saubere Techniken und Stände, Shomen, Hanmi und Timing müssen trotzdem stimmen!

Donnerstag
Zur Erwärmung begannen wir mit mehreren Runden lockerem, langsamem Randori. Danach stellten wir uns um den Mittelkreis. Der Reihe nach ging nun immer jemand in den Kreis und und trat als Tori gegen alle reihum an. Immer ein kurzer Angriff, Konter des Außenstehendem, weiter zum Nächsten. In der folgenden Runde entschied dann der Angreifer selbst, wie lange sein Angriff dauert, bevor zum nächsten Gegner gewechselt wurde. Mal eine andere Erwärmung als sonst, aber sehr effektiv!
Partnerweise ging es weiter mit Gohon-Kumite: Tori ging mit Uraken vor, Uke wehrte mit Nagashi Uke ab. Mehrmaliger Partnerwechsel, bevor wir in Kihon übergingen: Aus Gedan Barai vor ZK Oi Zuki, zurück ZK Gedan Barai. Erst langsamer, dann schneller und kraftvoll. Danach ähnliche Kombi, aber zurück nicht mit ZK Gedan Barai, sondern mit ZK Shuto Uke. Wichtig: Schnellkraft, hinteres Bein in Endposition durchstrecken, Fuß- und Handtechnik kommen zeitgleich an. Dann gingen wir nochmals zum Kumite über und zwar zum Kaeshi-Ippon-Kumite, erwiederter Einschrittkampf.
Tori ging aus ZK Gedan Barai vor mit Oi Zuki Chudan, Uke zurück mit ZK Shuto Uke, Konter von Uke vor mit ZK Oi Zuki, entsprechende Abwehr von Tori mit Shuto Uke und gleich gefolgt von Gyaku Zuki. Da aufgrund der Coronaphase das Kumitetraining etwas kurz kam, war es nicht so einfach, wieder direkte kraftvolle Zukis auf den Gegner zu starten und diese ebenso kraftvoll abzuwehren. Vorbei das spielerische, entspannte Miteinander, sondern wieder direkt und kraftvoll. Schön, dass nun wieder alle Bereiche voll trainiert werden!

Am Wochende haben meine Tochter und ich im Garten trainiert. Erst Randori mit zwei, drei Techniken vor zum Gegner, zurück und andersrum. Einfach einen Takt finden und in den Gegner gehen. Danach noch Gyaku-Zukis am Makiwara.

Karate im Garten 




Training am Makiwara


Donnerstag, 23. September 2021

Dōjōkun

Ein für mich wichtiger Teil bei unserem Karatetraining ist der traditionelle Bezug.
Die Verbeugung beim Betreten und Verlassen des Dojos; die Begrüßung zu Beginn mit Kniesitz (Seiza), Mokusō (Meditation), Gruß an die Ahnen (Shōmen ni Rei) und Gruß an den Sensei (Sensei ni Rei); die Rangfolge der Gürtelfarben, Bestätigungen gegenüber dem Sensei mit "Oss", Verbeugung gegenüber Trainingspartnern, Anweisungen und Zählen auf Japanisch, das alles gehört für mich einfach dazu. Neben diesen äußerlichen Höflichkeitsregeln gibt es aber noch ein paar andere, welche einen Karateka ausmachen. Die wichtigsten Regeln wurden im Dōjōkun zusammengefasst, den Verhaltensregeln des Budo:

1. Strebe nach der Perfektion Deines Charakters.
一、人格完成に努むること
hitotsu, jinkaku kansei ni tsutomuru koto

2. Sei ehrlich und aufrichtig.
一、誠の道を守ること
hitotsu, makoto no michi o mamoru koto

3. Strenge Dich bei allem maximal an.
一、努力の精神を養うこと
hitotsu, doryoku no seishin o yashinau koto

4. Sei höflich und respektiere andere.
一、礼儀を重んずること
hitotsu, reigi o omonzuru koto

5. Lerne Dich zu beherrschen.
一、血気の勇を戒むること
hitotsu, kekki no yū o imashimuru koto

Wenn man diese Regeln etwas verinnerlicht und jeder beim Training seinen Teil einbringt, so ist man auf einem guten Weg des Karate.

Dojokun


Montag, 20. September 2021

KW 38

Montag, Kopfsache
Heute sollte wieder die Hüftarbeit im Mittelpunkt stehen, jedoch war für mich der Kopf das größere Hindernis. Angefangen haben wir mit einfachen Techniken aus dem Stand (Shizentai):
Age Uke, Soto Uke, Uchi Uke, Gedan Barai.
Weiter ging es Schritt vor oder zurück und mit doppelter Technik:
- ZK Age Uke/Soto Uke
- ZK Soto Uke/Uchi Uke
- ZKUchi Uke/Gedan Barai
- ZK Gedan Barai/Age Uke
Also vor oder zurück mit Zenkutsu Dachi und der ersten Technik, Ausholbewegung und mit der gleichen Seite auch die zweite Technik. Zur Steigerung "durfte" ab Grüngurt aufwärts dann die jeweilige Doppeltechnik + Mae Geri (hinten wieder abgesetzt) und Gyaku Zuki gelaufen werden. Dann die vier 4er-Kombis hintereinander erst mit, danach ohne Zählzeiten. Hauptaugenmerk war wie gesagt die Hüfte: erste Technik im Hanmi, bei der Ausholbewegung im Shomen und bei der zweiten Technik wieder im Hanmi. Aber irgendwie kam ich eher bei der Aneinanderreihung der Kombis ins Straucheln...
Mit Partner wurde dann noch eine Doppeltechnik trainiert: Tori vor mit ZK Oi Zuki Jodan/Gyaku Zuki Chudan. Uke geht zurück mit ZK Age Uke, Ausholbewegung, gleiche Seite Soto Uke.
Wichtig war heute Kihon. Die Techniken hintereinander auszuführen wäre einfacher gewesen, wenn die Techniken mit kurzen Bewegungen direkt nacheinander durchgeführt worden wären und dazwischen die passive Hand in Hikite geblieben wäre.Aber Boris wollte eine deutliche Gegenbewegung zum Ausholen für die zweite Technik, um die Techniken so sauber wie möglich zu machen.

Donnerstag, Beinarbeit
Nach Erwärmung mit der Koordinationsleiter und einer ausgiebigen Beindehnung ging es weiter mit Kihon. Erst aus Heiko Dachi einzeln viele Wiederholungen Mae Geri, Yoko Geri Kekomi, Ushiro Geri, Mawashi Geri, dann mehrere Bahnen je Technik. Danach wurden die Techniken kombiniert, immer ein Bein trat aktiv:
- aus Kamae vor Mae Geri, absetzen in ZK
- das vordere Bein heranziehen und zur Seite Yoko Geri Kekomi, absetzen in KK
- Bein heranziehen und Ushiro Geri nach hinten, absetzen in KB
- hinteres Bein seitlich hochziehen, vor Mawashi Geri, absetzen in ZK
Zur Steigerung kamen dann noch Empi-Techniken dazu:
- vor Mae Geri, ZK, Age Empi
- seitlich Yoko Geri Kekomi, KB, Yoko Empi
- zurück Ushiro Geri, KK, Ushiro Empi
- vor Mawashi Geri, ZK, Gyaku Age Empi
Kata:
- Entspannungskata Ura Taikyoku Shodan
- Katas nach Gürtelfarbe: Heian Shodan, Heian Sandan, Heian Godan
- 2x jeder Kata nach Wahl: ich lief Tekki Shodan
-

Montag, 13. September 2021

KW 37, aber nicht ohne Hüfte

Montag, Uchi Uke
Zum Montagstraining waren wir heute 22 Karatekas. Schon schön zu sehen, wie sich unser Dojo mehr und mehr füllt. Zur Erwärmung begannen wir mit leichtem Randori. Mawashi Geri mit leichter Berührung wurden durchgelassen, Handtechniken wurden dezent geblockt. Mal in Zeitlupe, dann wieder etwas schneller, ständig in Bewegung bleibend, effektiv in den Gegner reingehen, schnell wieder zurück.
Dann ging es zum heutigen Schwerpunkt: Uchi Uke im Kokutsu Dachi. Erst ein paar Bahnen vor und zurück nur die Schritttechnik, dann mit Uchi Uke, langsam und schnell. Fokus lag mal wieder auf der Hüftarbeit. Nun wurden die Techniken noch etwas erweitert:
- KK Uchi Uke / Zenkutsu Dachi Kizami Zuki
- KK Uchi Uke / Kizami Mae Geri / Zenkutsu Dachi Kizami Zuki
Mit und ohne Zählzeiten, wieder langsam und schnell. Aber vor allem war auf die richtige Ausführung zu achten: Hüfte raus, Faust in Hikite. Da die Hüfte schon im Hanmi ist und in der Folgetechnik auch bleibt, liegt die Kraft beim Umsetzen in Zenkutsu Dachi für den Kizami Zuki hauptsächlich in der Schnellkraft aus dem hinteren, gebeugten Bein des Kokutsu Dachi. Die Kraft kommt also einzig aus der Streckung des Beins.
Danach gab es noch Katas nach Gürtelfarbe. Zwischen Heian Shodan und Heian Godan lief jeder seine zugeteilte Kata mehrere Male und schon war das Training auch wieder vorbei. Ohne komplizierte Kombinationen, aber schön intensiv!

Donnerstag, Mawashi Geri
Gestern haben wir auf Einladung unseres Senseis bei Boris seinen Geburtstag gefeiert. Bei Bratwurst, Bier, Torte und netten Gesprächen macht so ein Abend mit diesem Team einfach Spass. Aber wer feiern kann, muß auch trainieren und das war für heute angesagt. Zur Erwärmung gab es Kondition mit der Koordinationsleiter und das hieß viele Laufvarianten und alle natürlich schnell. Völlig außer Puste gingen wir anschließend zum heutigen Thema über, dem Mawashi Geri.
Mit Partner trat Tori aus Kamae Mawashi Geri und berührte die kurze Rippe des Gegners, Uke ging nur schrittweise ohne Abwehr zurück. Am Ende der Bahn wechselten Tori und Uke die Position und es ging wieder bis ans andere Ende des Dojo. Nach mehreren Bahnen änderten sich die Techniken.
- Mawashi Geri
- doppelter Mawashi Geri ohne den Fuß abzusetzen
- Mawashi Geri und ohne absetzen Ura Mawashi Geri
- Kizami Mawashi Geri, Schritt vor Mawashi Geri / Kizami Mawashi Geri und ohne absetzen gleich Kizami Ura Mawashi Geri

Danach stellten wir uns alle in einer Reihe auf. Jeweils der Letzte musste dann auf einem Bein hüpfend mit dem anderen Bein jedem in der Reihe einen doppelten Mawashi Geri verpassen. Am Ende angekommen reihte man sich ein und durfte dann auch getroffen werden. Nachdem jeder 4mal die Reihe abgelaufen war, ging es mit dem anderen Bein tretend wieder zurück.
Abschließend liefen wir noch 2x Entspannungskata Taikyoku Shodan. Beim zweiten Mal fokussierter auf Blickrichtung, ausholende Bewegungen, sehr tiefer Stand, starkes Hikite.

Freitag, Kata-Training
Draußen wird es immer früher dunkel und und da ein Kata-Training im Park ab 19:30 Uhr kaum noch möglich ist, haben wir zum Glück ab sofort eine Hallenzeit bekommen. Die Sporthalle ist recht groß und mit Sichtschutz in mehrere Bereiche unterteilt. Zwar war es heute recht laut, da nebenan Volleyballer trainierten, aber dafür war unser Bereich sogar mit Matten ausgelegt. Nach einer kurzen Erwärmung mit etwas Dehnung und Randori wurden dann einfach nur Katas trainiert:
- Heian Shodan bis Heian Yondan
- Jion
Alle Katas liefen wir mehrmals mit steigender Geschwindigkeit, mit Zählzeiten und am Ende selbständig mit eigenem Tempo. Je länger das Training ging, um so besser konnte man den Lärm der anderen Sportgruppen ausblenden. Ein schönes Training zum Abschluss der Woche.


Donnerstag, 9. September 2021

KW 36, Gyaku Zuki und Yoko Geri Kekomi

Montag, Gyaku Zuki
Trainingsschwerpunkt am Montag war der Gyku Zuki. Eine Grundtechnik, welche man gefühlt unzählige Male im Training ausgeführt hat, aber deutlich den Weg des Karate zeigt: "Man lernt nie aus".
Aus Kamae Gedan Barai gingen wir in Zenkutsu Dachi Gyaku Zuki, aber kaum waren die ersten Techniken ausgeführt, wurde vom Sensei korrigiert. Von Fuß bis Schulter wurde vieles nachjustiert.
Was aber macht denn alles den Gyaku Zuki aus?
Übersetzt heißt Gyaku Zuki gegenseitiger Fausstoß, ist das rechte Bein vor, dann stößt die linke Faust und andersrum. Für die effektive Umsetzung gilt es aber einiges zu beachten. Zu Beginn unserer Übung befindet sich die Hüfte noch im Hanmi, also abgedreht. Ab dem Zeitpunkt, wenn die Faust eng am Körper nach vorn geht, zeigt auch die Hüfte gerade nach vorn, Shomen genannt. Erst mit Eintreffen der Faust, wenn diese im letzten Moment horizontal einrastet, dann schnappt auch die Hüfte ein und ist in Richtung des vorderen Beins eingedreht im Gyaku Hanmi. Als Gegenbewegung zur vorstoßenden Faust geht der andere Arm zurück und dessen Faust in Hikite. Vordere und hintere Faust treffen gleichzeitig ein. Damit die Hüfte eingedreht werden kann und sich somit im Gyaku Hanmi befindet, ist auch die Fußstellung wichtig. Zeigt der hintere Fuß nicht weit genug nach vorn, wird die Hüfte blockiert und am Eindrehen gehindert. In der Endposition zeigt die Schulter des vorderen Arms nach vorn. Diese ist aber nicht vorgeschoben, sondern kommt durch die Gyaku-Hanmi-Hüfte nach vorn. Die Hüftrotation sorgt somit für die Drehung des Oberkörpers und verkürzt den Abstand zum Gegner. Waren bis hierher der mittlere und obere Teil des Körpers wichtig, geht es unten weiter. Im Kamae ist der Schwerpunkt des Körpers mittig, gut sichtbar an der mittigen Position der Gürtelenden. Im Zenkutsu Dachi liegt der Schwerpunkt mit 60% zu 40% auf dem vorderen Bein. Aus dem hinteren, leicht gebeugten Knie im Kamae wird ein durchgestrecktes Bein im Zenkutsu Dachi. Indem die Ferse am Boden bleibt muss die Streckung des hinteren Beins spürbar und sichtbar sein und einen Schub nach vorn bewirken. Wobei zu beachten ist, dass beim Eindrehen der Hüfte in Gyaku Hanmi das vordere Knie nicht mitgedreht werden darf, sondern nach vorn zeigt. Wie man sehen kann, sind für einen sauberen Gyaku Zuki Oben, Mitte und Unten wichtig. Nur das Zusammenspiel aller Abläufe macht den Gyaku Zuki zu einem effektiven Stoß.
Es wird bestimmt noch viele Zukis dauern, bis man sich dem "richtigen" Gyaku Zuki nähert, aber dafür trainieren wir ja.
 
Donnerstag, Yoko Geri Kekomi
Ausgiebiges Dehnen der Beine ließ schon erahnen, in welche Richtung es heute gehen sollte und meine Vermutung war richtig: Yoko Geri Kekomi, der gestoßene Seitwärtstritt.
Erst langsam mehrere Bahnen beidseitig:
- Kokutsu Dachi,
- Übersetzschritt,
- Knie hoch, Unterschenkel senkrecht, Fußaußenkante nach unten
- Fuß zur Seite stoßen, Standfuß eindrehen und Hüfte dabei raus
- Bein zurückholen, Unterschenkel wieder senkrecht
- wieder in Kokutsu Dachi
Dann schnell und übergangslos...

Das ganze dann im Zenkutsu Dachi und danach noch mit Anschlußtechnik:
- ZK Yoko Geri Kekomi / Kizami Zuki
- ZK Yoko Geri Kekomi / Gyaku Zuki
- ZK Yoko Geri Kekomi / Uraken
 
Letze Bahn war dann ZK Yoko Geri Kekomi / 
 Kizami Zuki / Gyaku Zuki / Uraken