Mittwoch, 11. August 2021

Velence/Ungarn Tag 7

Der Abreisetag begann entspannt mit ausschlafen, Sachen packen, Frühstück und dann machten wir uns um 09:30 Uhr auf den Heimweg.
Aber nicht ohne uns vorher von dem inzwischen liebgewonnen Ungarn zu verabschieden und uns gegenseitig zu versprechen, sich im kommenden Jahr wiederzusehen.
Die Rückfahrt verlief problemlos und nach 8 1/2 Stunden waren wir um 18:00 Uhr wieder zu Hause.
 

Wie kamen wir eigentlich auf Ungarn? Unser Trainer Boris lernte durch Lehrgänge in Deutschland Mitte der 1990er Ferenc Nanai und andere ungarische Karatekas kennen und schätzen
und fuhr im Gegenzug zwischen 1996 und 2001 auch häufig zu ihnen. Noch in den letzten Jahren schwärmte er von dieser Zeit, den Erfahrungen und den Freundschaften, welche damals entstanden sind. Im vergangenen Jahr war Boris nach langer Zeit wieder mal dort und stellt fest, dass sich trotz der vergangenen Zeit an den Freundschaften nichts geändert hat.
Diesen gemeinsamen Spass am Karate wollte er mit uns teilen und so fuhren wir in diesem Jahr in etwas größerer Gruppe in den Süden.
Was soll ich sagen, es hat sich gelohnt. Ferenc Nanai, 8. Dan und Chefcoach des ungarischen Fudokanverbandes hat uns warmherzig aufgenommen.
Im Training gab er sehr ruhig Hinweise und abends erzählte er sehr sympatisch aus seinem Leben und seinen Erfahrungen. Wurde von ihm beim Training etwas mal nur auf ungarisch erklärt, war sofort ein ungarischer Karateka zur Stelle, um es auf Englisch oder Deutsch zu übersetzen und/oder uns zu zeigen. Sehr interessant waren für mich die Unterschiede, welche im Training erkennbar wurden. Während wir eher traditionelles Karate trainieren, waren die Ungarn stark auf Wettkampf ausgerichtet. Sie überrraschten uns mit harten und schnellen Zukis und Keris und der Vielzahl an Katas, welche sie beherrschten. Was bei einem Training zwischen 3 bis 5 mal pro Woche auch nicht verwunderlich ist.
Ich glaube die Wörter "mehr Hüfte", "tiefer stehen" oder "schulterbreit" wurden in diesem Gasshuku nicht verwendet, und auch Bunkai kam eher nur bei den unteren Gürtelfarben zum Einsatz.
Bei den Höhergradigen lag der Focus auf schnelle und starkeTechniken, weniger auf saubere und korrekte Ausführung.
Gerne erinnere ich mich auch daran, als Feven (auch Berlinerin) und ich nachmittags im Dojo Katas im Selbststudium trainieren wollten und wir bei einigen Ausführungen einen vorbeikommende Ungarn um Rat fragten. Dieser holte noch eine weitere Person dazu und eine Weile später saßen und standen 11! ungarische Freunde bei uns, schauten zu und gaben Tipps. Sportsgeist gelebt, und dafür bin ich sehr dankbar. Oss

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen