Dienstag, 6. September 2022

KW 36, Kopflastig

Montag
Wenn ein Training mit den Worten "heute wird es etwas kopflastig" beginnt, ahnt man schon, was auf einen zukommt.
Wir begannen mit leichtem Randori, erst 1:1, dann auch 1:2 und 1:3. Stress war also angesagt und das nicht zu knapp.

Im Kihon begannen wir aus Shizentai mit Choku Zuki, Age Uke, Soto Uke, Uchi, Shuto Uke und Gedan Barai.

Viele Wiederholungen, von langsam bis schnell. Dann ging es in eine Kombi... Scheinbar gibt es eine Regel, die besagt "kein Karatetraining ohne längere Kombi...

Wir starteten aus Kamae :
- Oi Zuki,
- Oi Zuki / Gyaku Zuki,
- Oi Zuki / Gyaku Zuki / Kizami Zuki,
- Oi Zuki / Gyaku Zuki / Kizami Zuki /
  Gyaku Mawashi Empi,
- Oi Zuki / Gyaku Zuki / Kizami Zuki /
  Gyaku Mawashi Empi / Age Empi,

Diese Kombi liefen wir mehrere Bahnen, bevor wir sie in die Kata Taikyoku Shodan einbauten. An Stelle der herkömmlichen Techniken Gedan Barai und Oi Zuki setzten wir die Reihenfolge der Kombi ein:

Statt erster Technik Gedan Barai nun Oi Zuki, statt zweiter Technik Oi Zuki nun Oi Zuki / Gyaku Zuki, statt dritter Technik Gedan Barai jetzt Oi Zuki / Gyaku Zuki / Kizami Zuki usw.

Zu Beginn liefen alle gleichzeitig, dann reihenweise nach Graduierung. Der Höhepunkt folgte mit einem festen Partner. Während einer die Kata lief, hielt sich der andere in Plankstellung, dann Wechsel und das 4x.
Kopf und Arme waren sich dabei nicht immer einig, aber dass war auch Sinn und Zweck der Aufgabe, wie Boris anschließend meinte.

Die Entspannungskatas zum Ende hin waren dann bis Grüngurt die Heian 1-5 und die nächste Prüfungskata, ab Blaugurt dann Tekki Shodan, Bassai Dai, Jion, Empi, Hangetsu, Kanku Dai, Bassai Sho.

Donnerstag
Start wie immer mit Laufrunden, anschließend leichtes Randori. Zwischendurch Kihon in Shizentai, nach jeder Runde Randori kam eine Technik hinzu, alle in Chudan:
- Choku Zuki,
- Soto Uke,
- Uchi Uke,
- Shuto Uke,
- Te Nagashi Uke,
- Te Osae Uke (beginn der Nijushiho)

Nachdem alle Techniken zusammen waren, stellten wir uns in zwei Gruppen auf, unterteilt nach Graduierung.
Aufgabe war es nun aus Shizentai einen Fuß in ZK zurücksetzen und zu blocken mit einer der Techniken, welche zuvor angesagt wurde.
Anfangs Oi-seitig, ging es danach ab Orange Gyaku-seitig weiter.
Danach stellten wir uns in mehreren Reihen auf. Je einer jeder Gruppe war der Verteidiger, die anderen Angreifer.
Immer ein Angreifer stellte sich in Gedan Barai links vor in ZK vor den Verteidiger, Uke bestätigte mit "Oss", Tori griff mit Schritt vor in ZK und Oi Zuki Chudan an.
Abwehr mit rechtem Bein zurück in ZK mit der ersten der oberen Abwehrtechniken. Dann das Spiel mit dem nächsten Angreifer und der zweiten Abwehrtechnik usw. in mehreren Durchläufen.
Bis hierher ging es noch, aber dann wechselten wir auf die Gyaku-seitige Abwehr und gingen abwechselnd mal mit rechts und mal mit links zurück. Etwas später später kam auch noch ein beliebiger Konter von Uke hinzu.
Beruhigend zu sehen, bei wie vielen Verteidigern die Fragezeichen fast sichtbar waren, je schneller die Angriffe kamen. Es dauerte, bis man so einigermaßen im Flow war.
 
Freitag
Das Kataspezialtraining war einfach gut, ging es doch um meine nächste Prüfungskata. Zuerst Heian Shodan bis Heian Godan für alle, langsam und entspannt, aber sauber. Danach Heian Godan bis grün, ab blau Tekki Shodan. Jede Gruppe lief ausschließlich seine Kata. Technik für Technik erarbeiteten wir uns den Ablauf, Blickrichtungen, Tempo und Rhythmus. Keine Ahnung wie oft wir die einzelnen Passagen liefen, aber am nächsten Tag schmerzten die Füße/Fußgelenke von den in der Kata vorkommenden drei Fumikomis. Eine Herausforderung ist auch der durchgehende tiefe Stand im Kiba Dachi und die Armtechniken zur Seite, ohne den Unterbau (ab Hüfte abwärts) zu verdrehen. Aber dafür trainierten wir diese Kata immer und immer wieder, korrigierten und wurden korrigiert. Und lernten dazu.
© Fiore Tartaglia | Spectra Verlag


Sonntag, 4. September 2022

Gasshuku 2022 in der Schorfheide

  
 
Freitag
Es war mal wieder soweit, inzwischen zum dritten Mal fuhren wir in die Schorfheide zum Gasshuku unseres Vereins. Bei schönstem Septemberwetter trafen wir uns am späten Freitagabend in Schluft, nordostlich von Berlin und nach dem die Zimmer bezogen waren, ging es um 19:00 Uhr mit dem ersten Training los. Sieben Techniken waren Schwerpunkt und sie wurden wirklich sehr intensiv trainiert, erst einzeln, dann variiert in Zweierkombis und mit Partner im Deuserband. Der aktive Part suchte sich seine Vorspannung mittels Abstand zum hinteren Partner und dann wurde gegen den Widerstand angekämpft. Zuletzte dann wieder ohne Deuserband und der Unterschied war sehr gut spürbar. Denn nun musste man fast aufpassen, die Schritte nicht zu überlaufen, denn der Körper schnellte fasst von alleine voran. Also das Gefühl war jedenfalls da... Schnellkraft war auch das Hauptthema am ersten Abend und diese holten wir uns aus den Beinen. Aus Kamae durch Streckung des hinteren Knies nach vorne und mit Passieren des vorderen Beines drückt nun dieses vor. Mit den Energien aus beiden Beinen ist natürlich mehr geholfen, als wenn man nur durch Streckung und Abstoßen des hinteren Beins alleine komplett den Schritt nach vorn macht. Das späte Abendessen im Anschluss und das gemütliche Beisammensein zu nächtlicher Stunde sorgte für einen schönen Ausklang des ersten Abends.
 
Samstag wurden wir in zwei Gruppen eingeteilt. Die erste von weißem bis orangem Gürtel und die zweite Gruppe somit ab Grüngurt. Für mich stand Jiyu-Ippon-Kumite und die Kata Bassai Sho an. Vormittags trainierten wir im Kumite hauptsächlich die Techniken Oi Zuki Jodan, Oi Zuki Chudan und Mae Geri, nachmittags dann Mawashi Geri, Yoko Geri und Ushiro Geri. Besonders die Partnerarbeit machte besonders viel Spass und aufgrund der Mitstreitenden wurden wir entsprechend gefordert. Starker Angriff aus Kamae, ebenso starke Abwehr, Tempo und Schnellkraft waren gefordert und wir gaben was wir konnten.

Zum Beispiel aus Kamae:
Tori: - vor Suri Ashi (SA) mit Jodan
Uke: - zurück Tai Sabaki mit Te Nagashi Uke, Konter

Tori: - vor SA mit Chudan,
Uke: - zurück Tai Sabaki mit Sote Uke, Konter,

Tori: - vor Mae Geri Chudan,
Uke: - zurück KB mit Nagashi Uke, Konter,

Tori: - vor Mawashi Geri Chudan,
Uke: - zurück KB mit Nagashi Uke, Konter,

Tori: - vor Yoko Geri Chudan,
Uke: - zurück KB mit Nagashi Uke, Konter,

Tori: - vor Ushiro Geri,
Uke: - zurück ZK mit Morote Te Nagashi Uke, Konter,

Der Konter konnte jeweils frei gewählt werden und sollte lediglich nicht nur Gyaku Zuki sein.

Die Bassai Sho war uns größtenteils unbekannt und so erläuterte Boris uns erst einmal den Ablauf und dazu dann auch gleich eine Bunkai zum besseren Verständnis. In mehreren Sequenzen erarbeiteten wir uns dann diese Kata und konnten den Ablauf zum Ende recht gut verinnerlichen.
 
Sonntag
Zum Abschlusstraining nach dem Frühstück trainierten wieder beide Gruppen zusammen, erst wieder kleine Zweierkombis, dann zu dritt an der Pratze. Wärend einer die Pratze vor sich hielt, positionierten sich die beiden anderen zu beiden Seiten. Mit Mawashi Geri, Uraken und Gyaku Zuki und vielen Wiederholungen ging es bis an die Belastungsgrenze. Erschöpft, aber zufrieden über das Geschaffte, die Eindrücke, wieder etwas vorangekommen zu sein und das enge und freundschaftliche Miteinander machten dieses Gasshuku wieder zu einem tollen Wochenende.

Montag, 29. August 2022

KW 35, Mal wieder 3 Säulen

Montag
Nach vier Runden Randori ging es direkt zum Kihon:
Aus Shizentai erst Choku Zuki, dann Ren Zuki. Hinzu kamen noch Nagashi Uke Jodan und Chudan und Ushiro Geri. Nagashi Uke Jodan, mit der Handfläche von außen nach innen und Nagashi Uke Chudan, wobei der Unterarm nun um den Ellenbogen als Fixpunkt in einer Halbkreisbewegung mit der gleichen Handfläche nach unten fegt, sollen fast übergangslos aufeinanderfolgen.
Die entstandene Kombi liefen wir anschließend mehrere Bahnen:
- Vor ZK Oi Zuki / Gyaku Zuki.
- Zurück ZK Nagashi Uke Jodan, Suri Ashi Nagashi Uke Chudan.
- Vor Ushiro Geri.

Kumite:
Tori: vor ZK Oi Zuki / Gyaku Zuki.
Uke: zurück mit ZK Nagashi Uke Jodan, zurück Suri Ashi Nagashi Uke Chudan.
Uke: vor ZK Oi Zuki / Gyaku Zuki.
Tori: zurück mit ZK Nagashi Uke Jodan, zurück Suri Ashi Nagashi Uke Chudan. 
Tori: Ushiro Geri.

Kata:
Taikyoku Shodan und Heian Shodan mit und ohne Zählzeiten.

Bunkai:
Heian Shodan, einmal gerade entlang der Embusen, also orientiert an der Schrittfolge. Einmal von Boris gezeigt, wie es frei interpretiert werden kann. Vieles erschien logisch, aber für eine selbständige Interpretation fehlt uns einfach die Übung...

Donnerstag
Etwas verspätet, denn der Elternabend des Kindes wollte kein Ende nehmen, schaffte ich es aber dennoch zum Training.
Schnelle Kombinationen für den Angiff zum Gegner waren dran und wurden darum auch passend mit Partner trainiert, jeweils aus Kamae:

Kombi 1
- Schritt vor in ZK,
- Schritt zurück,
- Kizami Mawashi Geri,
- vorne absetzen mit Kizami Zuki,
- vor Oi Zuki in ZK,

Kombi 2
- 2x Uraken,
- vor Oi Zuki mit ZK,

Kombi 3
- Gyaku Zuki,
- hinteres Bein zum vorderen mit Kizami Zuki,
- ehemals vorderes Bein vor mit ZK u. Oi Zuki,

Kombi 4
- Gyaku Zuki,
- vor ZK mit Gyaku Zuki

Die Schritte sollten am Ende so erfolgen, dass diese übergangslos waren. Es sollte eher ein Überlaufen und Gleiten sichtbar sein.
Anfangs wurden die Kombis mit Partner einzeln trainiert, anschließend abwechselnd nach freier Wahl, um den Gegner etwas zu fordern.

Zum Ende noch etwas Kata: Taikyoku Shodan + Ura, Heian Godan und Tekki Shodan.

Dienstag, 23. August 2022

KW 34, Noch fast im Urlaub

Montag
Die Ferien sind zu Ende, der Urlaub ist vorbei, das reguläre Training beginnt wieder.
Und es war gestern gar nicht so leicht, wieder voll einzusteigen, Körper und Geist waren noch merklich im Urlaubsmodus...
Nach ein paar Laufrunden stellten wir uns nach Gürtelfarben in mehreren Reihen auf und begannen mit Lockerungen und Dehnungen, anschließend Kihon:
Aus Shizentai übten wir Choku Zuki, Age Uke, Shuto Uke, Uchi Uke und Gedan Barai.
Weiter ging es bahnweise vor oder rückwärts im ZK mit den besagten Techniken + jeweils ein Gyaku Zuki hinten dran.

Und schon wurden wieder die ersten Kombinationen aufgebaut:
Aus ZK Gedan Barai starteten wir mit jeweils einer der Techniken Oi Zuki, Age Uke, Shuto Uke oder Gedan Barai:

- Vor ZK Technik.
- Zurück ZK Technik / Gyaku Zuki.
- Vor ZK Technik / Gyaku Zuki / Technik.

Dann die Kombi mit zurück, vor, zurück. Mit Zählzeiten und dann ohne, erst vzv und zvz getrennt, dann auf ein Kommando die Kombis nacheinander in beide Richtungen, mal mit rechts beginnend, mal mit links.
Anschließend das ganze noch nach Gürtelfarben getrennt und zuletzt vzv und zvz mit allen Techniken als eine große Kombination.

Die letzten 25 Minuten gehörten den Katas. Beginnend mit Taikyoku Shodan liefen die Gürtel weiß bis orange die Heian Katas, ab grün Tekki Shodan und aufwärts.
Zuletzt konnten sich alle ihre Kata selbst wählen, welche dann auf gemeinsames Kommando gelaufen wurde.
Nach meinem doch sehr entspannten Urlaub musste ich doch schon bei der einen oder anderen Kata den Ablauf wieder ins Gedächnis zurückrufen.
Zuviel Urlaub tut nicht gut ;-)
 
Donnerstag
Laufen, etwas Randori und dann eine ausgiebige Beindehnung, heute also mal wieder Keri-Training... Thema war Yoko Geri Kekomi.
Wir begannen aus ZK Kamae mit Kizami Yoko Geri (Yoko Geri mit dem vorderen Bein) und setzten dann wieder nach vorne ab. Als nächstes war dann Yoko Geri dran. Beide Tritte sind vom Ablauf her gleich. Mit dem Heranziehen des tretenden Beins dreht sich der Körper um 90°, wobei das Knie möglichst weit hochgeht und der Unterschenkel nah am Oberschenkel ist. Der Fuß befindet sich in diesem Moment schon in der Endposition, also Sokuto (die Fußaußenkante) zeigt nach unten. Mit dem Tritt wird der Standfuß gedreht und die Hüfte geht weit raus. Kekomi bezeichnet den Stechtritt, geht also mit Sokuto in den gegnerischen Körper rein. Das bekommt man nur hin, wenn die Hüftdrehung entsprechend funktioniert. Anschließend wird das Knie wieder zurückgeholt und das Bein vorne abgesetzt.
Die dritte Tritttechnik Ushiro Yoko Geri haben wir anfangs stückweise aufgebaut. Der Körper wird mittels Hüftschwung um 180° gedreht, die Füße drehen sich auch, bleiben aber am Platz, der Po zeigt nun in Trittrichtung und der Blick geht über die Schulter zum Ziel. Bein wird wieder herangezogen, Körper dreht sich weiter und bei 270° Stechtritt zum Ziel, Drehung nach vorn auf 360° vollenden und in ZK wieder absetzen. Dieses übten wir erst langsam und gesplittet, bevor der Tritt dann übergangslos getreten wurde.
 
Bahnweise liefen wir dann diese Dreier-Kombination:
Aus ZK Kamae:
- Kizami Yoko Geri, Yoko Geri, Ushiro Yoko Geri.

Die letzten 20 Minuten dehnten und streckten wir uns am Boden liegend in die verschiedensten Richtungen. Anstrengend, schweißtreibend, aber ein angenehmer Abschluss.

Montag, 1. August 2022

KW 31, Keine Pause nach Ungarn...

Montag
Das Karate-Camp in Velence steckte allen noch in den Knochen, aber trotzdem war das Ferientraining richtig gut gefüllt. Schon mit der Erwärmung begannen wir mit
Kihon-Kombinationen:
- Hiza Dachi mit Gyaku Zuki.
- Siehe oben, beim aufstehen dann das Knie hochreißen + Gyaku Zuki.
 
- ZK Gyaku Zuki, KK Shuto Uke
Saubere weite Ausholbewegungen, schnelles Umsetzen der Stände.
 
Kata
- Taikyoku Shodan normal.
- Taikyoku Shodan, aber jede Technik mit ZK Gyaku Zuki, KK Shuto Uke.
 
Kumite, beide aus Kamae
- Tori vor mit ZK Oi Zuki.
- Uke zurück mit Tai Sabaki KK Shuto Uke / ZK Gyaku Zuki.
Wieder in Kamae, dann Rollentausch. Wichtig, durch Tai Sabaki aus der Angriffsrichtung seitlich ausweichen.

Kihon, aus Kamae, wobei immer nur das hintere Bein umgesetzt wird
- Gyaku Zuki nach vorn, dann mit 180°-Drehung, 90°-Drehung, 180°-Drehung, 90°-Drehung, 180°-Drehung wieder in Ausgangsrichtung.


Donnerstag
Mit über 38° C der heißeste Tag der Woche, netterweise gab es zuvor von Boris den Hinweis, dass wir mit Gi-Hose, Gürtel und T-Shirt trainieren werden. Das kannten wir schon von den Trainingseinheiten tagsüber in Ungarn, wo wir aufgrund der Temperaturen nur abends zum Katatraining im kompletten Gi antreten brauchten.
Wir begannen dann mit sechs Runden leichtem Randori und vor den Partnerwechseln verschiedene Arten von Planking.

Danach trainierten wir dann einige Tritttechniken: Mae Geri, Yoko Geri Kekomi, Ushiro Geri und Mawashi Geri, erst aus dem Stand, dann mit Partner.

Nun ging es mal wieder zur (inzwischen obligatorischen) Kombination wobei nur ein Bein "das Aktive" war:
- Vor Mae Geri in ZK.
- Seitlich Yoko Geri in KB.
- Ushiro Geri nach hinten absetzen in KK.
- Vor Mawashi Geri ZK.

Zur Abwechslung kamen nun noch zusätzlich die Arme ins Spiel:
- Aus dem Stand vor und zurück Giaku Zuki in ZK.
- Vor Mae Geri in ZK mit Gyaku Zuki.
- Seitlich Yoko Geri in KB mit Gyaku Zuki.
- Ushiro Geri nach hinten absetzen in KK mit Gyaku Zuki.
- Vor Mawashi Geri ZK mit Gyaku Zuki.

Es war das erste Mal, dass mein T-Shirt nach dem Training so klatschnass war, dass ich es auswringen konnte. Die kalte Dusche reichte jedenfalls auch  nicht, um den Körper herunterzukühlen.
Den restlichen Abend über versuchte ich dann mit Mineralwasser den Flüssigkeitshaushalt auszugleichen...
 
Freitag
Kata-Spezialtraining im Park. Laut Wetter-App lag wohl ein Gewitter in der Luft, welches sich dann doch in etwas Nieselregen wandelte und zum Trainingsbeginn ganz verschwand. Die Temperatur hatte im Gegensatz zum Vortag 12° C weniger, was schon etwas angenehmer war.
Heian 1 bis 5, Tekki Shodan und Bassai Dai waren Programm und dazwischen konnte jeder seine Schwerpunkt-Kata trainieren und den Sensei bei Fragen zu Rate ziehen. Ein schönes Training, wie ich fand. Einerseits Vorgaben, andererseits seine eigenen Inhalte üben. Dank Jördis konnten wir anschließend das Wochenende mit einem erfrischenden Getränk einläuten. Danke!

Karate-Camp in Velence/Ungarn 2022

Hier eine kleine Zusammenfassung der vergangenen Woche.

Montag
Es war mal wieder soweit, wie im letzten Jahr ging es für eine Woche ins Trainingscamp nach Velence in Ungarn. Insgesamt machten sich in diesem Jahr immerhin schon 28 Mitglieder unseres Vereins auf den circa 870 km langen Weg an den südöstlich von Budapest gelegenen Velencesee.

Das Camp, welches jährlich vom ehemaligen ungarischen Fudokan-Nationaltrainer Ferenc Nanai veranstaltet wird, hatte sich bis auf ein zusätzlich errichtetes überdachtes Dojo nicht verändert. Nachdem die Zimmer bezogen und die ersten bekannten ungarischen Teilnehmer begrüßt wurden, ging es auch schon bald zum ersten Trainingseinheit.
Bei den Stoß- und Tritttechniken mit und ohne Pratze ging es vor allem um eins: Schnelligkeit. Beim abendlichen Katatraining wurden die Grün- und Blaugurte gruppenweise einigen Schwarzgurten zugeteilt. Diese unterrichteten uns als Teil ihrer anstehenden Dan-Prüfung in der Kata Hangetsu. Dann hieß es duschen und bei Getränken den Abend ausklingen lassen...

Dienstag
Frühsport mit Bokken, dem japanischen Holzschwert, verschiedene Schlagtechniken, viele Wiederholungen.

Vormittags Kumitetraining mit Unmengen Tritttechniken, u.a. als Abschluss 10x10 Kizami Mawashi Geri pro Bein, also ingesamt nur bei dieser Aufgabe 200 Tritte.

Am NachmittagTraining mit Peter Schvarcz. Der viermalige Vizeweltmeister trainierte mit uns schnelle Kombinationen an Hütchenmarkierungen aus der Jion-Kata.

Beim Katatraining wieder als Prüfungsvorbereitung für die Dan-Prüfungen, diesmal Unterweisung in Jion.

Mittwoch
Der Tag wurde mit ein paar Laufrunden eröffnet, etwas weniger als 2 Kilometer. Das Vormittagstraining bestand aus zwei Einheiten: Bo-Kata Bassai Sho und Judo-Fallübungen. Letzteres bei Laczi Hajduk, welcher uns mit viel Spass schnell und oft auf den Boden legte.

Nachmittags gab es ein Training mit dem Vizepräsidenden des ungarischen Fudikanverbandes Filep Imre. Sehr abwechsungsreich, bestehend aus Kihon, Kata und Kumite. Auch hier ging es hauptsächlich um Kraft und Schnelligkeit.

Das Katatraining an diesem und den kommenden Abenden bestand aus diversen Katas, welche man entsprechend Kyu-Grad laufen können sollte. Bei den Blaugurten waren das hauptsächlich Bassai Dai, Jion, Empi und Hangetsu.

Donnerstag
Der Tag begann mit Pratzentraining, erst ein paar Zukis, dann Tritte aus dem Lauf oder mit Sprung. Bei der Sprungtechnik hätter ich vielleicht das zweite Bein nicht auch mit hochreißen sollen, dieses fehlte mir beim Landen und so schlug ich dann der Länge nach hin. Allerdings konnte sich das Ergebnis sehen lassen: angestauchtes Handgelenk und ein übergroßer Bluterguss am Oberschenkel.

Als Vormittagseinheit gab es dann eine Stunde Power-Aerobic, gefolgt von der Nachmittagseinheit 1 3/4 Stunden Crossfit. Beides auf einer von der Sonne gut durchgehärteten Wiese bei über 30 Grad. Die kalte Dusche danach war Erholung pur!

Freitag
Zum Frühsport wurde Metaball gespielt, einer ungarischen Softballvariante. Vormittags ging es für circa 40 Ungarn zur Kyu-Prüfung, welche aus einer theoretischen Prüfung, Kihon und Kata bestand, für alle anderen war Vormittagstraining, welches wieder aus einer Einheit Trittechniken bestand und danach Training mit dem Bo, wir lernten die Kata Shushi No Kon.

Am Nachmittag fand dann die Kumiteprüfung der Ungarn statt. Ab Prüfung zum 6. Kyu wurde auf der Wiese in zugeteilten Paarungen gegeneinander gekämpft, 13 Runden a 1 Minute. Pro Kyu-Grad jeweils drei Runden mehr. Bei über 30 Grad und praller Sonne mußten die Prüflinge zum 2. Kyu 25 Runden überstehen und waren am Ende mehr oder weniger stehend k.o.

Samstag
Wie schon im letzten Jahr liefen wir die letzte Frühsporteinheit mehrmals die Kata Kanku Dai, natürlich mit Blick zur Sonne...

Das Vormittagstraining war dann gleichzeitig unsere letzte Trainingseinheit: Tritttechniken am Partner, einzelne Tritte, doppelte und Trittkombinationen.

Die Abschlussparty begann mit der Bekanntgabe der Ergebnisse der ungarischen Kyu-Prüfungen, gefolgt vom Abendessen. Es gab wie im Vorjahr selbstgekochte Paprikás Krumpli, eine leckere Suppe aus Wurst, Kartoffeln, Paprika und Zwiebeln.

Da Highlight war dann das Konzert von Laszlo Hajduk mit seiner Band und der anschließende ausgelassene Tanzabend bei ungarischer Partymusik.

Sonntag
Nach und nach erwachte das Camp nach der gestrigen Abschlussparty und man sah in viele müde Gesichter. Duschen, Koffer packen und um 08:00 Uhr ab zum Frühstück.

Anschließend konnten wir noch der ungarische Tradition zusehen, bei der die bestandenen Kyu-Prüflinge einer nach dem anderen durch ein Spalier laufen mußten und dabei die Gürtel der rechts und links Stehenden auf deren Hinterteile sausten. Danach ging es ans Verabschieden mit dem Versprechen, sich im kommenden Jahr wieder zu sehen.

Abschließend kann ich nur sagen, dass es mal wieder eine schöne und erlebnisreiche Woche war, mit tollen Leuten, welche alle aus dem gleichen Grund dort waren: Kampfsport und Geselligkeit. Die Pausen verbrachten wir oft in den Dojos um Katas zu laufen, schon bekannte Katas wurden gefestigt, neue gelernt, aber immer zusammen mit anderen. Gelebte Gemeinschaft.

Mittwoch, 20. Juli 2022

KW 29, Ferientraining

Montag
Diese Woche findet wieder Ferientraining statt. Nach mehreren Runden entspanntem Randori und Dehnung stellten wir uns einem Partner gegenüber und begannen Keri-Training aus Kamae, immer abwechselnd trat erst der eine, dann der andere:

- Mae Geri
- Mawashi Geri
- Ura Mawashi Geri
- Yoko Geri Kekomi
- Ushiro Geri

Danach wurde etwas kombiniert und zwar doppelte Tritte:
- Mae Geri
- Mawashi Geri
- Ura Mawashi Geri
- Yoko Geri Kekomi
- Ushiro Geri

Zuletzt mit zwei verschiedenen Techniken:
- Mae Geri / Mawashi Geri
- Mawashi Geri / Ura Mawashi Geri
- Yoko Geri Kekomi / Ushiro Geri

Bei den Zweierkombis kam es darauf an, nach dem ersten Fußtritt das Bein zur Hälfte wieder zurückzuholen und dann nochmals die Technik auszuführen. Bei den letzten Kombinationen lag das Hauptaugenmerk auf den unterschiedlichen Hüfteinsätzen.

In zwei Gruppen eingeteilt, erste Gruppe bis Orange, zweite ab Grün, liefen wir verschiedene Katas.
Für die erste Gruppe standen die Heian 1 - 5 auf dem Programm, die zweite Gruppe lief Tekki Shodan, Bassai Dai, Jion, Empi, Kanku Dai.

Mittwoch
Ausnahmsweise mal an einem Mittwoch, trafen wir uns am heißesten Tag des Jahres zum Training.
Ein paar Runden Hindernislauf, leichtem Randori ohne Triite und der obligatorischen Erwärmung war wieder Keri-Training angesagt, ähnlich wie am Montag. Jeder nahm sich eine Hindernisstange und stellte sich davor im Kamae auf und los ging es:
- Mae Geri
- Mawashi Geri
- Ura Mawashi Geri

Erst auf verschiedenen Höhen (Gedan, Chudan u. Jodan), dann doppelte Tritte und zuletzt als Kombi Mawashi Geri / Ura Mawashi Geri.
Letzte Übung dann auch mit Partner.

Das größte Problem war der richtige Abstand zum Gegner. Oftmals zu kurz, brauchte man beim Mawashi und Ura Mawashi Geri die Hüfte nicht stark genug herausdrehen um zu treffen. Leider wird es dann aber auch kein richtiger Mawashi Geri, sondern von der Endstellung her sehr unsauber! Also versuchsweise den Abstand immer weiter vergrößert und siehe da, man kommt erstaunlich weit, wenn Hüfte und Bein richtig gestreckt werden.

Zum Ende hin dann noch mal leichtes Randori inklusive Tritttechniken und zum Abschluss 4 x 30 Sekunden ununterbrochener virtueller Kampf vor der Hindernisstange.
Aufgrund der Hitze war das Training etwas verkürzt, aber mehr ging auch nicht...

Freitag
Mit insgesamt 9  Trainierenden und bei bestem Wetter war mal wieder Outdoor-Kata-Training angesagt. 16 Katas a 2x macht 32, und so hatten wir ein sehr abendfüllendes Programm.
Morgen geht es dann langsamwir ans Koffer packen, bevor es Montag früh zum Gashuku nach Ungarn geht!

Dienstag, 5. Juli 2022

KW 27, Wieder Kombi...

Montag
Nach der ausgiebigen Erwärmung, u.a. einhändiges Randori und viel Dehnung, starteten wir mit Kihon:
- Choku Zuki, Shuto Uchi, Shuto Uke, Tate Nukite, Yoko Geri Kekomi.
Zuerst im Stand, dann mit Schritt, wobei wir uns nochmal den Besonderheiten zwischen Zenkutsu Dachi und dem Umsetzen in Kokutsu Dachi widmeten.
Dann wurde es, wie zu erwarten war, mal wieder eine Kombination.
- Vor ZK Shuto Uchi,
- Zurück KK Shuto Uke,
- Umsetzen ZK Gyaku Tate Nukite,
- ZK Shuto Uchi,
 
Mit Zählzeiten und ohne, von halber Kraft bis 100%, besonders wichtig natürlich wieder die Hüftarbeit.
So langsam geht es auf die Ferien zu. Freitags ist zwar gerade kein Katatraining, aber man kann diese ja auch für sich im Garten laufen. Alleine die Abläufe sind bei inzwischen 15 Katas nicht ohne.

Donnerstag
Gestern stand unser Training mal wieder komplett auf den drei Säulen des Shotokan-Karate: Kihon, Kumite und Kata.

Den Anfang machten Kumiteübungen. Zwei Partner gingen mit Suri Ashi aufeinander zu, verharrten im Kampfabstand zueinander und auf Kommando mussten zuvor angesagte Körperbereiche des Gegners zuerst berührt werden.

Im Kihonteil ging es an eine kleine Kombination, bestehend aus Gedan Barai und Gyaku Zuki. Anfangs übten wir aus Hachiji Dachi den Gedan Barai, gefolgt von Choku Zuki, danach mit Zenkutsu Dachi Gedan Barai und Gyaku Zuki.

Die Kombination dazu sah dann wie folgt aus:

- Hachiji Dachi li. Gedan Barai / re. Choku Zuki.
- Hachiji Dachi re. Gedan Barai / li. Choku Zuki.
- Re. vor ZK Gedan Barai / Gyaku Zuki.
- Zurück in Hachiji Dachi.
- Li. vor ZK Gedan Barai / Gyaku Zuki.
- Re. zurück ZK Gedan Barai / Gyaku Zuki.
- Zurück in Hachiji Dachi.
- Li. zurück ZK Gedan Barai / Gyaku Zuki.
- Zurück in Hachiji Dachi.
- 90° nach links li. vor ZK Gedan Barai / Gyaku Zuki.
- Zurück in Hachiji Dachi.
- 90° nach rechts re. vor ZK Gedan Barai / Gyaku Zuki.
- Zurück in Hachiji Dachi.
- 180° nach links li. vor ZK Gedan Barai / Gyaku Zuki.
- Zurück in Hachiji Dachi.
- 180° nach rechts re. vor ZK Gedan Barai / Gyaku Zuki.

Erst mehrere Durchgänge alle gemeinsam, abschließend farbweise auf Schnelligkeit gegeneinander.

Zum Schluß die dritte Säule: Kata.
Wer nur bis Heian laufen konnte auf die eine Dojoseite, die anderen auf die andere Seite.
Immer abwechselnd wurden dann Katas gelaufen, beginnend mit Taikyoku Shodan einerseits, Tekki Shodan andererseits usw.

Das war mal wieder ein sehr schönes Training zum Ferienbeginn, weiter geht es dann erst wieder in KW 29.

Dienstag, 28. Juni 2022

KW 26, Hitze zum Wochenstart

Montag
36 Grad, man mag sich eigentlich kaum bewegen, aber egal, es ist Training. Das erste Drittel bestand aus Laufen und Randori, wobei immer einer nur angreifen und der der Partner abwehren sollte, Dehnung und Situps.

Kihon
Oi Zuki in ZK, Shuto Uke in KK, Gyaku Zuki in ZK jeweils mehrere Bahnen, bevor wir diese Techniken schrittweise zu einer Kombination zusammenfassten.

- Vor ZK Oi Zuki, zurück KK mit Shuto Uke, umsetzen in ZK Gyaku Zuki, vor ZK Gyaku Zuki. Diese Kombi liefen wir erst langsam mit Zählzeiten, dann ohne und schnell.

Kumite

Tori: vor Oi Zuki Chudan ZK
Uke: zurück Shuto Uke ZK, vor Oi Zuki Chudan ZK
Tori: zurück Shuto Uke ZK, umsetzen in ZK Gyaku Zuki,
Uke: umsetzen in ZK halbkreisförmige Abwehr mit Nagashi Uke
Tori: vor ZK Gyaku Zuki
Uke: zurück ZK halbkreisförmiger Nagashi Uke

Ab 6. Kyu setzte Tori zum Abschluss noch eine Tritttechnik mit Berührung hinten dran, welche ohne Abwehr hingenommen wurde.
Wichtig bei der Kombi: Nach dem Umsetzen von KK Shuto Uke in ZK Gyaku Zuki muss der Vorwärtsdrang des Gyaku Zuki erkennbar sein, aus der Abwehr soll es vor bzw. in den Gegner gehen. Dabei müssen die beiden Gyaku Zuki dem Shuto Uke direkt und schnell folgen.

Kata:
2x Taikyoku Shodan und 1x Tekki Shodan

Zum Abschluss wurden dann noch 100 Situps vorgezählt, aber die Belastungsgrenze war auch schon erreicht.

Donnerstag
Da fährt man einmal mit der Deutschen Bahn und dann hat diese auch noch Verspätung. So kam ich zwar später zum Training, aber noch rechtzeitig um den Gi bis zum Ende komplett nass zu bekommen.
Als ich hinzu kam war leichtes Randori mit ausschließlichTritttechniken angesagt, später kamen auch noch Zukis mit ins Spiel.

Nach der Dehnungsphase ging es mit Kihon weiter: Kizami Zuki, Gyaku Zuki, Uchi Uke und Mawashi Geri. Erst aus dem Stand, dann jeweils mehrere Bahnen, bevor diese kombiniert wurden:

- Vor ZK Kizami Zuki / Gyaku Zuki.

- Zurück KK Uchi Uke

- Vorderen Fuß umsetzen in ZK Gyaku Zuki.

- Vorderen Fuß weiter zur Seite setzen Mawashi Geri.

Nach mehreren Bahnen und gesteigertem Tempo vertieften wir das gerade Trainierte im Kumite:

Tori: vor ZK Kizami Zuki Jodan / Gyaku Zuki Chudan

Uke: zurück ZK halbkreisförmige Abwehr mit Nagashi Uke von Jodan zu Chudan

Uke: v. ZK Oi Zuki

Tori: z. KK Uchi Uke

Tori: umsetzen in ZK Gyaku Zuki

Tori: Vorderfuß weiter umsetzen für Mawashi Geri Chudan

Mal rechts vor, mal links, bis beide Partner ihren Rythmus fanden und die Kombination flüssig gelaufen werden konnte.
Zum Abschluss "nur" noch 150 Situps und wir waren fertig, aber so richtig... Die kühlen Getränke von Björn zu seinem Einstand taten dann einfach nur gut.

Dienstag, 21. Juni 2022

KW 25, Oi Zuki und Mawashi Geri

Montag
Erst Laufen, dann vier Runden Randori und zuletzt noch etwas Dehnung und der Gi war schweißnass. Auf dem Programm stand diesmal keine Kombi, sondern "nur" der Oi Zuki.

- Aus Hachiji Dachi vor in ZK Oi Zuki und wieder in Ausgangsstellung zurück, langsam und schnell.

Danach aus Kamae Schritt vor mit Oi Zuki in ZK, weiteren Schritt vor mit Oi Zuki in ZK. Ebenfalls erst langam, dann schnell.

"Nur" Oi Zuki war natürlich ironisch gemeint, denn wie jede Technik im Karate benötigt auch die saubere Ausführung des Oi Zuki viel Übung. Meistens ist es die erste Technik, welche man im Training lernt und welche auch recht simpel erscheint, aber es gibt doch so Einiges zu beachten:

- Oberkörper gerade, Hüfte im Shomen,
  also Bauchnabel nach vorn.
- Schultern nicht vor. 
- Andere Faust in Hikite
- Fauststoss geht vor zur Körpermitte.

Oi Zuki heißt gleichseitiger Fauststoss, geht der rechte Fuß vor, so stößt auch die rechte Faust, linker Fuß, linke Faust. Um aus Hachiji Dachi schnell nach vorne zu kommen, benötigt man Vorspannung in den Beinen. Diese bekommen wir, indem wir zuerst die Knie beugen, wodurch wir schon mal die richtige Endhöhe haben. Zur Vorspannung in den Beinen kommt zusätzlich noch der Druck der vorschiebenden Hüfte hinzu für einen kraftvollen Vorstoss.
Aus Kamae stehen wir ja schon tief und haben die Vorspannung im leicht gebeugten Knie, aus ZK beugt man vor dem Abstoßen mit dem hinteren Bein das Knie leicht ein.

Um das kraftvolle Vorschnellen zu verbessern, stiegen wir wieder mit Partner ins Deuserband. Der passive Partner stand hinten fest im Kokutsu Dachi und die vordere Person trainierte erst Oi Zuki mit einem, dann mit Zweifachschritt. Das Ergebnis für den Moment war schon erstaunlich. Bei der anschließenden Kata musste man aufpassen, Schritte nicht zu überlaufen, denn die Beine wollten schneller vor als der Rest. Da heißt es auf jeden Fall dranzubleiben, das Deuserband ist ein bemerkenswertes Trainingsgerät.

Donnerstag
Es war ein recht heißer Nachmittag und so ging es mit kurzen Klamotten zum Dojo, mit langem Gi ins Training. Nach dem Laufen dann ab aufs Stepboard mit verschiedenen Stepübungen, Situps und Liegestütze und der Kreislauf arbeitete...

Nach 45 Minuten begannen wir mit Kihon und Kumite zum Thema Mawashi Geri und Kizami Mawashi Geri. Erst aus dem Stand das seitliche Anreißen des Beins trainiert, dabei den Unterschenkel eng am Oberschenkel geführt, Schnappbewegung des Unterschenkels und dabei den Standfuß eindrehen. Nach Treffen des Ziels den Unterschenkel wieder zurückschnappen lassen und das Bein halbkreisförmig zurückholen. Dieses trainierten wir dann auch gleich mit Partner, indem wir abwechselnd mit Zählzeiten den Partner mit dem Spann oberhalb des Gürtels berührten. Und da es unser Partner war, sollten die Treffer nur Berührungen sein und keine Einschläge.

Diese kamen danach an der Pratze. In Dreiergruppen, eine Person hielt und die beiden anderen positionierten sich rechts und links. Den richtigen Abstand und dann hieß es "Feuer frei". Beide traten abwechselnd 20x, dann Wechsel. So hielt jeder mal die Pratze und trat andererseits auch nach dem Wechseln mit dem anderen Bein.

Der Kraftunterschied zwischen Mawashi Geri und Kizami Mawashi Geri war schon interessant. Zwar holt man beim Tritt mit dem vorderen Bein dieses erst einmal zurück, um für den Tritt auch etwas mehr Weg (und somit Anlauf) zu haben, doch der Kraftunterschied zum Mawashi Geri mit dem hinteren Bein ist schon merklich.

Nach dem Auslaufen traten wir dann zur Entspannungskata Taikyoku Shodan an. Der Gi verbrachte die Nacht anschließend entspannt auf der Leine.
 
Freitag
Statt im Dojo trafen wir uns mal wieder zum Training im Park und dort waren wir auch nur zu fünft, vielleicht ja der sommerlichen Wärme geschuldet. Darum setzten wir auch nicht die Bunkai zur Nijushiho fort, sondern liefen einfach alle bisher gelernten Katas, jede zweimal! Das waren also zum Wochenabschluss mal eben 30 Katas.

Ein sehr schöner Wochenabschluss war unser Sommerfest am Samstag. Entspannt bei kalten Getränken, Bratwurst und Steak war es ein toller Abend mit vielen Leuten. Egal ob regelmäßig oder selten beim Training, neu dabei oder "alte Hasen"... Mit dieser Truppe macht es einfach Spass.

Dienstag, 14. Juni 2022

KW 24, Deuserband zum Wochenstart

Montag
Kihon
Erwärmung mal anders, denn wir begannen statt mit halbstündigem Konditionstraining gleich mit Karate und stiegen direkt nach ein paar Laufrunden mit festem Partner ins Deuserband. Der Passive stand hinten in Kokutsu Dachi, der vordere Partner stand davor in Zenkutsu Dachi und ging mit Zählzeiten immer einen Schritt vor mit Technik, dann wieder in Gedan Barai zurück.

- Kizami Zuki.
- Kizami Zuki / Gyaku Zuki.
- Age Uke.
- Age Uke / Soto Uke (ohne Führungsschiene).

Zwischenzeitlich ging es immer wieder ohne Deuserband weiter, indem wir die Techniken bahnweise liefen.
Am Ende kombinierten wir alle Techniken und liefen diese mit und ohne Zählzeiten.

- Vor ZK Kizami Zuki / Gyaku Zuki, zurück Age Uke / Soto Uke / Gyaku Zuki, vor ZK Gyaku Zuki.

Besonders zu beachten:
- Nicht hochkommen, tief bleiben.
- Mittels Vorspannung aus hinterem Bein
  nach vorne schnellen.
- Hüfte vordrücken, Oberkörper gerade.

Kumite
Nach Kihon im Deuserband ging es mit Kaeshi Ippon Kumite (erwiderter Einschrittkampf) weiter. Dabei geht nach dem Angriff der Verteidiger direkt zum Angriff über und zwingt damit den Angreifer in die verteidigende Position. Dieser schliesst mit einer Kontertechnik ab.

Tori: vor ZK Kizami Zuki / Gyaku Zuki.
Uke: zurück Age Uke / Soto Uke.
Uke: vor ZK Kizami Zuki / Gyaku Zuki.
Tori: zurück Age Uke / Soto Uke.
Tori: Konter mit Gyaku Zuki.

Kata:
Tekki Shodan mit und ohne Zählzeiten.
 
Donnerstag
Nach den obligatorischen Laufrunden ging es zum ersten Schwerpunkt: Dehnungen. Teils alleine, teils mit Partner. Besonders die Arbeit mit Partner hatte es in sich. Wenn es nicht weiter ging, zog, drückte oder schob der Andere, so dass man jedes Mal über die Grenze ging. Naja fast. Manches funktionierte ganz gut, bei der einen oder anderen Übung waren entweder die Beine oder die Arme zu kurz oder anders ausgedrückt: die Biegsamkeit eines 48-jährigen ist einfach begrenzt...
Beim zweiten Teil schlossen wir an die Montagsübung an. Wir arbeiteten wieder auf eine Kombination hin. Erst viele Wiederholungen der Einzeltechniken, dann wieder alle zusammen
mit und ohne Zählzeiten.

- Vor ZK Kizami Zuki / Gyaku Zuki, zurück Jodan Te Nagashi Uke / Chudan Te Nagashi Uke / Gyaku Zuki, vor ZK Gyaku Zuki.
 
Diese Kombi teilten wir dann auf und liefen sie im Kaeshi Ippon Kumite mit Partner:
Tori: vor ZK Kizami Zuki / Gyaku Zuki.
Uke: zurück ZK Jodan Te Nagashi Uke / Chudan Te Nagashi Uke.
Uke: vor ZK Kizami Zuki / Gyaku Zuki.
Tori: zurück ZK Jodan Te Nagashi Uke / Chudan Te Nagashi Uke.
Tori: Konter mit Gyaku Zuki.
 
Die beiden Nagashi-Uke-Techniken waren fast nur eine einzige Bewegung. Von der Armseite vor dem Gesicht den Jodanstoss wegfegen um dann halbkreisförmig mit dem Unterarm nach unten auf die Armseite zurück.
 
Freitag
Nach ein wenig Laufen begannen wir mit Taikyoku Shodan und Heian Shodan für unsere Weißgurte und setzten dann mit Nijushiho fort. Einmal die Kata gelaufen und dann wurde sie mittels Bunkai Stück für Stück erarbeitet. Boris zeigte uns mit Partnerin, wie man einzelne Passagen verstehen und als Kumite deuten kann. Anschließend waren dann wir dran und wiederholten mit Partner immer und immer wieder, wobei wir auch unsere eigenen Deutungen einbringen konnten. Boris Worte dazu sind: "Wenn es an dieser Stelle funktioniert, geht es."
Da wir die Bunkai sehr intensiv besprachen und ausprobierten, schafften wir nur die erste Hälfte der Kata. Weiter also nächsten Freitag.

Freitag, 10. Juni 2022

KW 23, Ab in die Rippen

Donnerstag
Wir starteten mit Randori ohne Fußtechniken und ich merkte sehr schnell, es sollte nicht mein Tag werden... Beim Kampf mit Carsten stießen unsere Füße zusammen, mein großer Zeh knickte um und ich verspürte einen stechenden Schmerz. Beim anschließenden Fight mit Oli traf mich seine Faust unterhalb der Achsel auf die kurzen Rippen. Nachdem ich wieder Luft bekam und das Flimmern vor den Augen verschwand, war zwar Randori vorbei, aber ich hatte beim folgenden Training bei jedem tieferen Atemzug Probleme.

Part 1
- Aus Heiko Dachi in die Hocke, beim Hochkommen gleich ein Knie mit hochziehen und Mae Geri treten, 40x.

- Vor ZK Oi Zuki Jodan, zurück ZK Age Uke, vorderes Bein zum hinteren Bein zurückziehen und mit dem ursprünglich hinteren Bein Mae Geri treten, hinten absetzen.

- Tori aus ZK Oi Zuki Jodan, Uke aus Shizentai zurück mit ZK Age Uke, vorderes Bein zum hinteren Bein zurückziehen und mit dem ursprünglich hinteren Bein Mae Geri treten, hinten absetzen.

Part 2
- Aus Heiko Dachi in die Hocke, beim Hochkommen gleich ein Knie mit hochziehen und Mawashi Geri treten, 40x.

- Vor ZK Oi Zuki Chudan, zurück ZK Uchi Uke, vorderes Bein mittels Hüftschwung mit 45°-Drehung zum hinteren Bein zurückziehen und mit dem ursprünglich hinteren Bein Mawashi Geri treten, hinten absetzen.

- Tori aus ZK Oi Zuki Chudan, Uke aus Shizentai zurück mit ZK Uchi Uke, vorderen Fuß hinter den hinteren Fuß zurückziehen und mit dem ursprünglich hinteren Bein Mawashi Geri treten, hinten absetzen.

Kata
Zum Abschluss liefen wir die beiden die Katas Taikyoku Shodan und Tekki Shodan.

Aufgrund der Rippenschmerzen war leider der Kopf nicht frei für saubere Techniken, da ich eher darauf bedacht war, die Schmerzen gering zu halten. Im nachhinein wäre es sicherlich besser gewesen, auf seinen Körper zu hören und sich das Training von der Bank aus anzusehen. Die Nacht war nicht angenehm und auch jetzt, einen Tag später, schmerzt jeder tiefere Atemzug. Aber egal, Zähne zusammenbeißen und durch...
 
Freitag
Der Zeh passte inzwischen zur Gürtelfarbe und war dunkellila und die Rippe schränkte mich ziemlich ein, aber beim Katatraining stand das Erlernen der Nijushiho auf dem Programm und langsam und entspannt sollte es gehen.
Die Nijūshiho (jap. 二十四歩, dt. 24 Schritte) besteht aus 24 Techniken und hat wohl seinen Ursprung in China. Die Kata ist ziemlich anspruchsvoll, hat sie doch ein völlig anderes Schrittmuster als die uns bisher bekannten Katas. Zuerst zeigte uns Boris einmal die Kata und erläuterte dann die Techniken anhand der Bunkai. Was anfangs noch völlig undurchsichtig wirkte, klärte sich nun langam etwas und die Techniken erschienen logischer. Nachdem wir die Kata in viele Passagen aufgeteilt hatten und diese jeweils etliche Male liefen, klappte es zum Ende gar nicht so schlecht. Dabeisein hatte sich auf jeden Fall wieder gelohnt...

Dienstag, 31. Mai 2022

KW 22, Es geht in die Beine...

Montag
Nur zwei Runden laufen verhieß schon nichts Gutes, danach ging die Erwärmung richtig los. Jeder wurde mit einem Stück Teppich (30x50 cm) ausgestattet. Auf diesem bewegten wir uns nun mehrere Runden in der Halle: auf dem Teppich kniend mit den Händen abstoßend, in Liegestützposition mit den Füßen abstoßend, auf dem Teppich stehend mit Knie- und Hüftbewegung vorwärts und rückwärts, auf dem Teppich sitzend mit den Füßen abstoßend.
Danach gab es mehrere Runden "sehr freundliches" Randori, ohne Härte, ohne wirkliche Abwehr, viel mehr ging es darum Lücken zu finden und zu nutzen.

Kumite:
Mit Partner gegenüber, beide im ZK:
Mae Geri Chudan, Mawashi Geri Chudan und Jodan Ura Mawashi Geri Chudan.
Mawashi Geri Jodan wurde mit Nagashi Uke gestoppt, alle anderen Tritte ging Uke nur mit bei bei nur leichter Berührung.
Dann stellten wir uns seitlich nebeneinander, aber in entgegengesetzte Richtung schauend. Abwechselnd in die Hocke, beim Hochkommen mit dem Bein zum Partner mit Mawashi Geri auf Uke oberhalb des Gürtels.
Seitlich nebeneinander mit gleicher Blickrichtung, abwechselnd in die Hocke und beim Hochkommen oberhalb des Gürtels Ura Mawashi Geri. Am Ende brannten die Knie und Oberschenkel...

Kata:
Taikyoku Shodan:
- Zu jeder Technik + Kizami Mawashi Geri.
- Zu jeder Technik + Kizami Mawashi und Mawashi Geri hinten absetzen.
- Schnell und stark.
Heian 1 - 5, einmal langsam, dann stark und schnell.
 
Donnerstag
Laufen, leichtes Randori und viel Dehnung, dann ging es wieder mit dem Beintraining von Montag weiter. Hiza Dachi, beim Hochkommen Mae Geri. Unser Sensei hielt es für eine gute Übung und nach vielen Wiederholungen setzte er mit Hiza Geri und Yoko Geri fort. Dann mit Partner weiter mit Hocke und Mawashi Geri oberhalb des Gürtels.
Die Beine brannten und inzwischen überdeckte der Schmerz den Muskelkater von Montag.
Weiter mit vielen Wiederholungen Choku Zuki, Uchi Uke und Hiza Dachi.
1. Kombi:
- vor Hiza Geri, beim Hochkommen Mae Geri, Gyaku Zuki.

2. Kombi:
- vor ZK Oi Zuki / Gyaku Zuki
- zurück ZK Uchi Uke / Gyaku Zuki
- vor Mae Geri / Gyaku Zuki

Kata:
- Taikyoku Shodan normal
- Taikyoku Shodan, jede Technik mit Kombi Uchi Uke / Mae Geri / Gyaku Zuki ersetzt.

Freitag
3x Taikyoku Shodan
Tekki Shodan, Bassai Dai, Jion, Empi, Kanku Dai, Wankan, Hangetsu,

Danach konnte sich jeder eine Kata aussuchen und diese intensiv üben. Boris ging zwischendurch zu den verschiedenen Gruppe und korrigierte und unterstützte.

Anschließend widmeten wir uns einer neuen Kata, der Nijushiho. Diese uns bisher unbekannte Kata mit 34 Techniken hat uns aufgrund vieler vieler, neuer Techniken etwas Kopfzerbrechen bereitet.