Dienstag, 6. September 2022

KW 36, Kopflastig

Montag
Wenn ein Training mit den Worten "heute wird es etwas kopflastig" beginnt, ahnt man schon, was auf einen zukommt.
Wir begannen mit leichtem Randori, erst 1:1, dann auch 1:2 und 1:3. Stress war also angesagt und das nicht zu knapp.

Im Kihon begannen wir aus Shizentai mit Choku Zuki, Age Uke, Soto Uke, Uchi, Shuto Uke und Gedan Barai.

Viele Wiederholungen, von langsam bis schnell. Dann ging es in eine Kombi... Scheinbar gibt es eine Regel, die besagt "kein Karatetraining ohne längere Kombi...

Wir starteten aus Kamae :
- Oi Zuki,
- Oi Zuki / Gyaku Zuki,
- Oi Zuki / Gyaku Zuki / Kizami Zuki,
- Oi Zuki / Gyaku Zuki / Kizami Zuki /
  Gyaku Mawashi Empi,
- Oi Zuki / Gyaku Zuki / Kizami Zuki /
  Gyaku Mawashi Empi / Age Empi,

Diese Kombi liefen wir mehrere Bahnen, bevor wir sie in die Kata Taikyoku Shodan einbauten. An Stelle der herkömmlichen Techniken Gedan Barai und Oi Zuki setzten wir die Reihenfolge der Kombi ein:

Statt erster Technik Gedan Barai nun Oi Zuki, statt zweiter Technik Oi Zuki nun Oi Zuki / Gyaku Zuki, statt dritter Technik Gedan Barai jetzt Oi Zuki / Gyaku Zuki / Kizami Zuki usw.

Zu Beginn liefen alle gleichzeitig, dann reihenweise nach Graduierung. Der Höhepunkt folgte mit einem festen Partner. Während einer die Kata lief, hielt sich der andere in Plankstellung, dann Wechsel und das 4x.
Kopf und Arme waren sich dabei nicht immer einig, aber dass war auch Sinn und Zweck der Aufgabe, wie Boris anschließend meinte.

Die Entspannungskatas zum Ende hin waren dann bis Grüngurt die Heian 1-5 und die nächste Prüfungskata, ab Blaugurt dann Tekki Shodan, Bassai Dai, Jion, Empi, Hangetsu, Kanku Dai, Bassai Sho.

Donnerstag
Start wie immer mit Laufrunden, anschließend leichtes Randori. Zwischendurch Kihon in Shizentai, nach jeder Runde Randori kam eine Technik hinzu, alle in Chudan:
- Choku Zuki,
- Soto Uke,
- Uchi Uke,
- Shuto Uke,
- Te Nagashi Uke,
- Te Osae Uke (beginn der Nijushiho)

Nachdem alle Techniken zusammen waren, stellten wir uns in zwei Gruppen auf, unterteilt nach Graduierung.
Aufgabe war es nun aus Shizentai einen Fuß in ZK zurücksetzen und zu blocken mit einer der Techniken, welche zuvor angesagt wurde.
Anfangs Oi-seitig, ging es danach ab Orange Gyaku-seitig weiter.
Danach stellten wir uns in mehreren Reihen auf. Je einer jeder Gruppe war der Verteidiger, die anderen Angreifer.
Immer ein Angreifer stellte sich in Gedan Barai links vor in ZK vor den Verteidiger, Uke bestätigte mit "Oss", Tori griff mit Schritt vor in ZK und Oi Zuki Chudan an.
Abwehr mit rechtem Bein zurück in ZK mit der ersten der oberen Abwehrtechniken. Dann das Spiel mit dem nächsten Angreifer und der zweiten Abwehrtechnik usw. in mehreren Durchläufen.
Bis hierher ging es noch, aber dann wechselten wir auf die Gyaku-seitige Abwehr und gingen abwechselnd mal mit rechts und mal mit links zurück. Etwas später später kam auch noch ein beliebiger Konter von Uke hinzu.
Beruhigend zu sehen, bei wie vielen Verteidigern die Fragezeichen fast sichtbar waren, je schneller die Angriffe kamen. Es dauerte, bis man so einigermaßen im Flow war.
 
Freitag
Das Kataspezialtraining war einfach gut, ging es doch um meine nächste Prüfungskata. Zuerst Heian Shodan bis Heian Godan für alle, langsam und entspannt, aber sauber. Danach Heian Godan bis grün, ab blau Tekki Shodan. Jede Gruppe lief ausschließlich seine Kata. Technik für Technik erarbeiteten wir uns den Ablauf, Blickrichtungen, Tempo und Rhythmus. Keine Ahnung wie oft wir die einzelnen Passagen liefen, aber am nächsten Tag schmerzten die Füße/Fußgelenke von den in der Kata vorkommenden drei Fumikomis. Eine Herausforderung ist auch der durchgehende tiefe Stand im Kiba Dachi und die Armtechniken zur Seite, ohne den Unterbau (ab Hüfte abwärts) zu verdrehen. Aber dafür trainierten wir diese Kata immer und immer wieder, korrigierten und wurden korrigiert. Und lernten dazu.
© Fiore Tartaglia | Spectra Verlag


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