Montag, 20. Februar 2023

KW 07, Verletzungen nerven...

Freitag
Da fühlt man sich eigentlich gerade recht gut und dann entscheidet sich der Körper mal wieder für eine Pause. Das letzte Donnerstagstraining mit Schwerpunkt Yoko Geri hat mir meine Hüfte wohl doch etwas übel genommen. Dachte ich am Wochenende noch an einen Muskelkater, konnte ich mich am Montag kaum noch bewegen. Zwar konnte ich mich, nach einem Hausbesuch und einer Spritze des ärztlichen Notdienstes, für den Moment wieder besser bewegen, doch um eine erneute Spritze vom Orthopäden zwei Tage später kam ich nicht herum. Mit Unterstützung von Schmerzmedikamenten geht es seitdem merklich besser. Die diagnostizierte Blockade (mit eingeklemmten Nerv) im Kreuzbeinbereich muss nun langsam gelöst werden.
Damit begann ich dann gleich einen Tag später beim Kataspezialtraining. Stark eingeschränkt, versuchte ich mir den dritten Teil der Kata Sochin zu erarbeiten, was mir mit Tai-Chi-artigen Bewegungen auch gelang. Zuerst liefen wir bahnweise die einzelnen Techniken / Kombinationen, dann erklärte uns Boris diesen Teil der Sochin. Nachdem wir die Kata dann mehrmals durchgingen, wurden wir in 3er-Gruppen aufgeteilt. In diesen erarbeiteten wir uns dann nochmal den kompletten Ablauf der Kata und trugen diese dann vor den anderen vor.

Eftimios Karamitsos - Kata Sochin

Mittwoch, 8. Februar 2023

KW 06, Wieder mehr Beintraining

Montag
Schon bei der Erwärmung und Dehnung wurde viel mit Partner gearbeitet. Seitlich das Bein für den Mawashi Geri anziehen und Partner drückte von unten nach, hielt von oben gegen oder man tippte mit dem Knie gegen die darübergehaltene Hand.
Thema waren für diesn Abend zwei Kombis aus dem Prüfungsprogramm zum dritten Kyu:
1. Oi Zuki, Gedan Barai, Oi Zuki.
2. Mae Mawashi Geri / Ushiro Geri.

Dann ging es zum Aufbau der ersten Kombination mit Partner:
- Choku Zuki zum Kinn des Partners,
- Vor ZK Oi Zuki, zurück ZK Gedan Barai im schnellen Wechsel, erst erst als Kihon jedere für sich, dann als Kumite.
Die ganze Kombination sah dann so aus:
Tori: ZK vor Oi Zuki Gedan, zurück ZK Gedan Barai, vor ZK Oi Zuki.
Uke: zurück ZK Gedan Barai, vor ZK Oi Zuki, zurück ZK Gedan Barai / Konter.

Weiter ging es mit Kombi 2. Hier stellten wir uns erst im Abstand zum Partner auf, dass wir beim Treten des Kizami Mawashi Geri auf Gedanhöhe den Spann des Partners trafen, dann den Rippenbereich.
In der Kombi sah es dann so aus, dass Uke passiv blieb. Tori traf mit Spann Chudan, setzte vorne ab und mit Bewegung zum Ushiro Geri ging Uke einen Schritt zurück, während Tori auch diesen Schritt nach vorne absetzte.
Besonderes Augenmerk sollten wir darauf richten, die Kombi schnell auszuführen. Dazu war es wichtig, dass Tori nach dem Mae Mawashi Geri den Fuß (nach dem Zurückschnappen des Unterschenkels!) den Fuß schnell im gegnerischen Raum abzusetzen und den Ushiro Geri ansatzlos auszuführen, damit der Gegner nicht vor uns weg war.

Zum Abschluss bildeten wir wieder Kyu-ähnliche Gruppen und führten je zwei Katas vor, für waren es Tekki Shodan und Bassai Dai.

Donnerstag
Wir starteten mit der Konditionsleiter in diese Trainingseinheit und durchliefen diese auf die verschiedensten Arten. Auch die folgende Dehnungsphase war sehr beinlastig und so folgte schließlich die Kihoneinheit mit Schwerpunkt "Beintechniken".
Mae Geri, Mawashi Geri, Kizami Mawashi Geri und zuletzt Yoko Geri Kekomi und Keage. Da besonders Donnerstags aktuell doch sehr viele untergraduierte Teilnehmer zum Training kommen, erklärte Boris worauf es bei jeder Technik ankommt, deren verschiedene Ausführungsphasen und die Fehler, welche vermieden werden sollten. Erst wurde für die Techniken gedehnt, wobei ein Partner unterstützend nach- oder gegendrückte. Dann stellten sich die Partner einander zugewandt auf und traten abwechseln Chudan, während Boris korrigierend durch die Reihen ging. Da wir die Yoko Geri und dabei besonders Keage in letzter Zeit doch stark vernachlässigt hatten und wir auch in dieser Einheit dafür die geringste Zeit aufbrachten, war am Ende für mich nicht wirklich ein Effekt erkennbar. Bleibt für mich somit als Nacharbeit im heimischen Wohnzimmer...
 
Freitag
Heute lief das Kataspezialtraining mal etwas anders ab. Mit einem zugeordneten Partner übten wir paarweise die jeweils nächste Prüfungskata von beiden und studierten zusätzlich eine Bunkaipassage aus beiden Katas ein. Zuerst liefen wir die "untere" Kata, mussten dabei besonders auf Geschwindigkeit und Takt achten, um die Kata anschließend vor den anderen synchron zu laufen. Nachdem alle ihre erste Kata gezeigt haben, waren die Bunkais dran. Dabei wurde vor allem darauf geachtet, ob die Bunkai funktioniert, d.h. ob sie schnell und kraftvoll ausgeführt auch praktikabel ist. Nach dem gleichen Muster lief es mit der zweiten Kata, erst diese und eine Bunkaiszene üben, dann wieder vorführen. Das besondere dabei war, eine Kata mit Partner zu laufen, wenn alle Augen auf das Paar gerichtet sind. Als das geschafft war, liefen wir noch mehrmals die Sochin und dann ging es ab ins Wochenende...

Freitag, 3. Februar 2023

KW 05, Ferientraining

Donnerstag
Nach Weihnachten nun schon wieder die nächsten Ferien, aber dank Boris findet wie (fast) immer doch Training statt. Immerhin 17 Leute fanden den Weg ins Dojo. Hauptthemen waren Shuto Uke und Mawashi Geri. Begonnen wurde mit ein paar Kumiteübungen:
- Beide in Bewegung, nur ein Zuki-Angriff,
  wenn einer getroffen wurde -> fertig.
- Wie oben, aber mit 1x Angriff und 1x Konter.
- Angriff und Konter, aber mit Finte.
  Wichtig: Antäuschen und Angriff müssen
  schnell hintereinander erfolgen.

Kihon:
Aus Shizentai vor in ZK mit Oi Zuki, zurück in Shizentai. Immer abwechseln recht und links. Gleiche Übung mit Shuto Uke in Kokutsu Dachi; aber zuerst immer vor, anschließend immer nach hinten.
Wie schon erwähnt trainieren wir ja gerade eine geringere Zahl an verschiedenen Techniken und auch kleinere Kombinationen pro Trainingseinheit. Bedeutet somit für uns eine höhere Anzahl an Wiederholungen und auch mehr Möglichkeiten, die Besonderheiten der einzelnen Techniken mehr zu verinnerlichen und einschleifen zu können. Und es wurden so einige Wiederholungen...

Kumite:
- Tori aus ZK vor mit Oi Zuki,
  Uke aus Yoi seitlich zurück (Tai Sabaki) in KK Shuto Uke.
- Wie davor, aber Uke kontert nach Abwehr mit Kizami Mawashi Geri.

Kata:
Heian Sandan für alle und dann je eine Kata nach Graduierung, für unsere Gruppe Bassai Dai.

Da Montag kein Training war, ging es zum Lieblingsjapaner...

Dienstag, 24. Januar 2023

KW 04, Schmerzhafter Wochenstart

Montag
Mit starken Nierenschmerzen ging es morgens in die Notaufnahme des nächsten Krankenhauses. Nach ersten Untersuchungen, drei Infusionen, Verlegung in ein anderes Krankenhaus und dem Verlust meines ersten Niernsteins war ich zwar nachmittags noch mächtig platt, hatte aber abends trotzdem Lust aufs Training.
Dieses wurde uns von Boris als drittes und letztes komplettes Kraft- und Konditionstraining angekündigt und so wußten wir schon, was uns erwartet. Im Gegensatz zu den beiden vorherigen Montagen war es dieses mal doch unerwartet karatelastiger.
- Mit leichten Randorirunden zu Beginn, - Choku Zuki, - Zukiübungen mit Partner: Tori mit 2x Jodan Zuki, 2x Chudan und 2x Gedan; Uke mit 2x Age Uke, 2x Soto Uke und 2x Gedan Barai, - Liegestütze, - Situps, - Mit Partner im Deuserband: Rücken an Rücken mit ZK Oi Zuki vor, Schritt zurück, vor ZK Gyaku Zuki, Schritt zurück, - Beide im Kiba Dachi und halten Deuserband mit ausgestreckten Armen, dann Band mit beiden Händen in Hikite ziehen, - Mit Partner in Liegestütze, Hände klatschen oberhalb des Kopfes ab, und einiges mehr...
Die meisten Techniken wurden rechts- und linksseitig ausgeführt und je 25x wiederholt, außer die letzten Situps, davon gab es dann 100.
Am Ende des Tages war ich einfach nur noch fertig, aber zufrieden...

Donnerstag
Nach mehreren Runden Randori wurden wir einem festen Partner zugeteilt, mit welchem wir die weiteren Übungen durchführten. Zu Beginn stellten wir uns mit etwas größerem Abstand einander zugewandt auf und sollten bei den kommenden Techniken jeweils schneller als der Partner sein:
Aus Shizentai gingen wir vor in ZK Oi Zuki, erst mit links, dann zurück in Shizentai und dann mit rechts. Erst auf Zählzeit eine Technik, dann 1x re. und li. und zuletzt 5x. Das Gleiche dann auch mit Uchi Uke, bevor der Abstand verringert wurde und wir uns als Tori und Uke gegenüber standen. Tori ZK vor mit Oi Zuki, Uke ZK zurück Uchi Uke. Dann weiter als 3er-Kombi:
- Vor ZK Oi Zuki, zurück ZK Uchi Uke, vor ZK Oi Zuki. Nur zwei verschiedene Techniken, aber entsprechend schnell und kraftvoll mit Partner ausgeführt forderten eine entsprechende Konzentration und Timing. Zum Abschluss dann noch die Kata Heian Shodan.

Freitag
Kataspezialtraining zum Ferienbeginn heißt leider auch, dass zum Training nicht mehr so viele erscheinen, denn so Einige waren schon auf dem Weg in den Urlaub. Mit sechs Teilnehmern plus Boris als Trainer war unsere Freitagsgruppe dieses Mal recht überschaubar. Aber für die Feinheiten von Katas mag ich es sogar lieber, denn der kritische Blick des Trainers erwischt einen somit einmal mehr und die wertvollen Anmerkungen können schneller angenommen und umgesetzt werden.
Das Training war in drei Teile gegliedert. Wir begannen mit ein paar Wiederholungen Heian Godan, bevor wir die Tekki Shodan auseinandernahmen, einzelne Techniken und Kombinationen etliche Male wiedeholten und die Tekki bestimmt 10x liefen. Im dritten Teil liefen wir erst die Kata Sochin bis zur Technik 22, bevor wir uns für den mittleren Teil der Kata, von Technik 12 (Uraken mit Yoko Geri) bis Technik 22 (Nukite), eine Bunkai überlegen durften. In zwei Dreiergruppen übten wir, welche Techniken wie angewendet werden können. Boris war dabei wieder wichtig, gleiche Techniken aus der Kata in der Bunkai abgewandelt umzusetzen und Variationen zu zeigen unter der Überschrift "es ist richtig, wenn es funktioniert". Das wurde besonders interessant bei den beiden Yoko Geris und den sechs aufeinanderfolgenden Shuto Uke. Gerade letztere als nicht immer gleiche Technik aussehen zu lassen, war nicht leicht, denn unsere Gedanken sind in der Bunkai noch nicht so frei, dass wir uns von der Kata lösen können und diese lediglich nach Möglichkeit so zu interpretieren, wie es im Kampf auch aussehen könnte.

Mittwoch, 18. Januar 2023

KW 03, Fitness Teil 2


Montag
Die Halle war noch immer als Parkour von der Schule "besetzt", und so nutzten wir wieder die wenigen freien Bereiche, um am Platz Kraft und Kondition zu trainieren. Mit dem oben abgebildeten Trainingsplan von Boris ging es wieder ohne Gi, dafür mit viel Schweiß und festem Trainingspartner in die nächsten 90 Minuten. Mit Liegestützen begannen und beendeten wir das Training und dazwischen war viel Platz für Boris sein buntes Programm. Wäre nur schön, wenn der Muskelkater bis Donnerstag nachlässt...
 
Donnerstag
Hat fast geklappt, vom Muskelkater war nur noch etwas Ziehen im Oberschenkel übrig, aber das war ok. Erwärmung begann größtenteils im Zusammenspiel mit Partner. Während eine Person Übungen machte, lief die andere Person 1 bis 2 Hallenrunden. Zu den Übungen gehörten z.B. Vierfüßlerstand mit einem Arm und diagonales Bein gestreckt oder Arm und diagonales Bein zusammenführen, Liegestützstellung mit schnellem Wechsel von Händen auf Ellenbogen, Plank o.a. Bauchmuskelübungen.
Danach ging es weiter zum Thema Yoko Geri Kekomi. Zuerste mit Partner im Kiba Dachi mit Übersetzschritt laufen, dann mit angerissenem Knie vor dem Absetzen. Weiter mit Yoko Geri Kekomi auf Zählzeiten von sehr langsam bis schnell. Dabei sollten wir besonders darauf achten im Schritt nocht hochzukommen, heißt dass der KB schon die Körperhöhe der gesamten Bewegung bestimmt. Mit Anreißen des Knies sollte die Fußaußenkante (Sokutô) angewinkelt ist und beim Tritt natürlich die Hüfte stark nach innen gedrückt sein. Parralelstellung der Fußaußenkante und Knie nach auußen beim KB selbstverständlich. Also nur ein Schritt mit einer Tritttechnik, aber sehr viele Punkte, welche zu beachten sind.

Dienstag, 10. Januar 2023

KW 02, Start mit Fitness

Montag
Schon vor dem Training kam eine Info, dass wir ohne Gi kommen können, denn unser Montags- und Freitagsdojo wird aktuell von einer Schule in Beschlag genommen und sieht gerade so aus:
Den Parkour nutzten wir zwar nicht, trotzdem war das Training mal komplett anders als sonst. Mit Partner oder jeder für sich ging es mit diversen Übungen rund um die Themen Kondition, Kraft und Gleichgewicht.
Hier eine kleine Auswahl der Übungen: - Planken, - Liegestütze auf Fingern, - Dehnungsübungen, Partner unterstützt durch drücken oder ziehen, - Liegestütze, Partner hält die Beine, - Liegestütze auf Partner, einer drückt sich von Partner ab, auf dem Rücken unten liegender drückt Beine des anderen hoch, - Kniebeuge auf einem Bein, - Situps, Unterschenkel mit Partner verhakt, - an Hand oder Unterarm haltend Partner zu sich ziehen, - eine Person am Boden mit Beinen nach oben, Partner steht darüber und pusht Beine herunter, usw...
Hier und dort mal ein paar Grundtechniken im Stand, aber ansonsten ein karatefreies Training, welches uns ordentlich forderte. Nach den Weihnachtstagen definitiv nicht verkehrt, um uns wieder in die Spur zu bringen.

Donnerstag
Da das Trainingsmotto für das erste Quartal "Mobilität, Stabilität, Kraft und Grundlagen" ist, ging es nach dem kräftezehrenden Montagstraining entsprechend am Donnerstag weiter.
Zur Erwärmung ging über die Hallenlänge u.a. im Slalomlauf, auf diverse Weise hüpfend, im Krebsgang vorwärts und rückwärts, im Entengang, im Hiza Geri, Zenkutsu Dachi, Kiba Dachi mit Übersetzschritt usw.
Danach noch etwas Dehnung und weiter mit Kihon:

Im Shizentai:
- Choku Zuki,
- Ren Zuki,
- Gohon Zuki,
Aus ZK im Stand:
- Mae Geri, wieder hinten absetzen,
- im ZK Gyaku Zuki, Gedan Barai,
- Aus Gyaku Zuki ausholen Oi Zuki mit Mae Geri,
  wieder hinten absetzen mit Gyaku Zuki,

Ich liebe es. Das Training an sich ist nicht anstrengender als sonst auch, aber etwas anders. Weniger größere Kombinationen, dafür mehr Wiederholungen. Körperlich stark fordernd, viele viele Wiederholungen bis Arme und Beine anfangen zu schmerzen und man die Höhe kaum noch halten kann. Dafür (unter Boris strengen Blick) präzise Ausführung der Technik unter Beachtung der entsprechend notwendigen Hüftrotation.
Zur Entspannung dann noch 50 Situps und etwas Ausdehnen und ab unter die kalte Dusche...

Sonntag, 8. Januar 2023

Worte von Naka Sensei

Jeder Tag ist ein guter Tag
"Have fun", auf Deutsch "Habt Spass" sind die Worte, mit welchen Naka Sensei meistens sein Training beginnt und oft erläutert, wie wichtig ihm dieses ist. "Habt Spass" im Training, am Karate, an dem was ihr tun wollt.
Diese Worte und seine Einstellung finde ich sehr schön und man sollte sie sich selbst täglich vor Augen halten. Beim diesjährigen "Kata-Spezial" in Magdeburg nutzte ich bei der Abschlussparty am letzten Abend die Gelegenheit und sprach Naka Sensei darauf an. Über seinen Co-Trainer und Dolmetscher Robert Lazarevic habe ich ihn gefragt, ob er mir seine Worte "Habt Spass" mit japanischen Schriftzeichen aufschreiben könnte.
Dazu hatte ich mir extra einen Pinselstift und Büttenpapier mitgebracht. Naka Sensei stimmte sofort zu, überlegte dann kurz und begann Kanjis auf das Papier zu schreiben. Robert Lazarevic warf einen Blick darauf und meinte zu mir: "It's better, it's a poem." Es wurde ein buddistischer Vers und heißt übersetzt: Jeder Tag ist ein guter Tag.
Als Naka Sensei fertig war, gab er mir das Papier und erklärte mit mittels Robert seine Deutung. Er sagte mir, dass "ich meine Ziele verfolgen soll und das was ich erreichen will. Dabei mein Gefühl dafür nicht verändere".
Gerahmt hängt es nun an der Wand und erinnert mich täglich an meine Ziele, egal ob große oder kleine und daran, diese positiv anzugehen und bereit und offen zu sein.



KW 01, Neues Jahr und viel vor

Freitag
Erst einmal wünsche ich allen Lesern ein frohes und gesundes neues Jahr, viele positive Erlebnisse auf Eurem Budo-Weg und vor allem Spass am Karate. Mal schauen was dieses Jahr so bringt.
Aufgrund einer beruflichen Schulung war ich die Woche über nicht in Berlin und konnte erst am Freitagabend wieder am Training teilnehmen. Also begann mein Jahr mit dem Katatraining, auf welches ich mich schon freute und scheinbar auch andere, denn selten waren wir so viele beim Katatraining. Zu Beginn erklärte uns Boris ein paar Neuerungen und sein neues Konzept, welche sich wirklich gut anhörten. Zu Beginn des Freitagstrainings werden jedes Mal einige der bisher gelernten Katas gelaufen, korrigiert und gefestigt. Allerdings erst ab Tekki Shodan aufwärts, alles davor sollte klappen und wird nur noch im regulären Training gelaufen. Zusätzlich werden wir im laufenden Jahr nun pro Quartal jeweils eine neue Kata lernen. Die ersten drei Einheiten jeweils ein Drittel, dann die komplette Kata festigen, bestimmte Techniken verfeinern und diese in Bunkai darstellen. Hört sich gut an!
Wir begannen mit Erwärmung und mehreren Wiederholungen der Tekki Shodan und Jion. Zwischendurch ein paar Runden Randori mit wechselnden Partnern. Danach ging es an die ersten 12 Techniken der Kata Sochin, welche in den kommenden Wochen unser Schwerpunkt sein wird. Diese zeigte uns Boris erst einmal und deutete sie auch gleich am Partner. Stück für Stück ging es voran und nach ein paar Wiederholungen war das erste Drittel der Kata dann geschafft...

Dienstag, 20. Dezember 2022

KW 51/52, Anderes Konzept und Jahresabschluss

Montag
Nach dem Routinelauf von vier Hallenrunden starteten wir mit etwas Konditionstraining. Anschließend waren Partnerübungen dran:

1. Im Stand gegeneinanderdrücken der re. bzw. li. Unterarme:
- Gedan Barai
- Soto Uke
- Uchi Uke

... gegeneinanderdrücken der zur Seite ausgestreckten re. oder li. Handinnen- und Handaußenflächen.
... Im ZK stehend gegenseitiges ziehen des ausgestreckten Oi-seitigen Unterarmes.

2. Weiter ging es mit Kumite:
Tori aktiv in ZK vor, Uke passiv geht nur mit.

- Mae Geri,
- Mae Geri, Gyaku Zuki,
- Mawashi Geri,
- Mawashi Geri, Gyaku Zuki,
- Yoko Geri Keage,
- Yoko Geri, Gyaku Zuki,
- Ushiro Mawashi Geri,
- Ushiro Mawashi Geri, Gyaku Zuki,

Dieses war mal wieder ein sehr schönes Training. Da die Kombinationen kurz waren, hatte man somit den Kopf für die Umsetzung frei, was das Training sehr angenehm machte und wir uns auf das Wesentliche konzentrieren konnten.

Boris teilte uns dann auch mit, dass dieser Ansatz von kleinen Kombis und mehr Krafttraining für das ganze erste Quartal des kommenden Jahres geplant ist. Ich freue mich drauf! Denn mit kurzen und verständlicheren Kombis habe ich meine Trainingsstunden gestaltet und das Feedback der Teilnehmer war sehr positiv.
 
Donnerstag 22.12.
Anfangs wieder viel Bewegung im Raum mit Konzentrationsübungen, d.h. im Laufen wird ein Ball übergeben und ein Begriff mit dem folgenden alphabetischen Anfangsbuchstaben muss genannt werden... (?)
 
Danach trainierten wir Kumiteübungen in Dreiergruppen. Wir stellten uns im Dreieck auf und nach bestimmten Technikvorgaben wandte sich erst 1 zu 2, dann 2 zu 3, und 3 zu 1, mehrere Runden, dann Beinwechsel.
Z.B. aus Kamae:
- Mae Geri,
- Mawashi Geri,
- Kizami Mawashi Geri,
- Yoko Geri Kekomi
Erst Einzeltechniken, dann kombiniert mit Gyaku Zuki, zum Teil auch mit Konter. Nicht so leicht, wenn unterschiedliche Körpergrößen miteinander arbeiten, denn jedes Mal muss der Abstand gefunden werden. Wenn es gut klappte, schaffte man es innerhalb der Gruppe die Techniken recht sauber, aber auch in einen Rhythmus hinzubekommen.
Zuletzt eine Runde Randori mit ähnlich graduiertem Partner, bevor wir in geselliger Runde auf das bevorstehende Weihnachtsfest anstießen.

Donnerstag 29.12.
Letztes Trainingstag des Jahres. Trotz Ferien zwanzig Karatekas erschienen, um zwischen den Feiertagen nochmals etwas zu trainieren. Als Thema hatte sich Boris etwas interessantes überlegt: Hand- und Fingertechniken, welche selten trainiert werden. Zu den einzelnen Techniken holte er sich immer einen Partner in die Dojomitte, zeigte und erklärte. Anschließend übten wir die entsprechende Technik mit einem festen Partner jeweils rechts und links je 5 bis 10 Wiederholungen.
Mit diesem Training ging ein intensives Karatejahr zu Ende mit zwei erfolgreichen Kyu-Prüfungen, vielen Lehrgängen (z.B. Kata-Spezial in Magdeburg, Fudokan-Camp in Ungarn), einigen Verletzungen und jede Menge Erfahrungen. Vielen Dank an die vielen Begleiter auf diesem Weg, Oss...

Dienstag, 13. Dezember 2022

KW 50, Training mal frostig

Montag

Donnerstag
In dieser Woche durfte ich die beiden Erwachsenen-Trainings leiten und unser Sensei sich auskurieren. Den Grund für seinen schon länger andauernden Infekt durfte ich dann am Donnerstag selbst spüren. Denn unser Dojo für das Donnerstagstraining, eine schon etwas ältere Schulsporthalle, war eiskalt. Bei Außentemperaturen von -10° Celsius haben die abgestellten Heizungen leider dafür gesorgt, dass auch drinnen unangenehme Temperaturen herrschten. Da half auch eine Erwärmungeinheit nicht wirklich, mit den Füßen auf dem kalten Boden wurde der Körper einfach heruntergekühlt. Auf Socken wäre es zu rutschig gewesen und Sportschuhe hatte auch niemand dabei. So gab es nur die Option, das Training an die Umstände etwas anzupassen und zeitlich zu verkürzen. Dieses warf meinen zuvor erstellten Trainingsplan zwar etwas durcheinander, aber es klappte dann doch recht gut. Da auch die Duschen kalt waren und niemand Lust auf eine Mutprobe hatte, fuhren wir nach dem Trainng direkt nach Hause. Statt Kaltgetränk wie sonst, gab es heißen Tee.

Freitag, 9. Dezember 2022

KW 49, Nacharbeit zur Prüfung

Diese Woche findet etwas weniger Training statt. Am Montag war an Training noch nicht zu denken, der Fuß gab noch klare Zeichen zum Pausieren.
Zum Donnerstagstraining  wollte eher wieder der Kopf, der Fuß war noch beschränkt einsatzfähig. Start mit Laufrunden, Koordinationsparcour, dauerhaftes Bewegen im kleinen Feld mit Gedächtnisübungen (alphabetische Reihenfolge von Begriffen und 1x1) sowie Erwärmung und Dehnung im Stand.
Die letzte halbe Stunde blieb dann für Kumite. Wie wohl schon am Montag trainierten wir nun etwas das Kumite-Prüfungsprogramm zum 3. Kyu. Mit Partner abwechselnd aus Kamae mit Yori Ashi und nach der Technik sofort wieder zurück:
- erst Kizami Zuki,
- dann Gyaku Zuki,
- doppelter Gyaku Zuki,
- Kizami und Gyaku,
- Uraken,
- Uraken und Gyaku Uraken,
- Kizami, Gyaku, Uraken,
Alles mit Faustschützern und somit auch Berührung des Partners. Kizami und Uraken im Jodanbereich, Gyaku im Chudan. Kizami in circa 45°-Stellung, die wechselnde Hüftstellung bei Hanmi und Gyaku Hanmi war besonders zu beachten. Für saubere, schnelle Bewegungen zum Gegner mit Berührung fehlt einfach Übung. Zwar sind wir in den letzten Jahren gefühlt unendlich viele Bahnen dazu gelaufen, aber das Gefühl für Distanz, Kraft und Schnelligkeit braucht einfach noch mehr Übung.

Montag, 5. Dezember 2022

Prüfungstag

Es war mal wieder soweit und die nächsten Kyu-Prüfungen standen an. Wie schon beim letzten Prüfungstermin hatte Boris zuvor wieder Vorbereitungslehrgänge angeboten. Diese fanden nach Graduierungen aufgeteilt an den drei vorherigen Sonntagen statt. Zwei Trainingseinheiten a 90 Minuten, in denen das Prüfungsprogramm besprochen und in verschiedenen Konstellationen trainiert wurde. Im Anschluss daran gab es dann eine Empfehlung des Trainers, in welcher er jedem Teilnehmer eine kurze Einschätzung zum aktuellen Trainingsstand gab und sich für oder gegen eine Teilnahme an den Kyu-Prüfungen aussprach. Zwar war diese Empfehlung nicht bindend, aber wer kann jemanden besser einschätzen als der eigene Trainer?
Ich wußte schon im Vorfeld, dass der Schritt von der Mittel- in die Oberstufe anspruchsvoll sein würde, aber ich wollte mich der Herausforderung stellen. Aus rein sportlicher Sicht fühle ich mich momentan einfach in recht guter Verfassung Für einen 49-jährigen, welcher erst vor einigen Jahren überhaupt mit Sport begann, weiß ich, was ich in den vergangenen Jahren geschafft habe. Mental fehlt gerade ein Quäntchen und ich bin schon seit ein paar Wochen auf der Suche nach Lösungsansätzen. Eigener Anspruch, Entwicklungsmöglichkeiten im Training, körperliche Grenzen spielen zum Teil eine Rolle.
Der Vorbereitungslehrgang und die Prüfung setzten mich schon sehr unter Druck, ich bin einfach kein Prüfungsmensch und mein Magen war der gleichen Meinung. Aber auch das ist eine Hürde, welche zu überwinden ist.
Meine eigene Prüfung zum 3. Kyu lief wie folgt ab:
- Kihon laut Prüfungsordnung,
- Kata: Taikyoku Shodan, eine frei gewählte Kata und Tekki Shodan,
- Jiyu-Ippon-Kumite nach PO,
- Jiyu Kumite,
Nicht alles lief optimal: mal zu wenig Atmung, mal war es die Kraft oder das Zusammenspiel im Kumite. Die Anmerkungen des Trainers wurden aufgenommen, Techniken auf Nachfrage auch mal wiederholt. Nicht alles fand aber auch in unseren Trainingseinheiten in der Vergangenheit entsprechende Beachtung. Am Ende, völlig ausgelaugt, gab es dann die Urkunde und den neuen, nun braunen Gürtel.
Nach der Prüfung, aber auch heute noch, einen Tag später, empfinde ich Demut, Dankbarkeit, etwas Stolz und eine Last weniger auf den Schultern. Aber auch die Frage, wie geht es weiter?


Donnerstag, 1. Dezember 2022

KW 48, Kombinationen und wieder der Zeh

Montag
Zu Beginn leichtes Randori ohne Fußtechniken, dann auf der Stelle Erwärmung und Dehnung. Danach war ausschließlich Kihon angesagt:
Choku Zuki, Age Uke, Soto Uke, Uchi Uke und Gedan Barai. Als Einzel- oder Doppeltechniken schnell aufeinanderfolgend, dann nur rechs- bzw. nur linksseitig, wobei für jede Technik der Arm neu ausholte.
Weiter nur mit Uraken, Oi und Gyaku Zuki. Bahnweise wurden diese Techniken in Zenkutsu Dachi mit Schritt vorwärts oder rückwärts als Ren und Sanbon Zuki gelaufen. Bis zuletzt wieder eine komplette Kombi entstand:
- vor im ZK Oi Zuki,
- vor im ZK Ren Zuki,
- vor im ZK Sanbon Zuki,
- vor im ZK Sanbon Zuki + Uraken,

Donnerstag
Dieses Training hatte es in sich. Die erste halbe Stunde liefen wir einen Parcour, welcher aus einer langen Bank, Slalomstangen und zwei am Boden liegenden Ringen mit Medizinbällen bestand.
Der Reihe nach wurde zuerst die Bank überwunden, danach die Slalomstangen umlaufen und ein Medizinball von einem zum anderen Ring gebracht, bevor es zurück zum Start ging. An der Bank gab es alle 4 Runden neue Aufgaben: auf der Bank entlanglaufen, in drei Zügen drüberziehen, 5x mit einem Fuß auf der Bank im Gehen hochdrücken, seitlich im Wechselschritt die Bank berühren.
Nach dem wir schon gut erwärmt waren, ging es nun an den Bänken weiter: Situps und Liegestütze mit den Füßen auf der Bank, dazwischen 50 x im Wechselschritt mit den Fußspitzen die Bank berühren. Seitlich zur Bank stellen mit einem Fuß seitlich gestreckt auf der Bank, das gerade Standbein ging in die Hocke. Anschließend wurden mehrere Bänke erhöht, indem wir diese auf Hocker stellten.
Nun wurde sich mit einer Hand an der Bank abgestützt und jeweils mit einem Bein langsam in Richtung Mae Geri, Mawashi Geri und Ushiro Geri bewegt, immer und immer wieder. Danach ging es mit Yoko Geri Keage (geschnappt) und Kekomi (gestochen) weiter. Wieder anfangs mit einer Hand auf der Bank, dann alleinstehend. Zuletzt dann noch kurz die gleiche Übung mit Partner, indem der Keage gegen die vorgestreckte Hand des Partners traf.
Ein sehr kräftiges Beintraining, die Oberschenkelmuskulatur machte sich schon während des Trainings bemerkbar. Mal schauen wie es in den kommenden Tagen geht, so kurz vor der Kyu-Prüfung in drei Tagen...
Um mir weniger Gedanken um die Oberschenkel zu machen, habe ich anschließend im heimischen Wohnzimmer nach dem Fußballdebakel der deutschen Mannschaft wütend eine Trittbewegung nach vorne gemacht, ohne den im Weg stehenden, kniehohen Tisch zu sehen. Der kleine Zeh hatte keine Chance, dürfte gebrochen sein... Schmerz, Form und Größe sprechen dafür...