Dienstag, 10. Januar 2023

KW 02, Start mit Fitness

Montag
Schon vor dem Training kam eine Info, dass wir ohne Gi kommen können, denn unser Montags- und Freitagsdojo wird aktuell von einer Schule in Beschlag genommen und sieht gerade so aus:
Den Parkour nutzten wir zwar nicht, trotzdem war das Training mal komplett anders als sonst. Mit Partner oder jeder für sich ging es mit diversen Übungen rund um die Themen Kondition, Kraft und Gleichgewicht.
Hier eine kleine Auswahl der Übungen: - Planken, - Liegestütze auf Fingern, - Dehnungsübungen, Partner unterstützt durch drücken oder ziehen, - Liegestütze, Partner hält die Beine, - Liegestütze auf Partner, einer drückt sich von Partner ab, auf dem Rücken unten liegender drückt Beine des anderen hoch, - Kniebeuge auf einem Bein, - Situps, Unterschenkel mit Partner verhakt, - an Hand oder Unterarm haltend Partner zu sich ziehen, - eine Person am Boden mit Beinen nach oben, Partner steht darüber und pusht Beine herunter, usw...
Hier und dort mal ein paar Grundtechniken im Stand, aber ansonsten ein karatefreies Training, welches uns ordentlich forderte. Nach den Weihnachtstagen definitiv nicht verkehrt, um uns wieder in die Spur zu bringen.

Donnerstag
Da das Trainingsmotto für das erste Quartal "Mobilität, Stabilität, Kraft und Grundlagen" ist, ging es nach dem kräftezehrenden Montagstraining entsprechend am Donnerstag weiter.
Zur Erwärmung ging über die Hallenlänge u.a. im Slalomlauf, auf diverse Weise hüpfend, im Krebsgang vorwärts und rückwärts, im Entengang, im Hiza Geri, Zenkutsu Dachi, Kiba Dachi mit Übersetzschritt usw.
Danach noch etwas Dehnung und weiter mit Kihon:

Im Shizentai:
- Choku Zuki,
- Ren Zuki,
- Gohon Zuki,
Aus ZK im Stand:
- Mae Geri, wieder hinten absetzen,
- im ZK Gyaku Zuki, Gedan Barai,
- Aus Gyaku Zuki ausholen Oi Zuki mit Mae Geri,
  wieder hinten absetzen mit Gyaku Zuki,

Ich liebe es. Das Training an sich ist nicht anstrengender als sonst auch, aber etwas anders. Weniger größere Kombinationen, dafür mehr Wiederholungen. Körperlich stark fordernd, viele viele Wiederholungen bis Arme und Beine anfangen zu schmerzen und man die Höhe kaum noch halten kann. Dafür (unter Boris strengen Blick) präzise Ausführung der Technik unter Beachtung der entsprechend notwendigen Hüftrotation.
Zur Entspannung dann noch 50 Situps und etwas Ausdehnen und ab unter die kalte Dusche...

Sonntag, 8. Januar 2023

Worte von Naka Sensei

Jeder Tag ist ein guter Tag
"Have fun", auf Deutsch "Habt Spass" sind die Worte, mit welchen Naka Sensei meistens sein Training beginnt und oft erläutert, wie wichtig ihm dieses ist. "Habt Spass" im Training, am Karate, an dem was ihr tun wollt.
Diese Worte und seine Einstellung finde ich sehr schön und man sollte sie sich selbst täglich vor Augen halten. Beim diesjährigen "Kata-Spezial" in Magdeburg nutzte ich bei der Abschlussparty am letzten Abend die Gelegenheit und sprach Naka Sensei darauf an. Über seinen Co-Trainer und Dolmetscher Robert Lazarevic habe ich ihn gefragt, ob er mir seine Worte "Habt Spass" mit japanischen Schriftzeichen aufschreiben könnte.
Dazu hatte ich mir extra einen Pinselstift und Büttenpapier mitgebracht. Naka Sensei stimmte sofort zu, überlegte dann kurz und begann Kanjis auf das Papier zu schreiben. Robert Lazarevic warf einen Blick darauf und meinte zu mir: "It's better, it's a poem." Es wurde ein buddistischer Vers und heißt übersetzt: Jeder Tag ist ein guter Tag.
Als Naka Sensei fertig war, gab er mir das Papier und erklärte mit mittels Robert seine Deutung. Er sagte mir, dass "ich meine Ziele verfolgen soll und das was ich erreichen will. Dabei mein Gefühl dafür nicht verändere".
Gerahmt hängt es nun an der Wand und erinnert mich täglich an meine Ziele, egal ob große oder kleine und daran, diese positiv anzugehen und bereit und offen zu sein.



KW 01, Neues Jahr und viel vor

Freitag
Erst einmal wünsche ich allen Lesern ein frohes und gesundes neues Jahr, viele positive Erlebnisse auf Eurem Budo-Weg und vor allem Spass am Karate. Mal schauen was dieses Jahr so bringt.
Aufgrund einer beruflichen Schulung war ich die Woche über nicht in Berlin und konnte erst am Freitagabend wieder am Training teilnehmen. Also begann mein Jahr mit dem Katatraining, auf welches ich mich schon freute und scheinbar auch andere, denn selten waren wir so viele beim Katatraining. Zu Beginn erklärte uns Boris ein paar Neuerungen und sein neues Konzept, welche sich wirklich gut anhörten. Zu Beginn des Freitagstrainings werden jedes Mal einige der bisher gelernten Katas gelaufen, korrigiert und gefestigt. Allerdings erst ab Tekki Shodan aufwärts, alles davor sollte klappen und wird nur noch im regulären Training gelaufen. Zusätzlich werden wir im laufenden Jahr nun pro Quartal jeweils eine neue Kata lernen. Die ersten drei Einheiten jeweils ein Drittel, dann die komplette Kata festigen, bestimmte Techniken verfeinern und diese in Bunkai darstellen. Hört sich gut an!
Wir begannen mit Erwärmung und mehreren Wiederholungen der Tekki Shodan und Jion. Zwischendurch ein paar Runden Randori mit wechselnden Partnern. Danach ging es an die ersten 12 Techniken der Kata Sochin, welche in den kommenden Wochen unser Schwerpunkt sein wird. Diese zeigte uns Boris erst einmal und deutete sie auch gleich am Partner. Stück für Stück ging es voran und nach ein paar Wiederholungen war das erste Drittel der Kata dann geschafft...

Dienstag, 20. Dezember 2022

KW 51/52, Anderes Konzept und Jahresabschluss

Montag
Nach dem Routinelauf von vier Hallenrunden starteten wir mit etwas Konditionstraining. Anschließend waren Partnerübungen dran:

1. Im Stand gegeneinanderdrücken der re. bzw. li. Unterarme:
- Gedan Barai
- Soto Uke
- Uchi Uke

... gegeneinanderdrücken der zur Seite ausgestreckten re. oder li. Handinnen- und Handaußenflächen.
... Im ZK stehend gegenseitiges ziehen des ausgestreckten Oi-seitigen Unterarmes.

2. Weiter ging es mit Kumite:
Tori aktiv in ZK vor, Uke passiv geht nur mit.

- Mae Geri,
- Mae Geri, Gyaku Zuki,
- Mawashi Geri,
- Mawashi Geri, Gyaku Zuki,
- Yoko Geri Keage,
- Yoko Geri, Gyaku Zuki,
- Ushiro Mawashi Geri,
- Ushiro Mawashi Geri, Gyaku Zuki,

Dieses war mal wieder ein sehr schönes Training. Da die Kombinationen kurz waren, hatte man somit den Kopf für die Umsetzung frei, was das Training sehr angenehm machte und wir uns auf das Wesentliche konzentrieren konnten.

Boris teilte uns dann auch mit, dass dieser Ansatz von kleinen Kombis und mehr Krafttraining für das ganze erste Quartal des kommenden Jahres geplant ist. Ich freue mich drauf! Denn mit kurzen und verständlicheren Kombis habe ich meine Trainingsstunden gestaltet und das Feedback der Teilnehmer war sehr positiv.
 
Donnerstag 22.12.
Anfangs wieder viel Bewegung im Raum mit Konzentrationsübungen, d.h. im Laufen wird ein Ball übergeben und ein Begriff mit dem folgenden alphabetischen Anfangsbuchstaben muss genannt werden... (?)
 
Danach trainierten wir Kumiteübungen in Dreiergruppen. Wir stellten uns im Dreieck auf und nach bestimmten Technikvorgaben wandte sich erst 1 zu 2, dann 2 zu 3, und 3 zu 1, mehrere Runden, dann Beinwechsel.
Z.B. aus Kamae:
- Mae Geri,
- Mawashi Geri,
- Kizami Mawashi Geri,
- Yoko Geri Kekomi
Erst Einzeltechniken, dann kombiniert mit Gyaku Zuki, zum Teil auch mit Konter. Nicht so leicht, wenn unterschiedliche Körpergrößen miteinander arbeiten, denn jedes Mal muss der Abstand gefunden werden. Wenn es gut klappte, schaffte man es innerhalb der Gruppe die Techniken recht sauber, aber auch in einen Rhythmus hinzubekommen.
Zuletzt eine Runde Randori mit ähnlich graduiertem Partner, bevor wir in geselliger Runde auf das bevorstehende Weihnachtsfest anstießen.

Donnerstag 29.12.
Letztes Trainingstag des Jahres. Trotz Ferien zwanzig Karatekas erschienen, um zwischen den Feiertagen nochmals etwas zu trainieren. Als Thema hatte sich Boris etwas interessantes überlegt: Hand- und Fingertechniken, welche selten trainiert werden. Zu den einzelnen Techniken holte er sich immer einen Partner in die Dojomitte, zeigte und erklärte. Anschließend übten wir die entsprechende Technik mit einem festen Partner jeweils rechts und links je 5 bis 10 Wiederholungen.
Mit diesem Training ging ein intensives Karatejahr zu Ende mit zwei erfolgreichen Kyu-Prüfungen, vielen Lehrgängen (z.B. Kata-Spezial in Magdeburg, Fudokan-Camp in Ungarn), einigen Verletzungen und jede Menge Erfahrungen. Vielen Dank an die vielen Begleiter auf diesem Weg, Oss...

Dienstag, 13. Dezember 2022

KW 50, Training mal frostig

Montag

Donnerstag
In dieser Woche durfte ich die beiden Erwachsenen-Trainings leiten und unser Sensei sich auskurieren. Den Grund für seinen schon länger andauernden Infekt durfte ich dann am Donnerstag selbst spüren. Denn unser Dojo für das Donnerstagstraining, eine schon etwas ältere Schulsporthalle, war eiskalt. Bei Außentemperaturen von -10° Celsius haben die abgestellten Heizungen leider dafür gesorgt, dass auch drinnen unangenehme Temperaturen herrschten. Da half auch eine Erwärmungeinheit nicht wirklich, mit den Füßen auf dem kalten Boden wurde der Körper einfach heruntergekühlt. Auf Socken wäre es zu rutschig gewesen und Sportschuhe hatte auch niemand dabei. So gab es nur die Option, das Training an die Umstände etwas anzupassen und zeitlich zu verkürzen. Dieses warf meinen zuvor erstellten Trainingsplan zwar etwas durcheinander, aber es klappte dann doch recht gut. Da auch die Duschen kalt waren und niemand Lust auf eine Mutprobe hatte, fuhren wir nach dem Trainng direkt nach Hause. Statt Kaltgetränk wie sonst, gab es heißen Tee.

Freitag, 9. Dezember 2022

KW 49, Nacharbeit zur Prüfung

Diese Woche findet etwas weniger Training statt. Am Montag war an Training noch nicht zu denken, der Fuß gab noch klare Zeichen zum Pausieren.
Zum Donnerstagstraining  wollte eher wieder der Kopf, der Fuß war noch beschränkt einsatzfähig. Start mit Laufrunden, Koordinationsparcour, dauerhaftes Bewegen im kleinen Feld mit Gedächtnisübungen (alphabetische Reihenfolge von Begriffen und 1x1) sowie Erwärmung und Dehnung im Stand.
Die letzte halbe Stunde blieb dann für Kumite. Wie wohl schon am Montag trainierten wir nun etwas das Kumite-Prüfungsprogramm zum 3. Kyu. Mit Partner abwechselnd aus Kamae mit Yori Ashi und nach der Technik sofort wieder zurück:
- erst Kizami Zuki,
- dann Gyaku Zuki,
- doppelter Gyaku Zuki,
- Kizami und Gyaku,
- Uraken,
- Uraken und Gyaku Uraken,
- Kizami, Gyaku, Uraken,
Alles mit Faustschützern und somit auch Berührung des Partners. Kizami und Uraken im Jodanbereich, Gyaku im Chudan. Kizami in circa 45°-Stellung, die wechselnde Hüftstellung bei Hanmi und Gyaku Hanmi war besonders zu beachten. Für saubere, schnelle Bewegungen zum Gegner mit Berührung fehlt einfach Übung. Zwar sind wir in den letzten Jahren gefühlt unendlich viele Bahnen dazu gelaufen, aber das Gefühl für Distanz, Kraft und Schnelligkeit braucht einfach noch mehr Übung.

Montag, 5. Dezember 2022

Prüfungstag

Es war mal wieder soweit und die nächsten Kyu-Prüfungen standen an. Wie schon beim letzten Prüfungstermin hatte Boris zuvor wieder Vorbereitungslehrgänge angeboten. Diese fanden nach Graduierungen aufgeteilt an den drei vorherigen Sonntagen statt. Zwei Trainingseinheiten a 90 Minuten, in denen das Prüfungsprogramm besprochen und in verschiedenen Konstellationen trainiert wurde. Im Anschluss daran gab es dann eine Empfehlung des Trainers, in welcher er jedem Teilnehmer eine kurze Einschätzung zum aktuellen Trainingsstand gab und sich für oder gegen eine Teilnahme an den Kyu-Prüfungen aussprach. Zwar war diese Empfehlung nicht bindend, aber wer kann jemanden besser einschätzen als der eigene Trainer?
Ich wußte schon im Vorfeld, dass der Schritt von der Mittel- in die Oberstufe anspruchsvoll sein würde, aber ich wollte mich der Herausforderung stellen. Aus rein sportlicher Sicht fühle ich mich momentan einfach in recht guter Verfassung Für einen 49-jährigen, welcher erst vor einigen Jahren überhaupt mit Sport begann, weiß ich, was ich in den vergangenen Jahren geschafft habe. Mental fehlt gerade ein Quäntchen und ich bin schon seit ein paar Wochen auf der Suche nach Lösungsansätzen. Eigener Anspruch, Entwicklungsmöglichkeiten im Training, körperliche Grenzen spielen zum Teil eine Rolle.
Der Vorbereitungslehrgang und die Prüfung setzten mich schon sehr unter Druck, ich bin einfach kein Prüfungsmensch und mein Magen war der gleichen Meinung. Aber auch das ist eine Hürde, welche zu überwinden ist.
Meine eigene Prüfung zum 3. Kyu lief wie folgt ab:
- Kihon laut Prüfungsordnung,
- Kata: Taikyoku Shodan, eine frei gewählte Kata und Tekki Shodan,
- Jiyu-Ippon-Kumite nach PO,
- Jiyu Kumite,
Nicht alles lief optimal: mal zu wenig Atmung, mal war es die Kraft oder das Zusammenspiel im Kumite. Die Anmerkungen des Trainers wurden aufgenommen, Techniken auf Nachfrage auch mal wiederholt. Nicht alles fand aber auch in unseren Trainingseinheiten in der Vergangenheit entsprechende Beachtung. Am Ende, völlig ausgelaugt, gab es dann die Urkunde und den neuen, nun braunen Gürtel.
Nach der Prüfung, aber auch heute noch, einen Tag später, empfinde ich Demut, Dankbarkeit, etwas Stolz und eine Last weniger auf den Schultern. Aber auch die Frage, wie geht es weiter?


Donnerstag, 1. Dezember 2022

KW 48, Kombinationen und wieder der Zeh

Montag
Zu Beginn leichtes Randori ohne Fußtechniken, dann auf der Stelle Erwärmung und Dehnung. Danach war ausschließlich Kihon angesagt:
Choku Zuki, Age Uke, Soto Uke, Uchi Uke und Gedan Barai. Als Einzel- oder Doppeltechniken schnell aufeinanderfolgend, dann nur rechs- bzw. nur linksseitig, wobei für jede Technik der Arm neu ausholte.
Weiter nur mit Uraken, Oi und Gyaku Zuki. Bahnweise wurden diese Techniken in Zenkutsu Dachi mit Schritt vorwärts oder rückwärts als Ren und Sanbon Zuki gelaufen. Bis zuletzt wieder eine komplette Kombi entstand:
- vor im ZK Oi Zuki,
- vor im ZK Ren Zuki,
- vor im ZK Sanbon Zuki,
- vor im ZK Sanbon Zuki + Uraken,

Donnerstag
Dieses Training hatte es in sich. Die erste halbe Stunde liefen wir einen Parcour, welcher aus einer langen Bank, Slalomstangen und zwei am Boden liegenden Ringen mit Medizinbällen bestand.
Der Reihe nach wurde zuerst die Bank überwunden, danach die Slalomstangen umlaufen und ein Medizinball von einem zum anderen Ring gebracht, bevor es zurück zum Start ging. An der Bank gab es alle 4 Runden neue Aufgaben: auf der Bank entlanglaufen, in drei Zügen drüberziehen, 5x mit einem Fuß auf der Bank im Gehen hochdrücken, seitlich im Wechselschritt die Bank berühren.
Nach dem wir schon gut erwärmt waren, ging es nun an den Bänken weiter: Situps und Liegestütze mit den Füßen auf der Bank, dazwischen 50 x im Wechselschritt mit den Fußspitzen die Bank berühren. Seitlich zur Bank stellen mit einem Fuß seitlich gestreckt auf der Bank, das gerade Standbein ging in die Hocke. Anschließend wurden mehrere Bänke erhöht, indem wir diese auf Hocker stellten.
Nun wurde sich mit einer Hand an der Bank abgestützt und jeweils mit einem Bein langsam in Richtung Mae Geri, Mawashi Geri und Ushiro Geri bewegt, immer und immer wieder. Danach ging es mit Yoko Geri Keage (geschnappt) und Kekomi (gestochen) weiter. Wieder anfangs mit einer Hand auf der Bank, dann alleinstehend. Zuletzt dann noch kurz die gleiche Übung mit Partner, indem der Keage gegen die vorgestreckte Hand des Partners traf.
Ein sehr kräftiges Beintraining, die Oberschenkelmuskulatur machte sich schon während des Trainings bemerkbar. Mal schauen wie es in den kommenden Tagen geht, so kurz vor der Kyu-Prüfung in drei Tagen...
Um mir weniger Gedanken um die Oberschenkel zu machen, habe ich anschließend im heimischen Wohnzimmer nach dem Fußballdebakel der deutschen Mannschaft wütend eine Trittbewegung nach vorne gemacht, ohne den im Weg stehenden, kniehohen Tisch zu sehen. Der kleine Zeh hatte keine Chance, dürfte gebrochen sein... Schmerz, Form und Größe sprechen dafür...

Freitag, 25. November 2022

KW 47, Grundlagen und Gedanken

Montag
Grundlagen standen wieder auf dem Programm und dazu gehörten an diesem Abend:
- Mae Geri
- Mawashi Geri
- Yoko Geri (Keage und Kekomi)
- Oi Zuki
- Gyaku Zuki
 
Einzeln oder kombiniert mit Gyaku Zuki, bahnweise jeder für sich oder als Gohon-Kumite mit Partner. Saubere und deutliche Techniken (z.B. Unterschied Keage u. Kekomi muss klar erkennbar sein), effektvolle Arbeit beim Partnerkampf hinsichtlich Angriff und Abwehr.

Gedanken zu Lehrgängen
Nach dem Training gab es noch eine kleine Geburtstagsrunde und im Gespräch kamen wir auch auf das Thema Lehrgänge. Dabei wurde ich gefragt, ob denn diese Lehrgänge auch wirklich etwas "bringen". Dass muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden. Ganz klar, in erster Linie bringt jedes Training etwas. Man übt, lernt, macht, tut und nicht umsonst gibt es bekannte Sprüche wie "Übung macht den Meister" oder "man lernt nie aus". Ich denke, man kann auf dem Karateweg immer lernen, dieser Weg endet einfach nicht. Nicht unwichtig ist für mich aber auch, bei wem lerne ich. In diesem Jahr war ich bisher bei 6 Lehrgängen zu Gast, u.a. mit Risto Kiiskilä, Shiina Katsutoshi, Imura Takenori, Julian Chees, Igarashi Tatsuro, das Kata-Spezial in Magdeburg mit hervorragenden nationalen und internationalen Trainern und nicht zuletzt unser Vereins-Gasshuku mit meinem Trainer Boris Heizenreder. Alles Trainer, welche auf lange Erfahrung zurückblicken und ebenso viel weitergeben können und auch wollen. Ob ich alles im heimischen Training anwenden kann, steht auf einem anderen Blatt. Die Lehrgänge in diesem Jahr waren fast ausschließlich JKA- bzw. DJKB-Veranstaltungen, in deren Training es schon auch Abweichungen zu unserem DKV-nahen Training gibt. Aber das weiß man und und auch wenn ich manches nicht im eigenen Verein umsetzen kann, so ist das Wissen darum trotzdem einfach wertvoll. Die Anzahl der Lehrgänge ist natürlich nicht ausschlaggebend, sondern dass was man lernt. Ich bin meiner Familie sehr dankbar, diese Lehrgänge alle besucht haben zu können, denn der finanzielle und auch zeitliche Aufwand dafür sind nicht unerheblich.
 
Donnerstag

Freitag
Kata Taikyoku Shodan
- Kata einfach, langsam,
- Erster Steg, zurück Ausgangsstellung, erster u. zweiter Steg, zurück, usw.,
- Zwei Techniken vor, eine zurück,
- Drei Techniken vor, eine zurück,
- Kata schnell,

Kata Jion
- Kata einfach langsam
- Bunkai, Boris ließ sich von uns zeigen, wie einzelnen Kombinationen
  gedeutet werden können, zeigte uns dann Alternativen aus seiner Sicht.
- Mit Partner trainierten wir dann diese Kombinationen,
  um den Ablauf der Kata zu verstehen und zu verinnerlichen.
 

Sonntag, 20. November 2022

Shotokan-Kata no Curriculum von Schlatt

Beim "Kata-Spezial" in Magdeburg hatte ich mir das "Shotokan-Kata no Curriculum" schon am Verkaufsstand von Schlatt angeschaut und fand es super. Aber wie es manchmal so ist, man kauft hier und dort etwas und nicht alle Wünsche kann man sich erfüllen.
Nun habe ich es zum Geburtstag bekommen und ich habe mich sehr gefreut, vielen Dank nochmal an Susi und Ingo!
Der ein oder andere wird es kennen, bis man eine Kata wirklich auswendig kann vergeht schon eine Weile, wenn es dann aber auch schon die x-te Kata ist, beginnt man schnell an zu grübeln, wie denn der Ablauf nochmal war. Das "Shotokan-Kata no Curriculum" kann dabei eine echte Hilfe sein. Es besteht aus einem Brettchen mit 4 Aufhängungen, an denen man kleine Kärtchen der 27 Shotokan-Katas aufhängen kann. Schlatt empfiehlt das Training nach diesem System wie folgt:
 
Links werden alle Karten aufgehängt, welche man kennt und wiederholen möchte. 
 
Hat man von diesen eine trainiert, kommt die Karte an die 2. Aufhängung. Hat man alle durch, mischt man diese Karten und beginnt auf Haken 1 von vorn.

An die 3. Aufhängung kommen die Karten, welche ich kenne, aber die ich gerade (noch) nicht oder gerade nicht mehr trainieren möchte bzw. später.

Die 4. Aufhängung ist für die Karten, welche ich noch nicht kann und momentan auch gar nicht auf meinem Programm stehen.

Natürlich kann man dieses Trainingsbrett auch anders verwenden. Z.B. in dem ich mir die Kärtchen auf 1 - 4 aufhänge, welche ich in dieser Woche trainieren möchte. Zusätzlich gibt es zu jeder Kata einen QR-Code, mit welchem man auf einen Video-Link zur jeweiligen Kata geführt wird. Mit einer Größe im DIN A4-Querformat findet man dafür überall einen Platz, bei mir wird es im Bücherregal stehen, vor welchem ich abends gern mal trainiere.



Dienstag, 15. November 2022

KW 46, Kumite im Kreis

Montag
Kumite:
Das Montagstraining begann mit Kreisübungen. Dazu wurden alle Teilnehmer in zwei Gruppen eingeteilt, jede Gruppe formierte sich um einen Hallenbodenkreis. Einer ging in die Mitte, alle anderen in Kamae mit einem Fuß auf der Kreismarkierung mit Blick in den Kreis. Der im Kreis stehende Tori griff nun mit bestimmten Techniken reihum von einem Gegner zum nächsten an, Uke wehrte leicht ab und anwortete mit freiem Konter. Wenn die Reihe fertig war wurde getauscht und der nächste ging in den Ring, bis alle einmal dran waren. Mal sollte mit Finte angegriffen werden, mal ohne. Mawashi Geri waren entweder reines Wechselspiel ohne Abwehr oder Tori bewegte sich auf einem Bein hüpfend von Gegner zu Gegner im Kreis.
Danach ging es mit einem festen Partner weiter: Age Uke, Soto Uke, Uchi Uke, Shuto Uke, Gedan Barai. Im Stand, beide in Shizentai, rechter Arm vor. Tori 1x Oi Zuli Jodan, 4 x Chudan; Uke entsprechend der Reihenfolge der Abwehrtechniken. Nach der letzten Technik sofortiger Wechsel von Tori zu Uke und umgekehrt. Wichtig dabei waren sehr schnelle Techniken und übergangslose Wechsel hinzubekommen. Die Partner wurden dabei ein paar mal gewechselt.
Weiter ging es mit festem Partner zu Gohon Kumite: Tori ging in ZK vor und griff 1x Jodan Zuki, 3x Chudan Zuki, 1x Mae Geri an, Uke wehrte zurückgehend mit den besagten 5 Techniken ab. Nach mehreren Runden vor und zurück das gleiche Spiel dann in der Art Jiyu Ippon Kumite, aber ohne Ansage und Angriff und Abwehr waren durch die "Tagestechniken" vorgegeben.

Kata:
Taikyoku Shodan, Heian Shodan
 
Donnerstag
Die Erwärmung wurde mehr ein Stresstest für den Kopf. In drei Gruppen eingeteilt bekam jede Gruppe eine Trikot und eine Aufgabe zugeteilt. Das Trikot wurde innerhalb der Gruppe einander übergeben/zugeworfen und dabei mußte der Empfänger eine Aufgabe vervollständigen, wobei alle in Bewegung bleiben mußten: Städtenamen A-Z, japanische Karatebegriffe A-Z, 1x1 mit 9 bzw. 7, Vornamen A-Z usw. Nach und nach kamen noch mehrere kleine Bälle hinzu, welche ebenfalls weitergeworfen/-gegeben wurden. Wußte man einen Begriff nicht, ein Ball fiel herunter oder jemand blieb stehen: drei Liegestütze. Es wurden so einige...
Trainingsschwerpunkt war wieder Kihon: Mae Geri, Mawashi Geri und Yoko Geri. Aus Shizentai, bahnweise in ZK oder mit Partner bei wechselseitiger Berührung. Knie richtig anreißen, Unterschenkel ausschnappen in Zielrichtung, Hüfte unterstützt je nach Trittart, zurückschnappen des Unterschenkels, absetzen. Zum Ende als Kombi:
Mae Geri li, re,
Mawashi Geri li, re,
Yoko Geri li, re, 
Je nach Graduierung kam noch zu jedem Tritt ein Gyaku Zuki hinzu.
 
Freitag
Kurz und knapp: Tekki Shodan mit Bunkai.Ich mag die Kata, ist sie doch die erste nach den Heian, welche mal von den Embusen her ganz anders ist, nämlich auf einer Linie. Die Bewegungsrichtungen sind lediglich nach links und rechts, aber da die Stellungen komplett im Kiba Dachi stattfinden, ist die Arbeit des Oberkörpers um so anspruchsvoller. Boris gab uns wertvolle Tipps, wie die verschiedenen Techniken und Kombinationen für den Kampf gedeutet werden könnten. Gleichzeitig konnten wir uns auch ausprobieren und unsere Ideen mit Partner auf Anwendbarkeit testen. Wieder galt "es ist eine Möglichkeit, wenn es funktioniert", denn Bunkai ist nicht festgeschrieben. Wieder war es sehr kurzweilig, besonders da wir die Anwendungen nicht nur seitlich im KB, sondern auch aus anderen Stellungen heraus versuchten und übten. Wichtig war es, sich bei der Auslegung nicht zu sehr von der Kata zu entfernen, aber auch nicht nur an dieser zu kleben.

Dienstag, 8. November 2022

KW 45, Wochenstart mit Kumite

Montag
Die am Rand wartenden Mitstreiter begrüßen, während der Trainer und die Gruppe vor uns sich im Seiza verabschiedet, geht natürlich nicht. Da ich besonders das traditionsbewußte Karate liebe und mir dann selbst dieses passierte, nagt am Folgetag noch etwas an mir.
Kumite, endlich mal wieder. Aufgeteilt in drei farblich getrennten Gruppen, haben wir aber erst mit leichtem Randori angefangen (ab Blaugurt mit Arm- und Beintechniken). Dann arbeiteten wir uns mit Kihon weiter voran. Oi Zuki, Age Uke, Soto Uke, Uchi Uke, Gedan Barai, Mae Geri, Mawashi Geri und Ushiro Geri. Jeweils kurze Bahnen a 3 Wiederholungen vor und zurück, ab Orange mit 2er-Kombi Technik - Gyaku Zuki und die Höhergraduierten mit 3er-Kombi mit: Technik - Gyaku Zuki - Technik.
Danach wurden, wieder in den drei Farbgruppen aufgeteilt, die verschiedenen Techniken im Kumite angewandt. Bis Gelbgurt im Kihon-Gohon-Kumite, ab Orange Kihon-Sanbon-Kumite und ab Blaugurt Jiyu-Ippon-Kumite. Für uns (ab Blau) entsprach der Ablauf dem Prüfungsprogramm zum 3. Kyu, was mich sehr freute. Tori sagt Technik an, findet den richtigen Abstand und den passenden Moment und Uke muss reagieren, d.h. abwehren und kontern. Eine Herausforderung für beide Seiten, aber mehr noch für Uke.
Der Verteidiger muss den Moment des Angriffs erkennen, angemessen abwehren und anschließend auch noch den passenden Konter finden und einsetzen. Tolles Training, mir hat es einfach Spass gemacht.
Prüfungsprogramm 3. Kyu, Jiyu-Ippon-Kumite

Freitag
Am Donnerstag war es mir leider nicht möglich am Training teilzunehmen, aber Familie und Schule der Kinder haben natürlich Vorrang.
Beim gestrigen Freitagstraining standen Bunkai zur Heian Yondan und die der eigenen nächsten Prüfungskata auf dem Plan. Nachdem wir die Heian Yondan zweimal gelaufen sind, gingen wir sie stückweise durch, besprachen die Auslegungsmöglichkeiten und betrachteten die Praxistauglichkeit, welche wir anschließend in Dreiergruppen übten. Hier fehlt uns ganz klar noch der Blick und die Übung für die Auslegungsmöglichkeiten, so dass wir länger brauchten als gedacht und es am Ende bei der Heian Yondan blieb. Die Bunkai der eigenen Prüfungskata ist dann heute im heimischen Garten dran...

Dienstag, 1. November 2022

KW 44, Ferientraining Woche 2

Montag
Nach ein paar Runden Randori begannen wir mit Kihon, welches gestern unser Schwerpunkt sein sollte.
Im Mittelpunkt standen Age Uke, Soto Uke, Uchi Uke, Shuto Uke und Gedan Barai. Diese Techniken wurden z.T. miteinander und mit anderen Tritt-, Schlag- und Stoß-Techniken zu kleinen Kombinationen aufgebaut, welche wir auf kurzen Bahnen a 5 oder 10 Wiederholungen liefen. Die vielen Kombinationen, bestehend aus 2 bis 3 Techniken, kann ich hier gar nicht alle wiedergeben. Die Schwierigkeit lag an der Vielzahl der Kombis und dass nicht wenige mit einer Gyaku-Technik endeten, somit für den nächsten Schritt ein schneller Armwechsel mit kurzer Ausholbewegung stattfinden musste. Wieder mal viel Hüfteinsatz bei wechselnden Hüftpositionen. Die Vielzahl der Techniken, hohe Geschwindigkeit, feste Stände und Kniepositionen sorten für viel Stress. Starke Konzentration und schnelles Umdenken bezüglich der immer neuen Kombinationen war gefordert.

Zum Ende stand dann aber doch noch etwas Kata auf dem Programm.
Zuerst Taikyoku Shodan einfach und dann mit der Technikreihenfolge Age Uke, Soto Uke, Uchi Uke, Shuto Uke und Gedan Barai, jeweils kombiniert mit Gyaku Zuki.
Den Abschluss bildete dann die nächste Prüfungskata, schnell und stark, in meinem Fall Tekki Shodan.
 
Donnerstag
Lange Erwärmung und Dehnung, bevor es mit Kihon (wie am Montag) weiterging.
- Choku Zuki
- Age Uke
- Soto Uke
- Uchi Uke
- Gedan Barai

Weiter mit kleinen Kombinationen, jeweils mehrere Bahnen vor und zurück:
- Sanbon Zuki in ZK,
- Uraken in KK, Forderfuß umsetzen in Gyaku Zuki in ZK,
- Uraken in ZK, Beistellschritt Yoko Geri Kekomi,
  absetzen in ZK mit Gyaku Zuki,

Wichtig: Vorgehen in Shomen, d. h. Hüfte neutral nach vorne. Erst im Moment des Kime, bei der Vollendung des Schrittes und dem Einrasten der Armtechnik wird die Hüfte in Hanmi oder Gyaku Hanmi versetzt.

Freitag
Kataspezialtraining am Freitag ist (fast) immer ein schöner Wochenabschluss. Aufgrund der geringeren Teilnehmerzahl als beim "normalen" Training hat uns Boris besser im Blick, Fehler können schneller erkannt und besprochen werden und diie Effektivität ist spürbar höher.
Erst die Heian 1 bis 5, dann weiter mit Empi, Jion und der kommenden Prüfungskata der Teilnehmer. Da diese Katas uns allen weitestgehend bekannt waren, ging es somit eher um die kleineren Stellschrauben. Techniken oder Schritte, welche schnell mal überlaufen werden, kraftvoller oder feiner umgesetzt werden sollten.
Wenn ich mir die Liste der 27 Shotokan-Kata anschaue, so bin ich 17 davon schon mal gelaufen und kenne den Ablauf von 14. Das wäre im regulären Training kaum möglich gewesen.