Samstag, 1. Oktober 2022

Berlin Special mit Risto Kiiskilä und Julian Chees

Heute und morgen geht es zum Bushodo-Dojo Berlin, welcher das 11. Berlin Special ausrichtet, dieses Mal mit den Instruktoren Risto Kiiskilä und Julian Chees.
Circa 60 Teilnehmer im Bereich 5. Kyu bis Dan waren dabei und somit war die Halle recht gut gefüllt.

Samstag
Die erste Einheit hatten wir mit Risto Kiiskilä. Bei keinem Trainer außerhalb meines Vereinstrainings habe ich so viel über den Einsatz der Hüfte gelernt wie bei Risto. In seinem Training ist die Hüfte selbst nur ein Knochen ohne richtige Muskulatur, der Einsatz der Hüfte kommt aus dem Oberschenkel. Seine Übungen waren auch hauptsächlich darauf aufgebaut. Zukis und Gyaku Zukis, kleine Kombinationen aus der Kata Chinte, wobei der Oberschenkel die Hüfte in die gewünschte Position brachte. Gleichzeitig sollen wir generell mehr auf Dynamik achten, keine Stops oder Pausen zwischen den Techniken, eher fließende Übergänge. Zum Ende hin wurde dann auch die Chinte gelaufen, bzw. man schaute wie die anderen es machten und versuchte es selbst...

Die zweite Einheit fand bei Julian Chees statt. Er startete sofort mit einer 7er Kombi aus Oi Zuki, Gyaku Zuki in Zenkutsu Dachi und Suri Ashi und einer Keri-Kombi, bestehend aus Mae, Yoko Keage, Yoko Kekomi, Mawashi Geri, Ushiro Geri, Uraken und Gyaku Zuki. Die Trittkombi dann auch mit Partner, wobei Uke aber nur mitging. Alles erst langsam aufgebaut und zum Ende hin selbständig ohne Zählzeiten. Danach liefen wir die Heian 1-5, je 3x. Julian Chees ließ zwischendurch Passagen wiederholen und erklärte bestimmte Fehler oder Verbesserungen. Mit seiner lockeren und entspannten Art, aber trotzdem mit kritischem Blick, ist sein Training einfach Spaß pur.


Sonntag
Heute begannen wir mit Julian Chees. Sein Thema war die Kata Sochin, mit besonderem Augenmerk auf die Arbeit mit dem Standbein, welches häufig seine Aufgabe zu früh abgibt. Einzelne Kombinationen der Kata zeigte der Sensei uns, dann trainierten wir die korrekte Abfolge. Zwischendurch gab es von ihm Bunkaibeispiele, welche wir zum Teil ebenfalls mit Partner wechselseitig trainierten, während Julian Chees korrigierend durch die Reihen ging. Zum Ende hin wurde alles zusammengefügt und wir liefen gruppenweise mehrmals die Kata.

Nach einer 1,5-stündigen Pause ging es mit Risto Kiiskilä weiter. Er war heute besonders kritisch und unterbrach das Training immer wieder, um auf die Fehler aufmerksam zu machen.
Ein Großteil des Trainings übten wir mit Partner nur einen Wechsel:
- Tori ging aus Kamae Schritt vor mit Kizami Zuki,
- Uke ging aus Kamae zurück:
  a) bei Jodan gerade mit Suri Ashi Soto Uke,
  b) bei Chudan mit Soto Uke, wobei der hintere Fuß
      einen Ausweichschritt zur Seite macht,
- Uke mit Konter Gyaku Zuki
Anfangs aus dem Stand, danach aus dynamischen tänzelnden Bewegungen. Das Zusammenspiel aus Gewichtsverlagerung, Bein- und Hüftarbeit war der  Schwerpunkt dieser Einheit.
Die letzten 20 Minuten hieß es dann Freikampf, um das gerade Gelernte nun auch anzuwenden, aber nur mit Zukis. Das war dann nochmal so richtig anstrengend und fordernd, da Risto vor allem die Ernsthaftigkeit sehen wollte und kein Spiel.
"Ein Kiai ist kein Hilferuf, sondern ein Kampfschrei!" Wer sprach oder lachte, dem wurde die "Deppenecke" angeboten. Absolut platt und mit dicker Oberlippe (es war meine) fand dann auch dieses Training ein Ende.

Tolles Event mit zwei völlig verschiedenen Trainern und motivierten Teilnehmern.
Danke an den Bushido-Dojo Berlin für die Organisation!

Dienstag, 27. September 2022

KW 39, Keine Pause und viele Neue

Montag
Nach dem intensiven Gasshuku-Wochenende beim JKA Berlin ging es Montag gleich mit dem Vereinstraining weiter. Leichte Kumiterunden, beid- und einarmig, bildeten den Auftakt, bevor es ans Beintraining ging.
Aus Hachiji Dachi:
- Mae Geri,
- Yoko Geri Kekomi,
- Ushiro Geri,
- Mawashi Geri, Danach diese Tritttechniken jeweils bahnweise, wobei mit jeder Bahn die Geschwindigkeit erhöht wurde, bevor die gleichen Tritttechniken mit Gyaku Zuki kombiniert wurden.
Zuletzt das Ganze zu einer Kombination zusammengefügt, alles jeweils mit einer Beinseite und immer mit Gyaku Zuki:
- re. vor Mae Geri ZK,
- re. Knie hoch u. Yoko Geri nach rechts,
nach re. in ZK absetzen,
- re. Ushiro Geri nach hinten,
in Trittrichtung eindrehen in ZK absetzen,
- re. Knie hoch u. Yoko Geri nach rechts,
nach re. in ZK absetzen,
- re. Mawashi Geri mit 180°-Drehung, in ZK absetzen,

Zuletzt wurden dann diese Tritt-Zuki-Kombis in der Taikyoku Schodan angewendet.

Donnerstag
In den vergangenen 2 Wochen wurde recht emsig um neue Mitglieder unserer Erwachsenentrainingsgruppe geworben, Mundpropaganda und über Social-Media-Kanäle und das Ergebnis war gar nicht schlecht, zum gestrigen Schnuppertraining kamen neun (!) Interessierte.
Das Training wurde von Boris entsprechend angepasst: es wurde viel erklärt, die gängigen japanischen Begriffe natürlich auch auf Deutsch, einfache Stände und Techniken.
Schwerpunkte waren Oi Zuki und Mawashi Geri in Zenkutsu Dachi, Schritt für Schritt erklärt und langsam aufgebaut bis zu einer kleinen Kombination:
- li. vor Oi Zuki in ZK,
- re. vor Oi Zuki in ZK,
- li. vor Mawashi Geri in ZK,
- re. vor Mawashi Geri in ZK,

Zum Ende war dann auch eine kleine runde ganz leichtes Randori mit offenen Händen möglich, versuchen den anderen zu berühren, abwehren mit sehr leichten Blockbewegungen, entspannt hin und her.
In gemeinsamer Runde bei einem kühlen Getränk saßen wir dann noch eine Weile zusammen und ließen den Abend ausklingen. Mal schauen, wieviele nach dem Schnuppertraining wiederkommen bzw. dabeibleiben...

Sonntag, 25. September 2022

Autumn Camp mit Imura Sensei und Shiina Sensei

Die Ankündigung zum Autumn Camp des JKA Berlin war schon lange raus und ebenso lange stand der Termin in meinem Terminkalender. Wie schon vor der Coronapause wollte ich unbedingt wieder zum Gasshuku mit Imura Takenoshi (8. Dan) und Shiina Katsutoshi (7. Dan) aus dem Honbu-Dojo in Tokyo. Zusammen mit meiner Tochter fuhr ich am Freitagnachmittag in Berlins Norden nach Buch, so wie circa 120 andere Karatekas aus verschiedensten Ländern auch. Nach der Begrüßung wurden die Teilnehmer in zwei Gruppen aufgeteilt, Braun- und Schwarzgurte in der einen Hallenhälfte, die Farbgurte in der anderen.
 
Das Freitagstraining hatten wir Farbgurte mit Imura Sensei und Kihon wurde hauptsächlich trainiert.
- Choku-, Ren- und Sanbon-Zuki,
- Shuto Uchi mit anschließendem Kumite,
- Mae-Geri aus Heiko Dachi,
- Mae-Geri mit Partner, welcher als Kasten kniete
  und über den getreten werden mußte,
 
Die ersten zehn Einheiten wurden immer vom Sensei vorgezählt, die danach folgenden 10er-Sätze von jeweils 5 Schülern. Saubere, schnelle Ausführung und eine starke sichtbare Hüfte waren wichtig.
 
Anschließend übernachteten Marieke und ich im Honbu-Dojo der JKA Berlin in Pankow, gemeinsam mit einem polnischen Mitstreiter. Nach noch etwas Training in diesem schönen Dojo und ein paar netten Gesprächen mit unserem Schlafpartner legten wir uns in die Schlafsäcke und löschten das Hallenlicht.
 

Samstag ging es nach einem kleinen Frühstück wieder nach Buch, wo um 10 Uhr und um 15 Uhr die nächsten Trainingseinheiten auf dem Plan standen. Beide hatten wir bei Shiina Sensei. Das Vormittagstraining bestand aus kurzen Kombinationen (Oi Zuki, Age Uke und Oi Zuki Soto Uke), welche wir nach ein paar Kihonwiederholungen mit Partner im Kihon-Ippon-Kumite und Gohon-Kumite trainierten. Anschließend waren Katas dran, Heian 1-5 und Tekki.

Das Nachmittagstraining wurde dann doch nochmal etwas anstrengender. Viele Bahnen Oi Zuki in Zenkutsu Dachi und Shuto Uke in Kokutsu Dachi, wobei innerhalb bzw. auf bestimmten Bodenmarkierungen gelaufen werden mußten, wollte man nicht den Zorn des Senseis auf sich ziehen. Danach bildeten einige Schüler eine Gasse, wobei die beiden Reihen versetzt standen. Die anderen Schüler mußten nun im Zickzack mit Oi Zuki bzw. Oi Zuki und Gyaku Zuki von einem zum anderen und das jeweils immer 5 Runden. Dabei zählte nur Schnelligkeit und Kime unter den wachsamen Augen von Shiina Sensei. Fehler wurden von ihm lautstark kritisiert. Danach waren dann noch Heian Shodan und Heian Nidan dran, aber jeweils als sehr schnelle Ura-Kata.
Anschließend konnten dann noch mit den beiden Senseis Fotos gemacht werden, bevor es für uns wieder nach Hause ging.

KW 38, Erste Trainerstunde

Montag
Es kommt sehr selten vor, dass Boris ein Training ausfallen lassen muss und da unsere drei Braungurte an diesem Montag auch nicht kommen konnten, durfte ich am Montag meine erste Trainerstunde geben. Vorgaben erhielt ich keine und hatte somit ein Wochenende Zeit, mir einen Trainingsplan auszudenken. Zwar war ich mir am Sonntagabend noch unsicher, ob mein Plan für 1,5 Stunden reicht, aber eher das Gegenteil war dann der Fall. Als Thema hatte ich mir die Kata Heian Yondan ausgesucht, welche ich mir mit den Schülern aufbauen wollte. Erste die einzelnen Techniken oder kleine Kombinationen aus der Kata erarbeiten (einzeln und mit Partner im Deuserband), anschließend zur Kata zusammenfassen. Das Training verlief trotz anfänglicher Nervosität recht gut, obwohl Ansagen, Kommandos, Erklärungen, zählen, beobachten und korrigieren sich als sehr anspruchsvoll erwiesen. Die Zeit verging schneller als gedacht und ich konnte nicht einmal alles unterbringen was ich wollte. Aber vielleicht hatte ich uns ja auch etwas zuviel vorgenommen... Das anschließende positive Feedback tat aber sehr gut und hat mich sehr gefreut. DANKE!

Donnerstag
Es gibt diese Tage, da sollte man eigentlich nicht zum Training gehen, besonders wenn man gesundheitlich einfach nicht fit ist. Aber hinterher ist man immer schlauer. Nach Erwärmung und Dehnung stand war das Motto Randori, aber irgendwann kam der Punkt, ab welchem ich mit Übelkeit auf die Bank ging, von der ich mir den Rest des Trainings ansah. U.a. Kata Taikyoku Shodan, erste Technik, zurück, die ersten beiden Techniken, zurück, die ersten drei Techniken, usw. Alles 100% kraftvoll und schnell.

Montag, 12. September 2022

KW 37, Wochenanfang mit Keri-Training

Montag
Schon die Erwärmung war wieder sehr beinlastig und somit war die Richtung für heute klar: viel Keri-Training.
Aus ZK Gedan Barai:
- Kizami Mae Geri,
- Mae Geri,
- Ren Geri, Sanbon Geri,
- Kizami Mae Geri, Mae Geri, Kizami Mae Geri,
- Mae Geri, Kizami Mae Geri, Mae Geri,
- Choku, Ren und Sanbon Zukis, Uraken
 
Aus Kamae in die Kombination:
- vor Mae Geri, absetzen mit Oi Zuki,
- vor Kizami Mae Geri, absetzen mit Gyaku Zuki,
- vor Mae Geri, absetzen mit Kizami Zuki,
- Uraken

Und dann zur Zielkombination:
- Vor Mae Geri, absetzen mit Oi Zuki,
- Kizami Mae Geri, vorne absetzen mit Gyaku Zuki,
- Mae Geri, hinten absetzen mit Kizami Zuki,
- Uraken,
Na klar, hier kam es wieder auf die Hüftarbeit an: Shomen, Hanmi und Gyaku Hanmi waren gefragt, ebenso aber auch Hikite, Zukis eng am Körper schleifend.

In zwei Graduierungsgruppen ging es dann weiter mit Heian Sandan und Bassai Dai, langsam und schnell.
Zum Abschluss noch etwas Dehnung, dann auslaufen und fertig...

Donnerstag
Für heute war ein etwas verkürztes Training angesagt, denn nach dem Training galt es auf das Wohl unseres Senseis anzustoßen und mit ihm seinen Geburtstag zu feiern.
Das Training war aber dennoch nicht weniger anstrengend.
Zur Erwärmung stellten wir uns längs der Halle in einer Reihe auf und auf Kommando liefen wir schnell auf der Stelle, gingen in Plankstellung, zogen schnell abwechselnd die Knie zur Brust oder wechselten auf die andere Seite und zurück.

Danach ging es an zwei kleine Kombinationen:
- vor ZK mit Oi Zuki
- vor ZK mit Oi Zuki / Gyaku Zuki
- vor ZK mit Oi Zuki / Gyaku Zuki / Oi Zuki

- zur. ZK Age Uke
- zur. ZK Age Uke / Gyaku Zuki
- zur. ZK Age Uke / Gyaku Zuki / Age Uke

Diese Kombinationen wieder erst langsam mit Zählzeiten, dann schnell auf ein Kommando.
Danach gegen einen Partner, wer langsamer war oder einen Fehler machte, Liegestütz...

Zum Abschluss liefen wir die Kata Taikyoku Shodan, ebenfalls langsam, schnell und zuletzt zwei Paare gegeneinander.

Der Abend hatte dann einen sehr schönen Ausklang bei Boris und seiner Frau Nadin bei leckerem Essen, Getränken und im Kreis toller Leute, unsem Verein...

Dienstag, 6. September 2022

KW 36, Kopflastig

Montag
Wenn ein Training mit den Worten "heute wird es etwas kopflastig" beginnt, ahnt man schon, was auf einen zukommt.
Wir begannen mit leichtem Randori, erst 1:1, dann auch 1:2 und 1:3. Stress war also angesagt und das nicht zu knapp.

Im Kihon begannen wir aus Shizentai mit Choku Zuki, Age Uke, Soto Uke, Uchi, Shuto Uke und Gedan Barai.

Viele Wiederholungen, von langsam bis schnell. Dann ging es in eine Kombi... Scheinbar gibt es eine Regel, die besagt "kein Karatetraining ohne längere Kombi...

Wir starteten aus Kamae :
- Oi Zuki,
- Oi Zuki / Gyaku Zuki,
- Oi Zuki / Gyaku Zuki / Kizami Zuki,
- Oi Zuki / Gyaku Zuki / Kizami Zuki /
  Gyaku Mawashi Empi,
- Oi Zuki / Gyaku Zuki / Kizami Zuki /
  Gyaku Mawashi Empi / Age Empi,

Diese Kombi liefen wir mehrere Bahnen, bevor wir sie in die Kata Taikyoku Shodan einbauten. An Stelle der herkömmlichen Techniken Gedan Barai und Oi Zuki setzten wir die Reihenfolge der Kombi ein:

Statt erster Technik Gedan Barai nun Oi Zuki, statt zweiter Technik Oi Zuki nun Oi Zuki / Gyaku Zuki, statt dritter Technik Gedan Barai jetzt Oi Zuki / Gyaku Zuki / Kizami Zuki usw.

Zu Beginn liefen alle gleichzeitig, dann reihenweise nach Graduierung. Der Höhepunkt folgte mit einem festen Partner. Während einer die Kata lief, hielt sich der andere in Plankstellung, dann Wechsel und das 4x.
Kopf und Arme waren sich dabei nicht immer einig, aber dass war auch Sinn und Zweck der Aufgabe, wie Boris anschließend meinte.

Die Entspannungskatas zum Ende hin waren dann bis Grüngurt die Heian 1-5 und die nächste Prüfungskata, ab Blaugurt dann Tekki Shodan, Bassai Dai, Jion, Empi, Hangetsu, Kanku Dai, Bassai Sho.

Donnerstag
Start wie immer mit Laufrunden, anschließend leichtes Randori. Zwischendurch Kihon in Shizentai, nach jeder Runde Randori kam eine Technik hinzu, alle in Chudan:
- Choku Zuki,
- Soto Uke,
- Uchi Uke,
- Shuto Uke,
- Te Nagashi Uke,
- Te Osae Uke (beginn der Nijushiho)

Nachdem alle Techniken zusammen waren, stellten wir uns in zwei Gruppen auf, unterteilt nach Graduierung.
Aufgabe war es nun aus Shizentai einen Fuß in ZK zurücksetzen und zu blocken mit einer der Techniken, welche zuvor angesagt wurde.
Anfangs Oi-seitig, ging es danach ab Orange Gyaku-seitig weiter.
Danach stellten wir uns in mehreren Reihen auf. Je einer jeder Gruppe war der Verteidiger, die anderen Angreifer.
Immer ein Angreifer stellte sich in Gedan Barai links vor in ZK vor den Verteidiger, Uke bestätigte mit "Oss", Tori griff mit Schritt vor in ZK und Oi Zuki Chudan an.
Abwehr mit rechtem Bein zurück in ZK mit der ersten der oberen Abwehrtechniken. Dann das Spiel mit dem nächsten Angreifer und der zweiten Abwehrtechnik usw. in mehreren Durchläufen.
Bis hierher ging es noch, aber dann wechselten wir auf die Gyaku-seitige Abwehr und gingen abwechselnd mal mit rechts und mal mit links zurück. Etwas später später kam auch noch ein beliebiger Konter von Uke hinzu.
Beruhigend zu sehen, bei wie vielen Verteidigern die Fragezeichen fast sichtbar waren, je schneller die Angriffe kamen. Es dauerte, bis man so einigermaßen im Flow war.
 
Freitag
Das Kataspezialtraining war einfach gut, ging es doch um meine nächste Prüfungskata. Zuerst Heian Shodan bis Heian Godan für alle, langsam und entspannt, aber sauber. Danach Heian Godan bis grün, ab blau Tekki Shodan. Jede Gruppe lief ausschließlich seine Kata. Technik für Technik erarbeiteten wir uns den Ablauf, Blickrichtungen, Tempo und Rhythmus. Keine Ahnung wie oft wir die einzelnen Passagen liefen, aber am nächsten Tag schmerzten die Füße/Fußgelenke von den in der Kata vorkommenden drei Fumikomis. Eine Herausforderung ist auch der durchgehende tiefe Stand im Kiba Dachi und die Armtechniken zur Seite, ohne den Unterbau (ab Hüfte abwärts) zu verdrehen. Aber dafür trainierten wir diese Kata immer und immer wieder, korrigierten und wurden korrigiert. Und lernten dazu.
© Fiore Tartaglia | Spectra Verlag


Sonntag, 4. September 2022

Gasshuku 2022 in der Schorfheide

  
 
Freitag
Es war mal wieder soweit, inzwischen zum dritten Mal fuhren wir in die Schorfheide zum Gasshuku unseres Vereins. Bei schönstem Septemberwetter trafen wir uns am späten Freitagabend in Schluft, nordostlich von Berlin und nach dem die Zimmer bezogen waren, ging es um 19:00 Uhr mit dem ersten Training los. Sieben Techniken waren Schwerpunkt und sie wurden wirklich sehr intensiv trainiert, erst einzeln, dann variiert in Zweierkombis und mit Partner im Deuserband. Der aktive Part suchte sich seine Vorspannung mittels Abstand zum hinteren Partner und dann wurde gegen den Widerstand angekämpft. Zuletzte dann wieder ohne Deuserband und der Unterschied war sehr gut spürbar. Denn nun musste man fast aufpassen, die Schritte nicht zu überlaufen, denn der Körper schnellte fasst von alleine voran. Also das Gefühl war jedenfalls da... Schnellkraft war auch das Hauptthema am ersten Abend und diese holten wir uns aus den Beinen. Aus Kamae durch Streckung des hinteren Knies nach vorne und mit Passieren des vorderen Beines drückt nun dieses vor. Mit den Energien aus beiden Beinen ist natürlich mehr geholfen, als wenn man nur durch Streckung und Abstoßen des hinteren Beins alleine komplett den Schritt nach vorn macht. Das späte Abendessen im Anschluss und das gemütliche Beisammensein zu nächtlicher Stunde sorgte für einen schönen Ausklang des ersten Abends.
 
Samstag wurden wir in zwei Gruppen eingeteilt. Die erste von weißem bis orangem Gürtel und die zweite Gruppe somit ab Grüngurt. Für mich stand Jiyu-Ippon-Kumite und die Kata Bassai Sho an. Vormittags trainierten wir im Kumite hauptsächlich die Techniken Oi Zuki Jodan, Oi Zuki Chudan und Mae Geri, nachmittags dann Mawashi Geri, Yoko Geri und Ushiro Geri. Besonders die Partnerarbeit machte besonders viel Spass und aufgrund der Mitstreitenden wurden wir entsprechend gefordert. Starker Angriff aus Kamae, ebenso starke Abwehr, Tempo und Schnellkraft waren gefordert und wir gaben was wir konnten.

Zum Beispiel aus Kamae:
Tori: - vor Suri Ashi (SA) mit Jodan
Uke: - zurück Tai Sabaki mit Te Nagashi Uke, Konter

Tori: - vor SA mit Chudan,
Uke: - zurück Tai Sabaki mit Sote Uke, Konter,

Tori: - vor Mae Geri Chudan,
Uke: - zurück KB mit Nagashi Uke, Konter,

Tori: - vor Mawashi Geri Chudan,
Uke: - zurück KB mit Nagashi Uke, Konter,

Tori: - vor Yoko Geri Chudan,
Uke: - zurück KB mit Nagashi Uke, Konter,

Tori: - vor Ushiro Geri,
Uke: - zurück ZK mit Morote Te Nagashi Uke, Konter,

Der Konter konnte jeweils frei gewählt werden und sollte lediglich nicht nur Gyaku Zuki sein.

Die Bassai Sho war uns größtenteils unbekannt und so erläuterte Boris uns erst einmal den Ablauf und dazu dann auch gleich eine Bunkai zum besseren Verständnis. In mehreren Sequenzen erarbeiteten wir uns dann diese Kata und konnten den Ablauf zum Ende recht gut verinnerlichen.
 
Sonntag
Zum Abschlusstraining nach dem Frühstück trainierten wieder beide Gruppen zusammen, erst wieder kleine Zweierkombis, dann zu dritt an der Pratze. Wärend einer die Pratze vor sich hielt, positionierten sich die beiden anderen zu beiden Seiten. Mit Mawashi Geri, Uraken und Gyaku Zuki und vielen Wiederholungen ging es bis an die Belastungsgrenze. Erschöpft, aber zufrieden über das Geschaffte, die Eindrücke, wieder etwas vorangekommen zu sein und das enge und freundschaftliche Miteinander machten dieses Gasshuku wieder zu einem tollen Wochenende.

Montag, 29. August 2022

KW 35, Mal wieder 3 Säulen

Montag
Nach vier Runden Randori ging es direkt zum Kihon:
Aus Shizentai erst Choku Zuki, dann Ren Zuki. Hinzu kamen noch Nagashi Uke Jodan und Chudan und Ushiro Geri. Nagashi Uke Jodan, mit der Handfläche von außen nach innen und Nagashi Uke Chudan, wobei der Unterarm nun um den Ellenbogen als Fixpunkt in einer Halbkreisbewegung mit der gleichen Handfläche nach unten fegt, sollen fast übergangslos aufeinanderfolgen.
Die entstandene Kombi liefen wir anschließend mehrere Bahnen:
- Vor ZK Oi Zuki / Gyaku Zuki.
- Zurück ZK Nagashi Uke Jodan, Suri Ashi Nagashi Uke Chudan.
- Vor Ushiro Geri.

Kumite:
Tori: vor ZK Oi Zuki / Gyaku Zuki.
Uke: zurück mit ZK Nagashi Uke Jodan, zurück Suri Ashi Nagashi Uke Chudan.
Uke: vor ZK Oi Zuki / Gyaku Zuki.
Tori: zurück mit ZK Nagashi Uke Jodan, zurück Suri Ashi Nagashi Uke Chudan. 
Tori: Ushiro Geri.

Kata:
Taikyoku Shodan und Heian Shodan mit und ohne Zählzeiten.

Bunkai:
Heian Shodan, einmal gerade entlang der Embusen, also orientiert an der Schrittfolge. Einmal von Boris gezeigt, wie es frei interpretiert werden kann. Vieles erschien logisch, aber für eine selbständige Interpretation fehlt uns einfach die Übung...

Donnerstag
Etwas verspätet, denn der Elternabend des Kindes wollte kein Ende nehmen, schaffte ich es aber dennoch zum Training.
Schnelle Kombinationen für den Angiff zum Gegner waren dran und wurden darum auch passend mit Partner trainiert, jeweils aus Kamae:

Kombi 1
- Schritt vor in ZK,
- Schritt zurück,
- Kizami Mawashi Geri,
- vorne absetzen mit Kizami Zuki,
- vor Oi Zuki in ZK,

Kombi 2
- 2x Uraken,
- vor Oi Zuki mit ZK,

Kombi 3
- Gyaku Zuki,
- hinteres Bein zum vorderen mit Kizami Zuki,
- ehemals vorderes Bein vor mit ZK u. Oi Zuki,

Kombi 4
- Gyaku Zuki,
- vor ZK mit Gyaku Zuki

Die Schritte sollten am Ende so erfolgen, dass diese übergangslos waren. Es sollte eher ein Überlaufen und Gleiten sichtbar sein.
Anfangs wurden die Kombis mit Partner einzeln trainiert, anschließend abwechselnd nach freier Wahl, um den Gegner etwas zu fordern.

Zum Ende noch etwas Kata: Taikyoku Shodan + Ura, Heian Godan und Tekki Shodan.

Dienstag, 23. August 2022

KW 34, Noch fast im Urlaub

Montag
Die Ferien sind zu Ende, der Urlaub ist vorbei, das reguläre Training beginnt wieder.
Und es war gestern gar nicht so leicht, wieder voll einzusteigen, Körper und Geist waren noch merklich im Urlaubsmodus...
Nach ein paar Laufrunden stellten wir uns nach Gürtelfarben in mehreren Reihen auf und begannen mit Lockerungen und Dehnungen, anschließend Kihon:
Aus Shizentai übten wir Choku Zuki, Age Uke, Shuto Uke, Uchi Uke und Gedan Barai.
Weiter ging es bahnweise vor oder rückwärts im ZK mit den besagten Techniken + jeweils ein Gyaku Zuki hinten dran.

Und schon wurden wieder die ersten Kombinationen aufgebaut:
Aus ZK Gedan Barai starteten wir mit jeweils einer der Techniken Oi Zuki, Age Uke, Shuto Uke oder Gedan Barai:

- Vor ZK Technik.
- Zurück ZK Technik / Gyaku Zuki.
- Vor ZK Technik / Gyaku Zuki / Technik.

Dann die Kombi mit zurück, vor, zurück. Mit Zählzeiten und dann ohne, erst vzv und zvz getrennt, dann auf ein Kommando die Kombis nacheinander in beide Richtungen, mal mit rechts beginnend, mal mit links.
Anschließend das ganze noch nach Gürtelfarben getrennt und zuletzt vzv und zvz mit allen Techniken als eine große Kombination.

Die letzten 25 Minuten gehörten den Katas. Beginnend mit Taikyoku Shodan liefen die Gürtel weiß bis orange die Heian Katas, ab grün Tekki Shodan und aufwärts.
Zuletzt konnten sich alle ihre Kata selbst wählen, welche dann auf gemeinsames Kommando gelaufen wurde.
Nach meinem doch sehr entspannten Urlaub musste ich doch schon bei der einen oder anderen Kata den Ablauf wieder ins Gedächnis zurückrufen.
Zuviel Urlaub tut nicht gut ;-)
 
Donnerstag
Laufen, etwas Randori und dann eine ausgiebige Beindehnung, heute also mal wieder Keri-Training... Thema war Yoko Geri Kekomi.
Wir begannen aus ZK Kamae mit Kizami Yoko Geri (Yoko Geri mit dem vorderen Bein) und setzten dann wieder nach vorne ab. Als nächstes war dann Yoko Geri dran. Beide Tritte sind vom Ablauf her gleich. Mit dem Heranziehen des tretenden Beins dreht sich der Körper um 90°, wobei das Knie möglichst weit hochgeht und der Unterschenkel nah am Oberschenkel ist. Der Fuß befindet sich in diesem Moment schon in der Endposition, also Sokuto (die Fußaußenkante) zeigt nach unten. Mit dem Tritt wird der Standfuß gedreht und die Hüfte geht weit raus. Kekomi bezeichnet den Stechtritt, geht also mit Sokuto in den gegnerischen Körper rein. Das bekommt man nur hin, wenn die Hüftdrehung entsprechend funktioniert. Anschließend wird das Knie wieder zurückgeholt und das Bein vorne abgesetzt.
Die dritte Tritttechnik Ushiro Yoko Geri haben wir anfangs stückweise aufgebaut. Der Körper wird mittels Hüftschwung um 180° gedreht, die Füße drehen sich auch, bleiben aber am Platz, der Po zeigt nun in Trittrichtung und der Blick geht über die Schulter zum Ziel. Bein wird wieder herangezogen, Körper dreht sich weiter und bei 270° Stechtritt zum Ziel, Drehung nach vorn auf 360° vollenden und in ZK wieder absetzen. Dieses übten wir erst langsam und gesplittet, bevor der Tritt dann übergangslos getreten wurde.
 
Bahnweise liefen wir dann diese Dreier-Kombination:
Aus ZK Kamae:
- Kizami Yoko Geri, Yoko Geri, Ushiro Yoko Geri.

Die letzten 20 Minuten dehnten und streckten wir uns am Boden liegend in die verschiedensten Richtungen. Anstrengend, schweißtreibend, aber ein angenehmer Abschluss.

Montag, 1. August 2022

KW 31, Keine Pause nach Ungarn...

Montag
Das Karate-Camp in Velence steckte allen noch in den Knochen, aber trotzdem war das Ferientraining richtig gut gefüllt. Schon mit der Erwärmung begannen wir mit
Kihon-Kombinationen:
- Hiza Dachi mit Gyaku Zuki.
- Siehe oben, beim aufstehen dann das Knie hochreißen + Gyaku Zuki.
 
- ZK Gyaku Zuki, KK Shuto Uke
Saubere weite Ausholbewegungen, schnelles Umsetzen der Stände.
 
Kata
- Taikyoku Shodan normal.
- Taikyoku Shodan, aber jede Technik mit ZK Gyaku Zuki, KK Shuto Uke.
 
Kumite, beide aus Kamae
- Tori vor mit ZK Oi Zuki.
- Uke zurück mit Tai Sabaki KK Shuto Uke / ZK Gyaku Zuki.
Wieder in Kamae, dann Rollentausch. Wichtig, durch Tai Sabaki aus der Angriffsrichtung seitlich ausweichen.

Kihon, aus Kamae, wobei immer nur das hintere Bein umgesetzt wird
- Gyaku Zuki nach vorn, dann mit 180°-Drehung, 90°-Drehung, 180°-Drehung, 90°-Drehung, 180°-Drehung wieder in Ausgangsrichtung.


Donnerstag
Mit über 38° C der heißeste Tag der Woche, netterweise gab es zuvor von Boris den Hinweis, dass wir mit Gi-Hose, Gürtel und T-Shirt trainieren werden. Das kannten wir schon von den Trainingseinheiten tagsüber in Ungarn, wo wir aufgrund der Temperaturen nur abends zum Katatraining im kompletten Gi antreten brauchten.
Wir begannen dann mit sechs Runden leichtem Randori und vor den Partnerwechseln verschiedene Arten von Planking.

Danach trainierten wir dann einige Tritttechniken: Mae Geri, Yoko Geri Kekomi, Ushiro Geri und Mawashi Geri, erst aus dem Stand, dann mit Partner.

Nun ging es mal wieder zur (inzwischen obligatorischen) Kombination wobei nur ein Bein "das Aktive" war:
- Vor Mae Geri in ZK.
- Seitlich Yoko Geri in KB.
- Ushiro Geri nach hinten absetzen in KK.
- Vor Mawashi Geri ZK.

Zur Abwechslung kamen nun noch zusätzlich die Arme ins Spiel:
- Aus dem Stand vor und zurück Giaku Zuki in ZK.
- Vor Mae Geri in ZK mit Gyaku Zuki.
- Seitlich Yoko Geri in KB mit Gyaku Zuki.
- Ushiro Geri nach hinten absetzen in KK mit Gyaku Zuki.
- Vor Mawashi Geri ZK mit Gyaku Zuki.

Es war das erste Mal, dass mein T-Shirt nach dem Training so klatschnass war, dass ich es auswringen konnte. Die kalte Dusche reichte jedenfalls auch  nicht, um den Körper herunterzukühlen.
Den restlichen Abend über versuchte ich dann mit Mineralwasser den Flüssigkeitshaushalt auszugleichen...
 
Freitag
Kata-Spezialtraining im Park. Laut Wetter-App lag wohl ein Gewitter in der Luft, welches sich dann doch in etwas Nieselregen wandelte und zum Trainingsbeginn ganz verschwand. Die Temperatur hatte im Gegensatz zum Vortag 12° C weniger, was schon etwas angenehmer war.
Heian 1 bis 5, Tekki Shodan und Bassai Dai waren Programm und dazwischen konnte jeder seine Schwerpunkt-Kata trainieren und den Sensei bei Fragen zu Rate ziehen. Ein schönes Training, wie ich fand. Einerseits Vorgaben, andererseits seine eigenen Inhalte üben. Dank Jördis konnten wir anschließend das Wochenende mit einem erfrischenden Getränk einläuten. Danke!

Karate-Camp in Velence/Ungarn 2022

Hier eine kleine Zusammenfassung der vergangenen Woche.

Montag
Es war mal wieder soweit, wie im letzten Jahr ging es für eine Woche ins Trainingscamp nach Velence in Ungarn. Insgesamt machten sich in diesem Jahr immerhin schon 28 Mitglieder unseres Vereins auf den circa 870 km langen Weg an den südöstlich von Budapest gelegenen Velencesee.

Das Camp, welches jährlich vom ehemaligen ungarischen Fudokan-Nationaltrainer Ferenc Nanai veranstaltet wird, hatte sich bis auf ein zusätzlich errichtetes überdachtes Dojo nicht verändert. Nachdem die Zimmer bezogen und die ersten bekannten ungarischen Teilnehmer begrüßt wurden, ging es auch schon bald zum ersten Trainingseinheit.
Bei den Stoß- und Tritttechniken mit und ohne Pratze ging es vor allem um eins: Schnelligkeit. Beim abendlichen Katatraining wurden die Grün- und Blaugurte gruppenweise einigen Schwarzgurten zugeteilt. Diese unterrichteten uns als Teil ihrer anstehenden Dan-Prüfung in der Kata Hangetsu. Dann hieß es duschen und bei Getränken den Abend ausklingen lassen...

Dienstag
Frühsport mit Bokken, dem japanischen Holzschwert, verschiedene Schlagtechniken, viele Wiederholungen.

Vormittags Kumitetraining mit Unmengen Tritttechniken, u.a. als Abschluss 10x10 Kizami Mawashi Geri pro Bein, also ingesamt nur bei dieser Aufgabe 200 Tritte.

Am NachmittagTraining mit Peter Schvarcz. Der viermalige Vizeweltmeister trainierte mit uns schnelle Kombinationen an Hütchenmarkierungen aus der Jion-Kata.

Beim Katatraining wieder als Prüfungsvorbereitung für die Dan-Prüfungen, diesmal Unterweisung in Jion.

Mittwoch
Der Tag wurde mit ein paar Laufrunden eröffnet, etwas weniger als 2 Kilometer. Das Vormittagstraining bestand aus zwei Einheiten: Bo-Kata Bassai Sho und Judo-Fallübungen. Letzteres bei Laczi Hajduk, welcher uns mit viel Spass schnell und oft auf den Boden legte.

Nachmittags gab es ein Training mit dem Vizepräsidenden des ungarischen Fudikanverbandes Filep Imre. Sehr abwechsungsreich, bestehend aus Kihon, Kata und Kumite. Auch hier ging es hauptsächlich um Kraft und Schnelligkeit.

Das Katatraining an diesem und den kommenden Abenden bestand aus diversen Katas, welche man entsprechend Kyu-Grad laufen können sollte. Bei den Blaugurten waren das hauptsächlich Bassai Dai, Jion, Empi und Hangetsu.

Donnerstag
Der Tag begann mit Pratzentraining, erst ein paar Zukis, dann Tritte aus dem Lauf oder mit Sprung. Bei der Sprungtechnik hätter ich vielleicht das zweite Bein nicht auch mit hochreißen sollen, dieses fehlte mir beim Landen und so schlug ich dann der Länge nach hin. Allerdings konnte sich das Ergebnis sehen lassen: angestauchtes Handgelenk und ein übergroßer Bluterguss am Oberschenkel.

Als Vormittagseinheit gab es dann eine Stunde Power-Aerobic, gefolgt von der Nachmittagseinheit 1 3/4 Stunden Crossfit. Beides auf einer von der Sonne gut durchgehärteten Wiese bei über 30 Grad. Die kalte Dusche danach war Erholung pur!

Freitag
Zum Frühsport wurde Metaball gespielt, einer ungarischen Softballvariante. Vormittags ging es für circa 40 Ungarn zur Kyu-Prüfung, welche aus einer theoretischen Prüfung, Kihon und Kata bestand, für alle anderen war Vormittagstraining, welches wieder aus einer Einheit Trittechniken bestand und danach Training mit dem Bo, wir lernten die Kata Shushi No Kon.

Am Nachmittag fand dann die Kumiteprüfung der Ungarn statt. Ab Prüfung zum 6. Kyu wurde auf der Wiese in zugeteilten Paarungen gegeneinander gekämpft, 13 Runden a 1 Minute. Pro Kyu-Grad jeweils drei Runden mehr. Bei über 30 Grad und praller Sonne mußten die Prüflinge zum 2. Kyu 25 Runden überstehen und waren am Ende mehr oder weniger stehend k.o.

Samstag
Wie schon im letzten Jahr liefen wir die letzte Frühsporteinheit mehrmals die Kata Kanku Dai, natürlich mit Blick zur Sonne...

Das Vormittagstraining war dann gleichzeitig unsere letzte Trainingseinheit: Tritttechniken am Partner, einzelne Tritte, doppelte und Trittkombinationen.

Die Abschlussparty begann mit der Bekanntgabe der Ergebnisse der ungarischen Kyu-Prüfungen, gefolgt vom Abendessen. Es gab wie im Vorjahr selbstgekochte Paprikás Krumpli, eine leckere Suppe aus Wurst, Kartoffeln, Paprika und Zwiebeln.

Da Highlight war dann das Konzert von Laszlo Hajduk mit seiner Band und der anschließende ausgelassene Tanzabend bei ungarischer Partymusik.

Sonntag
Nach und nach erwachte das Camp nach der gestrigen Abschlussparty und man sah in viele müde Gesichter. Duschen, Koffer packen und um 08:00 Uhr ab zum Frühstück.

Anschließend konnten wir noch der ungarische Tradition zusehen, bei der die bestandenen Kyu-Prüflinge einer nach dem anderen durch ein Spalier laufen mußten und dabei die Gürtel der rechts und links Stehenden auf deren Hinterteile sausten. Danach ging es ans Verabschieden mit dem Versprechen, sich im kommenden Jahr wieder zu sehen.

Abschließend kann ich nur sagen, dass es mal wieder eine schöne und erlebnisreiche Woche war, mit tollen Leuten, welche alle aus dem gleichen Grund dort waren: Kampfsport und Geselligkeit. Die Pausen verbrachten wir oft in den Dojos um Katas zu laufen, schon bekannte Katas wurden gefestigt, neue gelernt, aber immer zusammen mit anderen. Gelebte Gemeinschaft.

Mittwoch, 20. Juli 2022

KW 29, Ferientraining

Montag
Diese Woche findet wieder Ferientraining statt. Nach mehreren Runden entspanntem Randori und Dehnung stellten wir uns einem Partner gegenüber und begannen Keri-Training aus Kamae, immer abwechselnd trat erst der eine, dann der andere:

- Mae Geri
- Mawashi Geri
- Ura Mawashi Geri
- Yoko Geri Kekomi
- Ushiro Geri

Danach wurde etwas kombiniert und zwar doppelte Tritte:
- Mae Geri
- Mawashi Geri
- Ura Mawashi Geri
- Yoko Geri Kekomi
- Ushiro Geri

Zuletzt mit zwei verschiedenen Techniken:
- Mae Geri / Mawashi Geri
- Mawashi Geri / Ura Mawashi Geri
- Yoko Geri Kekomi / Ushiro Geri

Bei den Zweierkombis kam es darauf an, nach dem ersten Fußtritt das Bein zur Hälfte wieder zurückzuholen und dann nochmals die Technik auszuführen. Bei den letzten Kombinationen lag das Hauptaugenmerk auf den unterschiedlichen Hüfteinsätzen.

In zwei Gruppen eingeteilt, erste Gruppe bis Orange, zweite ab Grün, liefen wir verschiedene Katas.
Für die erste Gruppe standen die Heian 1 - 5 auf dem Programm, die zweite Gruppe lief Tekki Shodan, Bassai Dai, Jion, Empi, Kanku Dai.

Mittwoch
Ausnahmsweise mal an einem Mittwoch, trafen wir uns am heißesten Tag des Jahres zum Training.
Ein paar Runden Hindernislauf, leichtem Randori ohne Triite und der obligatorischen Erwärmung war wieder Keri-Training angesagt, ähnlich wie am Montag. Jeder nahm sich eine Hindernisstange und stellte sich davor im Kamae auf und los ging es:
- Mae Geri
- Mawashi Geri
- Ura Mawashi Geri

Erst auf verschiedenen Höhen (Gedan, Chudan u. Jodan), dann doppelte Tritte und zuletzt als Kombi Mawashi Geri / Ura Mawashi Geri.
Letzte Übung dann auch mit Partner.

Das größte Problem war der richtige Abstand zum Gegner. Oftmals zu kurz, brauchte man beim Mawashi und Ura Mawashi Geri die Hüfte nicht stark genug herausdrehen um zu treffen. Leider wird es dann aber auch kein richtiger Mawashi Geri, sondern von der Endstellung her sehr unsauber! Also versuchsweise den Abstand immer weiter vergrößert und siehe da, man kommt erstaunlich weit, wenn Hüfte und Bein richtig gestreckt werden.

Zum Ende hin dann noch mal leichtes Randori inklusive Tritttechniken und zum Abschluss 4 x 30 Sekunden ununterbrochener virtueller Kampf vor der Hindernisstange.
Aufgrund der Hitze war das Training etwas verkürzt, aber mehr ging auch nicht...

Freitag
Mit insgesamt 9  Trainierenden und bei bestem Wetter war mal wieder Outdoor-Kata-Training angesagt. 16 Katas a 2x macht 32, und so hatten wir ein sehr abendfüllendes Programm.
Morgen geht es dann langsamwir ans Koffer packen, bevor es Montag früh zum Gashuku nach Ungarn geht!

Dienstag, 5. Juli 2022

KW 27, Wieder Kombi...

Montag
Nach der ausgiebigen Erwärmung, u.a. einhändiges Randori und viel Dehnung, starteten wir mit Kihon:
- Choku Zuki, Shuto Uchi, Shuto Uke, Tate Nukite, Yoko Geri Kekomi.
Zuerst im Stand, dann mit Schritt, wobei wir uns nochmal den Besonderheiten zwischen Zenkutsu Dachi und dem Umsetzen in Kokutsu Dachi widmeten.
Dann wurde es, wie zu erwarten war, mal wieder eine Kombination.
- Vor ZK Shuto Uchi,
- Zurück KK Shuto Uke,
- Umsetzen ZK Gyaku Tate Nukite,
- ZK Shuto Uchi,
 
Mit Zählzeiten und ohne, von halber Kraft bis 100%, besonders wichtig natürlich wieder die Hüftarbeit.
So langsam geht es auf die Ferien zu. Freitags ist zwar gerade kein Katatraining, aber man kann diese ja auch für sich im Garten laufen. Alleine die Abläufe sind bei inzwischen 15 Katas nicht ohne.

Donnerstag
Gestern stand unser Training mal wieder komplett auf den drei Säulen des Shotokan-Karate: Kihon, Kumite und Kata.

Den Anfang machten Kumiteübungen. Zwei Partner gingen mit Suri Ashi aufeinander zu, verharrten im Kampfabstand zueinander und auf Kommando mussten zuvor angesagte Körperbereiche des Gegners zuerst berührt werden.

Im Kihonteil ging es an eine kleine Kombination, bestehend aus Gedan Barai und Gyaku Zuki. Anfangs übten wir aus Hachiji Dachi den Gedan Barai, gefolgt von Choku Zuki, danach mit Zenkutsu Dachi Gedan Barai und Gyaku Zuki.

Die Kombination dazu sah dann wie folgt aus:

- Hachiji Dachi li. Gedan Barai / re. Choku Zuki.
- Hachiji Dachi re. Gedan Barai / li. Choku Zuki.
- Re. vor ZK Gedan Barai / Gyaku Zuki.
- Zurück in Hachiji Dachi.
- Li. vor ZK Gedan Barai / Gyaku Zuki.
- Re. zurück ZK Gedan Barai / Gyaku Zuki.
- Zurück in Hachiji Dachi.
- Li. zurück ZK Gedan Barai / Gyaku Zuki.
- Zurück in Hachiji Dachi.
- 90° nach links li. vor ZK Gedan Barai / Gyaku Zuki.
- Zurück in Hachiji Dachi.
- 90° nach rechts re. vor ZK Gedan Barai / Gyaku Zuki.
- Zurück in Hachiji Dachi.
- 180° nach links li. vor ZK Gedan Barai / Gyaku Zuki.
- Zurück in Hachiji Dachi.
- 180° nach rechts re. vor ZK Gedan Barai / Gyaku Zuki.

Erst mehrere Durchgänge alle gemeinsam, abschließend farbweise auf Schnelligkeit gegeneinander.

Zum Schluß die dritte Säule: Kata.
Wer nur bis Heian laufen konnte auf die eine Dojoseite, die anderen auf die andere Seite.
Immer abwechselnd wurden dann Katas gelaufen, beginnend mit Taikyoku Shodan einerseits, Tekki Shodan andererseits usw.

Das war mal wieder ein sehr schönes Training zum Ferienbeginn, weiter geht es dann erst wieder in KW 29.