Mittwoch, 11. August 2021

Velence/Ungarn Tag 5

Mit Tai Chi startete der Tag und war somit recht entspannt.
Beim folgenden Frühstück erwartete uns dann Kakao und Schokopops in Milch, naja.
Leider passte das Essen nicht wirklich zu unseren sportlichen Aktivitäten, aber wir sahen (meistens) mit einem Schmunzeln darüber hinweg.
Vormittags gab es dann drei Trainingseinheiten je 30 Minuten. Wir begannen mit Bo-Übungen, also mit einem Langstock, und lernten das Halten des Stabes, wenden, stoßen usw. und liefen danach unter Anleitung zwei Katas. Beim folgenden Kumite trainierten wir u.a. die Kombi Gyaku Zuki, Ashi Barai und mit Griff zur Schulter zu Fall zu bringen. Je Seite 15 mal und man war fast eins mit dem harten Boden des Sportplatzes. Das nächste Training beinhaltete Kata und wir liefen u.a. unsere jeweilige Lieblingskata als Ura und als Doppel mit Partner.
Besonders interessant war die Konzentrationsübung nach "Ich packe meinen Koffer" mit einem Partner.
Einer führt eine Technik aus, der andere wiederholt die Technik und ergänzt um eine weitere usw. mit dem Ziel, soviele Techniken wie möglich fehlerfrei schaffen.
Da am Vormittag einige ungarische Teilnehmer Kyu-Prüfung hatten, gab es nach dem Mittagessen eine Besonderheit zu sehen.

Beim ungarischen Fudokanverband gehört zum den Kyu-Prüfungsprogramm auch ein Theorie-Test aus über 60 Fragen sowie Jiyu Kumite, also Freikampf. Mit steigendem Kyu-Grad muss beim Theorieteil ein höherer Prozentsatz richtig sein bzw. bei den Freikämpfen steigt die Anzahl an Kämpfen.
Auf der großen Hauptwiese wurde ein Tisch mit Verbands und anderem Erste-Hilfe-Material aufgebaut und die Prüflinge und erfahrene Teilnehmer ab Blau- bis Schwarzgurt standen sich zur Begrüßung gegenüber. Zuerst kämpften die Kyu-Prüflinge gegeneinander, die Paarungen wurden zuvor bestimmt und mindestens 8 Kämpfe je 1 Minute waren für die unteren Grade angesetzt.
Zu Beginn waren noch alle Kämpfer frisch und kraftvoll und die Kämpfe verliefen entsprechend.
Nach einer Weile wurde aber nicht mehr nur untereinander gekämpft, sondern nun gegen die "frischen" Gegner. Diese warteten nur darauf, ihr Können den Prüflingen zu zeigen und so teilten die Neuen ordentlich aus. Die Strapazen sah man den zu prüfenden Teilnehmern deutlich an
und besonders die Schwarzgurte hatten sichtlich Spass daran, ihren Gegnern ihre Grenzen aufzuzeigen.
Der letzte Prüfling mit blauem Gürtel durfte nach 21! Fights den Platz verlassen, die verbliebene Braungurtträgerin wurde nach 25! Kämpfen unter jubelndem Applaus vom Platz gebracht.
Größere Verletzungen blieben wohl aus, allerdergings sah man am Abend viele der Prüflinge mit Verbänden und zum Teil "motorisch etwas eingeschränkt" herumlaufen.
Wir Berliner waren sehr froh, dass sich unsere Prüfungsordnung von der ungarischen sehr unterscheidet.

Den Rest des Nachmittags verbrachten wir im See und entspannten bei leckerem Eis.
Beim abendliche Katatraining lag der Schwerpunkt auf Empi, Jion, Hangetsu und Kankusho und der restliche Abend verlief wie die vorherigen, sehr entspannt...
 

Velence/Ungarn Tag 4

Dieser Morgen begann wieder mit japanischem Schwertkampf, gefolgt von viel Regen.
Beim Vormittagstraining war Ashi Barai (Fußfegetechnik) dran, weiter ging es mit Pratzentraining und
Kombinationen von Gyaku Zuki und gefolgt von Kizami Mawashi Geri, 2x Kizami Mawashi Geri oder Ura Mawashi Geri.
Das 17:00-Training wurde von László Hajdú geleitet, einem national wie international erfolgreichen Karateka und Judoka. "Laszi", mit dem mein Trainer Boris und ich uns den Bungalow teilten und einfach ein prima Typ ist, zeigte uns hauptsächlich Fußhebeltechniken. Diese trainierten wir mit Partner und mit Zug oder Druck an der Schulter des Gegners war dieser zu Fall zu bringen.
Auch das Fallenlassen muss gelernt sein, war es doch wichtig darauf zu achten, auf der Schulter abzurollen und sich nicht auf Hand oder Ellenbogen abzustützen.
Auf Tatamimatten war das Fallen nach ein paar Hebeln ganz in Ordnung, anders wurde es am nächsten Tag auf dem Tartanplatz...
Beim abendlichen Katatraining liefen wir Bassai Dai, Empi, Jion und Hangetsu und zwar alle sehr schnell.
Auch dieser Abend endete wieder bei ein paar Getränken, welche einen festen Schlaf verursachten.


Velence/Ungarn Tag 3

Der heutige Tag begann um 6:30 Uhr mit einem 6-km-Lauf am See entlang. Beim Wandern ist es ja kein Problem für mich, aber ich weiß nicht, ob und wann ich schon mal so weit gelaufen bin. Da meine Tochter Marieke seit Tagen mit einer Erkältung zu tun hatte, war ich um so stolzer, dass auch sie es geschafft hat, denn sie wollte sich partout nicht vom Lauf abbringen lassen.
Nach einer erfrischenden Dusche und einem Frühstück aus Kakao, 2 Scheiben Weißbrot und einem Klecks Marmelade hatten wir einen entspannten Tag.
Da am Vormittag Dan-Prüfungen anstanden, war unser nächstes Training erst 20:30 Uhr. So entspannten wir etwas, trainierten selbst ein paar Katas und gingen zum See baden und Eis essen.
Das einstündige Katatraining heute war auf Katawettkampf ausgerichtet. Wir übten uns gegenüber dem Partner aufzustellen, betreten der Matte, grüßen und ausrufen der Kata.
Anschließend traten immer zwei Karatekas gegeneinander an, um eine vom Shihan angesagte Kata gegeneinander vorzuführen.

Velence/Ungarn Tag 2

Zur ersten Trainingseinheit um 7:00 Uhr stand Schlag- und Stoßübungen mit dem japanischen Holzschwert (Bokken) auf dem Programm. Besonders das weite Ausholen über dem Kopf, schlagen mit Kime und rechtzeitige stoppen vor dem Partner machte sich schnell im Oberkörper bemerkbar.
Nach 45 Minuten war Schluss und wir waren wach und es ging zum Frühstück. Die Verpflegung war sehr übersichtlich, auf dem Teller befanden sich 2 Brötchen, 5 dünne Scheiben Salami und 1/4 Tomate und zu trinken gab es warmen löslichen Tee.
Ab dem nächsten Training waren wir in zwei Gruppen eingeteilt: weiße bis grüne und blaue bis schwarze Gürtel. Da es sehr warm war trainierten wir tagsüber mit Gi-Hose, Gürtel und weißen T-Shirts und abends Kata im kompletten Gi.
Das heutige Vormittagstraining fand mit Partner an der Pratze auf der Hauptwiese statt und wir übten wieder viele, viele Zukis und Keris. Entgegen unserem Training zu Hause spielte der Oi Zuki hier kaum eine Rolle, Kizami Zuki, Gyaku Zuki und Mawashi Geri waren Schwerpunkt. Das lag vor allem daran, das unsere ungarischen Teilnehmer sehr wettkampforientiert trainierten und dabei ist es wichtig, Distanz zu überwinden. Schweißgebadet und staubig ging es dann wieder zum Duschen, wie so oft in diesen Tagen.
Nach dem Mittag gingen ein paar von uns zur Strandpromenade, um im Supermarkt vor allem Getränke, Obst und Gemüse zu holen.
Das 16:30-Uhr-Training wurde vom ehemaligen ungarischen Nationaltrainer Peter Schvarcz durchgeführt und das hatte es in sich. Sportkumite mit sehr schnellen, pausenlosen tänzelnden Bewegungen brachte uns fix aus der Puste.
Besonders interessant waren die Partnerübungen mit einer kurzen Schwimmnudel. Ruckartig wurde die Rolle vom Partner waagerecht oder vertikal in verschiedenste Richtungen gehalten und man mußte blitzschnell zur Rolle stoßen oder treten.
Der Teller Bolognese zum Abendessen war schnell leer. Beim Abendtraining liefen wir Blaugurte mehrmals die Katas Hangetsu, Wankan und Empi. Die beiden ersten waren uns Berlinern noch nicht bekannt und so liefen wir einfach mit. Auch das trainiert. Zum Ausklang des Tages trafen wir Erwachsenen uns draußen vor den Bungalows in lustiger Runde und es gab leckere alkoholische Getränke, auch das mußte trainiert werden...

Velence/Ungarn Tag 1

So, nun komme ich endlich zum Schreiben, denn eine sehr schöne und auch anstrengende Woche Gasshuku in Velence/Ungarn liegt hinter uns.
Das Camp wurde vom ungarischen Karateverband Fudokan und seinem Cheftrainer Ferenc Nanai organisiert und 17 Karatekas unseres Vereins machten sich in diesem Jahr von Berlin aus auf den Weg.
Nach sehr wenig Schlaf (ein Fuchs wollte ab 2 Uhr in der Nacht unsere Wachteln besuchen) holten Oli und seine Tochter uns um 4:45 Uhr ab und nach 9-stündiger Fahrt kamen wir am frühen Montagnachmittag am Velencesee an.
Das Camp war ein ehemaliges Pionierferienlager aus den 1970ern und man hatte es geschafft, den ursprünglichen Zustand mehr oder weniger zu erhalten. Nach dem Bezug der Zimmer blieb nicht viel Zeit, denn um 16:30 Uhr begann auch schon unser erstes Training und wir alle waren schon sehr gespannt.
Unser Dojo war ein großer, an den Seiten offener, überdachter Holzbau mit Tatamimatten auf dem Boden. Das Training unter Ferenc Nanai bestand aus vielen Zuki- und Kerikombinationen und mir fielen die schnellen und kraftvollen Ausführungen der ungarischen Karatekas auf und das gute Deutsch des Shihan. Die meisten ungarischen Ansagen wurden für uns in Deutsch übersetzt, die japanischen Begriffe kannten wir ja und was wir nicht verstanden, schauten wir uns einfach ab.
Danach ging es zum Duschen, dann gab es auch schon Essen: Graupenpfanne mit saurer Gurke, eine Portion mußte reichen...
Um 20:00 Uhr begann die Kataeinheit. Aus Platzmangel, insgesamt waren wir mehr als 80 Karatekas, wurde abwechselnd nach Gürtelfarben trainiert.
Für uns Blaugurte begann es mit Heian Shodan, Heian Nidan und Jion in verschiedenen Geschwindigkeiten. Die lange Fahrt und der Schlafmangel machte sich aber dann doch bemerkbar, die Konzentration ließ nach und ich spürte die Müdigkeit.
Als ich anschließend den Schwarzgurten noch zuschauen wollte, nickte ich auf der Bank ein. Also verabschiedete ich mich und verschwand ins Bett...


Dienstag, 27. Juli 2021

KW 30, eine Woche vor Ungarn

Die letzte Woche Ferientraining liegt vor uns und gleichzeitig beginnen die Vorbereitungen auf unsere Ungarnreise.
Vom 02.08. bis 08.08.2021 fährt dann ein Teil unserer Trainingsgruppe zum Gasshuku nach Velence bei Budapest, um eine Woche lang bei Nanal Ferenc zu trainieren. Aufgrund der bisherigen Coronabeschränkungen war es lange Zeit nicht sicher,
ob wir überhaupt nach Ungarn reisen können. Aktuell steht der Reise aber nichts im Weg
und wir sind schon sehr gespannt, was uns dort erwartet!
 
Montag
Das gestrige Training begann mit Laufen und Dehnübungen.
Danach mit Partner aus Kamae leichte Mawashi Geri und Uraken, wobei Uke gewähren ließ und nicht abwehrte.
Nach der Erwärmung liefen wir verschiedene Dreierkombinationen:
 
- v Oi Zuki ZK, z Age Uke ZK, v Mae Geri Kamae
- v Kizami Zuki ZK, z Soto Uke ZK , v Mawashi Geri Kamae
- v Uraken ZK, z Shuto Uke KK, v Yoko Geri Kekomi Kamae
- v Shuto Uchi ZK, z Uchi Uke ZK, v Ushiro Geri Kamae
 
Klar, die Hüfte war mal wieder gefragt und auch notwendig, um die Techniken sauber umsetzen zu können.
Ich selbst muss dabei sehr auf das vordere Knie achten, nicht selten fehlt die Spannung nach außen.
Für den Ushiro Geri nutzten wir die Hanmi-Haltung des Uchi Uke, da der Körper somit schon leicht eingedreht war.
Beide Füße auf der Stelle mittels Hüftschwung eindrehen, so dass man mit dem Rücken zum Gegner steht und das Knie hochziehen.
Beim Tritt nach hinten muss die Hüfte im Shomen bleiben, da sie sich sonst öffnet und der Tritt alles andere wird, nur kein Ushiro.
Zum Abschluß liefen wir noch die Heian Nidan, ebenfalls unter Beachtung der richtigen Hüftarbeit.

Dienstag, 6. Juli 2021

Ramen in Kopenhagen

Japan ist nicht nur das Land des Karate, sondern auch das Land einer leckeren Küche. Da wir vorige Woche in Kopenhagen waren, nutzten wir die Chance um das bekannte "Slurp Ramen Joint" in der Nansensgade zu besuchen. Dank Nieselregen waren nicht so viele Leute unterwegs und wir fanden sofort freie Plätze, was wohl recht selten der Fall ist. Ein kleines Bistro mit 20 Sitzplätze, mit eine ebenso kleinen, aber sehr feinen Auswahl an Ramen. Wir bestellten Miso Ramen, Veggie Ramen und Slurp Fried Chicken und es war ein absolutes Geschmackserlebnis! Ich mag Suppen, aber dass eine so viel Geschmack haben kann, wußte ich nicht. Sehr gerne wieder!






KW 27, Ferientraining im Dojo

Zum ersten Mal nach neun Monaten waren wir gestern zum ersten Mal wieder im Dojo, endlich! Draußen war zwar auch schön, aber das Bodengefühl in der Sporthalle ist eben nicht zu ersetzen. Und trotz Ferien waren tatsächlich 16 Leute gekommen. Schon schön, dass unsere Gruppe inzwischen so angewachsen ist, dass auch Abwesenheit durch Urlaub und Ferien gut kompensiert werden können. Nach einer ausgiebigen Dehnungseinheit, hauptsächlich ab Hüfte abwärts, ging es über zum Schwerpunkt Mawashi Geri im Kihon. Zu Beginn traten wir mit Partner im Stand Gedan Mawashi Geri gegenseitig auf den Oberschenkel des Gegenüber. Danach liefen wir paarweise endlich mal wieder bahnweise die Halle rauf und runter:
 
Aus Kamae mit Spannberührung geht Uke nur mit:
- Chudan Mawashi Geri auf Hüftbereich
- Jodan Mawashi Geri, Uke hält offene Hand als Trefferfläche hin
- Kizami Mawashi Geri, Schritt vor mit Mawashi Geri
 
Danach ging es mit Pratzentraining weiter:
Während Uke die Pratze seitlich hielt, trat Tori 20x Chudan Mawashi Geri, so dass jeder beidseitig treten konnte. Danach fasst die gleiche Übung, nur ohne Pratze. Dabei war es wichtig nicht wie bei der Pratze durchzutreten, sondern den Bauch des Gegners nur zu berühren, dafür aber schnell.

Zum Abschluss liefen wir als Entspannungskata Taikyoku Shodan.

Mehrere Dinge galt es zu beachten:
Das tretende Bein gleich seitlich hochziehen, um horizontal zu treten und nicht von schräg unten. Der Unterschenkel liegt am Oberschenkel, der Tritt erfolgt halbkreisförmig nach vorn. Richtige Drehung von Standbein und Hüfte, da sonst kein sauberes Strecken des tretenden Beines möglich ist und die Kraft aus der Hüfte kommt. In der Drehung schnappt der Unterschenkel  auf bis das Bein gestreckt ist. Der Rückweg des Beines nimmt den gleichen Weg!


Dienstag, 22. Juni 2021

KW 25, letzte Woche vor den Ferien

Montag
Es gibt Tage, die braucht man einfach nicht...
Nach technischen Problemen und langer Fehlersuche war nach über 10 Stunden im Büro endlich Feierabend.
Auf dem Nachhauseweg schnell abgewogen, ob sich die Fahrt zum Training noch lohnt und dann doch dafür entschieden.
Lieber zu spät als gar kein Training!
Zu Hause fix Familie gegrüßt, Sporttasche und Wasserflaschen geschnappt und ab in den Verkehr Richtung Trainingsplatz.
Karate beginnt und endet mit Respekt und dazu gehört für mich ganz klar auch Pünktlichkeit.
Daraus wurde heute aber nichts und so kam ich erst nach der Erwärmung an.
Schnell den Gi angezogen ging ich ohne Schuhe auf den Tartansportplatz, was sich als die schlechteste Idee des Tages herausstellte.
Kumiteübungen mit schnellem vor, zurück und Drehungen auf den Fußballen und die Fußsohlen rieben auf dem Gummibelag.
Also die Schuhe wieder an, aber zu spät, die Haut löste sich schon. Schiet!
Zur Krönung des Ganzen standen heute Keri-Übungen auf dem Programm...
Mawashi Geri und Kizami Mawashi Geri gingen gerade noch, bei Ushiro Geri hörte der Spass dann aber auf.
Mit schmerzenden Fußsohlen den Tritt entgegen der Laufrichtung, also mit vorheriger 180°-Drehung auf den Fußballen, ging einfach nicht.
Trotzdem Zähne zusammenbeißen und "irgendwie durch", aber so sah es dann wohl auch aus: Irgendwie, irgendwas. Mehr als unzufrieden ging es dann wieder nach Hause, wo ich den Rest des Abends meine Füße auf Coolpacks legte.
Zum Glück hat auch der mieseste Tag nur 24 Stunden.
 
Kumite:
Gedan u. Chudan Mawashi Geri
Kizami Mawashi Geri, Schritt vor Mawashi Geri
 
Kihon:
Ushiro Geri
Erst eine kurze Bahn. dann eine ganze Sportplatzrunde
 
Kumite:
Kizami Mawashi Geri, vor mit Ushiro Geri



 
Donnerstag
Donnerstag war wieder Training im Park.
Zur Abwechslung zum Slalomlauf um die Bäume gab es diesmal eine 6er-Kombination.

- vor ZK Oi Zuki, Gyaku Zuki
- zurück KK Shuto Uke, vorn umsetzen in ZK Gyaku Tate Nukite
- vor ZK Shuto Uchi, Gyaku Tate Oi Zuki

In 2er-Schritten haben wir uns die Kombi langsam erarbeitet und dabei die Besonderheiten besprochen. Einerseits ist auf die unterschiedlichen Hüftstellungen zu achten, andererseits haben wir die letzten Technik Tate Oi Zuki erstmalig trainiert. Zwar ist es nur ein Oi Zuki mit senkrechter Fauststellung, aber bei schneller Ausführung der Kombination muß man eben daran denken.
 
Da es das letzte Training vor den Sommerferien war, trafen wir uns anschließend bei Boris im Garten zu Bratwurst, Bier und netten Gesprächen. Das war mal wieder ein schöner Abschluss.

Freitag, Kata-Training
Schnell war der Freitag erreicht und unsere Katatrainingsgruppe fand sich wie am Vortag wieder im Park ein. Im Mittelpunkt standen die Heian-Katas in verschiedenen Schnelligkeiten. Auf unebenem Grasboden und in Sportschuhen war das Gleiten der Füße nicht optimal, funktionierte aber recht gut. Das letzte Viertel des Trainings liefen wir dann die Kanku Dai. Da ich zu dieser Kata bisher an nur einer Trainingsstunde teilnehmen konnte, waren die Abläufe für mich noch nicht klar und schaute somit hauptsächlich bei meinenTrainingspartnern rechts und links von mir ab.

Dienstag, 15. Juni 2021

KW 24

Teil 1
Nach einer (wie immer) schweißtreibenden Erwärmung gingen wir dazu über, verschiedene Technikabfolgen bahnweise vorwärts und zum Teil auch rückwärts auf dem Tartanplatz zu laufen:

- vor ZK Age Uke, Gyaku Zuki
- vor Mae Geri, ZK Age Uke, Gyaku Zuki
- vor mit Mae Geri in ZK, Age Uke, mit der gleichen Seite Soto Uke
- vor mit Mae Geri in ZK, Age Uke, mit der gleichen Seite Soto Uke, Mae Ashi Geri, Gyaku Zuki

Besonderes Augenmerk galt hierbei natürlich der Hüfte. Hanmi, Shomen, Gyaku Hanmi galt es im richtigen Moment zum Einsatz zu bringen. Dazu kamen rechtzeitige Ausholbewegungen und deutliches Hikite der Faust als Gegenbewegung zur Haupttechnik.

Danach sind wir die Heian Nidan mehrmals gelaufen und abschließend alle in verschiedene Richtungen. Mit Konzentration sah es bei allen sehr ordentlich aus.

Zur Zeit lasse ich mich sehr gern korrigieren. War es online nur recht oberflächlich möglich, kann Boris im direkten Gegenüber auch auf Kleinigkeiten schnell eingehen. Nach über einem halben Jahr ohne reales Dojotraining haben sich zwangsläufig Fehler eingeschlichen, an denen wir nun arbeiten müssen/können. Da hin und wieder auch mal jemand den Verein verlässt war es um so schöner, dass wir inzwischen auch drei neue Mitstreiter dabei haben. Hoffentlich hat sie das Training nicht zu sehr verschreckt und sie bleiben eine Weile, denn in größerer Gruppe ist es einfach vielseitiger.

Teil 2
Am Nachmittag bekamen wir die Info, dass zum heutigen Training neben Hose und Gürtel ein T-Shirt reicht. Bei knapp über 30° C nahmen wir das natürlich danbar an. Zum ersten Mal brauchten wir nicht im kompletten Gi trainieren!
Im Park war es dann aber recht angenehm, denn um 18:30 Uhr war die Sonne auch schon etwas entspannter und es wurde erträglicher.
Nach etwas Slalomlauf und Dehnungsübungen begannen wir mit Kihon. Dazu stellte sich jeder an einen Baum und los ging es mit Mawashi Geri, wobei aber alle Bäume blieben stehen. Weiter dann mit Mae Geri und Zukis. Auf dem heutigen Programm stand Empi in drei Varianten:
Jeweils aus Kamae:
- Schritt vor ZK Age Empi
- Schritt zur Seite KB Yoko Empi
- Schritt nach hinten KK Ushiro Empi

- Schritt vor ZK Age Empi, Gyaku Zuki
- Schritt zur Seite KB Yoko Empi, Fuß umsetzen in ZK Gyaku Zuki
- Schritt nach hinten KK Ushiro Empi, nach hinten gesetzten Fuß umsetzen
  in ZK Gyaku Zuki (in Ushiro-Empi-Richtung)

Zusammengefaßt ergab das eine schöne Kombination in drei Richtungen:
Links vor in Kamae:
- rechts vor ZK Age Empi, Gyaku Zuki
- rechten Fuß heranziehen und seitlich nach rechts in KB Yoko Empi,
  rechten Fuß umsetzen in ZK Gyaku Zuki mit links
- hinteren Fuß heranziehen, wieder Blickrichtung wie in erster Position
  und Schritt nach hinten mit KK Ushiro Geri, hinteren Fuß umsetzen in
  ZK Gyaku Zuki in Ushiro-Richtung
- 180°-Drehung mit gestrecktem Arm über Brustseite, Schritt vor Age Empi...
  aber jetzt mit und zur anderen Seite.

Zum Abschluß liefen wir noch 2x Heian Nidan.


Dienstag, 8. Juni 2021

Trotz Hitze...

Montag
Gestern war es besonders warm und die Freude auf das Training auf dem Sportplatz hielt sich etwas in Grenzen, vor allem als ich die erschöpften Gesichter der vor uns Trainierenden sah. Laut aktueller Coronaverordnung dürfen nun auch mehr als 10 Personen zusammen draußen trainieren, so dass ein zweimaliges Outdoortraining pro Woche für uns wieder offiziell möglich ist.
Nach der obligatorischen Erwärmung und ein paar Runden laufen begannen wir verschiedene Techniken/Kombinationen bahnweise rauf und runter zu laufen:

ZK Oi Zuki
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KK Shuto Uke
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Mae Geri
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vor ZK Oi Zuki
zurück KK Shuto Uke
vor ZK Oi Zuki

Bei dieser Kombi steigerten wir die Wiederholungen jeder einzelnen Technik bis 10, so dass wir alleine dabei auf 165 Armtechniken und Schritte kamen.
---

Da das Training zwischen Tartansportplatz und Sandvolleyballplatz wechselte und Boris wie immer sehr auf den Tiefstand achtete, wurde der Schmerz in den Beinen ein kleiner Dauerzustand, da man im Sand bis oberhalb der Knöchel versank und die Bewegungen sehr anstrengend waren.

Zum Schluß liefen wir dann noch Katas: Ura Taikyoku Shodan, Taykyoku Shodan schnell
und abschließend die Embusen der Taikyoku Shodan, aber jede einzelne Technik wurde durch die letzte Dreierkombi ersetzt.
Die kurzen Trinkpausen ersetzten nicht, was letztlich an Schweiß im Gi war. Aber am Ende zählt, wieder einen Schritt vorangekommen zu sein. Sowohl konditionell, als auch technisch... 
 
Donnerstag
Am Donnerstag waren wir dann wieder im Park und auf dem Programm standen drei Kombis:
- vorwärts in ZK Age Uke, ohne Schritt Gyaku Zuki
- vorwärts in Kiba Dachi, umsetzen in ZK Gyaku Zuki
- zurück in Kokutsu Dachi Shuto Uke, vorwärts in ZK Gyaku Zuki

Diese Kombinationen steigerten wir wieder von langsam mit Zählzeiten bis schnell und ohne Vorzählen. Unterbrochen wurden diese Übungen wieder von vielen, vielen Slalomsprints. Anschließend gingen wir paarweise in Deuserbänder, wobei die vordere Person die einzelnen Kombis absolvierte und die hintere Person mit festem Stand das Gummiband straff hielt. Auch eine Übung, welche wir durch die Coronapause zuletzt vor über einem halben Jahr machen konnte. Aber es ist schön, wieder diesen Stress und die Anstrengung zu spüren, zu merken, wie bestimmte Muskeln nur noch zittern und man eigentlich nicht mehr kann...

Freitag, Katatraining
Bei bestem Wetter läßt es sich wirklich toll im Park trainieren. Anfangs wiederholten wir Bassai Dai, Jion und Empi sowie der erste Part von Kanku Dai. Da wir diese Katas vorher online gelernt haben und die Abläufe größtenteils klar waren, ging es nun an die Korrekturen. Online und auf kleinem Bildschirm waren diese nur grob erkennbar. Nun ging es daran, sich vom Sensei die Fehler aufzeigen zu lassen, bestimmte Haltungen und Stände zu verbessern. Bis diese höheren Katas vorzeigbar werden, dauert es natürlich noch. Aber mit jedem Freitagstraining haben wir die Chance daran zu arbeiten. Anschließend nahmen wir uns den zweiten Teil der Kanku Dai vor. Da diese Kata der Ursprung der Heian-Katas war, sind die Techniken zwar größtenteils bekannt, aber trotzdem sind es 65 Bewegungen und somit die längste der Shotokan-Katas. Die vielen Techniken mit ihren unterschiedlichen Geschwindigkeiten, Drehungen, Sprung, Richtungsänderungen und wechselnder Dynamik machen diese Kata so vielseitig und groß.

Dienstag, 1. Juni 2021

Endlich wieder Training

Montag
Gestern war es endlich wieder soweit, in kleiner Gruppe und mit aktuellem Coronatest unser erstes gemeinsames Karatetraining seit vielen Monaten auf dem Sportplatz.

So gut das Onlinetraining auf kleinem Raum auch ist, aber tiefes Stehen, lange ausholende Bewegungen und mehrere Kombinationen aufeinanderfolgend kann ich einfach nicht zu Hause laufen.

Schon bei der Erwärmung merkten wir alle, dass die Kondition doch stark verbesserungswürdig ist.

Bei kurzen Sprints mit diversen Techniken wie Kniehebelauf, seitlicher Überkreuzlauf oder weiten Sprüngen schmerzten die Beine recht schnell und die Lunge pfiff wie ein Teekessel.

Aber dass wir das Leid gemeinsam teilen konnten, glich vieles wieder aus.

Die anschließenden Kombinationen mit viel Raum und Platz waren dann dass, worauf ich mich eigentlich schon viele Wochen gefreut habe.

 

- Vor in ZK mit Oi Zuki Jodan

- Vor in ZK mit Oi Zuki J, zurück ZK Age Uke

- Vor in ZK mit Oi Zuki J, zurück ZK Age Uke, vor ZK Oi Zuki J

 

- Vor in Kokutsu Dachi mit Shuto Uke

- Vor in KK mit Shuto Uke, Umsetzen in ZK Gyaku Zuki

- Vor in KK mit Shuto Uke, umsetzen in ZK Gyaku Zuki, umsetzen in KK Shuto Uke

 

- Vor ZK Mae Geri

- Vor ZK Mae Geri, zurück ZK Uchi Uke

- Vor ZK Mae Geri, zurück ZK Uchi Uke, vor ZK Gyaku Zuki

 

Anschließend ging es mit Katas weiter:

Taikyoku Shodan und Heian Shodan als Ura-Kata,

dann die anderen Heian-Katas mit verschiedenen Blickrichtungen und Geschwindigkeiten.

 

Nach 1,5 Stunden Training waren wir alle platt, hatten aber trotzdem ein Lächeln im Gesicht und wissen,

dass eine Menge Arbeit vor uns liegt...

 

Donnerstag
Da es in der Donnerstagsgruppe ein paar Absagen gab, konnte ich mich somit für ein weiteres Training in dieser Woche eintragen. Dieses fand im nahe gelegenen Park inmitten kleiner Bäume im Gras statt. Zur Erwärmung ein wenig laufen und dehnen, stellten sich danach alle vor den letzten Baum einer kleinen Reihe und begannen mit Schritt vor Oi Zukis in ZK und zurück in Kamae. Nach zehn Wiederholungen links einmal Slalom um die eigene Baumreihe und dann das ganze rechtsseitig mit anschließendem Slalom. Das ganze wiederholte sich mehrmals mit steigerndem Tempo. Verschiedene Kombinationen aus Oi Zuki, Mae Geri, Mae Ashi Geri, Mawashi Geri, Uraken und Shuto Uke wurden immer wieder mit Slalom "abgerundet", so dass die Atmung definitiv nicht zu kurz kam. Die anschließenden Katas bezogen sich auf Heian Shodan bis Heian Sandan mit und ohne Zählzeiten.

 

Sonntag, 23. Mai 2021

Die ersten zehn Katas

Mein letzter Blogeintrag war Anfang März, also vor über zwei Monaten. Leider findet noch immer kein offizielles Dojo-Training statt und ab wann es endlich mal wieder möglich ist, steht noch in den Sternen. Nach wie vor können wir sehr regelmäßig mehrmals pro Woche intensiv online trainieren und seit März findet freitags sogar ein spezielles Katatraining statt. In etwas kleinerer Runde lernen wir Katas außerhalb der aktuellen Gürtelfarbe und es macht richtig Spass. In drei bis vier Trainingsstunden lernen wir eine Kata zu laufen und bekommen die Abläufe und Bunkaibeispiele gezeigt und erklärt. Inzwischen sind es schon zehn Katas, welche wir im Training laufen und durch viele Wiederholungen auch immer mehr vertiefen:

Taikyoku Shodan
Heian Shodan
Heian Nidan
Heian Sandan
Heian Yondan
Heian Godan
Tekki Shodan
Bassai Dai
Jion
Empi

Da die Anzahl der Techniken gerade bei den letzten Katas stark zugenommen hat, wird es so langsam schwieriger, sich alle Abläufe einzuprägen und nicht durcheinander zu bringen. Aus diesem Grund habe ich angefangen, abends einmal alle Katas nacheinander durchzugehen. Nicht im Tiefstand und mit exakte ausholenden Bewegungen, sondern verkürzt und mit zum Teil nur angedeuteten Schritten und Bewegungen. Ziel ist einfach das Einprägen der Abläufe. Ich habe für mich gemerkt, dass ich mich im Training mehr auf die Techniken konzentrieren kann, wenn die Abläufe klar sind und ich nicht darüber nachdenken muss, was als nächstes kommen müsste. Bisher funktioniert das ganz gut und nimmt auch nicht viel Zeit in Anspruch.