Mittwoch, 11. August 2021

Velence/Ungarn Tag 1

So, nun komme ich endlich zum Schreiben, denn eine sehr schöne und auch anstrengende Woche Gasshuku in Velence/Ungarn liegt hinter uns.
Das Camp wurde vom ungarischen Karateverband Fudokan und seinem Cheftrainer Ferenc Nanai organisiert und 17 Karatekas unseres Vereins machten sich in diesem Jahr von Berlin aus auf den Weg.
Nach sehr wenig Schlaf (ein Fuchs wollte ab 2 Uhr in der Nacht unsere Wachteln besuchen) holten Oli und seine Tochter uns um 4:45 Uhr ab und nach 9-stündiger Fahrt kamen wir am frühen Montagnachmittag am Velencesee an.
Das Camp war ein ehemaliges Pionierferienlager aus den 1970ern und man hatte es geschafft, den ursprünglichen Zustand mehr oder weniger zu erhalten. Nach dem Bezug der Zimmer blieb nicht viel Zeit, denn um 16:30 Uhr begann auch schon unser erstes Training und wir alle waren schon sehr gespannt.
Unser Dojo war ein großer, an den Seiten offener, überdachter Holzbau mit Tatamimatten auf dem Boden. Das Training unter Ferenc Nanai bestand aus vielen Zuki- und Kerikombinationen und mir fielen die schnellen und kraftvollen Ausführungen der ungarischen Karatekas auf und das gute Deutsch des Shihan. Die meisten ungarischen Ansagen wurden für uns in Deutsch übersetzt, die japanischen Begriffe kannten wir ja und was wir nicht verstanden, schauten wir uns einfach ab.
Danach ging es zum Duschen, dann gab es auch schon Essen: Graupenpfanne mit saurer Gurke, eine Portion mußte reichen...
Um 20:00 Uhr begann die Kataeinheit. Aus Platzmangel, insgesamt waren wir mehr als 80 Karatekas, wurde abwechselnd nach Gürtelfarben trainiert.
Für uns Blaugurte begann es mit Heian Shodan, Heian Nidan und Jion in verschiedenen Geschwindigkeiten. Die lange Fahrt und der Schlafmangel machte sich aber dann doch bemerkbar, die Konzentration ließ nach und ich spürte die Müdigkeit.
Als ich anschließend den Schwarzgurten noch zuschauen wollte, nickte ich auf der Bank ein. Also verabschiedete ich mich und verschwand ins Bett...


Dienstag, 27. Juli 2021

KW 30, eine Woche vor Ungarn

Die letzte Woche Ferientraining liegt vor uns und gleichzeitig beginnen die Vorbereitungen auf unsere Ungarnreise.
Vom 02.08. bis 08.08.2021 fährt dann ein Teil unserer Trainingsgruppe zum Gasshuku nach Velence bei Budapest, um eine Woche lang bei Nanal Ferenc zu trainieren. Aufgrund der bisherigen Coronabeschränkungen war es lange Zeit nicht sicher,
ob wir überhaupt nach Ungarn reisen können. Aktuell steht der Reise aber nichts im Weg
und wir sind schon sehr gespannt, was uns dort erwartet!
 
Montag
Das gestrige Training begann mit Laufen und Dehnübungen.
Danach mit Partner aus Kamae leichte Mawashi Geri und Uraken, wobei Uke gewähren ließ und nicht abwehrte.
Nach der Erwärmung liefen wir verschiedene Dreierkombinationen:
 
- v Oi Zuki ZK, z Age Uke ZK, v Mae Geri Kamae
- v Kizami Zuki ZK, z Soto Uke ZK , v Mawashi Geri Kamae
- v Uraken ZK, z Shuto Uke KK, v Yoko Geri Kekomi Kamae
- v Shuto Uchi ZK, z Uchi Uke ZK, v Ushiro Geri Kamae
 
Klar, die Hüfte war mal wieder gefragt und auch notwendig, um die Techniken sauber umsetzen zu können.
Ich selbst muss dabei sehr auf das vordere Knie achten, nicht selten fehlt die Spannung nach außen.
Für den Ushiro Geri nutzten wir die Hanmi-Haltung des Uchi Uke, da der Körper somit schon leicht eingedreht war.
Beide Füße auf der Stelle mittels Hüftschwung eindrehen, so dass man mit dem Rücken zum Gegner steht und das Knie hochziehen.
Beim Tritt nach hinten muss die Hüfte im Shomen bleiben, da sie sich sonst öffnet und der Tritt alles andere wird, nur kein Ushiro.
Zum Abschluß liefen wir noch die Heian Nidan, ebenfalls unter Beachtung der richtigen Hüftarbeit.

Dienstag, 6. Juli 2021

Ramen in Kopenhagen

Japan ist nicht nur das Land des Karate, sondern auch das Land einer leckeren Küche. Da wir vorige Woche in Kopenhagen waren, nutzten wir die Chance um das bekannte "Slurp Ramen Joint" in der Nansensgade zu besuchen. Dank Nieselregen waren nicht so viele Leute unterwegs und wir fanden sofort freie Plätze, was wohl recht selten der Fall ist. Ein kleines Bistro mit 20 Sitzplätze, mit eine ebenso kleinen, aber sehr feinen Auswahl an Ramen. Wir bestellten Miso Ramen, Veggie Ramen und Slurp Fried Chicken und es war ein absolutes Geschmackserlebnis! Ich mag Suppen, aber dass eine so viel Geschmack haben kann, wußte ich nicht. Sehr gerne wieder!






KW 27, Ferientraining im Dojo

Zum ersten Mal nach neun Monaten waren wir gestern zum ersten Mal wieder im Dojo, endlich! Draußen war zwar auch schön, aber das Bodengefühl in der Sporthalle ist eben nicht zu ersetzen. Und trotz Ferien waren tatsächlich 16 Leute gekommen. Schon schön, dass unsere Gruppe inzwischen so angewachsen ist, dass auch Abwesenheit durch Urlaub und Ferien gut kompensiert werden können. Nach einer ausgiebigen Dehnungseinheit, hauptsächlich ab Hüfte abwärts, ging es über zum Schwerpunkt Mawashi Geri im Kihon. Zu Beginn traten wir mit Partner im Stand Gedan Mawashi Geri gegenseitig auf den Oberschenkel des Gegenüber. Danach liefen wir paarweise endlich mal wieder bahnweise die Halle rauf und runter:
 
Aus Kamae mit Spannberührung geht Uke nur mit:
- Chudan Mawashi Geri auf Hüftbereich
- Jodan Mawashi Geri, Uke hält offene Hand als Trefferfläche hin
- Kizami Mawashi Geri, Schritt vor mit Mawashi Geri
 
Danach ging es mit Pratzentraining weiter:
Während Uke die Pratze seitlich hielt, trat Tori 20x Chudan Mawashi Geri, so dass jeder beidseitig treten konnte. Danach fasst die gleiche Übung, nur ohne Pratze. Dabei war es wichtig nicht wie bei der Pratze durchzutreten, sondern den Bauch des Gegners nur zu berühren, dafür aber schnell.

Zum Abschluss liefen wir als Entspannungskata Taikyoku Shodan.

Mehrere Dinge galt es zu beachten:
Das tretende Bein gleich seitlich hochziehen, um horizontal zu treten und nicht von schräg unten. Der Unterschenkel liegt am Oberschenkel, der Tritt erfolgt halbkreisförmig nach vorn. Richtige Drehung von Standbein und Hüfte, da sonst kein sauberes Strecken des tretenden Beines möglich ist und die Kraft aus der Hüfte kommt. In der Drehung schnappt der Unterschenkel  auf bis das Bein gestreckt ist. Der Rückweg des Beines nimmt den gleichen Weg!


Dienstag, 22. Juni 2021

KW 25, letzte Woche vor den Ferien

Montag
Es gibt Tage, die braucht man einfach nicht...
Nach technischen Problemen und langer Fehlersuche war nach über 10 Stunden im Büro endlich Feierabend.
Auf dem Nachhauseweg schnell abgewogen, ob sich die Fahrt zum Training noch lohnt und dann doch dafür entschieden.
Lieber zu spät als gar kein Training!
Zu Hause fix Familie gegrüßt, Sporttasche und Wasserflaschen geschnappt und ab in den Verkehr Richtung Trainingsplatz.
Karate beginnt und endet mit Respekt und dazu gehört für mich ganz klar auch Pünktlichkeit.
Daraus wurde heute aber nichts und so kam ich erst nach der Erwärmung an.
Schnell den Gi angezogen ging ich ohne Schuhe auf den Tartansportplatz, was sich als die schlechteste Idee des Tages herausstellte.
Kumiteübungen mit schnellem vor, zurück und Drehungen auf den Fußballen und die Fußsohlen rieben auf dem Gummibelag.
Also die Schuhe wieder an, aber zu spät, die Haut löste sich schon. Schiet!
Zur Krönung des Ganzen standen heute Keri-Übungen auf dem Programm...
Mawashi Geri und Kizami Mawashi Geri gingen gerade noch, bei Ushiro Geri hörte der Spass dann aber auf.
Mit schmerzenden Fußsohlen den Tritt entgegen der Laufrichtung, also mit vorheriger 180°-Drehung auf den Fußballen, ging einfach nicht.
Trotzdem Zähne zusammenbeißen und "irgendwie durch", aber so sah es dann wohl auch aus: Irgendwie, irgendwas. Mehr als unzufrieden ging es dann wieder nach Hause, wo ich den Rest des Abends meine Füße auf Coolpacks legte.
Zum Glück hat auch der mieseste Tag nur 24 Stunden.
 
Kumite:
Gedan u. Chudan Mawashi Geri
Kizami Mawashi Geri, Schritt vor Mawashi Geri
 
Kihon:
Ushiro Geri
Erst eine kurze Bahn. dann eine ganze Sportplatzrunde
 
Kumite:
Kizami Mawashi Geri, vor mit Ushiro Geri



 
Donnerstag
Donnerstag war wieder Training im Park.
Zur Abwechslung zum Slalomlauf um die Bäume gab es diesmal eine 6er-Kombination.

- vor ZK Oi Zuki, Gyaku Zuki
- zurück KK Shuto Uke, vorn umsetzen in ZK Gyaku Tate Nukite
- vor ZK Shuto Uchi, Gyaku Tate Oi Zuki

In 2er-Schritten haben wir uns die Kombi langsam erarbeitet und dabei die Besonderheiten besprochen. Einerseits ist auf die unterschiedlichen Hüftstellungen zu achten, andererseits haben wir die letzten Technik Tate Oi Zuki erstmalig trainiert. Zwar ist es nur ein Oi Zuki mit senkrechter Fauststellung, aber bei schneller Ausführung der Kombination muß man eben daran denken.
 
Da es das letzte Training vor den Sommerferien war, trafen wir uns anschließend bei Boris im Garten zu Bratwurst, Bier und netten Gesprächen. Das war mal wieder ein schöner Abschluss.

Freitag, Kata-Training
Schnell war der Freitag erreicht und unsere Katatrainingsgruppe fand sich wie am Vortag wieder im Park ein. Im Mittelpunkt standen die Heian-Katas in verschiedenen Schnelligkeiten. Auf unebenem Grasboden und in Sportschuhen war das Gleiten der Füße nicht optimal, funktionierte aber recht gut. Das letzte Viertel des Trainings liefen wir dann die Kanku Dai. Da ich zu dieser Kata bisher an nur einer Trainingsstunde teilnehmen konnte, waren die Abläufe für mich noch nicht klar und schaute somit hauptsächlich bei meinenTrainingspartnern rechts und links von mir ab.

Dienstag, 15. Juni 2021

KW 24

Teil 1
Nach einer (wie immer) schweißtreibenden Erwärmung gingen wir dazu über, verschiedene Technikabfolgen bahnweise vorwärts und zum Teil auch rückwärts auf dem Tartanplatz zu laufen:

- vor ZK Age Uke, Gyaku Zuki
- vor Mae Geri, ZK Age Uke, Gyaku Zuki
- vor mit Mae Geri in ZK, Age Uke, mit der gleichen Seite Soto Uke
- vor mit Mae Geri in ZK, Age Uke, mit der gleichen Seite Soto Uke, Mae Ashi Geri, Gyaku Zuki

Besonderes Augenmerk galt hierbei natürlich der Hüfte. Hanmi, Shomen, Gyaku Hanmi galt es im richtigen Moment zum Einsatz zu bringen. Dazu kamen rechtzeitige Ausholbewegungen und deutliches Hikite der Faust als Gegenbewegung zur Haupttechnik.

Danach sind wir die Heian Nidan mehrmals gelaufen und abschließend alle in verschiedene Richtungen. Mit Konzentration sah es bei allen sehr ordentlich aus.

Zur Zeit lasse ich mich sehr gern korrigieren. War es online nur recht oberflächlich möglich, kann Boris im direkten Gegenüber auch auf Kleinigkeiten schnell eingehen. Nach über einem halben Jahr ohne reales Dojotraining haben sich zwangsläufig Fehler eingeschlichen, an denen wir nun arbeiten müssen/können. Da hin und wieder auch mal jemand den Verein verlässt war es um so schöner, dass wir inzwischen auch drei neue Mitstreiter dabei haben. Hoffentlich hat sie das Training nicht zu sehr verschreckt und sie bleiben eine Weile, denn in größerer Gruppe ist es einfach vielseitiger.

Teil 2
Am Nachmittag bekamen wir die Info, dass zum heutigen Training neben Hose und Gürtel ein T-Shirt reicht. Bei knapp über 30° C nahmen wir das natürlich danbar an. Zum ersten Mal brauchten wir nicht im kompletten Gi trainieren!
Im Park war es dann aber recht angenehm, denn um 18:30 Uhr war die Sonne auch schon etwas entspannter und es wurde erträglicher.
Nach etwas Slalomlauf und Dehnungsübungen begannen wir mit Kihon. Dazu stellte sich jeder an einen Baum und los ging es mit Mawashi Geri, wobei aber alle Bäume blieben stehen. Weiter dann mit Mae Geri und Zukis. Auf dem heutigen Programm stand Empi in drei Varianten:
Jeweils aus Kamae:
- Schritt vor ZK Age Empi
- Schritt zur Seite KB Yoko Empi
- Schritt nach hinten KK Ushiro Empi

- Schritt vor ZK Age Empi, Gyaku Zuki
- Schritt zur Seite KB Yoko Empi, Fuß umsetzen in ZK Gyaku Zuki
- Schritt nach hinten KK Ushiro Empi, nach hinten gesetzten Fuß umsetzen
  in ZK Gyaku Zuki (in Ushiro-Empi-Richtung)

Zusammengefaßt ergab das eine schöne Kombination in drei Richtungen:
Links vor in Kamae:
- rechts vor ZK Age Empi, Gyaku Zuki
- rechten Fuß heranziehen und seitlich nach rechts in KB Yoko Empi,
  rechten Fuß umsetzen in ZK Gyaku Zuki mit links
- hinteren Fuß heranziehen, wieder Blickrichtung wie in erster Position
  und Schritt nach hinten mit KK Ushiro Geri, hinteren Fuß umsetzen in
  ZK Gyaku Zuki in Ushiro-Richtung
- 180°-Drehung mit gestrecktem Arm über Brustseite, Schritt vor Age Empi...
  aber jetzt mit und zur anderen Seite.

Zum Abschluß liefen wir noch 2x Heian Nidan.


Dienstag, 8. Juni 2021

Trotz Hitze...

Montag
Gestern war es besonders warm und die Freude auf das Training auf dem Sportplatz hielt sich etwas in Grenzen, vor allem als ich die erschöpften Gesichter der vor uns Trainierenden sah. Laut aktueller Coronaverordnung dürfen nun auch mehr als 10 Personen zusammen draußen trainieren, so dass ein zweimaliges Outdoortraining pro Woche für uns wieder offiziell möglich ist.
Nach der obligatorischen Erwärmung und ein paar Runden laufen begannen wir verschiedene Techniken/Kombinationen bahnweise rauf und runter zu laufen:

ZK Oi Zuki
---
KK Shuto Uke
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Mae Geri
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vor ZK Oi Zuki
zurück KK Shuto Uke
vor ZK Oi Zuki

Bei dieser Kombi steigerten wir die Wiederholungen jeder einzelnen Technik bis 10, so dass wir alleine dabei auf 165 Armtechniken und Schritte kamen.
---

Da das Training zwischen Tartansportplatz und Sandvolleyballplatz wechselte und Boris wie immer sehr auf den Tiefstand achtete, wurde der Schmerz in den Beinen ein kleiner Dauerzustand, da man im Sand bis oberhalb der Knöchel versank und die Bewegungen sehr anstrengend waren.

Zum Schluß liefen wir dann noch Katas: Ura Taikyoku Shodan, Taykyoku Shodan schnell
und abschließend die Embusen der Taikyoku Shodan, aber jede einzelne Technik wurde durch die letzte Dreierkombi ersetzt.
Die kurzen Trinkpausen ersetzten nicht, was letztlich an Schweiß im Gi war. Aber am Ende zählt, wieder einen Schritt vorangekommen zu sein. Sowohl konditionell, als auch technisch... 
 
Donnerstag
Am Donnerstag waren wir dann wieder im Park und auf dem Programm standen drei Kombis:
- vorwärts in ZK Age Uke, ohne Schritt Gyaku Zuki
- vorwärts in Kiba Dachi, umsetzen in ZK Gyaku Zuki
- zurück in Kokutsu Dachi Shuto Uke, vorwärts in ZK Gyaku Zuki

Diese Kombinationen steigerten wir wieder von langsam mit Zählzeiten bis schnell und ohne Vorzählen. Unterbrochen wurden diese Übungen wieder von vielen, vielen Slalomsprints. Anschließend gingen wir paarweise in Deuserbänder, wobei die vordere Person die einzelnen Kombis absolvierte und die hintere Person mit festem Stand das Gummiband straff hielt. Auch eine Übung, welche wir durch die Coronapause zuletzt vor über einem halben Jahr machen konnte. Aber es ist schön, wieder diesen Stress und die Anstrengung zu spüren, zu merken, wie bestimmte Muskeln nur noch zittern und man eigentlich nicht mehr kann...

Freitag, Katatraining
Bei bestem Wetter läßt es sich wirklich toll im Park trainieren. Anfangs wiederholten wir Bassai Dai, Jion und Empi sowie der erste Part von Kanku Dai. Da wir diese Katas vorher online gelernt haben und die Abläufe größtenteils klar waren, ging es nun an die Korrekturen. Online und auf kleinem Bildschirm waren diese nur grob erkennbar. Nun ging es daran, sich vom Sensei die Fehler aufzeigen zu lassen, bestimmte Haltungen und Stände zu verbessern. Bis diese höheren Katas vorzeigbar werden, dauert es natürlich noch. Aber mit jedem Freitagstraining haben wir die Chance daran zu arbeiten. Anschließend nahmen wir uns den zweiten Teil der Kanku Dai vor. Da diese Kata der Ursprung der Heian-Katas war, sind die Techniken zwar größtenteils bekannt, aber trotzdem sind es 65 Bewegungen und somit die längste der Shotokan-Katas. Die vielen Techniken mit ihren unterschiedlichen Geschwindigkeiten, Drehungen, Sprung, Richtungsänderungen und wechselnder Dynamik machen diese Kata so vielseitig und groß.

Dienstag, 1. Juni 2021

Endlich wieder Training

Montag
Gestern war es endlich wieder soweit, in kleiner Gruppe und mit aktuellem Coronatest unser erstes gemeinsames Karatetraining seit vielen Monaten auf dem Sportplatz.

So gut das Onlinetraining auf kleinem Raum auch ist, aber tiefes Stehen, lange ausholende Bewegungen und mehrere Kombinationen aufeinanderfolgend kann ich einfach nicht zu Hause laufen.

Schon bei der Erwärmung merkten wir alle, dass die Kondition doch stark verbesserungswürdig ist.

Bei kurzen Sprints mit diversen Techniken wie Kniehebelauf, seitlicher Überkreuzlauf oder weiten Sprüngen schmerzten die Beine recht schnell und die Lunge pfiff wie ein Teekessel.

Aber dass wir das Leid gemeinsam teilen konnten, glich vieles wieder aus.

Die anschließenden Kombinationen mit viel Raum und Platz waren dann dass, worauf ich mich eigentlich schon viele Wochen gefreut habe.

 

- Vor in ZK mit Oi Zuki Jodan

- Vor in ZK mit Oi Zuki J, zurück ZK Age Uke

- Vor in ZK mit Oi Zuki J, zurück ZK Age Uke, vor ZK Oi Zuki J

 

- Vor in Kokutsu Dachi mit Shuto Uke

- Vor in KK mit Shuto Uke, Umsetzen in ZK Gyaku Zuki

- Vor in KK mit Shuto Uke, umsetzen in ZK Gyaku Zuki, umsetzen in KK Shuto Uke

 

- Vor ZK Mae Geri

- Vor ZK Mae Geri, zurück ZK Uchi Uke

- Vor ZK Mae Geri, zurück ZK Uchi Uke, vor ZK Gyaku Zuki

 

Anschließend ging es mit Katas weiter:

Taikyoku Shodan und Heian Shodan als Ura-Kata,

dann die anderen Heian-Katas mit verschiedenen Blickrichtungen und Geschwindigkeiten.

 

Nach 1,5 Stunden Training waren wir alle platt, hatten aber trotzdem ein Lächeln im Gesicht und wissen,

dass eine Menge Arbeit vor uns liegt...

 

Donnerstag
Da es in der Donnerstagsgruppe ein paar Absagen gab, konnte ich mich somit für ein weiteres Training in dieser Woche eintragen. Dieses fand im nahe gelegenen Park inmitten kleiner Bäume im Gras statt. Zur Erwärmung ein wenig laufen und dehnen, stellten sich danach alle vor den letzten Baum einer kleinen Reihe und begannen mit Schritt vor Oi Zukis in ZK und zurück in Kamae. Nach zehn Wiederholungen links einmal Slalom um die eigene Baumreihe und dann das ganze rechtsseitig mit anschließendem Slalom. Das ganze wiederholte sich mehrmals mit steigerndem Tempo. Verschiedene Kombinationen aus Oi Zuki, Mae Geri, Mae Ashi Geri, Mawashi Geri, Uraken und Shuto Uke wurden immer wieder mit Slalom "abgerundet", so dass die Atmung definitiv nicht zu kurz kam. Die anschließenden Katas bezogen sich auf Heian Shodan bis Heian Sandan mit und ohne Zählzeiten.

 

Sonntag, 23. Mai 2021

Die ersten zehn Katas

Mein letzter Blogeintrag war Anfang März, also vor über zwei Monaten. Leider findet noch immer kein offizielles Dojo-Training statt und ab wann es endlich mal wieder möglich ist, steht noch in den Sternen. Nach wie vor können wir sehr regelmäßig mehrmals pro Woche intensiv online trainieren und seit März findet freitags sogar ein spezielles Katatraining statt. In etwas kleinerer Runde lernen wir Katas außerhalb der aktuellen Gürtelfarbe und es macht richtig Spass. In drei bis vier Trainingsstunden lernen wir eine Kata zu laufen und bekommen die Abläufe und Bunkaibeispiele gezeigt und erklärt. Inzwischen sind es schon zehn Katas, welche wir im Training laufen und durch viele Wiederholungen auch immer mehr vertiefen:

Taikyoku Shodan
Heian Shodan
Heian Nidan
Heian Sandan
Heian Yondan
Heian Godan
Tekki Shodan
Bassai Dai
Jion
Empi

Da die Anzahl der Techniken gerade bei den letzten Katas stark zugenommen hat, wird es so langsam schwieriger, sich alle Abläufe einzuprägen und nicht durcheinander zu bringen. Aus diesem Grund habe ich angefangen, abends einmal alle Katas nacheinander durchzugehen. Nicht im Tiefstand und mit exakte ausholenden Bewegungen, sondern verkürzt und mit zum Teil nur angedeuteten Schritten und Bewegungen. Ziel ist einfach das Einprägen der Abläufe. Ich habe für mich gemerkt, dass ich mich im Training mehr auf die Techniken konzentrieren kann, wenn die Abläufe klar sind und ich nicht darüber nachdenken muss, was als nächstes kommen müsste. Bisher funktioniert das ganz gut und nimmt auch nicht viel Zeit in Anspruch.

Donnerstag, 4. März 2021

Eine notwendige OP

Seit Oktober plagen mich nun schon Leistenbeschwerden, welche nach und nach stärker wurden und auch optisch wurde erkennbar, dass ein Arztbesuch unausweichlich wurde. Da aber für Anfang Dezember Kyu-Prüfungen geplant waren, schob ich den notwendigen Arztbesuch noch etwas auf, schließlich fallen die Prüfungstermine auch nicht so vom Himmel. Die lockdownbedingte Verschiebung der Prüfung machte es nicht besser, eher im Gegenteil. Mit Bekanntgabe der neuen Prüfungstermine für Ende Februar ging es dann zum Hausarzt und mit der Diagnose "Leistenbruch" weiter zur Terminbesprechung ins Krankenhaus. Jeder Termin nach meiner Prüfung am 27. Februar war mir recht und da der Arzt nicht warten wollte, wurde es der nächstmögliche Termin am 01. März. Mittlerweile war ich auch froh darüber, denn die letzten Wochen Onlinetraining und Prüfungsvorbreitungen führten am Ende doch zu starken Schmerzen. Waren zuletzt sogar Spaziergänge nur noch bedingt möglich, versuchte ich doch die Schmerzen für das Training zu verdrängen. Sicherlich sollte die Gesundheit an erster Stelle stehen, gerade auch als Papa und Ehemann, doch Verantwortung und eigene Prioritäten (und Dickkopf) stehen sich manchmal im Weg... Nach der bestandenen Prüfung fiel mir ein mittelgroßer Stein vom Herzen, dass bis dahin doch noch alles geklappt hat.
Die OP habe ich inzwischen hinter mir und 6 bis 8 Wochen ärztlich verordnete Trainingspause werden bestimmt nicht leicht. Aber egal, dieses Mal halte ich mich an Arzt und Ehefrau...
 


Prüfung!

Endlich wieder eine Kyu-Prüfung! Nachdem die für Anfang Dezember letzten Jahres geplanten Prüfungen dem Corona-Virus geopfert werden mussten, hatte sich unser Trainer und Sensei Gedanken gemacht, wie es diesbezüglich weitergehen kann. Kumite konnte aufgrund der Abstandsbestimmungen nicht durchgeführt werden, ist aber ein Bestandteil der Prüfungen. Der DKV, nach welchem wir unsere Prüfungen durchführen, empfiehlt in der aktuellen Situation den Vereinen in Eigenregie eine adäquate Lösung zu finden. Unser Trainer fand eine Lösung und die sah wie folgt aus: alle Prüflinge kamen einzeln zu festgelegten Zeiten in seinen Privatdojo und konnten so die Prüfung unter seinen Augen ablegen. Als Ausgleich zum Kumite wurden z.B. Techniken und deren Umsetzung und/oder Bedeutung abgefragt und schon mal geprüfte Techniken hinzugenommen. Ich durfte am vergangenen Samstag zur Prüfung des 5. Kyu antreten, als Letzter von 64! Es war das dritte Wochenende in Folge und bei Boris dürfte inzwischen mehr als gut durchgelüftet sein...
Für die Prüfung zum ersten Blaugurt war jeweils eine Stunde eingeplant, was mir schon mehr als ein Fragezeichen auf die Stirn brachte. Warum so lange, was hat er vor? Angespannt wie vor jeder Prüfung erschien ich um Punkt 17 Uhr fertig umgezogen im Gi. Im Dojo begann ich dann eigenständig meine Erwärmung und zehn Minuten später ging es los. Meine Prüfung begann mit Kihon. Statt die Kombinationen laut Prüfungsordnung pro Bahn 5x zu wiederholen, passten wir die Anzahl der Wiederholungen dem etwas kleineren Dojo an, ich lief aber statt einer Bahn drei, vier oder fünf vor und zurück. Hin und wieder wurde nach der deutschen Übersetzung einer Technik gefragt. Vor Erschöpfung war ich eigentlich nach dieser Etappe schon platt, bevor es an das Thema Kata ging. Um es einfach zu machen durfte ich von Heian Shodan bis Heian Yondan alle laufen, erst jede langsam als Ura-Kata, also gespiegelt, dann schnell und kraftvoll. Am Ende war es dann geschafft und ich bekam meine Urkunde und den blauen Obi überreicht. Geschafft!!!
Zum feierlichen Abschluss der Prüfungen traf sich unser Verein anschließend zum virtuellen Anstoßen im Onlinechat und wir plauderten über die vergangenen, ereignisreichen Tage.



100. Onlinetraining!

Covid-19 hat uns alle nach wie vor fest im Griff und das Vereinstraining in den Dojos ist immer noch nicht erlaubt.
Am vergangenen Freitag gab es nun aber ein kleines Jubiläum, wobei "kleines Jubiläum" definitiv untertrieben ist, und zwar fand unser 100. Onlinetraining per Zoom statt! Das müssen andere Vereine und vor allem Trainer erst einmal nachmachen.
Jede Woche, egal ob Ferien oder zwischen den Feiertagen zum Jahreswechsel, veranstaltet Boris mehrere individuelle Trainings, in welchen jeweils auf die verschiedenen Gürtelfarben intensiv eingegangen wird. Sicherlich nehmen nicht alle Vereinsmitglieder (aus verschiedenen Gründen) teil, aber wer mit seinem Karate nicht stehenbleiben möchte und sogar vorankommen will, bekommt so die Möglichkeit intensives Karate zu Hause unter Videoanleitung zu trainieren. Nicht selten ist der Gi zum Ende der Trainingsstunde nass und man liegt anschließend erschöpft auf der Couch oder in der Badewanne. Vielen Dank an alle Beteiligten, aber vor allem natürlich an unseren Sensei!

Samstag, 9. Januar 2021

Training am Makiwara

Auch wenn das Wetter derzeit einfach ungemütlich ist, das Makiwara im Garten hat sich bewährt. Entgegen meinen Erwartungen hält das Holz sehr gut. Gegen die Nässe von oben habe ich über das Polster eine Folie gestülpt, einfach abnehmbar und funktioniert super.
Leider fiel diese Woche unser Onlinetraining ausnahmsweise mal aus, doch habe ich mich mit Jördis in ihrem Garagendojo für ein gemeinsames Training getroffen. Mal wieder richtig Kata laufen hat echt Spaß gemacht. Nun geht es nochmal raus in den Garten...

Training am Makiwara

Training am Makiwara