Sonntag, 23. Mai 2021

Die ersten zehn Katas

Mein letzter Blogeintrag war Anfang März, also vor über zwei Monaten. Leider findet noch immer kein offizielles Dojo-Training statt und ab wann es endlich mal wieder möglich ist, steht noch in den Sternen. Nach wie vor können wir sehr regelmäßig mehrmals pro Woche intensiv online trainieren und seit März findet freitags sogar ein spezielles Katatraining statt. In etwas kleinerer Runde lernen wir Katas außerhalb der aktuellen Gürtelfarbe und es macht richtig Spass. In drei bis vier Trainingsstunden lernen wir eine Kata zu laufen und bekommen die Abläufe und Bunkaibeispiele gezeigt und erklärt. Inzwischen sind es schon zehn Katas, welche wir im Training laufen und durch viele Wiederholungen auch immer mehr vertiefen:

Taikyoku Shodan
Heian Shodan
Heian Nidan
Heian Sandan
Heian Yondan
Heian Godan
Tekki Shodan
Bassai Dai
Jion
Empi

Da die Anzahl der Techniken gerade bei den letzten Katas stark zugenommen hat, wird es so langsam schwieriger, sich alle Abläufe einzuprägen und nicht durcheinander zu bringen. Aus diesem Grund habe ich angefangen, abends einmal alle Katas nacheinander durchzugehen. Nicht im Tiefstand und mit exakte ausholenden Bewegungen, sondern verkürzt und mit zum Teil nur angedeuteten Schritten und Bewegungen. Ziel ist einfach das Einprägen der Abläufe. Ich habe für mich gemerkt, dass ich mich im Training mehr auf die Techniken konzentrieren kann, wenn die Abläufe klar sind und ich nicht darüber nachdenken muss, was als nächstes kommen müsste. Bisher funktioniert das ganz gut und nimmt auch nicht viel Zeit in Anspruch.

Donnerstag, 4. März 2021

Eine notwendige OP

Seit Oktober plagen mich nun schon Leistenbeschwerden, welche nach und nach stärker wurden und auch optisch wurde erkennbar, dass ein Arztbesuch unausweichlich wurde. Da aber für Anfang Dezember Kyu-Prüfungen geplant waren, schob ich den notwendigen Arztbesuch noch etwas auf, schließlich fallen die Prüfungstermine auch nicht so vom Himmel. Die lockdownbedingte Verschiebung der Prüfung machte es nicht besser, eher im Gegenteil. Mit Bekanntgabe der neuen Prüfungstermine für Ende Februar ging es dann zum Hausarzt und mit der Diagnose "Leistenbruch" weiter zur Terminbesprechung ins Krankenhaus. Jeder Termin nach meiner Prüfung am 27. Februar war mir recht und da der Arzt nicht warten wollte, wurde es der nächstmögliche Termin am 01. März. Mittlerweile war ich auch froh darüber, denn die letzten Wochen Onlinetraining und Prüfungsvorbreitungen führten am Ende doch zu starken Schmerzen. Waren zuletzt sogar Spaziergänge nur noch bedingt möglich, versuchte ich doch die Schmerzen für das Training zu verdrängen. Sicherlich sollte die Gesundheit an erster Stelle stehen, gerade auch als Papa und Ehemann, doch Verantwortung und eigene Prioritäten (und Dickkopf) stehen sich manchmal im Weg... Nach der bestandenen Prüfung fiel mir ein mittelgroßer Stein vom Herzen, dass bis dahin doch noch alles geklappt hat.
Die OP habe ich inzwischen hinter mir und 6 bis 8 Wochen ärztlich verordnete Trainingspause werden bestimmt nicht leicht. Aber egal, dieses Mal halte ich mich an Arzt und Ehefrau...
 


Prüfung!

Endlich wieder eine Kyu-Prüfung! Nachdem die für Anfang Dezember letzten Jahres geplanten Prüfungen dem Corona-Virus geopfert werden mussten, hatte sich unser Trainer und Sensei Gedanken gemacht, wie es diesbezüglich weitergehen kann. Kumite konnte aufgrund der Abstandsbestimmungen nicht durchgeführt werden, ist aber ein Bestandteil der Prüfungen. Der DKV, nach welchem wir unsere Prüfungen durchführen, empfiehlt in der aktuellen Situation den Vereinen in Eigenregie eine adäquate Lösung zu finden. Unser Trainer fand eine Lösung und die sah wie folgt aus: alle Prüflinge kamen einzeln zu festgelegten Zeiten in seinen Privatdojo und konnten so die Prüfung unter seinen Augen ablegen. Als Ausgleich zum Kumite wurden z.B. Techniken und deren Umsetzung und/oder Bedeutung abgefragt und schon mal geprüfte Techniken hinzugenommen. Ich durfte am vergangenen Samstag zur Prüfung des 5. Kyu antreten, als Letzter von 64! Es war das dritte Wochenende in Folge und bei Boris dürfte inzwischen mehr als gut durchgelüftet sein...
Für die Prüfung zum ersten Blaugurt war jeweils eine Stunde eingeplant, was mir schon mehr als ein Fragezeichen auf die Stirn brachte. Warum so lange, was hat er vor? Angespannt wie vor jeder Prüfung erschien ich um Punkt 17 Uhr fertig umgezogen im Gi. Im Dojo begann ich dann eigenständig meine Erwärmung und zehn Minuten später ging es los. Meine Prüfung begann mit Kihon. Statt die Kombinationen laut Prüfungsordnung pro Bahn 5x zu wiederholen, passten wir die Anzahl der Wiederholungen dem etwas kleineren Dojo an, ich lief aber statt einer Bahn drei, vier oder fünf vor und zurück. Hin und wieder wurde nach der deutschen Übersetzung einer Technik gefragt. Vor Erschöpfung war ich eigentlich nach dieser Etappe schon platt, bevor es an das Thema Kata ging. Um es einfach zu machen durfte ich von Heian Shodan bis Heian Yondan alle laufen, erst jede langsam als Ura-Kata, also gespiegelt, dann schnell und kraftvoll. Am Ende war es dann geschafft und ich bekam meine Urkunde und den blauen Obi überreicht. Geschafft!!!
Zum feierlichen Abschluss der Prüfungen traf sich unser Verein anschließend zum virtuellen Anstoßen im Onlinechat und wir plauderten über die vergangenen, ereignisreichen Tage.



100. Onlinetraining!

Covid-19 hat uns alle nach wie vor fest im Griff und das Vereinstraining in den Dojos ist immer noch nicht erlaubt.
Am vergangenen Freitag gab es nun aber ein kleines Jubiläum, wobei "kleines Jubiläum" definitiv untertrieben ist, und zwar fand unser 100. Onlinetraining per Zoom statt! Das müssen andere Vereine und vor allem Trainer erst einmal nachmachen.
Jede Woche, egal ob Ferien oder zwischen den Feiertagen zum Jahreswechsel, veranstaltet Boris mehrere individuelle Trainings, in welchen jeweils auf die verschiedenen Gürtelfarben intensiv eingegangen wird. Sicherlich nehmen nicht alle Vereinsmitglieder (aus verschiedenen Gründen) teil, aber wer mit seinem Karate nicht stehenbleiben möchte und sogar vorankommen will, bekommt so die Möglichkeit intensives Karate zu Hause unter Videoanleitung zu trainieren. Nicht selten ist der Gi zum Ende der Trainingsstunde nass und man liegt anschließend erschöpft auf der Couch oder in der Badewanne. Vielen Dank an alle Beteiligten, aber vor allem natürlich an unseren Sensei!

Samstag, 9. Januar 2021

Training am Makiwara

Auch wenn das Wetter derzeit einfach ungemütlich ist, das Makiwara im Garten hat sich bewährt. Entgegen meinen Erwartungen hält das Holz sehr gut. Gegen die Nässe von oben habe ich über das Polster eine Folie gestülpt, einfach abnehmbar und funktioniert super.
Leider fiel diese Woche unser Onlinetraining ausnahmsweise mal aus, doch habe ich mich mit Jördis in ihrem Garagendojo für ein gemeinsames Training getroffen. Mal wieder richtig Kata laufen hat echt Spaß gemacht. Nun geht es nochmal raus in den Garten...

Training am Makiwara

Training am Makiwara


Sonntag, 20. Dezember 2020

"Gichins Faust" von Konno Bin

Gestern kam meine Bestellung von Schlatt-Books an: "Gichins Faust" von Konno Bin. Es ist ein Roman über den Werdegang von Funakoshi Gichin. Auf der Seite von Schlatt-Books ist zu dazu lesen:

"....Konno Bin lässt Funkakoshis Leben an unserem inneren Auge vorbeiziehen: wir fühlen mit ihm die Nöte seiner Kindheit auf den südlichsten Inseln des japanischen Archipels, schauen ihm später bei seiner Tätigkeit als Lehrer in den Grund- und Mittelschulen Okinawas über die Schulter und begleiten ihn schließlich bei seiner Mission als Karate-Meister auf die Hauptinsel Hondo. Er schildert in seiner atmosphärisch dichten Erzählung die Stadien all dieser Veränderungen. Sein Roman ist für alle Karate- oder Kampfsport-Praktizierenden von historischem Interesse..."

Und gerade das war der Grund für die Bestellung, etwas mehr zu erfahren über die Zeit und das Leben in Japan zur Zeit Funakoshis. Ich bin gespannt...

Konno Bin "Gichins Faust", Schlatt-Books


Montag, 30. November 2020

Training zu Hause

Trotz Covid-19 und das daraus resultierende Onlinetraining versuche ich mein allgemeines Training zu erhalten bzw. zu erweitern. Das Onlinetraining für die jeweiligen Gürtelfarben findet zwar "nur" einmal wöchentlich statt, man kann aber auch bei den anderen mittrainieren. Wie schon hier beschrieben, nutze ich das Angebot beim Training meiner Kinder recht gern mit. Mittlerweile ist man ja in einem Alter, in welchem zu wenig Training auch schnell einen Rückschritt bedeutet. Das Makiwara im Garten und Dehnübungen abends vor dem Fernseher sind dabei definitiv recht hilfreich. Zusätzlich habe ich z.B. gestern ein Video von Anh Le Pan Thai (JKA Norway) auf dem Channel Karate@Home für eine Extra-Trainingsstunde genutzt. Nein, ich bekomme kein Geld, wenn ich auf diesen Kanal hinweise, finde es aber Klasse, was die Initiatoren des Channels auf die Beine gestellt haben. Hochgraduierte Trainer(innen) bieten ein tägliches Onlinetraining an, welches wirklich gut zu Hause umzusetzen ist. Natürlich fehlt dabei die notwendige Korrektur des Trainers, aber mit Spiegel und eigenem Auge steht man nicht völlig im Wald und hat ein sehr abwechslungsreiches Hometraining mit freier Wahl der Trainingszeit.

Mittwoch, 11. November 2020

Wieder Online-Training und Tekki Shodan

Zur Zeit ist also mal wieder Online-Training angesagt und meine Meinung dazu ist zweigeteilt.

A: Ich mag es einfach nicht. Punkt. Konnte ich im Frühjahr noch im Garten trainieren, ist es jetzt zur Trainingszeit leider draußen schon dunkel. Drinnen wuselt die Familie um einen herum und diese Ein-Schritt-Bewegungen auf kleinen Fliesen funktionieren auch nicht wirklich.

B: Trotzdem bin ich froh, dass es Online-Training gibt. Da für Anfang Dezember die nächsten Kyu-Prüfungen geplant waren, kommt ein Trainingsstopp gerade sehr unpassend. Um so schöner, dass unser Trainer bemüht ist, uns trotzdem bestmöglich auf die kommenden Prüfungen online vorzubereiten. Zwar gibt es mittlerweile eine Vielzahl an Karate@Home-Videos, jedoch weiß der eigene Trainer noch am besten, was er von uns erwartet und kann dieses mit uns trainieren. 

Um den eigenen Trainingsrhythmus etwas zu erhöhen, stehe ich auch bei den Einheiten meiner Kinder mit vor dem Laptop. Zusätzlich können wir uns gegenseitig etwas unterstützen und der Spassfaktor wird auch erhöht.

Tekki Shodan
In der Zwischenzeit konnte ich auch die im letzten Dojotraining begonnene Kata Tekki-Shodan zu Hause üben. Diese Kata ist schon sehr ungewohnt, beschränkt sich das Embusen doch auf nur eine Linie und Beinbewegungen finden kaum statt. Um so schwerer (weil ungewohnter) ist es sämtliche Bewegungen ab Hüfte aufwärts im Kiba Dachi durchzuführen.  
Nach der Taikyoku Shodan und den fünf Heian-Katas eine echte Abwechslung!

Hier ein Video von Efthimios Karamitsos, DKV-Bundestrainer im Bereich Kata:

 

Dienstag, 3. November 2020

Extratraining

In den vergangenen Wochen hat das Training einfach Spass gemacht.
Lediglich einmal konnte ich urlaubsbedingt nicht am Training teilnehmen, ansonsten gibt es für mich kaum Gründe, nicht trainieren zu können.
Da coronabedingt fast sämtliche Lehrgänge ausfielen, wollte ich auch einfach nicht auf Training verzichten.
Zumal sich diese Regelmäßigkeit ja auch auf das eigene Karate auswirkt.
Techniken verbessern sich, Kombinationen funktionieren größtenteils ohne viel nachdenken,
Abläufe werden klarer und Schnelligkeit nimmt auch zu. Körperlich und mental ist man einfach schneller drin im Training.

Ob und wie sich das in den kommenden Wochen wieder ändern wird, bleibt abzuwarten. Der zweite Lockdown hat gestern begonnen und das Training wurde bis auf weiteres vorerst abgesagt.

Aus diesem Grund haben wir uns kurzfristig einen Tag zuvor nochmal zu einem Extratraining getroffen. Besonders schön war es, dass sich trotz der besonderen Zeit
(Sonntag 13:00 - 17:00 Uhr) bis zu 22 Karatekas im Dojo einfanden! Großen Dank auch an unseren Sensei, welcher uns an diesem Nachmittag "quälte"!

Thema des Sonntagstrainings war "Kata":

Nach Erwärmung und Dehnung begannen wir mit Taikyoku Shodan und Heian Shodan
- normaler Ablauf,
- jede Arm-Technik 2x
- jede Technik 2x, jedes Mal aus vorheriger Stellung mit Schritt

Heian Nidan und Sandan
- normal und gespiegelt

Heian Yondan und Godan
- normal

Bei den Katas kam es besonders auf das richtige Timing an und die Techniken, Schritte und Stellungen sauber auszuführen.

Jede Kata wurde 4-6 mal wiederholt, erst langsam, dann schnell, zuletzt nach Gürtelfarbe vor den anderen Teilnehmern.

Aus allen 5 Heian-Katas wurde dann je eine 3er- bis 4er-Kombination herausgenommen und diese Kombis einzeln trainiert.

Zwischendurch etwas Abwechslung für das Hüfttraining:
Aus Gedan Barai, ZK: mit Gyaku Zuki schnelle Richtungswechsel um 180°, 90°, 180°, 90°, 180°.
Dabei bleibt das vorderes Bein passiv, Drehung erfolgt über die Seite des hinteren Beins, dieses setzt lediglich um, jedoch ohne richtigen Schritt.
Ziel: optimaler Hüfteinsatz, laut Sensei müssen die Gürtelenden "nur so fliegen"

Zum Ende folgte dann noch als neue Kata Tekki Shodan:
Erst kurz etwas zur Historie und den Ablauf, danach wurde die Kata Stück für Stück erarbeitet,
bis sie am Ende selbständig gelaufen wurde.

Zum Abschluss stießen wir noch mit unserem Sensei Boris auf seine zwei Tage zuvor bestandene Prüfung zum 4. Dan an. Herzlichen Glückwunsch!

Wenn der Arm 2 1/2 Wochen später noch verf
ärbt ist, war das Kumite nicht zu sanft...


Dienstag, 6. Oktober 2020

Von Tik-du-bist zu Randori

Zu Beginn der meisten Trainingseinheiten steht eine Übung, welche bei uns "Tik-du-bist" genannt wird. In dieser Form des Kumite werden bisher gelernte Zukis und Uchis sowie Schritte angewendet, wobei der Gegner mit offenen Händen ab Gürtelhöhe aufwärts berührt wird.
Dabei gibt es auch schon mal die eine oder andere leichte "Klatsche", denn Ziel ist es, in der Deckung des beim Gegners Lücken zu sehen und zu nutzen.
Die Abwehr sollte, wenn überhaupt mit geöffneter Hand als ein Abklatschen erfolgen. Es ist ein abwechselndes, spielerisches Miteinander (daher wohl auch der Name "Tik-du-bist") und sehr wichtig: kein Wettkampf.
Ziel ist das Umsetzen von erlernten Techniken und Schritten, das Sehen/Erkennen von Aktionen des Gegners, rechtzeitiges Vor- oder Zurückgehen (Aktion/Reaktion), saubere Techniken und Hüfteinsatz.
Treffer sollten auch als solche erkannt werden können, den Gegner aber nicht verletzen oder umhauen.
Eine Stufe höher kommt dann in unserem Training Randori. Dabei werden die Fäuste geschlossen, aber das Prinzip ist vergleichbar. Auch hier sollen beide Partner in Bewegung sein, ein flüssiges Hin und Her
und keinesfalls verharren und warten. Man soll sich ausprobieren können, sowohl als Angreifer, aber auch als Ausweichender.
Die Ausführungen mit geschlossener Faust fordern im Gegensatz zur offenen Hand natürlich noch etwas mehr Gefühl für Schlag-/Stosskraft und die richtige Distanz.
Aber das ist ja auch Sinn und Zweck des Trainings, wir wollen lernen.

Freitag, 18. September 2020

Keri Waza

Unsere Erwachsenen-Trainingsgruppe hat sich in der letzten Zeit schön vergrößert. Mittlerweile sind wir an beiden Tagen (Montags und Donnerstags) jeweils zwischen 12 und 16 Karateschüler! Einige trainieren 2x pro Woche, andere eher unregelmäßig, aber bei Trainingszeiten ab 18:00 bzw 18:45 Uhr auch nicht immer leicht, da fast alle Familie haben und zeitlich eingeschränkt sind.

Das gestrige Training stand mal wieder unter der Überschrift Keri Waza, also Tritttechniken. Nach einer ausgiebigen Erwärmung und viel Dehnung, vor allem ab Hüfte abwärts, ging es direkt in die Partnerübungen.
Körperberührung war angesagt, braucht man es doch um ein passendes Gefühl für Distanz und Trittstärke zu bekommen. Immer abwechseld begannen wir aus Kamae mit Mae Geri.
Tori ging einen Schritt vor, Uke ging rückwärts nur mit, ohne Abwehr. Für den Tretenden war es demzufolge wichtig, den Partner zwar zu berühren, ihn aber nicht zu verletzen.
Weiter ging es mit Mawashi Geri, Yoko Geri Keage und Ushiro Geri. Erst jeweils einzeln, dann in aufeinanderfolgenden Kombinationen. Die letzte Kombi wurde dann noch mit Ura Mawashi Geri und Ushiro Mawashi Geri erweitert, was konditionell und mental schon eine Herausforderung war. Und im Anschluss war jedem auch schnell klar, welcher Arbeit noch vor uns liegt...

Beim Garten-Training am Makiwara hatte ich mal wieder ein paar kleine Abschürfungen an den Knöcheln. Generell nicht weiter schlimm, schließlich verheilt es ja wieder und gehört auch irgendwie dazu. Aber beim nächsten Kumitetraining ist es dann doch weniger optimal, da der Partner schnell rote Punkte an den Trefferflächen bekommt und und Pflaster an den Knöcheln nicht wirklich halten. Also habe ich mir online ein paar Kampfsporthandschuhe bestellt. Für das nächste Mal bin ich ab sofort gut gewappnet ;-)
Die Handschuhe sind sehr leicht, die Trainingspartner bleiben geschützt und aufgrund der geringen Stärke der Handschuhe von nur 1 cm ändert sich kaum etwas am Distanzgefühl.


Mittwoch, 2. September 2020

Prüfung 6. Kyu

Bisher war es in unserem Verein üblich, dass Kyu-Prüfungen einmal pro Jahr angeboten werden und unser Trainer zuvor bekannt gibt, wer zur Prüfung zugelassen wird. Laut DKV-Prüfungsordnung, nach welcher auch wir geprüft werden, sollten zwischen zwei Prüfungen mindestens drei Monate liegen. Nach unserer letzten Prüfung im November stellte sich mir die Frage, ob man die vereinsinterne Zeitspanne von einem Jahr nicht auch verkürzen könnte. Mit dieser Idee war ich wohl nicht alleine, denn ingesamt sogar drei Karateschüler (Jördis, Ingo und ich) traten im Frühjahr mit diesem Thema an unseren Trainer heran. Boris bat sich Bedenkzeit aus und wollte uns zeitnah eine Antwort geben. Leider kam ihm das Coronavirus zuvor und legte auf längere Zeit das Dojo-Training auf Eis. Umso überraschender kam Mitte August vom Trainer die Aussage, dass für Jördis und mich noch in diesem Monat eine Prüfung (Jördis zu gelb, ich zu grün) stattfinden wird. Ingo hatte in der Zwischenzeit leider unseren Verein verlassen. Viel Zeit blieb nun nicht mehr. Neben Training, Beruf und Familie gehörte die restliche Zeit der Prüfungsvorbereitung. Das Programm an sich war klar, aber mit höherem Kyu steigt auch die Anforderung nach verbesserter, akzentuierter Umsetzung. Und Boris' Anforderungen sind hoch, im Training sowie in den Prüfungen. Zur Vorbereitung trafen Jördis, Boris und ich uns zwei Tage vor der Prüfung in Jördis Garagen-Dojo und Boris teilte uns nochmals mit, auf welche Punkte er besonders Wert legt. Er ließ uns unser jeweiliges Programm laufen, korrigierte hier und dort und brachte uns im Kumite mächtig ins schwitzen. Am letzten Donnerstag war es dann soweit. Nach 1,5 Stunden schweißtreibendem Training mit viel Kumite und Pratzentraining begann unsere Prüfung. Für Kihon und Kata traten wir immer abwechseln vor zeigten die vom Prüfer angesagten Techniken und Kombinationen, bevor wir uns gemeinsam zum Kumite gegenübertraten. Erst durchliefen wir ihren Prüfungsteil, dann meinen. Insgesamt war ich an diesem Abend sehr unentspannt und der selbst aufgebaute eigene Druck, nach einer vorgezogenen Prüfung zu fragen und diese nur zu zweit vor den anderen abzulegen, war recht groß. Aber Jördis meinte schon ein paar Tage zuvor augenzwinkernd "Wer strebt, der muss liefern!". Und sie hat ja recht. Am Ende haben wir unsere Prüfungen erfolgreich abgelegt und bekamen unsere neuen Gürtel von Boris umgelegt. Ab sofort wird mit der Vorbereitung der nächste Prüfung begonnen und genannte Kritikpunkte will ich unbedingt umsetzen. Die nächste Prüfung möchte ich definitiv wieder entspannter sein, dann ist der Kopf auch freier und die Hüfte beweglicher. Oss


 

Freitag, 21. August 2020

Wieder mehr Kumite

Das reguläre Training hat wieder begonnen und die fünf, in der Ferienzeit sehr intensiv trainierten Heian-Katas, gehören derzeit zum Abschluss jedes Trainings.
In den vergangenen zwei Wochen stand Kumite wieder mehr im Trainingsmittelpunkt. Beim Gohon-Kumite begannen wir mit Abstand zwischen Tori und Uke, um ein Gefühl für Geschwindigkeit und Rhythmus zu bekommen, bevor man auf Körperkontakt überging. Als Techniken kamen die Basis-Kihontechniken zum Einsatz: Für Tori, also dem Angreifer, z.B. Oi Zuki Jodan und Chudan, Kizami Zuki, Uraken und Gyaku Zuki. Uke verwendete in der Verteidigung Age, Soto, Uchi, Te Nagashi Uke (Fegeabwehr) oder Haisho Uke (Block mit Handrücken) und konterte mit Gyaku oder Nagashi Uke. Ähnlich ging es beim Kihon-Ippon-Kumite zu, besonders wichtig waren vor allem wieder Timing und Rhythmus. Unser Trainer legte besonderen Wert darauf, dass die Techniken schnell, aber sauber durchgeführt wurden. Die Angriffe sollten so kommen, dass der Verteidiger schnell und kraftvoll reagieren musste, um nicht getroffen zu werden. Zu hohe Zukis über den Kopf des Gegners oder zu kurze Angriffe sorgen dafür, die Abwehr nicht sauber ausführen zu lassen. Ebenso sollte zwischen Abwehr und Konter keine Pause sein.
Und dann sind da noch der sichere Stand und die Hüfte, welche man leider noch zu häufig vernachlässigt, aber zu wichtig sind für saubere und wirkungsvolle Techniken.