Sonntag, 29. Dezember 2024

Rückblick 2024

2024 war wieder ein recht intensives und abwechslungsreiches Karatejahr. Sofern es die tägliche Arbeit, Urlaube, private Planungen mit der Familie und Erkrankungen zuließen ging es 3x wöchentlich zum Training. Dabei habe ich in diesem Jahr schon eher mal auf Familie und meinen eigen Körper gehört. Ein gebrochener Zeh im Frühjahr ließ mich zum Beispiel länger pausieren als ich wollte. Aber ich habe gelernt, dass Training nicht auf Teufel komm raus stattfinden zu lassen, wenn es mal nicht geht, dann ist es so und soll dann vielleicht auch einfach mal so sein. Trotzdem konnte ich an 8 Lehrgängen teilnehmen, insgesamt in diesem Jahr 108 Trainingseinheiten absolvieren.

Diesen Blog führe ich nach wie vor sehr ausführlich. Einerseits ist es mein Trainingstagebuch, andererseits auch ein Trainingseinblick für andere. Die Einträge schreibe ich sehr zeitnah, denn aufgrund der vielen Trainingsinhalte und auch bei der Anzahl der Einheiten pro Woche würde ich schnell den Überblick verlieren. Meine Inhaltswiedergaben versuche ich immer noch so detailliert wie möglich zu beschreiben, bei komplizierteren oder zu umfangreichen Abläufen, Kombinationen oder Themen versuche ich das Wesentliche zu beschreiben. Denn so manches Mal sitze ich nach einem sehr intensiven Training abends vor dem PC und überlege mir, wie ich das denn jetzt am Besten beschreibe und hin und wieder wird umgeschrieben, gelöscht und gekürzt, da ich beim Lesen selbst feststellen muss, dass es in meiner Beschreibung nicht wirklich verständlich rüberkommt.

Inzwischen konnte ich über vierzehntausend Zugriffe auf meinen Blog verzeichnen. Gar nicht so schlecht, dafür dass er nicht beworben wird und doch sehr persönlich gehalten ist.

Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern einen guten Rutsch und ein lehrreiches neues Karatejahr mit viel Spass an diesem (für mich jedenfalls) lebensbegleitenden Sport.

Oss

Dienstag, 17. Dezember 2024

KW 51 und KW 52, Letzte Trainingswochen des Jahres

Montag
Bei diesem Training stand Kumite im Mittelpunkt.
Aus Kamae musste man die richtige Angriffsdistanz finden. Nah genug um den Angriff platzieren richtig zu können, fern genug um von Uke nicht zuvor erreicht zu werden.
Uke musste jeweils den Angriff blocken und schauen wie und wo er den Konter optimal anbringt.
Dann wieder beide in Kamae in die Ausgangsdistanz zurück.
Die Angriffe sollten schnell und sauber erfolgen, alle Techniken sollten gleich stark sein und bei Mehrfachtechniken in einem Angriff durfte keine Unterbrechung stattfinden.
Aus Angreifersicht wurde Uke im Optimalfall überlaufen. Als Verteider sollte man den Angreifer im Blick behalten, auf Regungen achten und mit beiden Armen auf unterschiedlichen Höhen agieren.

Alle in einer Reihe nebeneinander in Kamae, immer der letzte ging die Reihe nach vorne durch und griff jeden Teilnehmer an:
- YA Kizami Zuki,
- YA Kizami Zuki, YA Gyaku Zuki,
- Mawashi Geri,
- YA Kizami Zuki, YA Gyaku Zuki, Schritt Mawashi Geri,
Wer die Reihe durchlaufen hatte, reihte sich vorne als Uke mit ein.

Aus Kamae vorwärts:
- YA Kizami Zuki,
- YA Kizami Zuki / YA Kizami Zuki,
- YA Gyaku Zuki,
- YA Gyaku Zuki / YA Gyaku Zuki,
- YA Kizami Zuki / YA Gyaku Zuki,
- YA Kizami Zuki / YA Gyaku Zuki, Schritt Mawashi Geri,
Uke ging die Schritte rückwärts mit jeweils freier Abwehr.

Eine Person als Uke, die anderen griffen nacheinander aus Kamae an:
- Ansage der Angriffstechnik(en) von Boris,
- Ansage der Angriffstechnik(en) vom jeweils angreifenden Tori,
- freier Angriff ohne voeherige Ansage,
Uke wehrte bei allen Varianten wieder frei ab und konterte.

Zum Abschluss als Entspannungskata Bassai Dai.
 
Freitag (Grünau)
So sehr das Training für mich auch zum Leben dazugehört, so hatte doch am Donnerstag die Arbeit mal wieder Vorrang, wenn auch schweren Herzens. Dafür wurde dann am Freitag wieder ordentlich geschwitz. Auf dem Programm stand Selbstverteidigung, also Zweikampfmöglichkeiten bei realitätsbezogenen Auseinandersetzungen, was in Berlin leider doch hin und wieder vorkommen kann. Schnelle, sichere Kopfdeckung, Schwung aus leicht abgedrehter Hüfte, schnelle Doppelschläge, rausdrehen aus entgegenkommenden Angriffen. Das Ganze mit Partner und Pratze, Seitwärtshaken und Tritten, schnell und vor allem kraftvoll. Besonders die Hakenschläge aus der Hüfte waren ungewohnt, aber intensiv. Dabei konnte ich dann merken, wie schnell die eigene Faust durch die Pratzenarbeit mit dieser Art von Schlägen anschwellen und sich verfärben kann. Ein wirklich sehr interessanter Einblick in SV.

 
Freitag (27.12.2024, Grünau)
Nach den Weihnachtsfeiertagen gab es heute doch noch ein allerletztes Training für dieses Jahr. Kein offizielles Training, sondern einfach drei Trainingswütige, welche Lust auf ein letztes Karatetraining hatten.
Katas:
Taikyoku Shodan, Heian 1 - 5, Tekkin Shodan, Bassai Dai,
Kumite:
P1 und P2 in Kamae einander zugewandt, P2 hält Deuserband gyakuseitig, welches hinter P2 an Sprossenwand befestigt ist. P1 mit Kizami Zuki zu P2, P2 wehrt mit Nagashi Uke ab und kontert gleichzeitig mit Gyaku Zuki und Gleitschritt. 

Als nächstes die gleiche Übung, aber P2 hat zusätzliches Deuserband um die Hüfte, welches von dritter Person hinter P2 auf Spannung gehalten wird. P2 hat nun also zwei Gummibänder gegen sich, eines bremst den Yori Ashi und ein weiteres den Gyaku-Zuki-Konter.

Danach auf jeder Seite 50 sehr schnelle Gyaku Zuki gegen das Deuserband.

Zuletzt ein wenig Workout:
- verkürztes Tabatatraining, 6 Intervalle, 3x 60 Sekunden, 3x 30 Sekunden,
- Situps

Zum Abschluss lief jeder nochmal seine Wunschkata.

Dienstag, 10. Dezember 2024

KW 50, Schnell und kraftvoll

Montag
Schnell und kraftvoll ist eine kurze und passende Beschreibung des Trainings.
Angefangen mit Erwärmung und Dehnung, dann Kihontechniken im Stand und anschließend zur ersten Kombi:
- Vor ZK Kizami Zuki /Gyaku Zuki / Uraken, vor Mawashi Geri.
Diese Kombi wurde erst mit Partner aufgebaut und danach gegeneinander auf Schnelligkeit gelaufen.
 
Nächste Kombi:
Age Uke, Nagashi Uke, Soto Uke, Uchi Uke, Shuto Uke, Gedan Barai, Gedan Nagashi Uke.
Wir liefen diese Kombi erst bahnweise, dann als Kumite in Gasse mit wechselnden Partnern.
Tori ging für jede Technik mit ZK vor und griff 2x Jodan und 5x Chudan an.
Uke ging jeweils mit ZK zurück und wehrte mit den genannten Techniken ab.
Geschwindigkeit und Kraft steigerten sich und sofern die Konzentration nachließ, konnte es mehr oder weniger schmerzhaft werden.

Jiyu Ippon Kumite:
Tori sagt aus Kamae die Technik an, sucht den richtigen Abstand und greift einmal Jodan an. Wieder zurück in Ausgangsposition in Kamae, Ansage, Abstand suchen und Chudanangriff, zurück in Ausgangsposition.
Uke hat freie Wahl bei Abwehr und Konter. Hauptproblem war bei vielen Teilnehmern nach der Technik das Zurückziehen in Kamae, sehr häufig wurden die Techniken stehen gelassen. Aber je häufiger wir das trainieren, desto eher wird es funktionieren.

Zum Abschluss mehrmals die Kata Kanku Dai.

Freitag (Grünau)
Nach der gemütlichen Vereinsweihnachtsfeier bei Hopfenkaltschale und Knabbereien am Donnerstag wurde am Freitag im JKA-Training wieder geschwitzt.
Wir begannen mit Kihonübungen:
- Tiefe Zenkutsu Dachi, aufrichten und abdrehen durch Streckung beider Beine, wieder vordrücken in tiefe ZK,
Mit Partner: im Stand aus ZK schnelle Gyaku Zuki zum Partner mit lockerer und trotzdem schneller Schnappbewegung der Hüfte. Nichtschlaghand geht nicht in Hikite, sondern bleibt leicht vorn.
- Schritt vor mit ZK Age Uke / Soto Uke / Uchi Uke / Gedan Barai / Gyaku Zuki,
- Rückwärtsgehen in ZK, heranziehen des vorderen Beins mit zusammenziehen der Leiste, herangezogenes Bein nach hinten durdrücken durch öffnen der Leiste,
Wichtig: Hacken bleiben am Boden!
- Mit Partner: 
P1: in ZK-Stand Gedan Barai / Gyaku Zuki, P2: passiv,
- Zu dritt, die beiden Äußeren nach innen gewandt abwechselnd Oi Zuki, innen-stehende Person in ZK rutscht vor, wehrt mit Gedan Barai ab, kontert mit Gyaku Zuki, 180°-Drehung und reinrutschen zum anderen Gegner, Gedan Barai zum Oi Zuki, Konter Gyaku Zuki,
Alles sehr schnell, dabei nach vorn rutschen und nicht zur Seite wandern aufgrund der 180°-Drehungen.
 
In der Zusatzeinheit sind wir mehrmals partiell die Kata Bassai Dai durchgegangen und gelaufen.

Sonntag, 8. Dezember 2024

Wintercamp JKA Berlin

Gestern fand mit dem Wintercamp des JKA Berlin mein letzter geplanter Lehrgang für dieses Jahr statt und mit Gästen aus Polen und Litauen kamen über 120 Teilnehmer zusammen. Wieder in zwei Gruppen geteilt, 9. bis 6. Kyu und 5. Kyu bis Dan, wurden wir 3 Stunden lang von Dirk und Pierre Leiding trainiert, wobei nach der Hälfte gewechselt wurde.
Erst etwas Kihon, dann Kombinationen mit Partner und zuletzt Katas waren die Schwerpunkte, also genau die drei Säulen des Shotokan-Karate. In beiden Durchgängen waren eine starke Hüftarbeit, festmachen und entspannen der Leisten in der Vorwärts- und Rückwärtsbewegung und saubere Techniken gefragt. Was macht welche Technik aus, was ist es wirklich ein Kokutsu Dachi und wann etwas ähnliches? Bei den Katas waren hauptsächlich die Katas gefragt, welche entsprechend des Kyugrades prüfungsgemäß präsent sein sollten. Von Heian Godan, Tekki Shodan, Bassai Dai zu Jion liefen wir diese gemeinsam und unterteilt nach Gurtfarben unter den strengen Augen der Trainer.
Ein sehr schöner Lehrgang mit gut nachvollziehbaren Kombinationen und sehr brauchbaren Hinweisen für Bewegungs- und Technikumsetzungen.

Dienstag, 3. Dezember 2024

KW 49, Kraftvoller Auftakt

Montag
Wir begannen mit einzelnen Techniken aus dem Kihon, welche nach und nach zu zwei Kombinationen zusammengefügt wurden.
1. Kombi
Vor ZK Oi Zuki, zurück KD Shuto Uke, vorderen Fuß heranziehen zu Neko Ashi Dachi und Shuto Uke, umsetzen in ZK Gyaku Zuki, vor ZK Gyaku Zuki.
2. Kombi
Vor YA Kizami Zuki / Gyaku Zuki, vorderen Fuß etwas zurückziehen zu Neko Ashi Dachi mit Te Nagashi Uke / umsetzen in ZK Gyaku Zuki, vor Mawashi Geri / ZK Gyaku Zuki.

Um die Abläufe sauber umzusetzen, liefen wir jeweils erst langsam, wurden dann schneller und kraftvoller. Wichtig waren die Hüft- und Fußstellungen in den verschiedenen Ständen, um die dazugehörigen Techniken richtig umsetzen zu können. Sofern die Richtung der Füße z.B. nicht stimmt, kann eine folgende Bewegung / Technik aufgrund einer Einschränkung der Hüfte möglicherweise nicht richtig ausgeführt werden.

Zum Ende hin liefen wir dann mehrmals die Katas Tekki Shodan, Bassai Dai und Jion.

Schön war mal wieder, dass vieles nicht lange erklärt werden muss. Wir kennen die verwendeten Stände und Techniken und so bedarf es natürlich Korrekturen und hier und dort ein kurzes "denkt daran, wenn..., dann...", aber es bedarf keiner langen Erklärungen. So sind wir viel mehr in Bewegung und haben mehr Zeit die angesprochenen Punkte korrekt zu laufen.

Donnerstag
Im Mittelpunkt stand die Hüfte und die Bewegung zwischen Hanmi, Shomen und Gyaku Hanmi.
Kombi 1, vor und zurück:
- vor Kizami Zuki / Gyaku Zuki,

Kombi 2:
- vor ZK Oi Zuki,
- zurück ZK Ren Zuki,
- vor ZK Sanbon Zuki,
Dann die Struktur dieser Kombi, aber statt Oi Zuki jeweils mit Age Uke, Soto Uke, Uchi Uke, Shuto Uke, Gedan Barai.
Danach die Abfolge hintereinander als eine große Kombination.

Kombi 3:
- vor ZK Age Uke, gleicher Arm Soto Uke,
- vor ZK Soto Uke, gleicher Arm Uchi Uke,
- vor ZK Uchi Uke, gleicher Arm Shuto Uke,
- vor ZK Shuto Uke, gleicher Arm Gedan Barai,
- vor ZK Gedan Barai, gleicher Arm Age Uke,
Die zweite Technik war als die erste Technik nach dem nächsten Schritt, was recht kopflastig war.

Gegen Ende wurden wir wieder in zwei Gruppen geteilt, die eine Gruppe lief Heian-Katas und die andere Gruppe Tekki Shodan, Bassai Dai, Jion, Empi, Kanku Dai und Hangetsu.